Sanskrit Kurs Lektion 84: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Yogawiki
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:'''niḥsvanam''' : Klang ([[Nihsvana]], Akk. Sg. n.)
:'''niḥsvanam''' : Klang ([[Nihsvana]], Akk. Sg. n.)
:'''na''' : nicht
:'''na''' : nicht
:'''ātmānam''' : (den eigenen) Körper ([[Atman]], Akk. Sg. m.)
:'''ātmānam''' : den (eigenen) Körper ([[Atman]], Akk. Sg. m.)
:'''na : nicht
:'''na : nicht
:'''param''' : (einen) anderen (Menschen, [[Para]], Akk. Sg. m.)
:'''param''' : einen anderen (Menschen, [[Para]], Akk. Sg. m.)
:'''vetti''' : nimmt wahr ("weiß, kennt", [[vid]], Verb)
:'''vetti''' : nimmt wahr ("weiß, kennt", [[vid]], Verb)
:'''yogī''' : [[Yogin]] (Nom. Sg. m.)
:'''yogī''' : [[Yogin]] (Nom. Sg. m.)
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*Übersetzung:
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:'''Der [[Yogi]], der sich im [[Samadhi]] befindet, nimmt weder Geruch, noch Geschmack, noch Berührung, noch Klang, weder seinen eigenen Körper noch einen anderen wahr.'''
:'''Der [[Yogi]], der sich im [[Samadhi]] befindet, nimmt weder Geruch, noch Geschmack, noch Berührung, noch Klang, weder (seinen eigenen) Körper noch einen anderen (Menschen) wahr.'''


==Seminare==
==Seminare==

Version vom 18. Juni 2018, 15:17 Uhr

Dieser Sanskrit Kurs führt anhand einfacher Beispielsätze und -verse in die Grammatik des Sanskrit ein. Einen ausführlichen Überblick über das Sanskrit findest Du im Artikel Sanskrit. Hinweise zur indischen Schrift, der wissenschaftlichen Umschrift (Transliteration) sowie der korrekten Aussprache gibt der Artikel Devanagari. Stichwörter, nach denen Du in der Yoga Vidya Wiki suchen kannst, sind in vereinfachter Schreibweise (Transkription) wiedergegeben.

Die Verben der 2. Klasse bzw. Ad Klasse (2)

In Lektion 83 haben wir die Beugung (Konjugation) der Verben der 2. Klasse (Ad Klasse), die zur athematischen Konjugation gehört, betrachtet. Nun folgt die Auflösung des Verb-Rätsels aus Lektion 83, ein neues Verb-Rätsel sowie ein Beipsielvers aus der Hatha Yoga Pradipika.

Verb-Rätsel

Auflösung aus Lektion 83

  • एमि emi b) ich gehe - gebildet von der Wurzel i "gehen", die Endung der 1. Person Singular -mi tritt an den starken Stamm e-.
  • du bist c) असि asi - gebildet von der Wurzel as "sein", die Endung der 2. Person Singular -si tritt an den starken Stamm as-, dessen auslautendes -s vor der Endung -si ausnahmsweise abgeworfen wird (sonst hieße es *as-si).

Neues Rätsel

Anhand der in der Lektion 83 in Übersicht 2 gegebenen starken und schwachen Präsensstämme sowie der in Übersicht 1 gegebenen Personalendungen ist es möglich, die folgenden beiden Verbformen abzuleiten. Viel Spaß beim Rätseln!


Sanskrit Deutsch
अत्ति atti a) ihr esst
b) er isst
c) wir essen


Deutsch Sanskrit
sie melken a) दुह्मः duhmaḥ
b) दोग्धि dogdhi
c) दुहन्ति duhanti


Die Auflösung findest Du in Lektion 85.

Beispielvers aus der Hatha Yoga Pradipika

Die gesamte Hatha Yoga Pradipika besteht aus Versen, deren häufigstes Versmaß (Chhandas) der Shloka (Anushtubh) ist. Wir betrachten einen Vers aus dem vierten Kapitel (Upadesha), das der Praxis der Meditation und Versenkung (Samadhi) gewidmet ist. Der 109. Vers beschreibt einige Aspekte tiefer meditativer Versenkung (Samadhi):


न गन्धं न रसं रूपं न च स्पर्शं न निःस्वनम् |
नात्मानं न परं वेत्ति योगी युक्तः समाधिना || ४.१०९ ||


  • wissenschaftliche Transliteration:
na gandhaṃ na rasaṃ rūpaṃ na ca sparśaṃ na niḥsvanam |
nātmānaṃ na paraṃ vetti yogī yuktaḥ samādhinā || 4.109 ||


  • vereinfachte Transkription:
na gandham na rasam rupam na cha sparsham na nihsvanam |
natmanam na param vetti yogi yuktah samadhina || 4.109 ||


  • Wort-für-Wort-Übersetzung:
na : nicht (Na)
gandham : Geruch (Gandha, Akk. Sg. m.)
na : nicht
rasam : Geschmack (Rasa, Akk. Sg. n.)
rūpam : Farbe, Form (Rupa, Akk. Sg. n.)
na : nicht
ca : und (Cha)
sparśam : Berührung(sreize, Sparsha, Akk. Sg. m.)
na : nicht
niḥsvanam : Klang (Nihsvana, Akk. Sg. n.)
na : nicht
ātmānam : den (eigenen) Körper (Atman, Akk. Sg. m.)
na : nicht
param : einen anderen (Menschen, Para, Akk. Sg. m.)
vetti : nimmt wahr ("weiß, kennt", vid, Verb)
yogī : Yogin (Nom. Sg. m.)
yuktaḥ : (der vollständig) konzentriert ("verbunden") ist (Yukta, Nom. Sg. m.)
samādhinā : durch (die) Versenkung (Samadhi, Instr. Sg. m.)


  • Übersetzung:
Der Yogi, der sich im Samadhi befindet, nimmt weder Geruch, noch Geschmack, noch Berührung, noch Klang, weder (seinen eigenen) Körper noch einen anderen (Menschen) wahr.

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