Schicksal: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Yogawiki
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 49: Zeile 49:
{{#ev:youtube|0_Vozpm8kUs}}
{{#ev:youtube|0_Vozpm8kUs}}
{{#ev:youtube|eC_E9Ev-yMI}}
{{#ev:youtube|eC_E9Ev-yMI}}
==Dein Schicksal ist nicht blind – Karma Yoga==
'''Artikel von Guido Telscher aus dem Yoga Vidya Journal 12/2016 Jubiläumsausgabe'''
Wenn Menschen leiden müssen, fragen sie nach Gott und dem Schicksal. Warum passiert ausgerechnet mir das? Die Lehre vom Karma gibt darauf eine Antwort.
Was ist Karma ? Karma bedeutet Handlung oder Tat. Immer wenn wir handeln, z.B. Yoga praktizieren oder auch im Alltag arbeiten, erschaffen wir  dadurch Karma. Falsch ist die Vorstellung, das Karma sei ein unabänderliches Schicksal, das gnadenlos mit uns verfährt. Wir Menschen können
unser Karma selbst bestimmen. Karma heißt also  wörtlich Handlung, aber meistens meint man damit das Gesetz von Ursache und Wirkung,
dem wir Menschen und auch alle anderen Geschöpfe unterliegen.  Alles, was wir tun oder auch lassen, ist Ursache spezifischer Wirkungen, für  andere und letztlich auch für uns selbst. Wir sind selber verantwortlich  für  das,  was  uns  in  der  Zukunft  geschieht. Wir wachsen anhand  der Erfahrungen, durch das Erleben  oder  auch  Erleiden  des 
Karmas
,  es  ist 
k
e
i
n
e
g
ö
tt
l
i
c
h
e
B
e
l
o
h
nung
/
B
est
r
a
f
ung
.
Karma
ist  gerecht  und  unfehlbar,  ein  universales
Gesetz,  dem  alles  unterliegt,  nichts  und  niemand  ist
davon unberührt. Selbst die Götter haben mit ihrem
zu leben. Das Gesetz des
Karma
setzt eine Wiedergeburt
(Reinkarnation) voraus.
Karma
wirkt über diesen end-
lichen  Körper  in  verschiedene  Dimensionen  hinaus.
Nur so ist z.B. das Leiden von Kindern erklärbar.
D
u
b
i
s
t
d
e
r
A
r
c
h
i
t
e
kt
d
e
i
n
es
e
i
g
e
n
e
n
G
l
ü
c
k
s
!
In  diesem  Universum  passieren  Ereignisse  nicht  aus
Versehen oder zufällig in ungeordneter Art und Weise.
Sie geschehen in einem geregelten Ablauf von Ursach


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==

Version vom 28. Dezember 2016, 15:47 Uhr

Schicksal ist ein vorherbestimmter Verlauf der Ereignisse, bei dem der Mensch scheinbar (k)einen freien Willen hat. Beim freien Willen scheiden sich die Geister, denn wenn der Mensch innerhalb seines Schicksals keinen freien Willen hat, würde man von "Fatalismus" sprechen müssen. Und was ist dann mit dem Menschen, der eine fatalistische Sicht der Dinge hat? Wird er nicht mehr handeln? Was geschieht mit seiner Psyche? Wie kann man allerdings von Schicksal sprechen, wenn ein Mensch einen freien Willen hat?

Josephine Wall: Schlüssel zur Ewigkeit, Quelle

Swami Sivananda zeigt in den beiden folgenden Artikeln, welche Möglichkeiten der Mensch hat, sich selbst, sein Schicksal und sei ganzes Leben immer wieder neu zu gestalten und zu erfinden.

