Rotes Tantra

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Das Wort Tantra (Sanskrit: तन्त्र tantra n.) bezeichnet eine religionsübergreifende, spirituelle und mystische Bewegung, die Gott in allem Existenten annimmt. Tantra sieht das Universum als ein Zusammenspiel von Bewusstsein (oft als Shiva bezeichnet) und Energie (Shakti). Beides sind göttliche Prinzipien, die in Wahrheit eins sind. Da alles im Universum ein Zusammenspiel von Bewusstsein und göttlicher Energie ist, ist letztlich alles göttlich. Ziel ist es, zum höchsten Bewusstsein der Einheit zu kommen. Dies wird erreicht, indem man mittels verschiedener Techniken das eigene Energielevel so erhöht, dass man die Einheit von Shiva und Shakti wahrnimmt. Im Tantra sind also Geist und Materie nicht vollständig voneinander getrennt. Es wird kein Unterschied gemacht zwischen der menschlichen und der göttlichen Sphäre. Geist und Materie gehören beide zu einer höheren Realität, die Teil unserer wahren Natur ist. Gott kann überall entdecken werden und es gibt nichts was man erreichen oder überwinden müsste, außer Begrenzungen.

Da das Bewusstsein als passiv gesehen wird, wird vor allem Shakti, die Kosmische Energie, verehrt. So ist Tantra meist mit der Verehrung des Göttlichen in der weiblichen Form, der Göttin, der Urmutter, eben der Kosmischen Energie verbunden.

Das rote Tantra



Das Tantra verwendet rituelle Techniken, Mantra- und Yantra-Praxis. Im Vergleich zu anderen Systemen wird das Weibliche (Shakti) im Tantra sehr verehrt. Die göttliche Mutter selbst wohnt nach den tantrischen Lehren im Körper als Kundalini-Energie. Diese schläft eingerollt am Ende der Wirbelsäule. Die tantrische Praxis zielt darauf hin, diese zu erwecken. Wenn sie erwacht, öffnet sie die verschiedenen Energiezentren des Körpers (Chakren) und steigt durch diese auf. Alle Gottheiten wohnen im menschlichen Körper, insbesondere in den Chakren. Die rechte Hälfte entspricht Shiva, dem männlichen Part, die Linke entspricht Shakti und ist damit weiblich.


Tantra ist eine spirituelle und mystische Richtung, die das Körperliche, das Weltliche, den Genuss und die Lust im Gegensatz zu anderen Richtungen nicht ausschließt. Es betrachtet die „Welt der Sinne“ nicht negativ, sondern benutzt sie, um durch Vereinigung zum Göttlichen zu gelangen. Einen menschlichen Körper zu haben, gilt im Tantra als äußerst kostbar. Er ist die Quelle der Kundalini-Erfahrung, die Wandlung hervorbringt. Im Gegensatz zur beispielsweise körperfeindlichen katholischen Kirche soll der Körper nicht überwunden, sondern erleuchtet werden.