Psychopharmakon: Unterschied zwischen den Versionen

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Zunächst einmal muss man sagen, die Psychopharmakologie wurde begründet durch den Psychiater Emil Kraepelin. Er veröffentlichte 1883 seine Arbeit über die Einwirkung einiger medikamentöser [[Stoff]]e auf die Dauer einfacher psychischer Vorgänge. Und Emil Kraepelin hat verschiedene medizinische Neuerungen entwickelt, dazu gehört auch Placebo-Kontrolle, Untersuchung von Dosierungsvarianten usw. Erst 1949 wurde die [[Wirkung]] von [[Lithium]] auf die Manie entdeckt. 1952 wurde die Wirkung von Chlorpromazin zur Behandlung von [[Psychose]]n, insbesondere bei Schizophrenie, entdeckt. Und dann kam noch 1957 die Entdeckung von Imipramin zur Behandlung der unipolaren Depression dazu.
Zunächst einmal muss man sagen, die Psychopharmakologie wurde begründet durch den Psychiater Emil Kraepelin. Er veröffentlichte 1883 seine Arbeit über die Einwirkung einiger medikamentöser [[Stoff]]e auf die Dauer einfacher psychischer Vorgänge. Und Emil Kraepelin hat verschiedene medizinische Neuerungen entwickelt, dazu gehört auch Placebo-Kontrolle, Untersuchung von Dosierungsvarianten usw. Erst 1949 wurde die [[Wirkung]] von [[Lithium]] auf die Manie entdeckt. 1952 wurde die Wirkung von Chlorpromazin zur Behandlung von [[Psychose]]n, insbesondere bei Schizophrenie, entdeckt. Und dann kam noch 1957 die Entdeckung von Imipramin zur Behandlung der unipolaren Depression dazu.


So entstanden dann verschiedene Psychopharmaka und man kann die Psychopharmaka nach unterschiedlichen Gesichtspunkten einteilen. Man spricht zum Beispiel von den Antidepressiva. Diese wirken stimmungsaufhellend und antriebssteigernd. Zweitens gibt es die Antipsychotika, die eine antipsychotische Wirkung haben, was insbesondere heißt, dass sie gegen Schizophrenie wirken sollen. Dann gibt es die Anxiolytika, die sollen helfen gegenÄngste und Spannungen. Es gibt die sogenannten Hypnotika, die für [[Schlaf]] wirken sollen, also sie sind nicht für die Hypnose, sondern zum Einschlafen gedacht. Dann gibt es auch die Antidementiva, die sollen helfen gegen geistigen Abbau. Da gibt es eben einige Medikamente, die bei [[Alzheimer]] und anderen [[Demenz]]en helfen sollen, wobei es noch nicht wirklich gute Medikamente dort gibt. Dann gibt es auch die sogenannten Phasenprophylaktika, die sollen das Auftreten künftiger Krankheitsphasen reduzieren, also bei schizoaffektiven und affektiven Psychosen kann man auch prophylaktisch bestimmte [[Medikamente]] nehmen. Dann gibt es die sogenannten Psychostimulantien, die sollen die Aufmerksamkeitsspanne und Wachheit fördern. Und dann gibt es auch verschiedene Psychopharmaka, die eingesetzt werden sollen beim Entzug von Alkohol oder auch von anderen Abhängigkeiten und Suchtmitteln. Manchmal werden auch noch die Antiparkinsonmittel zu den Psychopharmaka gezählt, denn die Antiparkinsonmittel beeinflussen auch die neuronale [[Aktivität]] beim [[Parkinson-Syndrom]].
So entstanden dann verschiedene Psychopharmaka und man kann die Psychopharmaka nach unterschiedlichen Gesichtspunkten einteilen. Man spricht zum Beispiel von den Antidepressiva. Diese wirken stimmungsaufhellend und antriebssteigernd. Zweitens gibt es die Antipsychotika, die eine antipsychotische Wirkung haben, was insbesondere heißt, dass sie gegen Schizophrenie wirken sollen. Dann gibt es die Anxiolytika, die sollen helfen gegenÄngste und Spannungen. Es gibt die sogenannten Hypnotika, die für [[Schlaf]] wirken sollen, also sie sind nicht für die Hypnose, sondern zum Einschlafen gedacht. Dann gibt es auch die Antidementiva, die sollen helfen gegen geistigen Abbau. Da gibt es eben einige Medikamente, die bei [[Alzheimer]] und anderen [[Demenz]]en helfen sollen, wobei es noch nicht wirklich gute Medikamente dort gibt. Dann gibt es auch die sogenannten Phasenprophylaktika, die sollen das Auftreten künftiger Krankheitsphasen reduzieren, also bei schizoaffektiven und affektiven Psychosen kann man auch prophylaktisch bestimmte [[Medikamente]] nehmen. Dann gibt es die sogenannten Psychostimulantien, die sollen die Aufmerksamkeitsspanne und Wachheit fördern. Und dann gibt es auch verschiedene Psychopharmaka, die eingesetzt werden sollen beim Entzug von [[Alkohol]] oder auch von anderen Abhängigkeiten und Suchtmitteln. Manchmal werden auch noch die Antiparkinsonmittel zu den Psychopharmaka gezählt, denn die Antiparkinsonmittel beeinflussen auch die neuronale [[Aktivität]] beim [[Parkinson-Syndrom]].


