Sankt Ulrich

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Sankt Ulrich - Gedenktag ist der 4. Juli, †am 4. Juli 973 im Alter von 83 Jahren. Ulrich bedeutet: der an Erbgut Reiche (althochdt.) buw. der Reichbegabte. Sankt Ulrich ist ein herausragendes Beispiel eines Gläubigen, der trotz aller Zeiterscheinungen seinen Glauben wahrt und das Notwendige tut. So ist er ein an Tatkraft reicher Mann gewesen.

Sankt Ulrich - Ölmalerei von Leonhard Beck, um 1510

Die Legende von Sankt Ulrich

Sankt Ulrich aus wohlhabender Familie

Sankt Ulrich kam aus einer angesehenen Familie. Sein Vater war Graf Hubald von Dillingen und Kyburg, und seine Mutter war geboren von den Herren von Faymingen (stammte aus der Familie von Faymingen). Und waren gar reich und edel, aber nach ihrem Glauben waren sie viel edeler vor Gott. Also gab ihnen Gott das heilige Kind Sankt Ulrich, das sie einer Amme übergaben. Obwohl sich die Amme gut um das Kind kümmerte, es nahm immer mehr ab. Die Eltern überraschte dies sehr, sie schämten sich und machten sich Sorgen um ihr Kind. Eines Tages kam ein Priester als Pilger in ihr Haus. Dieser hörte den zwölf Wochen alten Sankt Ulrich weinen und fragte, wem das Kind gehöre. Vor Scham schwiegen die Eltern. Er sagte voraus: »Wenn das Kind weiter bei der Amme bleibt, so wird es nicht lang leben. « Als die Eltern dies hörten, nahmen sie sich selber des Kindes an. Da nahm es als bald wunderbar zu. Darüber freuten sich die Eltern sehr und lobten Gott um ihres Kindes willen.

Sankt Ulrich mied seit seiner Jugend menschliche Gesellschaft, daher empfahlen ihm seine Freunde ins Kloster Sankt Gallen zu gehen um sich dem geistlichen Leben zu widmen. Dort unterrichtete ihn Bruder Magnus in den sieben freien Künsten. Er war ein guter Schüler, so dass ihn die Brüder oft ermahnten, er sollte ihr Mitbruder werden. Da ging er zu einer Einsiedlerin in der Nähe des Klosters und bat sie um Rat. Die bat ihn, nach drei Tagen wiederzukommen um eine Antwort zu erhalten. Als er am dritten Tag zu ihr kam, sprach sie zu ihm: »Du sollst kein geistlicher Bruder in dem Kloster werden. Du wirst einmal Bischof werden in der Stadt, die in Richtung des Sonnenaufgangs dort liegt, wo das Wasser zwei Länder teilt. Du wirst viel Leiden erfahren durch Heiden, Ungarn und bösen Christen. « Dies erzählte Ulrich seinem heimlichen Bruder im Kloster. Anschließend verabschiedete er sich von den Brüdern, segnete sie und kehrte zurück zu seinen Eltern in Dillingen.

Der feste Glauben des sankt Ulrich

Danach wurde er dem Bischof Adalbert zu Augsburg empfohlen. Dieser erkannte Sankt Ulrichs festen Glauben, seine starke Liebe zu Gott und seine gutes Genehmen. Daher suchte er in geistlichen und weltlichen Sachen bald seinem vertrauten Rat und ernannte ihn auch zu seinem Kämmerer. Sankt Ulrich diente ihm fleißig und treu, sein Bistum regieren. Danach pilgerte Sankt Ulrich nach Rom, wo er von Papst Martinus empfangen wurde. Dieser fragte ihn, woher er komme und zu wem er gehöre. Da sprach er: »Ich bin ein Diener und gedingter Schüler des Augsburger Bischofs in Deutschland.« Da sprach der Papst zu ihm: »Lieber Sohn, sei nicht traurig darüber, wenn ich dir sage, dass der Bischof Adelbertus gerade verstorben ist. Du sollst aus göttlicher Ordnung sein Nachfolger sein. « Sankt Ulrich lehnte ab mit der Begründung, dass er mit seinen achtzehn Jahren dieses Amtes nicht würdig wäre. Also empfahl er seine Seele Gott und seinen heiligen Zwölf Boten, und verließ Rom und kehrte nie mehr zu dem Papst zurück. Er zog heimlich von einem Heiligen zum nächsten, und kehrte erst nach fünfzehn Jahren wieder zu seiner Mutter zurück.

