Ritual: Unterschied zwischen den Versionen

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Ein '''Ritual''' (auch Ritus) ist die Gesamtheit der etablierten Bräuche und Zeremonien eines religiösen [[Kult]]es. Es bedeutet auch auf einer ganz abstrakten [[Ebene]], dass es um die Wiederholung eines immer gleichbleibenden Vorgehens geht, das man regelmäßig ausführt und eine bestimmte Reihenfolge beibehält.
[[Datei:WW-2012-Puja04-RGB-gross.jpg|thumb|[[Puja]]]]
Ein ganz triviales Ritual wäre beispielsweise, wie du morgens aufstehst und in welcher Reihenfolge deiner Handlungen du dich für den [[Tag]] vorbereitest. Ein anderes Beispiel könnte sein, wie du dein Essen einnimmst. Es gibt sehr viele Beispiele im alltäglichen [[Leben]], wie wir schon fast rituell, der [[Gewohnheit]] entsprechend, unseren Tagesablauf gestalten. In diesem Artikel geht es allerdings vor allem um die innere Haltung bei der Ausführung eines religiösen bzw. spirituellen Rituals.
[[Datei:22 Puja.JPG|thumb|[[Abhisheka]]]]
Die [https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/hinduistische-rituale/ Rituale bei Yoga Vidya] laufen in der Regel folgendermaßen ab: Anrufung der Gottheit, Verehrung der Gottheit in Form einer Murti oder Götterbildes mit Öl bei einer Homa oder mit Reismilch bei einer Puja und mit Rosenblüten zum Schluss, Darbringung des [[Prasad]]s, [[Arati]]-Lichtzeremonie, Widmung des eigenen Lebens für Gott (Twameva Mata).
[[Datei:MG 5006.jpg|thumb|[[Arati]]]]
== Yoga Rituale: Puja, Homa, Arati ==
Hier ein Vortrag zum Thema '' Yoga Rituale: [[Arati]] - [[Puja]] - [[Homa]]'' von und mit Sukadev Bretz aus der Reihe [[Yoga Vidya Schulung]], Vorträge zum ganzheitlichen [https://www.yoga-vidya.de/yoga/ Yoga], auch Teil der Reihe [[Bhakti Yoga]], der Yoga der Gottesverehrung:
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=== Kleine Rituale vor und nach Yoga und Meditation===
Leite deine Yoga Praktiken bzw. die Meditation mit kleinen Ritualen ein - und schließe sie rituell ab. Dazu findest du hier ein paar Tipps:
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=== Arati - das Yoga Lichtritual: Anleitung zum Selbstausführen ===
[[Arati]], die [[Lichtzeremonie]], ist eines der am einfachsten auszuführende Yoga Ritual:
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===Puja - das Yoga Ritual der Gottesliebe===
[[Puja]] ist im [[Hinduismus]] und Teilen des [[Buddhismus]] DAS Verehrungs-Ritual schlechthin. In vielen Yoga Richtungen, z.B. bei Yoga Vidya, spielt es auch eine wichtige Rolle. Hier ein paar Videos mit Erläuterungen zum Thema Puja als wichtiges Yoga Ritual:
'''Puja - Aufbau und Logik'''
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'''Kleine Krishna Puja mit Erläuterung zum Mitmachen '''
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Den Text mit den [[Mantra]]s dazu findest du unter dem Stichwort '''[[Krishna Puja]]'''.
'''Kleine Krishna Puja Vorführung'''
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==Von Ritualen bis zur Verwirklichung==
==Von Ritualen bis zur Verwirklichung==
'''Artikel von Sri Swami Venkatesananda'''
'''Artikel von Sri Swami Venkatesananda''' [http://www.dlshq.org/discourse/dec96.htm Originaltext]
 
===Bhakti Yoga===
[[Bhakti Yoga]] oder [[Liebe]] zu [[Gott]] sind in allen [[Religion]]en grundlegend, die ihre Anhänger dazu ermuntern, Statuen und Rituale in ihren geistigen Methoden zu verwenden: Es ist eine der Haupteigenschaften der indischen Annäherung an Gott. Das wurde von den alten geistigen [[Lehrer]]n als so lebenswichtig betrachtet, dass sie es in den Stoff des täglichen [[Leben]]s des Inders gewebt haben.
 
Es ist häufig unvermeidlich, dass sich der gewöhnliche Mensch an dem [[Meister]] und dem Ritual festhält und den [[Geist]] vergisst, der seinem Gebrauch zu unterliegen. Die [[Anbetung]] Gottes in der Statue degeneriert zum Lohngötzenkult, was wiederum nichts mit Religion zu tun hat, sondern einfach nur eine anderer Handel ist. Wann auch immer das in Indien geschehen ist, ist es von heiligen religiösen Reformern sofort angehalten worden, die die Religion in ihrer ursprünglichen Reinheit wieder hergestellt haben.
 
Der Mensch geht von einem Extrem ins andere! Leute missdeuten die Äußerungen dieser Reformer und verwenden sie zu ihrem eigenen Vorteil. Die Wörter von [[Krishna]], den biblischen [[Prophet]]en, [[Jesus]], [[Buddha]] und dem [[Mohammed]] kamen aus ihrer Verwirklichung oder direkter [[Erfahrung]]. Es ist gut, sie als Wegweiser zu sehen, damit auch wr diese Erfahrung machen können. Aber wenn wir als ihre Vertreter hier auftreten und ihre Wörter zitieren, um damit die Anhänger anderer [[Religion]]en niederzumachen, dann geben wir ein groteskes Bild ab, das von einem tamilischen Dichter beschrieben wird : "Ein hässlicher Vogel hat einen Pfau tanzen gesehen; und er sich genause wichtige vorkam, hat er seine Flügel ausgebreitet und angefangen zu tanzen!" Der Unfug wird von demm atheistischen, materialistischen und weltlichen Menschen vollzogen, der all das verwendet, um den [[Glaube]]n des [[Fromme]]n ins Wanken zu bringen.
 