In diesem Sinne „Psychopharmakon“ ist Singular, „Psychopharmaka“ ist Plural. Und Psychopharmaka sind auf der einen Seite ein [[Segen]], weil sie oft helfen bei psychischen Krankheiten. Sie sind aber auch ein Fluch, weil Menschen oft davon abhängig werden und sie ein ganzes Leben nehmen müssen oder immer wieder nehmen müssen. Und Psychopharmaka greifen natürlich nicht nur ins [[Gehirn]] ein, sondern sie greifen in verschiedenste Regelkreisläufe des Menschen ein. Und das kann zum Beispiel zu Veränderungen der [[Lebensqualität]] führen, kann zur eingeschränkten Selbstwahrnehmung führen, kann zu verschiedenen körperlichen Erkrankungen führen, kann zur Änderung der Gesichtsmimik führen und des Antriebs und so weiter. Und so ist jedes Psychopharmakon gleichzeitig ein [[Segen]] und ein [[Fluch]].
In diesem Sinne „Psychopharmakon“ ist Singular, „Psychopharmaka“ ist Plural. Und Psychopharmaka sind auf der einen Seite ein [[Segen]], weil sie oft helfen bei psychischen Krankheiten. Sie sind aber auch ein Fluch, weil Menschen oft davon abhängig werden und sie ein ganzes Leben nehmen müssen oder immer wieder nehmen müssen. Und Psychopharmaka greifen natürlich nicht nur ins [[Gehirn]] ein, sondern sie greifen in verschiedenste Regelkreisläufe des Menschen ein. Und das kann zum Beispiel zu Veränderungen der [[Lebensqualität]] führen, kann zur eingeschränkten Selbstwahrnehmung führen, kann zu verschiedenen körperlichen Erkrankungen führen, kann zur Änderung der Gesichtsmimik führen und des Antriebs und so weiter. Und so ist jedes Psychopharmakon gleichzeitig ein [[Segen]] und ein [[Fluch]].

Version vom 25. Juni 2018, 14:50 Uhr

Ein Psychopharmakon ist ein Arzneimittel, das auf die Psyche wirkt. Ein Psychopharmakon ist letztlich ein chemisches Arzneimittel, welches die neuronalen Abläufe im Gehirn beeinflusst. So wird eine Änderung der psychischen Verfassung bewirkt. Ein Psychopharmakon wird insbesondere eingesetzt zur Behandlung einer psychischen Störung.

Psychopharmakon aus Yoga Sicht

Psychopharmakon aus yogischer Sicht Stand 2018

Stand heute gibt es in der medizinischen Psychiatrie ungefähr 120 Wirkstoffe. Die meisten Psychopharmaka wurden mehr oder weniger zufällig am Patienten entdeckt. Man machte Experimente mit Medikamenten für verschiedene Krankheiten und stellte dabei fest, was auf die Psyche wirkt. Viele dieser Psychopharmaka sind nur Abwandlungen von bekannten Wirkstoffen. „Psychopharmakon“ kommt vom griechischen Psyche, was Seele heißt, und Pharmakon, was Arzneimittel bedeutet. Vermutlich wurde der Begriff „Psychopharmakon“ zum ersten Mal 1920 verwendet von einem Pharmakologen namens David Israel Macht. Ab 1950 hat sich der Ausdruck durchgesetzt in der psychiatrischen Fachliteratur.

Klassifikation von Psychopharmaka

Zunächst einmal muss man sagen, die Psychopharmakologie wurde begründet durch den Psychiater Emil Kraepelin. Er veröffentlichte 1883 seine Arbeit über die Einwirkung einiger medikamentöser Stoffe auf die Dauer einfacher psychischer Vorgänge. Und Emil Kraepelin hat verschiedene medizinische Neuerungen entwickelt, dazu gehört auch Placebo-Kontrolle, Untersuchung von Dosierungsvarianten usw. Erst 1949 wurde die Wirkung von Lithium auf die Manie entdeckt. 1952 wurde die Wirkung von Chlorpromazin zur Behandlung von Psychosen, insbesondere bei Schizophrenie, entdeckt. Und dann kam noch 1957 die Entdeckung von Imipramin zur Behandlung der unipolaren Depression dazu.

