Parshva

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Parshva (Sanskrit: पार्श्व pārśva m.) (1.) die Rippengegend, Seite; Flanke; m./n. Seite (des menschlichen Körpers, unter der Achsel). (2.) Name eines buddhistischen Lehrers sowie eines jainistischen Meisters.

Parshvanata, Parshvanatha oder Parshva (ca. 877–777 v. Chr.) – im Deutschen manchmal auch nur "Parsnath" – war der Überlieferung zufolge der 23. Jain Tirthankara ("Furtbereiter") und somit der Vorläufer Mahaviras

Parshva (auch Parshwa, Parshvanatha, Parshvanath) war der 23. Tirthankara (Meister) im Jainismus. Laut Tradition lebte er 877-777 v. Chr. Er gilt als erster Jain Meister, der historisch verbürgt ist. Auf Parshva folgte Mahavira, der Begründer des Jainismus. Parshva gründete den asketischen Mönchsorden Nirgrantha und einen Nonnenorden in Varanasi um seine Lehren zu verbreiten.

Leben und Wirken von Parshva

Der volkstümliche Heilige Parshva war der 23. Jain Tirthankara. Er wurde in die königliche Familie in Kasi geboren, verließ seine Heimat mit 30 Jahren und pilgerte als Asket zu zahlreichen Orten in Indien. Einige Forscher nehmen an, dass Parshva der eigentliche Gründer des Jainismus war, aber es gibt auch andere Meinungen.

Vier jainistische Gelübde wurden von Parshva angeordnet, Ahimsa (Gewaltlosigkeit), Sunrita (Wahrheit), Asteya (Nicht Stehlen) und Brahmacharya. Parshva predigte niemals vollkommene Nacktheit, daher werden seine Gefolgsleute Swetambara Jainas genannt, die Weißgekleideten.

Parshvas Symbol war die Schlange. Nachdem Parshva erfolgreich seine Lehren und seinen Idealismus unter dem gemeinen Volk und seinen Anhängern verbreitet hatte, beschloss er, sich langsam zu Tode zu hungern. Indem er das machte, folgte er einem wesentlichen Teil der Jainaprinzipien, die es Jainamönchen erlauben, nach zwölf Jahren asketischer Disziplin zu sterben.

Der Hügel Parasnath, wo er starb, ist gegenwärtig sehr berühmt, er ist auch ein sehr wichtiges und heiliges Pilgerzentrum für die Jainagemeinschaft.

Swami Sivananda über Parshva

Swami Sivananda sprach und schrieb in großer Hochachtung über viele Meister/innen und Religionsstifter der verschiedenen Kulturen. Aus seiner tiefen spirituellen Verwirklichung hatte er tiefe Einsichten - und konnte so die Essenz der Lehren und Praktiken der verschiedenen Religionen sehr inspirierend vermitteln. Er schreibt im Buch

Kindheit und Jugend von Parshva

Parshva gilt als Inkarnation, als Avatar, von Indra. Er war der Sohn von König Vishvasena aus Kashi, ein Nachkomme der Ikshvaku Familie, und Königin Bama Devi, Tochter von König Mahipala. Er war der 23. Tirthankara des Jainismus. Er wurde am 11. Tag der beiden dunklen Wochen im Monat Pousha im Jahre 872 v. Chr. geboren. Parsvanatha begann die zwölf Eide eines Hausherren zu praktizieren als er erst acht Jahre alt war.

Mit 16 Jahren saß Prinz Parshva auf dem Thron. Sein Vater Vishvasena sagte, "Mein Sohn, um unsere gefeierte königliche Dynastie fortzuführen musst du nun heiraten. Auf Wunsch von Nabhi Raja musste auch Rishabha heiraten".