Wir gehen in einen [[Tempel]], eine [[Synagoge]], eine [[Kirche]] oder eine [[Moschee]], um uns mit Gott zu verbinden und nicht um zu hören, was der [[Priester]] sagt. Nur wegen der Dinge, die der Priester sagt, sollten wir nicht aufhören, dorthin zu gehen, und auch nicht wegen der Dinge, die die Reformer außerhalb sagen. Gott zu verurteilen und unsere [[Hingabe]] zu ihm von [[Gedanke]]n, [[Wort]]en und [[Tat]]en anderer Menschen abhängig zu machen, ist Blasphemie. Du bist dabei der Verlierer, vergiss das nicht. Du gehst in ein Restaurant, um zu essen und deinen Hunger zu stillen. Wenn du ein bestimmtes Curry nicht magst, dann wirst du nicht hungrig weggehen. Iss einfach das, was du magst.
 
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===Gott im Götterbild verehren===
Wenn du die [[Verehrung]] eines Götterbildes verstehst und richtig anwendest, wird es dich nach und nach zur [[Erkenntnis]] des Absoluten führen. Mein [[Meister]], Sri [[Swami]] [[Sivananda]], hat bis zu seinem [[Leben]]sende Götterbilder verehrt, und das obwohl er ein Philosoph des [[Monismus]] war. Er betete seine Gottheit jeden [[Tag]] in einem Ritual an. Er ist ein nachahmenswertes Vorbild für uns. Aber er erinnerte uns daran, genau wie vorher auch schon Krishna, da nicht stehen zu bleiben. Wir sollten uns immer an Gott erinnern und das in jedem Augenblick praktizieren. Damit wir seine (All)Gegenwart überall spüren und in jedem wahrnehmen.
 
Es ist sehr leicht, das einfach so zu sagen, aber eine ganz andere Sache, es auch wirklich umzusetzen. Zwei Faktoren spielen hierbei eine Rolle: (a) Wir sollten wissen, wie es sich anfühlt, die [[Gegenwart]] Gottes zu fühlen - wie das Muster eines Händlers -  und (b) wir sollten eine Methode haben, mit der wir uns an ihn erinnern. Der erste Faktor wird durch die Verehrung eines Götterbildes unterstützt. Das Götterbild befähigt uns, Seine Gegenwart zu spüren und gleichzeitig nach innen zu gehen und das [[Gefühl]] wahrzunehmen. Ohne die Verehrung eines Götterbildes ist es für einen Neuling ziemlich schwierig, die wundervolle Idee, seine Präsenz zu spüren, zu erleben.
 
Der zweite Faktor wird im zehten Kapitel in der [[Bhagavad Gita]] geliefert. Die Technik lautet: Lass es zu, dass alles, was du wahrnimmst, dich an Gott erinnert. Das [[Sonne]]nlicht, der [[Mond]], die [[Stern]]e, das [[Feuer]] und die elektrische Lampe; der unermessliche Himmel oder Ozean; die schöne Blume und das unschuldige Gesicht eines [[Kind]]es; der riesengroße [[Baum]] und der starke Arm eines Turners; das Götterbild auf dem [[Altar]] und das leuchtende Gesicht eines [[Heilige]]n - lass all diese Dinge dich an Gott erinnern. Parallel dazu forderte uns unser Meister dazu auf, ständig [[Nama Smarana]] zu praktizieren, den [[Name]]n Gottes zu wiederholen. Die eine Sache unterstützt die andere: Die Verehrung Gottes in einem Götterbild und die Wiederholung des Namens Gottes unterstützen sich gegenseitig. Wenn man sie verbindet, entwickeln wir sehr schnell [[Gottesbewusstsein]].
 
Wie passt die Verehrung eines Götterbildes dazu? Was ist ein Götterbild, wenn nicht einfach nur ein Stück [[Materie]]? - Zumindest könnte ein unwissender Mensch das so sehen, völlig unabhängig von seinem Reichtum, seiner Stellung oder seinem Titel. Trotzdem fühlt der Verehrer des Götterbildes die Präsenz Gottes innerhalb dieser materiellen Substanz (Ton, [[Stein]], Metall oder Holz). Der Weise hat es sich zugestanden, damit zu "spielen" (zu beten) wie ein [https://www.yoga-vidya.de/kinderyoga/ Kind] mit einer Puppe. Das Kind übt sich so in der Mutterschaft; der Verehrer des Götterbildes erfährt, dass Gott in der Tat auch in diesem Stück Materie wohnt. Dann dreht er sich um und sieht die Sonne, den Mond usw. und erkennt, dass Gott selbst in dem Bildnis ist. Er ist der Bewohner der Sonne, des Mondes usw. Das sieht scheinbar ganz einfach aus, aber in der Praxis ist es schwierig.


Bhakti Yoga oder Liebe zu Gott sind in allen Religionen grundlegend, die ihre Anhänger dazu ermuntern, Statuen und Rituale in ihren geistigen Methoden zu verwenden: es ist eine der Haupteigenschaften der indischen Annäherung an Gott. Das wurde von den alten geistigen Lehrern als so lebenswichtig betrachtet, dass sie es in den Stoff des täglichen Lebens des Inders gewebt haben.
Wieso hat der Weise nicht empfohlen, einfach so die Gegenwart Gottes in allem wahrzunehmen, ohne dabei ein Götterbild als erstes zu verehren? Aus dem einfachen Grund, dass der einfache menschliche [[Geist]] eher dazu bereit ist, reine und unbefleckte Göttlichkeit, mit einem Götterbild in Verbindung zu bringen, als Gott in dem Gesicht eines Kindes zu sehen. Wenn du ein Kind ansiehst, hältst du es gleich mit den [[Augen]] fest und denkst: "Das ist mein Kind." usw. Und du musst eine Menge Gedanken und Hintergedanken überwinden, bevor du zu dem idealen Gedanken gelangst: "Gott strahlt durch seine Augen hindurch." Aber wenn es um ein Götterbild geht, baust du auf eine andere Assoziation an [[Idee]]n auf, die es schon seit jahrtausenden gibt, und dann hast du damit keine Schwierigekeiten. Und, wenn du ein bisschen übst, wird es leicht, die Übung auf die ganze [[Welt]] auszudehnen und die Präsenz Gottes in allem zu sehen.