Swami Sivananda über Schicksal

Schicksal als Geburtsrecht

Artikel entnommen aus dem Buch "How to cultivate virtues and eradicate vices" von Swami Sivananda, Divine Life Society Sivananda Ashram

Caspar David Friedrich: Der Wanderer über dem Nebelmeer

Schicksal ist dein Geburtsrecht, aber sei ohne Furcht, denn Frieden ist dein göttliches Erbe und nicht Ruhelosigkeit. Unsterblichkeit ist dein Geburtsrecht und nicht Sterblichkeit, Stärke und nicht Schwäche, Gesundheit und nicht Krankheit, Seligkeit und nicht Kummer, Wissen und nicht Ignoranz. Schmerz, Kummer, Ignoranz sind alles Täuschungen. Sie können nicht leben. Seligkeit, Freude und Wissen sind wahr, sie können nicht sterben.

Du bist der Architekt deines Schicksals. Du bist der Herr deines Schicksals. Du kannst Dinge tun oder sie sein lassen. Du säst eine Tat und erntest eine Eigenart. Du säst eine Eigenart und erntest eine Gewohnheit. Du säst eine Gewohnheit und erntest deinen Charakter. Daher ist das Schicksal deine eigene Schöpfung. Du kannst es widerrufen, wenn du willst. Schicksal ist ein Bündel aus Gewohnheiten.

Purushartha (menschliches Bemühen) ist die richtige Übung. Purushartha kann dir alles geben. Ändere dein Verhalten, ändere die Art deines Denkens. Du kannst dein Schicksal besiegen. Du denkst jetzt: "Ich bin der Körper." Starte in deinem Geist, und denke "Ich bin unsterblich, frei von Krankheit, geschlechtslos, Atman. Denke: "Ich bin Akarta (der Nichthandelnde) und Abhokta (der Nichterfahrende)." Du kannst den Tod besiegen und den unsterblichen Sitz der höchsten Pracht erreichen.

Durch tugendhafte Handlungen und richtige Gedanken kannst du das Schicksal entwaffnen. Du hast einen freien Willen zu handeln. Über dich daher beharrlich in Selbstbefragung und Meditation. Sei wachsam und gewissenhaft. Ergib dich nicht dem Fatalismus. Werde nicht ohnmächtig. Erhebe dich wie ein Löwe. Erreiche und erlange Unabhängigkeit oder Atma Svarajya (die Herrschaft über sich selbst). Es gibt einen gewaltigen Ozean des Wissens in dir. Alle Fähigkeiten schlummern in dir. Entfalte sie und werde ein Jivanmukta, ein zu Lebzeiten befreiter Weiser.

Das Positive überwindet das Negative. Das ist das unveränderliche Gesetz der Natur. Purushartha, das Ziel im menschlichen Leben, ist eine gewaltige Kraft. Purushartha ist der Löwe oder der Elefant - Prarabdha Karma (der Teil des Karmas, der im gegenwärtigen Leben aufgearbeitet werden muss). Es ist die Ameise oder der Schakal. Gott hilft denen, die sich selbst helfen. Fatalismus wird zu Trägheit und Faulheit führen. Daher rüste dich und strenge dich an.

Mögest du Selbsterkenntnis oder die Erkenntnis des Absoluten (Brahman Jnana) in diesem Leben erreichen! Mögt ihr alle im Ozean der Glückseligkeit in einen erleuchteten Seinszustand eintauchen. Möget ihr alle strahlen wie erleuchtete Weise!

Der Mensch als Meister seines Schicksals

Artikel von Swami Sivananda aus seinem Buch "Practice of Karma Yoga"

Personifizierte Darstellung des Schicksals von Alphonse Mucha (1860–1939)

Einige unwissende Menschen sagen: "Karma bewirkt alles. Es ist alles Schicksal. Wenn es mir mein Karma bestimmt, so oder anders zu sein, warum sollte ich mich dann noch anstrengen? Es ist nur mein Schicksal." Das ist Fatalismus. Das bringt Trägheit, Stillstand und Unheil. Das ist ein ausgesprochenes Missverständnis der Gesetze des Karma. Das ist ein Trugschluss. Ein intelligenter Mensch stellt eine solche Frage sicher nicht. Du hast dir dein eigenes Schicksal aus dir selbst, durch deine Gedanken und Handlungen geschaffen. Du hast jetzt einen freien Willen, dich zu entscheiden.

