Raunächte

Aus Yogawiki

Die Raunächte sind die Tage und Nächte zwischen der Weihe-Nacht – der Wintersonnenwende – und dem 6. Januar, dem Fest der Heiligen Drei Könige bzw. der Erscheinung des Herrn (Epiphanias). In der dunkelsten Zeit des Jahres, zur Zeit der Wintersonnenwende, wenden sich die Menschen nach innen, kommen zur Ruhe, lauschen ihrer Seele. In dieser besonderen Zeit – einer Zeit zwischen den Jahren – sind die Grenzen zwischen den Welten nicht so scharf, Tore öffnen sich, göttliches Licht strahlt. Wie insbesondere Weihnachten sind die Raunächte eine Zeit, in der die Geburt des göttlichen Lichtes im Menschen geschehen darf.

Raunächte - Zeit sich nach Innen zu wenden

Raunächte - Geschichte

Raunächte - In der Einsamkeit der Seele lauschen
"Wir befinden uns im Jahreslauf in der Zeit der größten Dunkelheit, die Zeit der Wintersonnenwende. Auch vor dem Auftreten des Christus hatte diese Epoche eine große Bedeutung: Die Geburt der Sonne. Eine Zeit des Wandels. Der Kampf zwischen Dunkelheit und Licht. Die Geburt des Christus ist also als Fest in die Zeit der Sonnengeburt gelegt, und so verbinden sich alte und neue Mysterien." (Sebastian Elsaesser)
Odin - Abbildung in einer isländischen Eddahandschrift

Schon die Germanen feierten mit dem Julfest, der Wintersonnenwende, die Geburt der Sonne sowie die Geburt des neuen Jahres – eine Zeit, in der die Tage langsam wieder länger werden, eine Zeit, in der das Licht noch mit der Dunkelheit kämpft, über die es letztlich siegen wird. Da der germanische Mondkalender pro Jahr nur 354 Tage umfasste und sich zum Sonnenjahr mit 365 Tagen eine Differenz von 11 Tagen und 12 Nächten ergab, wurden diese 11 Tage zwischen Ende des einen und Beginn des neuen Jahres als "tote Tage" eingeschoben. Diese Tage waren Tage außerhalb der Mondmonatsrechnung – eine Zeit außerhalb der Zeit. "Raunächte" wurde sie genannt, da sie sich im Jahreskreis in der Jahresnacht befindet – der dunkelsten Zeit des Jahres. Damit waren die Tage "Nächte", und jede der Raunächte dauerte von 24 Uhr bis 24 Uhr der folgenden Nacht.

Die Raunächte waren heilige Nächte, in denen nicht gearbeitet, sondern beobachtet und mit Aufmerksamkeit wahrgenommen werden sollte. Diese besonders mystische Zeit war geprägt durch den Zugang zu anderen Welten. Orakeldeutungen und andere Rituale, um Einblicke in das Kommende zu gewinnen, haben sich bis in heutige Zeit erhalten. Auch den Ahnen wurde gedacht und sich vor den dunklen Mächten in Acht genommen. Laut germanischem Glauben zog in den Raunächten das wilde Heer von Odin umher.

Raunächte und Anthroposophie

Raunächte - Zeit für Meditation, Kontemplation, Ruhe

"Wieder ohne dass man es so recht gewusst hat in der bisherigen Wissenschaft, stehen sie da, diese zwölf heiligen Nächte, wie aus den verborgenen weisen Seelentiefen der Menschheit festgesetzt, wie wenn sie sagen wollten: empfindet alle Tiefe des Christenfestes; aber versenkt euch dann während der zwölf heiligen Nächte in die heiligsten Geheimnisse des Kosmos! – Das heißt in das Land des Universums, aus dem der Christus heruntergezogen ist auf die Erde. Denn nur, wenn die Menschheit den Willen haben wird, sich inspirieren zu lassen durch den Gedanken an den heiligen kindlichen Gottesursprung des Menschen, sich inspirieren zu lassen von jener Weisheit, welche in die zwölf Kräfte, in die zwölf heiligen Kräfte des Universums dringt, die symbolisch dargestellt sind in den zwölf Zeichen des Tierkreises, die sich aber nur in Wahrheit darstellen durch die spirituelle Weisheit – nur wenn die Menschheit sich vertieft in die wahre spirituelle Weisheit und der Zeiten Lauf erkennen lernt im großen Weltall und im einzelnen Menschen, nur dann wird zu ihrem eigenen Heile die Menschheit der Zukunft, durch Geisteswissenschaft befruchtet, die Inspiration finden, die da kommen kann von dem Jesu-Geburtsfest zum Eindringen in die zuversichtlichsten, hoffnungsreichsten Zukunftsgedanken." (Rudolf Steiner, 21. Dezember 1911)

Raunächte - Das Alte verabschieden, sich auf das Neue ausrichten

Siehe auch

Literatur

  • Nayoma de Haën, Das Mysterium der Raunächte: Die zwölf heiligen Nächte (2012)
  • Nayoma de Haën, Das Mysterium der Raunächte: Meditationen und Traumreisen für die Zeit zwischen den Jahren (2012)
  • Valentin Kirschgruber, Das Wunder der Raunächte: Märchen, Bräuche und Rituale für die innere Einkehr (2013)
  • Jeanne Ruland, Das Geheimnis der Raunächte - Ein Wegweiser durch die zwölf heiligen Nächte (2009)
  • Reinhardt Stiehle, Das Rätsel der Raunächte (2011)
  • Christopher Weidner, Raunächte: Die zwölf heiligen Nächte. Rituale, Brauchtum, Weissagungen (2012)

Weblinks

Seminare

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Liebe

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