Es ist häufig unvermeidlich, dass sich der gewöhnliche Mensch an dem Meister und dem Ritual festhält und den Geist vergisst, seinem Gebrauch zu unterliegen. Die Anbetung des Gottes in der Statue degeneriert zum Lohngötzenkult, der nichts um mit der Religion zu tun hat aber der gerade ein anderer Thema ist. Jedoch, wann auch immer das in Indien geschehen ist, ist es von heiligen religiösen Reformern sofort angehalten worden, die Religion ihre ursprüngliche Reinheit wieder hergestellt haben.
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Mann schwingt von einem Extrem ins andere! Leute missdeuten die Äußerungen dieser Reformer und verwenden sie zu ihrem eigenen Vorteil. Die Wörter von Herrn Krishna, den biblischen Hellsehern, Gott Jesus, Herrn Buddha und dem Hellseher Mohammed sind von ihrer Verwirklichung oder direkter Erfahrung gesprungen: Es ist gut, sie als "Lampen zu unseren Füßen" zu halten, damit wir auch diese Erfahrung erreichen können. Aber wenn wir die Rolle ihrer Vertreter hier annehmen und ihre Wörter ansetzen, um die Anhänger anderer Religionen zu überfahren, dann präsentieren wir ein groteskes von einem tamilischen Dichter so beschriebenes Bild: "Ein hässlicher Vogel hat einen Pfau tanzen gesehen; und das ebenso wichtige Gefühl, hat seine eigenen Wolken ausgebreitet und hat begonnen zu tanzen!" Der Unfug wird vom atheistischen, materialistischen und weltlichen Mann vollendet, der all das verwendet, um den Glauben des frommen zu schütteln.
===Meditation auf das Absolute===
Es gibt noch einen anderen Blickwinkel bei dieser spirituellen Übung. Die Verehrung eines Götterbildes sollte uns zur Meditation auf das Absolute führen. Ohne den ersten Schritt der Verehrung des Götterbildes ist die Meditation auf das Absolute fast unmöglich. Und wenn wir die [[Grenze]]n der Göttlichkeit nicht über das Idol hinaus ausweiten, könnte es sein, dass wir nicht weiter kommen. Daher haben unsere altehrwürdigen [[Seher]] in die Verehrung des Götterbildes auch [[Element]]e der Verehrung des namenlosen und formlosen [[Wesen]]s mit aufgenommen. Sie haben sogar betont, dass wir die Qualitäten des Absoluten über das Götterbild legen sollten.


Wir gingen zu einem Tempel, Synagoge, Kirche oder Moschee nicht in der Folgsamkeit, was der Priester sagt, aber um mit dem Gott zu kommunizieren. Wir sollten nicht aufhören, dorthin zu gehen, wegen dem was der Priester innerhalb seiner sagt, noch was die Reformer außerhalb dessen sagt. Um Gott zu beurteilen und unsere Hingabe zu Ihm abhängig von unseren Gedanken, Wörtern und Taten von Menschen zu machen, wäre als würde man über ihn lästern. Sie werden der Verlierer sein; vergessen Sie das nicht. Sie gehen zu einem Restaurant, um Ihren Hunger zu stillen und zu beruhigen. Wenn Sie keinen besonderen Curry mögen, gehen Sie nicht hungernd weg, sondern essen, was Sie mögen. Verstanden und angewandt richtig führt Idolanbetung allmählich den Anhänger zur Verwirklichung des Absoluten. Mein Meister, Sri Swami Sivananda wurde der Idolanbetung bis zum Ende seines Lebens gewidmet, obwohl er ein monoistischer Philosoph war. Er war in seiner täglichen ritualistischen Anbetung seiner Gottheit regelmäßig. So hat er ein Beispiel für uns alle angeführt, um wettzueifern. Aber er, als Herr Krishna vor ihm, hat uns daran erinnert, dass wir dort nicht anhalten sollten. Wir sollten unveränderliche Erinnerung des Gottes üben. Wir sollten Seine (Omni) Anwesenheit überall, insgesamt fühlen.
In den [[Mantra]]s, die sie uns überliefert haben, flochten sie Ausdrücke mit ein wie: "Ich verneige mich vor dem Allesdurchdringenden." "Ich verbeuge mich vor den Ewigen." Die Sätze sind offensichtlich unbedeutend für die personifizierte [[Form]] Gottes, die verehrt werden und wie [[Rama]] oder [[Krishna]] historische [[Persönlichkeit]]en sind. Sie betonten auch, dass die mentale Verehrung der auserwählten Gottheit wichtiger ist (natürlich nur, wenn wir dazu bereit sind!) als die äußerlich sichtbare Verehrung und die [[Para Puja]] (eine Art, den allmächtigen Gott mit all unseren [[Gedanke]]n, Worten und [[Tat]]en zu schmücken) über allen anderen Formen der Verehrung steht.


Es ist sehr gut das so zu sagen, aber was ganz anderes es auch zu tun. Zwei Faktoren werden daran beteiligt: (a) sollten wir wissen, was es die Anwesenheit des Gottes - einer Probe eines "Verkäufers" davon - und (b) , sollten wir eine Methode haben, durch die wir im Stande sein werden, sich an Ihn zu erinnern. Das erste wird durch das Ritual der Idolanbetung zur Verfügung gestellt. Die Statue ermöglicht uns, Seine Anwesenheit zu fühlen und zur gleichen Zeit nach innen zu schauen und das Gefühl zu erleben. Ohne ist es für das Noviziat ziemlich möglich, Lippenhuldigung der wunderbaren Idee zu bezahlen, Seine Allgegenwart zu fühlen.
Der aufrichtige spirituelle [[Aspirant]] hat immer erkannt, dass er ohne ein Bild, auf das er seinen Geist richtete, auf seinem [[Weg]] nicht weiterkommen konnte. Das Götterbild bot ihm auch eine konkrete Form Gottes, dem er seine [[Herz]]enshingabe schenken konnte, das er anbeten konnte und auf das er sich in [[Zeit]]en von [[Stress]], Belastung, Prüfungen und Schwierigkeiten stützen konnte. Es war für ihn eine große Erleichterung, wenn er in Zeiten von [[Anspannung]], [[Sorge]] und [https://www.yoga-vidya.de/psychologische-yogatherapie/einsatzbereiche/beschwerdebilder/angst/ Angst] einen "greifbaren" Gott hatte, zu dem er sprechen konnte. Die allgegenwärtige Göttlichkeit, die natürlich in dem Götterbild anwesend war, hat auch seine [[Gebet]]e erhört und ihn unterstützt.