Ulrichskreuz im Wappen des Landkreises Augsburg

Sankt Ulrich der Bischof

Währenddessen war Hiltinus Bischof in Augsburg gewesen. Als dieser starb wurde Sankt Ulrich einstimmig zum Bischof von Augsburg gewählt. Der Mann seiner Schwester, Herzog Burkhart sowie seine Freunde schenkten ihm von dem König Heinrich dem Ersten des Stiftes Lehen. Anschließend wurde er am Tag der unschuldigen Kinder zum Bischof geweiht. Als Sankt Ulrich das Bistum übernommen hatte und in seinem Amt bestätigt war, fragte er sich, welche Tugenden einen Bischof ausmachen würden. Er predigte, bestrafte Unrecht, und ließ keine Zeit ungenutzt verstreichen. Besonders strebte er danach, die verbrannten Kirchen und andere Gebäude der Stadt Augsburg wieder aufzubauen. Die Stadtmauer, die Augsburg umgab, bestand aus Holz. Er sorgte mit seinem Vermögen dafür, dass eine Mauer aus Stein gebaut wurde. In der Stadt und auf dem Land waren viele Menschen von Ungläubigen erschlagen und zugrunde gerichtet worden. Diejenigen, die noch am Leben waren, waren hungrig, elend und arm. Ihnen half Sankt Ulrich soweit er konnte finanziell, denn er war gütig zu jedem, und speiste täglich viele Arme und gab ihnen Kleidung.

Einmal erschien Sankt Ulrichs Kapellan, Rampertus, der heilige Bischof Adelbert und winkte ihm zu. Da sah der Kapellan Sankt Ulrich ernst an, und sprach zu ihm: »Wie siehst du mich an?« Da sprach Rampertus: »Ich sehe den Herrn Adelbert, der mich ruft, ihm bei der Messe zu helfen. « Da sprach Sankt Ulrich: »So geh, und hilf ihm!« Da ging er zu ihm. Da sprach Adelbert: »Rampertus, sag deinem Herrn, das er für seine Gebet und Almosen reich belohnt werden wird. Das habe dir zum Wahrzeichen: Der heilige Bischof Fortunatus und ich wollen am nächsten Gründonnerstag den Chrisam mit ihm segnen. « In der Nacht zum Gründonnerstag hörte Sankt Ulrich im Schlaf eine Stimme, die sprach: »Bischof Ulrich, Dir sei gesagt, dass du heut Gäste wirst haben!« Am Morgen, als Sankt Ulrich die heilige Messe halten und den Chrisam segnen wollte, erschien allen Geistlichen und Weltlichen, die dessen würdig waren, Unsers Herrn Jesu Christi rechte Hand und machte mit den dreien Bischöfen über das Heilige Sakrament Zeichen des Heiligen Kreuzes. Als Sankt Ulrich das Heilige Sakrament an seine Untertanen verteilte, hatte er bei einem von ihnen das Gefühl, dieser hätte das Wunder gesehen. Daraufhin legte Sankt Ulrich ihm den Finger vor den Mund zu einem Zeichen, dass er von dem Gesicht nicht sagen solle.

Der Auftrag des Sankt Ulrich

Eines Nachts, als Sankt Ulrich schlief, erschien ihm Sankt Affra in hübscher Gestalt mit geschürztem Rock und sprach zu ihm: »Steh auf und folge mir! « Sie führte ihn auf das Lechfeld, wo er Sankt Peter in einem Rat mit vielen ihm bekannten Bischöfen sitzen sah. Die Heiligen beklagte sich über Herzog Arnolf, der zu dieser Zeit lebte, und Herzog in Bayern und im Norgau' war, dass er viele Klöster und Gotteshäuser zerstöre, und Zins und Güter an Laien vergebe. Sankt Peter sah vor sich zwei Schwerter, eines mit, das andere ohne Griff. Da sprach der Zwölfbot und Herr Sankt Peter zu Ulrich: »Sag König Heinrich, dass jeder, der ohne bischöfliche Weihe ein Stift besitzt dafür so ungeeignet ist wie das Schwert ohne Griff.« Anschließend zeigte Sankt Affra Bischof Ulrich viele Städte, wo großer Streit zwischen Ungläubigen und bösen Christen herrschen solle. Sie sagte ihm, er solle den Kaiser ermahnen, Schlösser dort zu errichten gegen die Ungarn, die viel Übel im Land anrichten würden. »Aber der Sieg des Schwertes wird von Gott den Christen behalten. « Danach verschwand die Erscheinung, und Sankt Ulrich wurde wieder an seine Schlafstätte geführt. Solches Gesicht sagt er darnach denen, die er am liebsten hätte.