Du hast Svatantrata (freien Willen) bei der Handlung. Ein Gauner ist nicht auf Ewigkeit ein Gauner. Geselle ihn zu einem Heiligen. Er wird sich sofort ändern. Er denkt und handelt nun anders und ändert sein Schicksal. Er wird heilig im Charakter. Der Raubmörder Ratnakar wurde durch den Einfluss von Rishi Narada in den Weisen Valmiki verwandelt. Jagai und Madhai, zwei Gauner ersten Ranges wurden durch den Einfluss von Nityananda, einem Schüler von Gouranga, verwandelt.

Du musst nur wünschen, denken und handeln. Du kannst Karma beliebig abändern. Du kannst ein Yogi oder Jnani durch richtiges Wünschen, rechtes Denken und durch rechte Handlung werden. Du kannst die Stellung von Indra oder Brahma durch gutes Karma erreichen. Der Mensch ist kein hilfloses Wesen. Er besitzt einen freien Willen.

Der Mensch sät eine Handlung oder einen Gedanken und erntet seine bestimmte Gewohnheit zu handeln oder zu denken. Er sät eine Gewohnheit und erntet einen Charakter. Er sät einen Charakter und erntet sein Schicksal. Die Gewohnheit ist die zweite Natur oder noch besser seine erste Natur. Der Mensch schafft sein Schicksal durch seine Denk- und Handlungsweise. Er kann sein Schicksal ändern. Er ist der Meister seines Schicksals. Darüber besteht kein Zweifel.

Durch richtiges Denken, Vichara und einem starken Purushartha kann er der Meister seines Schicksals werden. Markandeya änderte sein Schicksal durch Tapas und die Verehrung Shivas. Viswamitra wurde ein Brahmarshi (ein Seher brahmanischer Herkunft) durch strenges Tapas und änderte sein Schicksal. Ebenso kannst du handeln, wenn du einen starken Willen und eiserne Bestimmtheit besitzt. Vasishtha lehrte Rama Purushartha in der "Yoga Vasishtha". Savitri ändert das Schicksal ihres Ehemanns Satyavan durch die Macht ihres Pativrata Dharma.

So wie du deinen Schreibstil von einer schrägen zu einer aufrechten Schrift abändern kannst, so gelingt es dir auch, dein Schicksal durch eine veränderte Denkweise zu ändern. Momentan denkst du: "Ich bin Herr/Frau so und so", in dem du dich mit dem Körper und anderen Upadhis (einengende Attribute) identifizierst. Nun lasse deine Gedanken anders fließen. Denke: "Ich bin Brahman. Ich bin das unsterbliche Selbst in allem. Ich bin alles durchdringendes Licht, Intelligenz oder reines Bewusstsein." Dein Schicksal wird anders. Gerade so, wie du denkst, wirst du auch werden. Das ist Sadhana. Das ist Ahamgraha Upasana (Meditation über den transzendentalen Brahman). Übe dich ständig darin. Fühle und verwirkliche dich.

Ein Anwalt aus Lahore fragte mich einmal: "Swamiji, du sagst, dass das Gesetz des Karma mit unfehlbarer Präzision in allen Menschen arbeitet. Ein Mensch wünscht, denkt und handelt. Wenn die Handlungen, die ich jetzt ausführe, das Ergebnis meiner vergangenen Gedanken sind, und wenn weiter meine vergangenen Gedanken das Resultat meiner Wünsche aus einer noch entfernteren Vergangenheit sind, bin ich dann nicht hilflos gebunden? Ich bin wie ein Strohhalm, der hin und her geweht wird. Ich muss im Einklang mit meinen Gedanken handeln. Ich muss im Einklang mit meinem Wunsch denken. Es gibt keine Hoffnung auf eine Freiheit der Handlung und des Denkens. Dies spricht meinen Verstand überhaupt nicht an. Sei so freundlich und kläre mich über dieses wichtige Thema auf."