Das zweite wird in der Bhagavad-Gita, dem zehnten Kapitel zur Verfügung gestellt. Die Technik ist das: Lassen wir  alles, was wir sehen als Erinnerung an Gott sehen. Das Licht der Sonne, Monds, Sterne, Feuer und die elektrische Lampe; der riesengroße blaue Himmel oder Ozean; die schöne Blume und das unschuldige Gesicht eines Kindes; der riesige Baum und die Macht eines Turners; das Image des Gottes auf dem Altar und dem leuchtenden Gesicht eines Heiligen sie alle erinnert uns an die Existenz des Gottes in ihnen. Nebeneinander hat unser Meister gewollt, dass wir unveränderlichen Nama-Smarana (Wiederholung des Namens des Gottes) geübt haben. Das eine hilft dem anderen. Wenn sie verbunden werden, wächst unser Gottebewusstsein sehr bald.
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Wie passt Idolanbetung da rein? Was ist eine Statue, außer ein Stück der Sache, aus dem Gesichtspunkt von einem unwissenden Mann, was auch immer dieser Mann an Wohlstand hat oder Titel? Und doch fühlt der Anhänger die Anwesenheit des Gottes innerhalb - dieser materielle Substanz (Ton, Stein, Metall oder Holz). Der kluge Weise hat ihm erlaubt "zu spielen" (beten) damit, weil ein Kind mit einer Puppe spielen könnte. Das Kind bekommt seine Ausbildung in Mutterschaft; der Anhänger erkennt dass Gott sich tatsächlich in der Sache befindet. Dann dreht er sich um und sieht die Sonne, den Mond usw. und begreift, dass, gerade als Gott Bewohner des Idols ist, Er der Bewohner der Sonne, des Monds usw. ist. Das sieht anscheinend einfach aus: Aber in der Praxis ist es schwierig.
===Gott zeigt sich im Götterbildnis===
Wenn die [[Konzentration]] sehr stark geworden ist, wurde die latente [[Kraft]] des Götterbildes erkannt. Und so gibt es Geschichten von großen [[Mystiker]]n, die Gott in und durch die Götterbildnisse "sehen" konnten. Lasst uns auch nicht vergessen, dass Gott, der allgegenwärtig ist, in dem Götterbild wohnt und er, der allmächtig ist, kann sich selbst dem demütigen Verehrer in jeder Form zeigen. In dieser Hinsicht verhält das Götterbild sich anders als eine Puppe. Die Puppe wird immer eine Puppe bleiben, denn sie ist unbelebt - das Götterbild wird die versteckte Göttlichkeit aufdecken und damit auf die [[Gebet]]e und die Konzentration des Verehrers antworten. Der konzentrierte Bewusstseinsstrahl des Verehrers wird eines [[Tag]]es stark genug sein, um die grobe "[[Materie]]" zu verbrennen und die versteckte Gottheit befreihen und aufdecken - genauso wie die Sonnenstrahlen, wenn sie in einer Linse gesammelt werden, in der Lage sind einen Baumwollstoff zu entzünden und zu verbrennen. Aber lasst uns nicht vergessen, dass sie nicht das Götterbild in ihrer [[Vision]] gesegehen haben, sondern die Gottheit im Götterbild, die in allem ist, was wie Materie aussieht.


Warum verteidigte der Weise solch eine Praxis der Anwesenheit des Gottes nicht, ohne Idolanbetung als eine Vorbereitung vorzuschreiben? Aus dem einfachen Grund, dass der einfache Menschenverstand bereiter ist, Gottheit zu vereinigen, die rein und durch das Vorurteil, mit dem Idol (wegen der Tradition) fleckenlos ist als, Gott angesichts eines Kindes zu sehen. Im Fall von den Letzteren schauen sofort ihre Augen auf, Ihre Verstand sagt, "Es ist mein Kind", usw. usw., und müssen Sie ziemlich viel Gedanken überwinden und Gegengedanken vor dem Erreichen des Ideales gedacht haben, "Glänzt Gott durch seine Augen." Aber, im Fall von einer Statue, wegen der uralten Vereinigung von Ideen, entsteht diese Schwierigkeit nicht. Und, mit ein bisschen Praxis, wird es leicht, die Praxis der Anwesenheit des Gottes zu allem in dieser Welt zu erweitern.
Wenn dieses [[Prinzip]] nicht verstanden wird, dann sollten die Menschen auch nicht völlig unwissend sagen: "Wir wollen keinen Stein verehren." Natürlich sollten sie keinen Stein verehren. Aber beantworte zunächst die Fragen: "Wer verehrt den Stein? "Ich." Welches [[Konzept]] hast du von diesem "Ich"? Das erste Konzept betrifft den [[Körper]]. Der Körper führt die Verehrung aus. Was ist der Körper? Vor allem [[Wasser]] mit ein paar anderen chemischen Elementen. Und schließlich, wem schadet es, wenn Wasser und Materie einen Stein verehren? Ist es Ignoranz oder Aberglaube? Natürlich schreist du auf, dass du nicht nur der Körper bist, sondern auch noch eine [[Seele]] darin steckt. Dann lasse es zu, dass der Körper den Stein verehrt, lass das [[Herz]], den [[Geist]] und die [[Seele]] in dir, Gott in dem Stein zu erkennen.


Es gibt einen anderen wichtigen Winkel zu dieser geistigen Übung. Idolanbetung sollte uns zur Meditation über das Absolute führen. Ohne den ersten Schritt der Idolanbetung ist die Meditation auf dem Absoluten fast unmöglich. Und wenn wir die Grenzen der Gottheit außer der Statue nicht erweitern, können wir dort stecken bleiben. Folglich, sogar in der Methode, eine Statue anzubeten, hatten unsere alten Hellseher Elemente der Anbetung des Namenlosen und des Formlosen Wesens eingeführt, sie haben betont, dass wir die Qualitäten des Absoluten auf dem Idol überlagern sollten.
Und wirst du alle Steine verehren? Nein. Nur einen bestimmten Stein, der eine bestimmte Form hat. Wer verehrt ihn? Wenn das "[[Ich]]" auch in einer göttlichen Form gemeißelt ist, ist es göttlich. Das steinerne Götterbild erinnnert dich daran. Als dieser Stein ein Stein war, bist du darauf gestanden. Wenn die Teile des Steines entfernt wurden, die nicht zu dieser göttlichen Form gehörten, und der Stein eine göttliche Form annahm, hast du ihn verehrt. Genauso gibt es unzählige ungöttliche Elemente in dir. Meißle sie weg. Dann wirst zu einer Gottheit auf [[Erde]]n, die von anderen Menschen verehrt wird. Im Übrigen ist das genau das Argument, das hinter der Verehrung eines [[Guru]]s oder [[Lehrer]]s liegt.