Das Grab vom heiligen Ulrich Copyright

Als König Heinrich starb und sein Sohn Otto König wurde, gab Sankt Ulrich dem Sohn seiner Schwester Lütgart, Adelbert, an seiner Stelle und von des Stiftes wegen in den Dienst des Königs. Er zog er mit Rittern und Knechten zum Hof des Königs. Der König erlaubte ihm dies, weil Sankt Ulrich seine Verpflichtungen gegenüber König Heinrich und dem Reich erfüllt hatte, und dass er nun den Dienst Gottes daheim desto besser vollbringen möchte.

Der Feind beginnt zu erstarken

Der böse Feind begann seinen Samen zu säen, und das Gute mit Übel zu überfallen. So kam es, dass Ludolf, der Sohn Kaiser Ottos, und Heinrich von Norgau, der Bruder des Kaisers, einander feind wurden. Da Kaiser Otto Sohn und Bruder nicht miteinander versöhnen konnte, sagte er seinem Bruder Heinrich zu, ihm gegen seinen Sohn Ludolf zu helfen. Herzog Heinrich von Norgau hatte dem Pfalzgrafen Arnolf beim Rhein das Herzogtum Norgau und die Stadt Regensburg übergeben, und war zu Kaiser Otto, seinem Helfer, ins Sachsenland gezogen. Währendessen schlug Pfalzgraf Arnolf sich mit der Stadt Regensburg und der ihm übergebenen Macht auf die Seite Herzog Ludolfs. Als der Kaiser darauf aufmerksam wurde, wollte er seinen Bruder Heinrich in seinem Herzogtum wieder ein setzen, und rief daraufhin seine Untertanen zur Hilfe. Da kam Sankt Ulrich mit seiner Macht dem Kaiser zu Hilfe und stellte die alte Ordnung wieder her. Als Sankt Ulrich sich lange wegen Herzog Ludolf mit dem Kaiser beriet, sammelte Herzog Arnolf eine große Menschenmenge, zog nach Augsburg und eroberte die Stadt zurück. Er riss Menschen und ihr Hab und Gut aus den Häusern, setzte sie in Brand und erschlug auch viele Menschen. Die eroberten Güter überführte er zusammen mit vielen gefangenen Ritter und Knechten nach Bayern.

Als Sankt Ulrich davon erfuhr, zog er augenblicklich vom Hof des Kaisers aus nach Augsburg. Dort beriet er sich mit seinen Dienern darüber, dass er sich mit seinem übrig gebliebenen Volk in den Markt Memmingen solle legen. Und wie wohl es zur Winterzeit war, so ließ doch der Bischof Memmingen nach Vermögen fest und gut machen. Als Herzog Arnolf davon erfuhr, ließ er Sankt Ulrich wissen, dass er und seine Männer sich Sankt Ulrich unterwerfen würden, um ihr Leben zu behalten. Sankt Ulrich gab dem Herzog eine demütige Antwort, und bat um Zeit, das zu bedenken. Zudem erkaufte er sich eine Friedenszeit, während der er Memmingen befestigen lassen könnte. Dann ließ er dem Herzog sagen, er wolle zwischen Gehorsam gegenüber Kaiser Otto und Gehorsam gegenüber dem Reich nicht unterscheiden. Da sammelte der Herzog ein sehr großes Heer und wollte den Bischof bezwingen.