So entstanden dann verschiedene Psychopharmaka und man kann die Psychopharmaka nach unterschiedlichen Gesichtspunkten einteilen. Man spricht zum Beispiel von den Antidepressiva. Diese wirken stimmungsaufhellend und antriebssteigernd. Zweitens gibt es die Antipsychotika, die eine antipsychotische Wirkung haben, was insbesondere heißt, dass sie gegen Schizophrenie wirken sollen. Dann gibt es die Anxiolytika, die sollen helfen gegenÄngste und Spannungen. Es gibt die sogenannten Hypnotika, die für Schlaf wirken sollen, also sie sind nicht für die Hypnose, sondern zum Einschlafen gedacht. Dann gibt es auch die Antidementiva, die sollen helfen gegen geistigen Abbau. Da gibt es eben einige Medikamente, die bei Alzheimer und anderen Demenzen helfen sollen, wobei es noch nicht wirklich gute Medikamente dort gibt. Dann gibt es auch die sogenannten Phasenprophylaktika, die sollen das Auftreten künftiger Krankheitsphasen reduzieren, also bei schizoaffektiven und affektiven Psychosen kann man auch prophylaktisch bestimmte Medikamente nehmen. Dann gibt es die sogenannten Psychostimulantien, die sollen die Aufmerksamkeitsspanne und Wachheit fördern. Und dann gibt es auch verschiedene Psychopharmaka, die eingesetzt werden sollen beim Entzug von Alkohol oder auch von anderen Abhängigkeiten und Suchtmitteln. Manchmal werden auch noch die Antiparkinsonmittel zu den Psychopharmaka gezählt, denn die Antiparkinsonmittel beeinflussen auch die neuronale Aktivität beim Parkinson-Syndrom.

In diesem Sinne „Psychopharmakon“ ist Singular, „Psychopharmaka“ ist Plural. Und Psychopharmaka sind auf der einen Seite ein Segen, weil sie oft helfen bei psychischen Krankheiten. Sie sind aber auch ein Fluch, weil Menschen oft davon abhängig werden und sie ein ganzes Leben nehmen müssen oder immer wieder nehmen müssen. Und Psychopharmaka greifen natürlich nicht nur ins Gehirn ein, sondern sie greifen in verschiedenste Regelkreisläufe des Menschen ein. Und das kann zum Beispiel zu Veränderungen der Lebensqualität führen, kann zur eingeschränkten Selbstwahrnehmung führen, kann zu verschiedenen körperlichen Erkrankungen führen, kann zur Änderung der Gesichtsmimik führen und des Antriebs und so weiter. Und so ist jedes Psychopharmakon gleichzeitig ein Segen und ein Fluch.

Idealerweise hätte man einen Psychiater, der damit sehr bewusst umgeht und verantwortungsvoll umgeht, der also ein Psychopharmakon mehr oder weniger ergänzend mit anderen Therapien verwendet. Man könnte sagen, die richtigen Psychopharmaka zum richtigen Zeitpunkt über die richtige Dauer können dem Menschen überhaupt erst Teilhabe am Leben ermöglichen. Aber ein Psychopharmakon zu viel verwendet oder zum falschen Zeitpunkt oder das falsche Psychopharmakon kann dem Menschen verschiedene Probleme bringen. Aber wie bei so vielem ist das nicht so einfach wie sich das der Laie vorstellt.

Psychopharmakon Video

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Dieses Videoreferat über Psychopharmakon soll dir Motivation geben, einen gesunden Lebensstil zu pflegen.

Siehe auch

Themen im Sinnkontext von Psychopharmakon

Begriffe aus den Gebieten Naturheilkunde, Anatomie, Medizin und Psychologie, die im weitesten Sinn etwas zu tun haben mit Psychopharmakon, sind zum Beispiel

Psychopharmakon gehört zu Themen wie Heilmittel, Heilung, Medikamente, Arzneimittel, Medizin, Psychotherapie, Psychiatrie, Psychologie.

Verwandte Begriffe und Stichwörter

Hier einige Begriffe aus verschiedenen Themengebieten, die mit Psychopharmakon in Verbindung stehen:

Hinweis Gesundheitsthemen

Dieser Artikel über Psychopharmakon enthält eventuell z.T. auch gesundheitsbezogene Themen. Die Infos hier sind nicht zur Selbstdiagnose oder Selbsttherapie, sondern als allgemeine Infos gedacht und können evtl. ein Gespräch mit Arzt oder Heilpraktiker bereichern. Bitte beachte auch den Gesundheitsthemen Hinweis.

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