In 'Mantras' haben sie für die Anbetung gesorgt, sie haben Ausdrücke gewebt wie, "Ich verbeuge mich vor dem Volldurchdringen", "Verbeuge ich mich vor den Ewigen", die für die personifizierte Form des Gottes offensichtlich irrelevant sind (z.B. Rama, Krishna, die historische Anzüglichkeiten sind) die Anhängeranbetungen. Wieder haben sie erklärt, dass die geistige Anbetung der gewählten Gottheit höher war (wenn wir dazu natürlich bereit sind!), um das Gros der Außenanbetung zu würdigen, war Puja (eine Weise, den Allgegenwärtigen Gott durch alle unsere Gedanken, Wörter und Akte zu schmücken), als alle anderen Formen der Anbetung höher.
Wenn die Verehrung eines Götterbildes uns so Schritt für Schritt zur Göttlichkeit und zur Gotteserkenntnis führt, indem wir dem allgegenwärtigen Gott in ihm dienen und ihn erkenn, dann ist das eine ideale Verehrung. Asonsten ist es einfach nur die leere Verehrung eines Götterbildnisses.


Der aufrichtige spirituelle Apsirant hat begriffen, dass er nirgends auf diesem Pfad ohne die Hilfe eines Bildes kommen konnte, um seinen  Verstand darauf zu befestigen. Die Statur hat auch eine konkrete Form des Gottes zur Verfügung gestellt, auf dem er die Hingabe seines Herzens eingießen konnte, zu dem er beten konnte, und auf dem er sich in Zeiten von Betonung und Beanspruchung, Proben und Schwierigkeiten neigen konnte. Er hat große Erleichterung von der Spannung, den Sorgen und den Ängsten gefunden, als er einen 'greifbaren Gott' hatte, mit dem er sprechen konnte. Die Allgegenwärtige Gottheit, die, natürlich, Gegenwart in diesem Idol auch war, hat sein Gebet gehört und hat es gewährt.
==Siehe auch==
*[[Gott]]
*[[Bhakti]]
*[[Bhakta]]
*[[Yoga]]
*[[Heilige]]
*[[Hingabe]]
*[[Liebe]]
*[[Demut]]
*[[Bhava]]
*[[Tapas]]
*[[Ishwara Pranidhana]]


Als die Konzentration intensiv gewachsen ist, wurde die in der Statue latente Macht offenbart; und so haben wir Geschichten von großen Mystikern, die Gott in und durch die Statue 'sehen' konnten. Lassen Sie uns nicht vergessen, dass Gott, der Allgegenwärtig ist, in dieser auch ist: Und Er, der Allmächtig ist, kann Sich in jeder Form dem Anhänger offenbaren. Und es ist in dieser Beziehung, dass die Statue von der Puppe des Kindes verschieden ist. Wohingegen die Puppe auf immer eine Puppe bleiben würde, weil es leblos ist, wird die Statue die verborgene Gottheit als Antwort auf das Gebet und Konzentration des Anhängers offenbaren. Der konzentrierte Balken des Bewusstseins des Anhängers wird eines Tages stark genug sein, um die grobe 'Sache' der Statue zu verbrennen und den verborgenen Gott darin zu befreien und zu offenbaren, gerade als die Strahlen des Sonnenlichtes, wenn eingestellt, durch eine Linse, im Stande sind, ein Stück von Baumwolle zu verbrennen und es in Flamme ausbrechen zu lassen. Aber, lassen Sie uns nicht vergessen, dass es nicht die Staute war, das sie in der Vision sahen, aber die Gottheit in der Statue- die Gottheit die in allem und jedem ist.
==Literatur==
* Swami Sivananda Sarasvati, Yoga im alltäglichen Leben, Lebensweiser-Verlag 1954
*[https://www.yoga-vidya.de/shop/product_info.php?info=p37_Yoga-Vidya-Kirtan-Textheft/ Yoga Vidya Kirtan Textheft]
* Swami Sivananda: ''Die Kraft der Gedanken''; [[Mangalam Verlag|Books]]. ISBN 3-922477-94-1
* Swami Sivananda: ''Göttliche Erkenntnis''; Mangalam Books. ISBN 3-922477-00-3
* Swami Sivananda: ''Sadhana''; Mangalam Books. ISBN 3-922477-07-0
* Swami Sivananda: ''Autobiographie von Swami Sivananda'';  Bad Mainberg 1999. ISBN 3-931854-24-8


Wenn dieser Grundsatz nicht verstanden wird, sollten Leute nicht unklug sagen, "Wir wollen einen Stein nicht anbeten." Natürlich sollten sie nicht. Aber antworten Sie zuerst auf diese Fragen: "Wer betet den Stein an?" 'Ich'. Welche Idee haben Sie von diesem 'ich'? Der erste ist des Körpers. Es ist der Körper, der wirklich die Anbetung durchführt. Was ist der Körper? Vorherrschend Wasser, mit einigen anderen chemischen Elementen. Immerhin, welcher Schaden entshet dort in Wasser, einen Stein anbetend: War es Unerfahrenheit oder Aberglaube? Natürlich schreien Sie auf, ich bin nicht nur der Körper, aber ich habe eine Seele darin. Dann lassen Sie den Körper den Stein anbeten, lasse das Herz, Verstand und Seele in die realisieren, Gott ist in dem Stein.  
==Weblinks==
*[http://www.yoga-vidya.de/Yoga--Buch/Wonne/bhakti.html "Bhakti" aus ''Göttliche Erkenntnis'' von Swami Sivananda]
*[https://www.yoga-vidya.de/kundalini-yoga/yoga-wege/bhakti-yoga/ Kundalini Yoga und Bhakti Yoga]
*[http://www.yoga-vidya.de/Yoga--Buch/sadhana/bhaktiSadhana.html "Bhakti Yoga Sadhana" aus ''Sadhana'' von Swami Sivananda]
*[https://www.yoga-vidya.de/yoga-buch/sivananda/inspirierende-geschichten/bhakti/ "Guru Bhakti" aus ''Inspierierende Geschichten'' von Sivananda]
*[http://mein.yoga-vidya.de/profiles/blogs/bhakti-yoga-hochste-gottesliebe-bhagavad-gita-xii-abschluss Bhakti Yoga – Höchste Gottesliebe – Bhagavad Gita XII.]
*[http://mein.yoga-vidya.de/profiles/blogs/bhakti-yoga-yoga-der-hingabe-und-liebe Bhakti Yoga – Yoga der Hingabe und Liebe]
*[http://www.yoga-vidya.de/Yoga--Buch/Sivananda-Yoga/10-Bhakti-Yoga.htm ''Bhakti Yoga''] von Swami Venkateshananda.