Sankt Ulrich von Augsburg in der Schlacht. Fresco von Franz Xaver Kirchebner Copyright

Die Belagerung von Memmingen

Als Sankt Ulrich dies erfuhr, ließ er ihm über Boten ausrichten, dies zu unterlassen, und versprach ihm dafür viel Geld. Er sagte auch seinen Boten, sie sollten Arnolf und den Seinen mit dem Bann drohen, wenn dieser nicht ab lassen sollte. Das ignorierte Arnolf alles, belagerte Sankt Ulrich und die Seinen in Memmingen und verdarb alles Land darum. Das vernahmen Sankt Ulrichs Vettern und Brüder. Sie sammelten heimlich ein starkes Heer, und überfielen am frühen Morgen am Montag der ersten Fastenwoche die Feinde. Diese ergriffen daraufhin die Flucht. Viele unter ihnen wurden auf der Flucht und in den Zelten erschlagen, und nur wenige von ihnen überlebten. Auch der Sohn von Herzog Arnolf wurde gefangen genommen.

Der Einfall der Ungarn und Sankt Ulrichs Gegenwehr

Über ein Jahr später, im Jahr 954 nach Christus, kamen viele Ungarn und andere Ungläubige ins deutsche Land. Sie vernichteten das Land von der Donau bis an den Schwarzwald mit Gut und Leuten gänzlich. Sie kamen von der Iller bis an den Lech und kampierten vor der Stadt Augsburg. Diese war zu der Zeit mit einer niedrigen Mauer ohne Türme umgeben. Sankt Ulrich hatte in der Stadt aber viele starke Ritter und Knechte versammelt, wodurch die Stadt gegen die Feinde gewappnet war. Sie schossen aus der Stadt auf die Heiden. Das Tor zum Sonnenaufgang und den Lech war meist von den Ungern belegt, so dass die Ritter und Knecht beschlossen, die Menge außerhalb der Pforten zu vertreiben. Also zog Sankt Ulrich mit seinem Volk gewappnet in die Schlacht. Er legte eine Stola um seinen Hals, ritt sicher und unversehrt durch die Schlacht, und ermahnte sein Volk, fröhlicher zu fechten.

Da wurde ein Hauptmann, der der beste Fechter der Ungarn war, erschlagen, was sie sehr schmerzte. Unter großem Klagen ergriffen sie die Flucht aus ihrem Zeltlager. Als das Fechten beendet war, da besetzte Sankt Ulrich mit großem Fleiß die Mauern und Tore. Sankt Ulrich versammelte alle geistlichen Frauen in der Stadt, und ordnete an, dass ein Teil die ganze Nacht über mit Lobgesang und Kreuzgängen verbringe, und dass der andere Teil in der Kirche auf dem Boden liegend Gott um Erlösung bäte.

Und da es nun tagen wollt, da hielt Sankt Ulrich die Messe ab und speiste alle Untertanen mit dem Heiligen Sakrament und ermahnte sie, dass sie Glauben und Hoffnung allein zu Gott hätten. Bei Sonnenaufgang waren die Ungarn allenthalben an der Stadt, um sie zu erobern. Als Sankt Ulrich mit dem Volk in großer Furcht und der Ungarn also viel waren, dass sie nicht mit ihnen fechten wagten, da kam Berchthold, des Herrn Arnolf Sohn von Reifenburg, und sagte dem König der Ungarn, wie Kaiser Otto käme, ihn zu bestreiten. Und also bald das der König erhörte, ließ er sein Volk auf trompeten und posaunen. Da nun das die Fechter, die an der Stadt Augsburg stürmten, erhörten, da zogen sie zuhand zu dem Heer, und wollten hören, was der König gebieten wolle.

Also bereitet sich der ungarische König mit all seinem Volk, zu streiten, und ritten dem Kaiser Otto entgegen. Da bereitet sich in der Stadt Augsburg Graf Diebald, Sankt Ulrichs Bruder, mit viel Rittern und Knechten, und zogen des Nachts heimlich aus, dem Kaiser zu helfen. Als nun der Kaiser das große Volk von Ungern sah, da verstand er wohl, dass sie von ihm und den Seinen nicht möchten über wunden werden, es wäre dann, dass sie Gott sonderlich schlagen wölle. Doch hätte er mit seinen Fürsten und Herren gute Hoffnung zu Gott, und fing an, mit den Ungarn zu fechten. Da wurden von beiden Teilen viel erschlagen, auch aus den Christen — die dann von Gott dazu bestimmt waren, zu sterben —.