Ich antwortete: "Schauen Sie her, Herr Dowlatram! Der Mensch gewinnt täglich neue Erfahrungen und neues Wissen. Der Geist entwickelt sich sekündlich weiter. Es besteht jede Möglichkeit für ihn, seine Wünsche, Gedanken und Handlungen zu ändern. Stellen Sie sich einen Dieb vor, der plündert. Er nimmt die Dinge anderer Menschen, ohne deren Wissen und wird ins Gefängnis gesteckt. Die Menschen hassen ihn. Er macht viele Erfahrungen. Er fühlt immer, dass er sehr elend ist. Nun entscheidet er sich, das Stehlen aufzugeben. Er ändert seine Wünsche. Er möchte nun ein ehrliches Leben führen. Seine alten Samskara, seine alten Gedanken versuchen ihn zu hindern und tauchen immer wieder auf. Aber durch starke Anstrengung kann er seine Gedanken, Wünsche und Handlungen ändern und ein sehr guter, wohltätiger Mensch werden und Vollkommenheit, Freiheit und Unsterblichkeit erlangen".


Dein Schicksal ist nicht blind – Karma Yoga

Artikel von Guido Telscher aus dem Yoga Vidya Journal 12/2016 Jubiläumsausgabe

Wenn Menschen leiden müssen, fragen sie nach Gott und dem Schicksal. Warum passiert ausgerechnet mir das? Die Lehre vom Karma gibt darauf eine Antwort.

Was ist Karma ? Karma bedeutet Handlung oder Tat. Immer wenn wir handeln, z.B. Yoga praktizieren oder auch im Alltag arbeiten, erschaffen wir dadurch Karma. Falsch ist die Vorstellung, das Karma sei ein unabänderliches Schicksal, das gnadenlos mit uns verfährt. Wir Menschen können unser Karma selbst bestimmen. Karma heißt also wörtlich Handlung, aber meistens meint man damit das Gesetz von Ursache und Wirkung, dem wir Menschen und auch alle anderen Geschöpfe unterliegen. Alles, was wir tun oder auch lassen, ist Ursache spezifischer Wirkungen, für andere und letztlich auch für uns selbst. Wir sind selber verantwortlich für das, was uns in der Zukunft geschieht. Wir wachsen anhand der Erfahrungen, durch das Erleben oder auch Erleiden des Karmas , es ist k e i n e g ö tt l i c h e B e l o h nung / B est r a f ung . Karma ist gerecht und unfehlbar, ein universales Gesetz, dem alles unterliegt, nichts und niemand ist davon unberührt. Selbst die Götter haben mit ihrem zu leben. Das Gesetz des Karma setzt eine Wiedergeburt (Reinkarnation) voraus. Karma wirkt über diesen end- lichen Körper in verschiedene Dimensionen hinaus. Nur so ist z.B. das Leiden von Kindern erklärbar. D u b i s t d e r A r c h i t e kt d e i n es e i g e n e n G l ü c k s ! In diesem Universum passieren Ereignisse nicht aus Versehen oder zufällig in ungeordneter Art und Weise. Sie geschehen in einem geregelten Ablauf von Ursach

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Seminare

Raja Yoga

Der RSS-Feed von https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/raja-yoga-positives-denken-gedankenkraft/?type=2365 konnte nicht geladen werden: Fehler beim Parsen von XML für RSS

Jnana Yoga, Philosophie Jnana Yoga, Philosophie

Der RSS-Feed von https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/jnana-yoga-philosophie/?type=2365 konnte nicht geladen werden: Fehler beim Parsen von XML für RSS

Multimedia

Verstehe dein Schicksal und deine Lebensaufgabe

<mp3player>http://sukadev.podspot.de/files/105_Samyama_Teil_4.mp3</mp3player>

Schicksal als Chance

<mp3player>http://yoga-inspirationen.podspot.de/files/602-Schicksal-als-Chance.MP3</mp3player>

Meistere Dein Schicksal

<mp3player>http://yoga-inspirationen.podspot.de/files/57_Sadhana-Sivananda-Upadeshamritat.mp3</mp3player>

Gottvertrauen, Schicksalsvertrauen

<mp3player>http://sukadev.podspot.de/files/Vertrauen_entwickeln_2.mp3</mp3player>