Zweitens werden Sie alle Steine anbeten? Nein. Nur ein besondere Stein, der eine Gestalt gegeben worden ist. Wer betet es an? Wenn das 'ich' auch gemeißelt ist in eine Gottesgestalt geformt, ist es göttlich. Das Steinbild des Gottes erinnert Sie daran, "Als das Stein war, haben Sie darauf gestanden. Als jene Splitter des Steins, der dieser Gottesform nicht gehört hat, weg gemeißelt wurden, und der Stein die Gottesform angenommen hat, beten Sie es an. Ebenso gibt es viele Ungotteselemente in Ihnen. Meißeln Sie sie weg. Sie werden eine Gottheit auf der Erde werden, die durch die Menschheit reizend ist." Das ist beiläufig das Argument, das der Anbetung des Gurus oder des geistigen Lehrers unterliegt.
==Seminare==
===[https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/bhakti-yoga/ Bhakti Yoga]===
<rss max=2>https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/bhakti-yoga/?type=2365</rss>
===[https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/hinduistische-rituale/ Hinduistische Rituale]===
<rss max=2>https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/hinduistische-rituale/?type=2365</rss>


Wenn Idolanbetung uns so nach und nach zu Vergöttlichung und Gottverwirklichung durch den verehrenden Dienst und Anerkennung der Allgegenwart des Gottes führt, ist es ideale Anbetung. Sonst degeneriert es zur leere Anbetung.
[[Kategorie:Indische Mythologie]]
[[Kategorie:Bhakti Yoga]]
[[Kategorie:Artikel von Swami Venkatesananda]]

Version vom 9. Mai 2019, 12:47 Uhr

Ein Ritual (auch Ritus) ist die Gesamtheit der etablierten Bräuche und Zeremonien eines religiösen Kultes. Es bedeutet auch auf einer ganz abstrakten Ebene, dass es um die Wiederholung eines immer gleichbleibenden Vorgehens geht, das man regelmäßig ausführt und eine bestimmte Reihenfolge beibehält.

Ein ganz triviales Ritual wäre beispielsweise, wie du morgens aufstehst und in welcher Reihenfolge deiner Handlungen du dich für den Tag vorbereitest. Ein anderes Beispiel könnte sein, wie du dein Essen einnimmst. Es gibt sehr viele Beispiele im alltäglichen Leben, wie wir schon fast rituell, der Gewohnheit entsprechend, unseren Tagesablauf gestalten. In diesem Artikel geht es allerdings vor allem um die innere Haltung bei der Ausführung eines religiösen bzw. spirituellen Rituals.

Die Rituale bei Yoga Vidya laufen in der Regel folgendermaßen ab: Anrufung der Gottheit, Verehrung der Gottheit in Form einer Murti oder Götterbildes mit Öl bei einer Homa oder mit Reismilch bei einer Puja und mit Rosenblüten zum Schluss, Darbringung des Prasads, Arati-Lichtzeremonie, Widmung des eigenen Lebens für Gott (Twameva Mata).

Yoga Rituale: Puja, Homa, Arati

Hier ein Vortrag zum Thema Yoga Rituale: Arati - Puja - Homa von und mit Sukadev Bretz aus der Reihe Yoga Vidya Schulung, Vorträge zum ganzheitlichen Yoga, auch Teil der Reihe Bhakti Yoga, der Yoga der Gottesverehrung:

Kleine Rituale vor und nach Yoga und Meditation

Leite deine Yoga Praktiken bzw. die Meditation mit kleinen Ritualen ein - und schließe sie rituell ab. Dazu findest du hier ein paar Tipps:

Arati - das Yoga Lichtritual: Anleitung zum Selbstausführen

Arati, die Lichtzeremonie, ist eines der am einfachsten auszuführende Yoga Ritual:

Puja - das Yoga Ritual der Gottesliebe

Puja ist im Hinduismus und Teilen des Buddhismus DAS Verehrungs-Ritual schlechthin. In vielen Yoga Richtungen, z.B. bei Yoga Vidya, spielt es auch eine wichtige Rolle. Hier ein paar Videos mit Erläuterungen zum Thema Puja als wichtiges Yoga Ritual:

Puja - Aufbau und Logik

Kleine Krishna Puja mit Erläuterung zum Mitmachen

Den Text mit den Mantras dazu findest du unter dem Stichwort Krishna Puja.

Kleine Krishna Puja Vorführung


Von Ritualen bis zur Verwirklichung

Artikel von Sri Swami Venkatesananda Originaltext

Bhakti Yoga

Bhakti Yoga oder Liebe zu Gott sind in allen Religionen grundlegend, die ihre Anhänger dazu ermuntern, Statuen und Rituale in ihren geistigen Methoden zu verwenden: Es ist eine der Haupteigenschaften der indischen Annäherung an Gott. Das wurde von den alten geistigen Lehrern als so lebenswichtig betrachtet, dass sie es in den Stoff des täglichen Lebens des Inders gewebt haben.

Es ist häufig unvermeidlich, dass sich der gewöhnliche Mensch an dem Meister und dem Ritual festhält und den Geist vergisst, der seinem Gebrauch zu unterliegen. Die Anbetung Gottes in der Statue degeneriert zum Lohngötzenkult, was wiederum nichts mit Religion zu tun hat, sondern einfach nur eine anderer Handel ist. Wann auch immer das in Indien geschehen ist, ist es von heiligen religiösen Reformern sofort angehalten worden, die die Religion in ihrer ursprünglichen Reinheit wieder hergestellt haben.