Aber der Ungarn waren viele tausend, dass sie sieglos und flüchtig wurden. Und flohen zurück vor die Stadt Augsburg, und waren da noch ein großes Volk. Dass alle, die in der Stadt waren, erschraken und vermeinten, die Ungarn hätten gesiegt. Bis sie an der Stadt vorbei flohen und über den Lech und das Lechfeld. Und des Kaisers Heer den Ungern folgte, und auf der Flucht ihrer viel erschlugen. Und ihren Fürsten und viel andere lebendig fingen und gen Regensburg führten. Da henkte das Kaisers Volk der Ungern Fürsten und Herren viel an den Galgen. Und der Kaiser bestellte zuhand, dass alle Brücken über Lech und Donau und die Furten bewacht und verlegt würden. Also dass keiner der Ungarn lebendig heim möchte kommen.

Kapelle St. Agatha Disentis - zu sehen ist Sankt Ulrich Copyright

Die Arbeit nach der Schlacht

Als der Streit voll bracht war, da kam Kaiser Otto zu Sankt Ulrich in die Stadt Augsburg und tröstet ihn um seinen Bruder Diebald und andere seiner Gesippen und Freunde, die in dem Streit waren erschlagen worden. Und der Kaiser verlieh dem jungen Grafen Reminus seines erschlagenen Vaters Grafschaft. Und als der Kaiser von Sankt Ulrich zog, da suchte er unter den Erschlagenen Diebald und seiner Schwester Sohn Reginwald, und führte sie gen Augsburg und begrub sie in Unser Frauen Kirchen bei Sankt Walburgen Altar. Darnach war Sankt Ulrich emsig besorgt, wie er die Mönch und Priester, die verderbt waren und nicht zu leben hätten, mit Speise und Wohnung versähe. Und besorgte, dass der Gottesdienst nicht gemindert würde. Und alles, was er hätte, das teilte er gütlich mit denen, die zu seinem Stift gehörten. Und riet und half so lange, bis jedermann zu Bauen und Nahrung kommen mochte. Und hernach zog Sankt Ulrich mit dem Kaiser gegen die Ungern und die Donau hinab bis gen Preßburg, und stritten mit ihnen und verbrannten der Heiden Land und Städte.

Sankt Ulrichs Glauben wird intensiver - Friedensarbeit

Als nun Sankt Ulrich in Ruhe und Friede saß — so viel er mochte vor weltlichen Sachen —, begann Sankt Ulrich, fleißig Gott zu dienen. Täglich sang und las Sankt Ulrich seine Tageszeit in Unser Frauen Chor mit anderen Priestern. Und las auch täglich von Unser lieben Frauen und allen Gottes Heiligen und den Psalter. Er sang auch täglich drei Messen oder zwei, aufs mindeste aber eine, ihn irrte denn Krankheit des Leibes, oder eine notdürftige Sache. Und viel Zeit nahm er nicht Fleisch; aber seinen Dienern und denen, die bei ihm waren, gab er Fleisches genug. Und speiset alle Zeit viel armer Leute. Seine Gäste empfing er lieblich und mit fröhlichem Antlitz. Und des Kaisers Dienern und Untertanen, die zu ihm ritten, gab er genug Kost und Geld zur Zehrung. Und so oft einer zu ihm kam, der unter ihm saß, und klagte, dass ihm Unrecht geschehen war von seinen Oberen, da ließ er nicht davon, bis das Übel gestraft war. Und alle, die unter seiner Herrschaft saßen, waren fröhlich, denn sie wussten wohl, daß ihnen nie kein Übel geschähe. Sankt Ulrich ruhte in keinem Bett, sondern auf einem Teppich. Und wenn es eins in der Nacht schlug, so stand er auf und las Metten', und nach der Metten betet er den Psalter und die Litanei der Heiligen. Darnach, so es Tag ward, und man zur Vigilie2 läutet, so las er mit den anderen die Vigilie in dem Chor, und die Prim. Und wenn man Meß an fing zu singen, so opfert er mit dem Priester die Meß auf. Und blieb in der Kirchen in seinem Gebet, bis man die Sechst3 läutet. Darnach ging er in sein Bethaus und wusch Händ und Antlitz und bereitet sich, selber Meß zu singen. Und so Meß und Vesper voll bracht waren, ging Sankt Ulrich darnach zu dem Tisch.

