Renitenz

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Renitenz - Wortdefinition und praktische Tipps. Renitenz ist Widerspenstigkeit, Aufsässigkeit. Ursprünglich wurde unter Renitenz ein aufständisches Verhalten von Untergebenen gegenüber einer weltlichen oder kirchlichen Obrigkeit verstanden. Renitenz war sogar ein Strafbestand, der mit schweren Strafen geahndet wurde. Auch im Militär oder auf großen Schiffen wurde Renitenz schwer bestraft.

Liebe hilft beim Umgang mit Renitenz

Renitenz hängt zusammen mit dem Adjektiv renitent, widerspenstig, hartnäckig, aufsässig. Das Adjektiv renitent wurde im 18. Jahrhundert übernommen vom französischen rénitent, das die gleiche Bedeutung hatte. Rénitent kommt vom lateinischen reniti, sich widersetzen. So stammt auch Renitenz, Widerspenstigkeit, Auflehnung, vom Französischen ab, nämlich von rénitence, Widerstand gegen Druck. Auch heute noch spricht man von Renitenz, aber mehr mit einem humorvollen Unterton, wenn z.B. ein Chef seinen Mitarbeiter fragt, ob er denn jetzt renitent werden wolle, oder wenn ein Vater seinen Kindern sagt, sie sollen mit dieser Renitenz aufhören - wobei die Kinder normalerweise gar nicht verstehen, was das denn sein soll.

Im Allgemeinen ist es wichtig, sich an Regeln, Sitten und Gebräuche anzupassen. Aber es gibt übergeordnete Grundsätze, eigene Erkenntnisse und eigene Anliegen, die es gebieten, auch mal renitent zu sein, Widerstand zu leisten. Abzuwägen, wann man mitmacht, wann man aussteigt und wann man aktiv Widerstand leistet, wann man sich für oder gegen etwas engagiert, ist immer wieder Aufgabe des Menschen.

Renitenz als Stärke würdigen

Bedeutung von Renitenz

Renitenz ist ein interessanter Ausdruck, ein eingedeutschtes Wort, dass heute seltener gebraucht wird. Renitenz heißt so etwas wie Widerstand, auch Widerspenstigkeit. Renitenz heißt, eben nicht das zu tun, was erwartet wird. In früheren Zeiten hat man zum Beispiel im Militär gesagt: „Sei nicht so renitent.“. Oder Erwachsene haben das zu ihren Kindern gesagt in manchen Kreisen. Oder auch Vorgesetzte haben zu ihren Mitarbeitern gesagt: „Also diese Renitenz ist untragbar.“. Aber Renitenz ist nicht immer schlecht. Im Gegenteil – es kann auch mal gut sein, wenn jemand etwas renitent ist.

Renitenz als hilfreiche Eigenschaft

Natürlich, es gibt Renitenz um der Renitenz willen, wo jemand grundsätzlich immer das Gegenteil sagt und das nervt und führt nicht weiter. Aber manchmal ist es eben auch gut, dass Menschen selbst denken, dass sie eine andere Sichtweise bringen, dass sie von einer anderen Seite aus, die Dinge schauen. Und so, wenn du jemanden siehst, der sich dir gegenüber sehr renitent zeigt, bevor du dich nur darüber ärgerst oder auch nachdem du dich darüber geärgert hast, überlege, ob das nicht auch eine gewisse Stärke ist.

Renitenz ist nicht immer angemessen

Nicht in jedem Kontext ist die Renitenz angemessen. Ich bin seit Jahren Leiter von Yoga Vidya und die Mitarbeiter hier, sind oft sehr individualistische Menschen]. Ich habe schon oft gute Führungskräfte bei Yoga Vidya entdeckt, diese sind manchmal etwas renitent und haben auch ihre Widerstandsphasen. Da habe ich gedacht „Okay, die sind erstens renitent, zweitens gar nicht dumm, drittens spirituell, viertens engagiert und haben Energie. Klingt doch so, als ob sie für eine Führungsaufgabe oder Projekt geeignet sind." Aber nur, wenn Renitenz verknüpft ist mit Energie, Engagement, Durchhaltevermögen und einer gewissen Klugheit. Renitenz verbunden nur mit Renitenz, ohne dass man dann etwas macht, bringt nicht übermäßig viel. Aber du kannst bei Renitenz auch überlegen „Der Mensch hat Eigeninitiative, Kraft und Engagement“. Anstatt zu probieren, ihm jetzt irgendwo den Willen zu brechen oder ständig faule Kompromisse zu machen, kannst du überlegen „Wie kannst du mit diesem Menschen anders umgehen?“.

Menschen mit Renitenz

Bei Menschen], die in einem bestimmten Kontext Renitenz zeigen, ist es hilfreich zu überlegen: „Wo ist dieser Mensch mit seinen Fähigkeiten besser aufgehoben?“. Umgekehrt wenn du selbst Renitenz zeigst, wenn deine Art von selbstständigem Denken und deine Ideen in dem Kontext nicht gewürdigt werden, anstatt ständig zu kämpfen, renitent zu sein und überall anzuecken, kannst du überlegen „Vielleicht sollte ich mein Umfeld wechseln. Vielleicht sollte ich woanders hingehen? Warum sollte ich für mich und für andere ständig Schwierigkeiten schaffen? Es gibt vielleicht andere Bereiche und Orte, in denen meine bestimmten Anliegen und das, was ich geben kann, mehr bewirken können."

Also, wenn jemand in deinem Umfeld große Renitenz zeigt, ist es oft gut zu schauen, dass dieser Mensch einen eigenen oder besseren Wirkungskreis bekommt. Wenn du selber Widerstanderfahrungen machst und dir oft auch Vorwürfe anhören musst, überlege dir, wo du vielleicht besser aufgehoben bist. Es nutzt nichts, ständig zu kämpfen. Es nutzt viel, das Wirkungsfeld anzupassen.