Der Mensch geht von einem Extrem ins andere! Leute missdeuten die Äußerungen dieser Reformer und verwenden sie zu ihrem eigenen Vorteil. Die Wörter von Krishna, den biblischen Propheten, Jesus, Buddha und dem Mohammed kamen aus ihrer Verwirklichung oder direkter Erfahrung. Es ist gut, sie als Wegweiser zu sehen, damit auch wr diese Erfahrung machen können. Aber wenn wir als ihre Vertreter hier auftreten und ihre Wörter zitieren, um damit die Anhänger anderer Religionen niederzumachen, dann geben wir ein groteskes Bild ab, das von einem tamilischen Dichter beschrieben wird : "Ein hässlicher Vogel hat einen Pfau tanzen gesehen; und er sich genause wichtige vorkam, hat er seine Flügel ausgebreitet und angefangen zu tanzen!" Der Unfug wird von demm atheistischen, materialistischen und weltlichen Menschen vollzogen, der all das verwendet, um den Glauben des Frommen ins Wanken zu bringen.

Wir gehen in einen Tempel, eine Synagoge, eine Kirche oder eine Moschee, um uns mit Gott zu verbinden und nicht um zu hören, was der Priester sagt. Nur wegen der Dinge, die der Priester sagt, sollten wir nicht aufhören, dorthin zu gehen, und auch nicht wegen der Dinge, die die Reformer außerhalb sagen. Gott zu verurteilen und unsere Hingabe zu ihm von Gedanken, Worten und Taten anderer Menschen abhängig zu machen, ist Blasphemie. Du bist dabei der Verlierer, vergiss das nicht. Du gehst in ein Restaurant, um zu essen und deinen Hunger zu stillen. Wenn du ein bestimmtes Curry nicht magst, dann wirst du nicht hungrig weggehen. Iss einfach das, was du magst.

Gott im Götterbild verehren

Wenn du die Verehrung eines Götterbildes verstehst und richtig anwendest, wird es dich nach und nach zur Erkenntnis des Absoluten führen. Mein Meister, Sri Swami Sivananda, hat bis zu seinem Lebensende Götterbilder verehrt, und das obwohl er ein Philosoph des Monismus war. Er betete seine Gottheit jeden Tag in einem Ritual an. Er ist ein nachahmenswertes Vorbild für uns. Aber er erinnerte uns daran, genau wie vorher auch schon Krishna, da nicht stehen zu bleiben. Wir sollten uns immer an Gott erinnern und das in jedem Augenblick praktizieren. Damit wir seine (All)Gegenwart überall spüren und in jedem wahrnehmen.

Es ist sehr leicht, das einfach so zu sagen, aber eine ganz andere Sache, es auch wirklich umzusetzen. Zwei Faktoren spielen hierbei eine Rolle: (a) Wir sollten wissen, wie es sich anfühlt, die Gegenwart Gottes zu fühlen - wie das Muster eines Händlers - und (b) wir sollten eine Methode haben, mit der wir uns an ihn erinnern. Der erste Faktor wird durch die Verehrung eines Götterbildes unterstützt. Das Götterbild befähigt uns, Seine Gegenwart zu spüren und gleichzeitig nach innen zu gehen und das Gefühl wahrzunehmen. Ohne die Verehrung eines Götterbildes ist es für einen Neuling ziemlich schwierig, die wundervolle Idee, seine Präsenz zu spüren, zu erleben.

Der zweite Faktor wird im zehten Kapitel in der Bhagavad Gita geliefert. Die Technik lautet: Lass es zu, dass alles, was du wahrnimmst, dich an Gott erinnert. Das Sonnenlicht, der Mond, die Sterne, das Feuer und die elektrische Lampe; der unermessliche Himmel oder Ozean; die schöne Blume und das unschuldige Gesicht eines Kindes; der riesengroße Baum und der starke Arm eines Turners; das Götterbild auf dem Altar und das leuchtende Gesicht eines Heiligen - lass all diese Dinge dich an Gott erinnern. Parallel dazu forderte uns unser Meister dazu auf, ständig Nama Smarana zu praktizieren, den Namen Gottes zu wiederholen. Die eine Sache unterstützt die andere: Die Verehrung Gottes in einem Götterbild und die Wiederholung des Namens Gottes unterstützen sich gegenseitig. Wenn man sie verbindet, entwickeln wir sehr schnell Gottesbewusstsein.

Wie passt die Verehrung eines Götterbildes dazu? Was ist ein Götterbild, wenn nicht einfach nur ein Stück Materie? - Zumindest könnte ein unwissender Mensch das so sehen, völlig unabhängig von seinem Reichtum, seiner Stellung oder seinem Titel. Trotzdem fühlt der Verehrer des Götterbildes die Präsenz Gottes innerhalb dieser materiellen Substanz (Ton, Stein, Metall oder Holz). Der Weise hat es sich zugestanden, damit zu "spielen" (zu beten) wie ein Kind mit einer Puppe. Das Kind übt sich so in der Mutterschaft; der Verehrer des Götterbildes erfährt, dass Gott in der Tat auch in diesem Stück Materie wohnt. Dann dreht er sich um und sieht die Sonne, den Mond usw. und erkennt, dass Gott selbst in dem Bildnis ist. Er ist der Bewohner der Sonne, des Mondes usw. Das sieht scheinbar ganz einfach aus, aber in der Praxis ist es schwierig.

Wieso hat der Weise nicht empfohlen, einfach so die Gegenwart Gottes in allem wahrzunehmen, ohne dabei ein Götterbild als erstes zu verehren? Aus dem einfachen Grund, dass der einfache menschliche Geist eher dazu bereit ist, reine und unbefleckte Göttlichkeit, mit einem Götterbild in Verbindung zu bringen, als Gott in dem Gesicht eines Kindes zu sehen. Wenn du ein Kind ansiehst, hältst du es gleich mit den Augen fest und denkst: "Das ist mein Kind." usw. Und du musst eine Menge Gedanken und Hintergedanken überwinden, bevor du zu dem idealen Gedanken gelangst: "Gott strahlt durch seine Augen hindurch." Aber wenn es um ein Götterbild geht, baust du auf eine andere Assoziation an Ideen auf, die es schon seit jahrtausenden gibt, und dann hast du damit keine Schwierigekeiten. Und, wenn du ein bisschen übst, wird es leicht, die Übung auf die ganze Welt auszudehnen und die Präsenz Gottes in allem zu sehen.

