Purusha: Unterschied zwischen den Versionen

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:15. (1397.) Ich bin eingegangen in das Herz eines jeden, von mir stammt Erinnerung und Erkenntnis, sowie deren Verlust, auch bin ich es, der durch alle Veden zu erkennen ist, ich bin der Schöpfer des Vedänta und der Kenner des Veda.
:15. (1397.) Ich bin eingegangen in das Herz eines jeden, von mir stammt Erinnerung und Erkenntnis, sowie deren Verlust, auch bin ich es, der durch alle Veden zu erkennen ist, ich bin der Schöpfer des Vedänta und der Kenner des Veda.
:16. (1398.) Es gibt in der Welt diese beiden Purusha's, den vergänglichen und den unvergänglichen; der vergängliche sind alle Wesen, der unvergängliche wird der an der Spitze stehende genannt.
:16. (1398.) Es gibt in der Welt diese beiden Purusha's, den vergänglichen und den unvergänglichen; der vergängliche sind alle Wesen, der unvergängliche wird der an der Spitze stehende genannt.
17. (1399.) Der höchste Purusha aber ist ein
:17. (1399.) Der höchste Purusha aber ist ein anderer, er wird der höchste .Atman genannt; eingehend in die drei Welten, trägt er sie als unvergänglicher Gottherr.
anderer, er wird der höchste .Atman genannt;
:18. (1400.) Weil ich dem Vergänglichen überlegen und, als auch über das Unvergängliche erhaben, der Höchste bin, darum werde ich in der Welt und im Veda gefeiert als der höchste Purusha.
eingehend in die drei Welten, trägt er sie als
:19. (1401.) Wer mich in dieser Weise unbetört erkennt als höchsten Purusha, der weifs [in mir] alles und verehrt mich vermöge seines Allbewufstseins, 0 Bhärata.
unvergänglicher Gottherr.
:20. (1402.) Damit ist von mir, 0 Untadeliger, diese geheimnisvolle Lehre verkündigt worden; wer diese erkennt, der hat Erkenntnis, der hat das zu Erreichende erreicht, 0 Bhärata.
18. (1400.) Weil ich dem Vergänglichen überlegen
und, als auch über das Unvergängliche
erhaben, der Höchste bin, darum werde ich
in der Welt und im Veda gefeiert als der
höchste Purusha.
19. (1401.) Wer mich in dieser Weise unbetört
erkennt als höchsten Purusha, der weifs
[in mir] alles und verehrt mich vermöge seines
Allbewufstseins, 0 Bhärata.
20. (1402.) Damit ist von mir, 0 Untadeliger,
diese geheimnisvolle Lehre verkündigt worden;
wer diese erkennt, der hat Erkenntnis, der hat
das zu Erreichende erreicht, 0 Bhärata.


So lautet in der Bhagavadgitä
So lautet in der Bhagavadgita die Hingebung an den höchsten Purusha (Purushottama - Yoga).
die Hingebung an den höchsten Purusha
(pu1'ushottama - yoga).


==Siehe auch==   
==Siehe auch==   

Version vom 4. Oktober 2013, 10:33 Uhr

Purusha (Sanskrit: पुरुष puruṣa m.) Mensch; ewiger Mensch; höchstes Wesen; Seele. Purusha bezeichnet in der Sankhya-Philosophie eines der beiden ewigen Prinzipien. Es repräsentiert das Selbst, das absolute, reine Bewusstsein. Während sich Prakriti immer wieder wandelt, stellt Purusha einen unbeteiligente, unveränderbaren Beobachter dar, obgleich er selbst der eigentliche Handelnde ist. Er war der Ausgangspunkt aller Namen und Formen, und damit der eigentliche unzerstörbare, reine und strahlende Schöpfer des Universums. Purusha wird auch als Synonym für Atman oder Brahman benutzt.

Der vergängliche, der unvergängliche und der höchste Purusha

Ausschnitt aus dem Buch "Der Gesang des Heiligen. Eine philosophische Episode des Mahabharatam". Eine Übersetzung der Bhagavadgita von Paul Deussen. Leipzig. F.a. Brockhaus. 1911. S. 101-104.