Umgang mit Renitenz anderer

Renitenz bedeutet Aufsässigkeit, Aufruhr, Widerspenstigkeit. Renitenz war früher in den eher autoritären Gesellschaften etwas eher Schlimmes. Renitenz konnte bestraft werden. Heutzutage wird Renitenz eher humorvoll gebraucht. Man kann sagen: "Wirst du jetzt renitent?" und meint damit, dass der Renitente anfängt Zweifel zu haben und eigentlich etwas anderes tun will.

Sattwige, Rajassige und Tamassige Renitenz

Man kann sagen, dass es sattwige, rajassige und tamassige Renitenz gibt. Im Yoga teilen wir ja alles ein in sattwig, was wertzuschätzen ist, rajassig, was mehr oder weniger nur aus dem Ego geschieht und weder gut noch schlecht ist und tamassig, was entweder unethisch ist oder ungesund ist oder in die Antriebslosigkeit, Trägheit und Depression führt und so gibt es sattwige, rajassige und tamassige Renitenz.

Sattwige Renitenz

Sattwige Renitenz wäre ein gewisser Widerstand oder Widerspenstigkeit gegen etwas Schlechtes. Wenn man weiß, dass was gerade unternommen werden soll, nicht richtig ist, man es für ethisch verwerflich hält, dann ist Renitenz angesagt und gilt als sattwige Renitenz.

Rajassige Renitenz

Wenn jemand einfach nur deswegen renitent ist, weil er nicht ausreichend gefragt wurde, weil ihm nicht ausreichend Anerkennung gezollt wurde, dann ist das rajassige Renitenz. Da würde man künftig vielleicht versuchen den Wert des Anderen etwas mehr in den Vordergrund zu stellen und beim nächsten Mal den Menschen vorher fragen damit diese aus dem Ego herauskommende Renitenz eben nicht noch mal kommt.

Tamassige Renitenz

Tamassige Renitenz heißt, dass jemand grundsätzlich träge ist. Jemand ist grundsätzlich gegen jede Art von Veränderung und selbst wenn es angebracht wäre etwas zu tun, etwas zu unternehmen, gibt es Menschen, die in der Dauerverweigerung sind. Das wäre tamassige Renitenz. Damit ist etwas schwerer umzugehen.

Eventuell müsste man Menschen fragen worum es ihnen eigentlich geht. Vielleicht wollen sie doch nur gehört werden und es ist keine tamassige Renitenz und es gibt auch Fälle wo du sagen musst, dass es mit diesem Menschen überflüssig ist zu probieren mit ihm zusammen zu arbeiten.

Manchmal muss man die Renitenz des Anderen einfach ignorieren und manchmal muss man auch mit Autoritätsmaßnahmen den Anderen fast zwingen das zu tun. Aber in der Mehrheit der Fälle sollte man erst überprüfen, ob der Andere wertzuschätzende Anliegen hat, ob er vielleicht gute Gründe für seine Renitenz hat und ob es vielleicht sogar für die ganze Gruppe gut ist, diese Bedenken durchaus zu berücksichtigen und umzusetzen.

Renitenz in Beziehung zu anderen Persönlichkeitsmerkmalen

Renitenz gehört zur Gruppe der Persönlichkeitsmerkmale, Schattenseiten, Laster und Tugenden. Um dieses Charaktermerkmal besser zu verstehen, wollen wir es in Beziehung setzen mit anderen:

Synonyme Renitenz - ähnliche Eigenschaften

Synonyme Renitenz sind zum Beispiel Störrischkeit, Kratzbürstigkeit, Eigensinn, Widerspenstigkeit, Hartnäckigkeit, Beständigkeit, Beharrlichkeit .

Man kann die Synonyme in zwei Gruppen einteilen, solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation:

Synonyme mit negativer Konnotation

Synonyme, die gemeinhin als negativ gedeutet werden, sind zum Beispiel

Synonyme mit positiver Konnotation

Synonyme mit positiver Konnation können helfen, eine scheinbare Schattenseite auch positiv zu sehen. Synonyme mit positiver Konnotation sind zum Beispiel

Antonyme Renitenz - Gegenteile

Antonyme sind Gegenteile. Antonyme, also Gegenteile, von Renitenz sind zum Beispiel Folgsamkeit, Bravsein, Willigkeit, Unterwürfigkeit, Liebedienerei, Einschmeichelei . Man kann auch die Antonyme, die Gegenteile, einteilen in solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation.

Antonyme mit positiver Konnotation

Antonyme, also Gegenteile, zu einem Laster, einer Schattenseite, einer negativen Persönlichkeitseigenschaft, werden gemeinhin als Gegenpol interpretiert. Diese kann man kultivieren, um das Laster, die Schattenseite zu überwinden. Hier also einige Gegenpole zu Renitenz, die eine positive Konnotation haben:

Antonyme mit negativer Konnotation

Nicht immer ist das Gegenteil einer Schattenseite, eines Lasters, gleich positiv. Hier einige Beispiele von Antonymen zu Renitenz, die aber auch nicht als so vorteilhaft angesehen werden:

Eigenschaften im Alphabet davor oder danach

Hier einige Eigenschaften, die im Alphabet vor oder nach Renitenz stehen:

Eigenschaftsgruppe

Renitenz kann gezählt werden zu folgenden beiden Eigenschaftsgruppen:

Verwandte Wörter

Verwandte Wörter zu Renitenz sind zum Beispiel das Adjektiv renitent, das Verb reizen, sowie das Substantiv Renitenter.

Wer Renitenz hat, der ist renitent beziehungsweise ein Renitenter.

Siehe auch

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