Meditation auf das Absolute

Es gibt noch einen anderen Blickwinkel bei dieser spirituellen Übung. Die Verehrung eines Götterbildes sollte uns zur Meditation auf das Absolute führen. Ohne den ersten Schritt der Verehrung des Götterbildes ist die Meditation auf das Absolute fast unmöglich. Und wenn wir die Grenzen der Göttlichkeit nicht über das Idol hinaus ausweiten, könnte es sein, dass wir nicht weiter kommen. Daher haben unsere altehrwürdigen Seher in die Verehrung des Götterbildes auch Elemente der Verehrung des namenlosen und formlosen Wesens mit aufgenommen. Sie haben sogar betont, dass wir die Qualitäten des Absoluten über das Götterbild legen sollten.

In den Mantras, die sie uns überliefert haben, flochten sie Ausdrücke mit ein wie: "Ich verneige mich vor dem Allesdurchdringenden." "Ich verbeuge mich vor den Ewigen." Die Sätze sind offensichtlich unbedeutend für die personifizierte Form Gottes, die verehrt werden und wie Rama oder Krishna historische Persönlichkeiten sind. Sie betonten auch, dass die mentale Verehrung der auserwählten Gottheit wichtiger ist (natürlich nur, wenn wir dazu bereit sind!) als die äußerlich sichtbare Verehrung und die Para Puja (eine Art, den allmächtigen Gott mit all unseren Gedanken, Worten und Taten zu schmücken) über allen anderen Formen der Verehrung steht.

Der aufrichtige spirituelle Aspirant hat immer erkannt, dass er ohne ein Bild, auf das er seinen Geist richtete, auf seinem Weg nicht weiterkommen konnte. Das Götterbild bot ihm auch eine konkrete Form Gottes, dem er seine Herzenshingabe schenken konnte, das er anbeten konnte und auf das er sich in Zeiten von Stress, Belastung, Prüfungen und Schwierigkeiten stützen konnte. Es war für ihn eine große Erleichterung, wenn er in Zeiten von Anspannung, Sorge und Angst einen "greifbaren" Gott hatte, zu dem er sprechen konnte. Die allgegenwärtige Göttlichkeit, die natürlich in dem Götterbild anwesend war, hat auch seine Gebete erhört und ihn unterstützt.

Gott zeigt sich im Götterbildnis

Wenn die Konzentration sehr stark geworden ist, wurde die latente Kraft des Götterbildes erkannt. Und so gibt es Geschichten von großen Mystikern, die Gott in und durch die Götterbildnisse "sehen" konnten. Lasst uns auch nicht vergessen, dass Gott, der allgegenwärtig ist, in dem Götterbild wohnt und er, der allmächtig ist, kann sich selbst dem demütigen Verehrer in jeder Form zeigen. In dieser Hinsicht verhält das Götterbild sich anders als eine Puppe. Die Puppe wird immer eine Puppe bleiben, denn sie ist unbelebt - das Götterbild wird die versteckte Göttlichkeit aufdecken und damit auf die Gebete und die Konzentration des Verehrers antworten. Der konzentrierte Bewusstseinsstrahl des Verehrers wird eines Tages stark genug sein, um die grobe "Materie" zu verbrennen und die versteckte Gottheit befreihen und aufdecken - genauso wie die Sonnenstrahlen, wenn sie in einer Linse gesammelt werden, in der Lage sind einen Baumwollstoff zu entzünden und zu verbrennen. Aber lasst uns nicht vergessen, dass sie nicht das Götterbild in ihrer Vision gesegehen haben, sondern die Gottheit im Götterbild, die in allem ist, was wie Materie aussieht.

Wenn dieses Prinzip nicht verstanden wird, dann sollten die Menschen auch nicht völlig unwissend sagen: "Wir wollen keinen Stein verehren." Natürlich sollten sie keinen Stein verehren. Aber beantworte zunächst die Fragen: "Wer verehrt den Stein? "Ich." Welches Konzept hast du von diesem "Ich"? Das erste Konzept betrifft den Körper. Der Körper führt die Verehrung aus. Was ist der Körper? Vor allem Wasser mit ein paar anderen chemischen Elementen. Und schließlich, wem schadet es, wenn Wasser und Materie einen Stein verehren? Ist es Ignoranz oder Aberglaube? Natürlich schreist du auf, dass du nicht nur der Körper bist, sondern auch noch eine Seele darin steckt. Dann lasse es zu, dass der Körper den Stein verehrt, lass das Herz, den Geist und die Seele in dir, Gott in dem Stein zu erkennen.

Und wirst du alle Steine verehren? Nein. Nur einen bestimmten Stein, der eine bestimmte Form hat. Wer verehrt ihn? Wenn das "Ich" auch in einer göttlichen Form gemeißelt ist, ist es göttlich. Das steinerne Götterbild erinnnert dich daran. Als dieser Stein ein Stein war, bist du darauf gestanden. Wenn die Teile des Steines entfernt wurden, die nicht zu dieser göttlichen Form gehörten, und der Stein eine göttliche Form annahm, hast du ihn verehrt. Genauso gibt es unzählige ungöttliche Elemente in dir. Meißle sie weg. Dann wirst zu einer Gottheit auf Erden, die von anderen Menschen verehrt wird. Im Übrigen ist das genau das Argument, das hinter der Verehrung eines Gurus oder Lehrers liegt.

Wenn die Verehrung eines Götterbildes uns so Schritt für Schritt zur Göttlichkeit und zur Gotteserkenntnis führt, indem wir dem allgegenwärtigen Gott in ihm dienen und ihn erkenn, dann ist das eine ideale Verehrung. Asonsten ist es einfach nur die leere Verehrung eines Götterbildnisses.

Siehe auch

Literatur

  • Swami Sivananda Sarasvati, Yoga im alltäglichen Leben, Lebensweiser-Verlag 1954
  • Yoga Vidya Kirtan Textheft
  • Swami Sivananda: Die Kraft der Gedanken; Books. ISBN 3-922477-94-1
  • Swami Sivananda: Göttliche Erkenntnis; Mangalam Books. ISBN 3-922477-00-3
  • Swami Sivananda: Sadhana; Mangalam Books. ISBN 3-922477-07-0
  • Swami Sivananda: Autobiographie von Swami Sivananda; Bad Mainberg 1999. ISBN 3-931854-24-8

Weblinks

Seminare

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