Krishna und Arjuna mit dem Streitwagen

Der Heilige sprach:

1. (1383.) Es ist (Kath. Up. 6,1) die Rede von dem unvergänglichen Acvatthabaum (Ficus religiosa), welcher die Wurzel oben und die Zweige nach unten hat; seine Blätter sind die heiligen Lieder, wer ihn kennt, der ist vedakundig.
2. (1384.) Seine Äste erstrecken sich nach oben und nach unten, aus den Guna's erwachsend, seine Zweige sind die Sinnendinge; nach unten zu strecken sich aus seine Wurzeln, getrieben durch die Werke, in der Menschenwelt.
3. (1385.) Zwar wird seine Gestalt hienieden nicht, wie sie geschildert wird, erkannt, nicht sein Ende, nicht sein Anfang und nicht sein Standort, aber indem man jenen Acvattha mit wohl erstarkter Wurzel durch das feste Messer der Nichtanhänglichkeit [an die Welt] abschneidet,
4. (1386.) soll man sodann jene Stätte ausforschen, zu welcher eingegangen man nicht wieder zurückkehrt, mit dem Gedanken: zu ihm, dem uranfänglichen Purusha, nehme ich meine Zuflucht, von welchem die alte Weltentwicklung ausgegangen ist.
5. (1387.) Frei von Dünkel und Wahn nach Besiegung der Sünde der Weltanhänglichkeit, beständig in dem höchsten Atman, die Begierden verabschiedend, von den Gegensätzen, die da heifsen Lust und Schmerz, erlöst, gehen sie frei von Verblendung zu jenem unvergänglichen Orte ein.
6. (1388.) Dort leuchtet nicht die Sonne, nicht der Mond, noch auch das Feuer (vgl. Käth. Up. 5,15), wohin gelangend sie nicht zurückkehren; das ist meine höchste Wohnstätte.
7. (1389.) Ein unvergänglicher Teil von mir ist es, was, in der Lebewelt zur individuellen Seele geworden, die in der Prakriti wurzelnden [fünf] Sinne mit Manas als sechstern an sich heranzieht.
8. (1390.) Wenn er als Herr sich des Leibes bemächtigt und wenn- er wieder aus ihm auszieht, dann streicht er hin, indem er jene an sich rafft, wie der Wind die Düfte von dem Orte, wo er weilte.
9. (1391.) Indem er über Ohr, Auge, Gefühl, Geschmack und Geruch sich zum Herrn aufwirft und ebenso über das Manas, gibt er sich dem Genufs der Sinnendinge hin.
10. (1392.) Mag er ausziehen, mag er weilen, mag er, von Guna's umkleidet, geniefsen, die Verblendeten sehen ihn nicht, es schauen ihn die, deren Auge die Erkenntnis ist.
11. (1393.) Die Yogin's, wenn sie sich abmühen, schauen ihn, wie er in ihnen selbst weilt; die aber unbereiteten Geistes sind, auch wenn sie sich abmühen, die Unverständigen, schauen ihn nicht.
12. (1394.) Der Glanz, der, in der Sonne weilend, die ganze Welt erleuchtet, und der in dem Monde, der im Feuer weilt, dieser Glanz, wisse, ist der meine.
13. (1395.) In die Erde eingehend erhalte ich die Wesen durch meine Kraft; ich bringe alle Pflanzen zum Gedeihen, ich werde zum Soma, dem Saftreichen.
14. (1396.) Ich, zu dem Verdauungsfeuer geworden, gehe ein in den Leib der Lebenden, und, von Aushauch und Einhauch begleitet, verdaue ich die vier Arten Speise [Getrunkenes, Gelecktes, Gekautes und Verschlungenes].
15. (1397.) Ich bin eingegangen in das Herz eines jeden, von mir stammt Erinnerung und Erkenntnis, sowie deren Verlust, auch bin ich es, der durch alle Veden zu erkennen ist, ich bin der Schöpfer des Vedänta und der Kenner des Veda.
16. (1398.) Es gibt in der Welt diese beiden Purusha's, den vergänglichen und den unvergänglichen; der vergängliche sind alle Wesen, der unvergängliche wird der an der Spitze stehende genannt.
17. (1399.) Der höchste Purusha aber ist ein anderer, er wird der höchste .Atman genannt; eingehend in die drei Welten, trägt er sie als unvergänglicher Gottherr.
18. (1400.) Weil ich dem Vergänglichen überlegen und, als auch über das Unvergängliche erhaben, der Höchste bin, darum werde ich in der Welt und im Veda gefeiert als der höchste Purusha.
19. (1401.) Wer mich in dieser Weise unbetört erkennt als höchsten Purusha, der weifs [in mir] alles und verehrt mich vermöge seines Allbewufstseins, 0 Bhärata.
20. (1402.) Damit ist von mir, 0 Untadeliger, diese geheimnisvolle Lehre verkündigt worden; wer diese erkennt, der hat Erkenntnis, der hat das zu Erreichende erreicht, 0 Bhärata.

So lautet in der Bhagavadgita die Hingebung an den höchsten Purusha (Purushottama - Yoga).

Siehe auch