Und wenn Sankt Ulrich fröhlich gessen hatte, kam er in den Chor und sang Komplet. Und ging darnach in seine Betkammer, und aß und trank und redet darnach nichts mehr. Also lebet Sankt Ulrich in der Fasten bis an den Palmsonntag. Da ging er an dem Morgen früh zu Sankt Affra und sang eine Meß und segnet die Palmen. Darnach ward eine köstliche Prozession von Priestern und Laien gehalten, mit Kreuzen und Fahnen und dem Heiligen Evangelio vor einem Bildnis Unsers Herrn auf einem Esel sitzend, und jedermann trug Palmen in den Händen. Und kamen der Prozession entgegen die Chorherren von Unser Frauen Kirchen und die Bürger der Stadt. Und bei ihnen viel anderer Menschen, die von den Dörfern und Weilern zu dem Fest kommen waren. Da ward Lobgesang voll bracht und die Palmen geworfen und die Kleider gestreut nach des Festes Gewohnheit. Darnach hielt Sankt Ulrich dem Volk eine Predigt von dem Leiden Unsers Herrn, also, dass er gewöhnlich jedermann macht weinen. Darnach ging jedermann heim. Und drei Tag nach dem Palmtag hielt Sankt Ulrich mit seiner Priesterschaft ein Konzil, wie sie am besten Gottes Dienst hielten und ihnen selber und der Bürgerschaft des Bistums in aller Notdurft bei stünden in geistlichen und weltlichen Sachen.

Jesus

Eines Tags wollte Sankt Ulrich über das Wasser Mündel reiten, das war wegen starkem Regen ein gefährlich Unterfangen. Und da seine Diener keine Furt mochten finden, da ritt er geradezu durch das Wasser. Also, dass nichts an ihm, weder Kleider noch Socken an den Füßen, nicht genetzt ward. Und sein Kapellan, der saß auf einem höheren Pferd, und folgte Sankt Ulrich und ward nass bis zu dem Gürtel. Und eines Tages, da Sankt Ulrich auf der Donau gen Regensburg wollte fahren zu dem Kaiser Otto, da stieß sich das Schiff an und brach und lief voll Wassers. Da eilten alle, die in dem Schiff waren, zu dem Gestade und trugen alles aus dem Schiff. Und vergaßen Sankt Ulrichs, der zu hinterst in dem Schiff war. Zuletzt fing ein Priester an und sprach: »Weh uns allen, dass wir in solchen Nöten unsers alten Herrn vergessen haben.« Und lief durch das Wasser in das Schiff, und nahm Sankt Ulrich, der in seinem Gebet saß, auf seine Schultern und trug ihn auch an das Gestade. Und so bald Sankt Ulrich aus dem Schiff kam, da ging es unter das Wasser.

Der Tod von Sankt Ulrich

Und als Sankt Ulrich an Kräften ab genommen hätte, dass er selbst nicht mochte die Messe zu lesen, da ließ er sich in die Kirche tragen. Und täglich las Gerhard, der Domherr, vor Sankt Ulrich den Psalter und der Altväter Leben. Und sprach mit ihm, dass er an dieser Krankheit wohl sterben werde, und ordnet all sein Gut und hieß, alles den armen Leuten und Priestern aus teilen, was er für sich besaß. Das war nicht viel, als sonderlich schönes Messgewand und Chorröcke. Und war gütlich und freundlich zu denen, so zu ihm kamen, und hoffte, dass er auf den Tag der heiligen Zwölfboten Peter und Paul sterben werde. Und segnet seine Freud, und die Weil die Priester Litanei sprachen, gab Sankt Ulrich seinen Geist auf. Das war in dem Jahr neunhundert und dreiundsiebzig, seines ganzen Lebens in dem dreiundachtzigsten Jahr und im fünfzigsten seines Bistums. Hernach ward sein Leichnam mit großer Feier in Sankt Affra Kirchen bestattet, allwo er bei seinen Lebzeiten ein Grab für sich hätte richten lassen. Und nach seinem Willen schloss man seinen Leichnam nicht in einen Sarg, sondern legte ihn auf einen Teppich und deckte ein hölzern Dach darüber, und über die Stiege zu dem Grabe einen großen Block, und vermauert das Grab. Und legten dann einen köstlichen Teppich oben drauf, und stellten viel brennender Kerzen dazu.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

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