Parshvanathas Entsagung

Parsvanatha hatte große Angst, als er die Worte seines Vaters hörte, dass er heiraten solle. Er sagte, "Meine Lebensdauer wird nicht so lang sein wie die von Rishabha. Ich werde nur noch ein paar Jahrzehnte leben. Ich habe bereits 16 Jahre mit kindlichem Vergnügen verschwendet. Ich muss in meinem 30. Jahr in den Orden eintreten. Sollte ich für eine so kurze Zeit ein Eheleben führen, in der Hoffnung auf Freuden, die letztendlich doch nur unvollkommen, vergänglich und illusorisch sind?"

Parshvanathas Herz war mit einer Stimmung der Abkehr erfüllt. Er überlegte sich: "Für lange, lange Jahre genoss ich den Status von Indra und doch hat die Lust auf Vergnügen nicht nachgelassen. Die Freude des Vergnügens steigert nur die Lust auf Vergnügen, so wie die Heftigkeit eines Feuers sich steigert, wenn man Öl hineingießt. Vergnügungen sind für eine Weile schön, aber ihre Konsequenzen sind in jedem Fall unheilvoll.

"Die Seele erfährt von Anfang an die Leiden von Geburt, Alter etc., darum die Anhaftung an die Objekte dieser Welt. Um den Begehr seiner Sinne zu befriedigen wandert der Mensch durch ein Reich des Schmerzes, damit er zumindest sinnliche Erfüllung findet, und er begeht die schlimmsten Sünden, ohne die moralischen Vorschriften zu achten. Er tötet für die Erfüllung sinnlicher Freuden Tiere. Gier ist die Wurzel von Diebstahl, Habgier, Betrug und aller Sünden und Verbrechen.

"Als Konsequenz sündiger Taten ist die Seele gezwungen von Geburt zu Geburt zu wandern, auch im Reich niederer Tiere, und Höllenqualen zu erleiden. Diese Lust am Vergnügen muss rigoros vermieden werden. So lange habe ich mein Leben verschwendet. Ich werde keine weitere Zeit mit der Suche nach Vergnügen vergeuden. Ich werde ernsthaft die rechte Handlungsweise praktizieren."

Parshva wird Mönch und Tirthanka

Prinz Parshva besaß die zwölf Anuprekshas oder Meditationen. Er beschloss diese Welt zu verlassen. Er verließ seine Eltern und dann sein Haus. Er zog sich in den Wald zurück. Er war ganz nackt. Er drehte sich gen Norden und verneigte sich vor den großen Siddhas. Er riss sich fünf Haarbüschel vom Kopf und wurde ein Mönch.

Parshva übte strenges Fasten. Er beachtete mit peinlicher Genauigkeit die 28 obersten und die 94 weiteren Regeln des Mönchsordens. Man fand ihn in Meditation versunken. Er erlangte reine Allwissenheit. Er erreichte die finale Befreiung auf dem Sammeda Hügel, der heute als Parsvanatha Hügel bekannt ist.

Parsvanatha predigte in Kashi, Kosi, Kosala, Panchala, Maharashtra, Magadha, Avanti, Malava, Anga und Vanga. Vielen bekannten sich zum Glauben der Jain. Parsvanatha verbrachte 70 Jahre damit zu predigen. Mahavira modifizierte und erweiterte das, was bereits von Parsvanatha gelehrt wurde. Er predigte aber nichts absolut Neues. Parshvanatha wurde 100 Jahre alt. Er verließ sein Heim als er 30 Jahre alt war, im Jahre 842 v. Chr. und erreichte 772 v.Chr. Nirvana.

Ehret Parshvanatha, den 23. Tirthankara!

(Artikel entnommen aus Swami Sivananda: Lives of Saints, Sivananda Ashram, Divine Life Society)

Parshvanatha - 23. Tirthankara im Jainismus

Tirtankara Copyright

Parshvanatha war der dreiundzwanzigste Tirthankara im Jainismus. Er wurde als Sohn König Asvasenas und Königin Varna aus der Iksvakudynastie in Varanasi geboren. Er war als Purisadaniya bekannt, was "von Menschen geliebt" bedeutet. Er ist der erste Jainführer der generell als historisch akzeptiert wird.

Frühes Leben Parshvanathas

Nach sorgloser im großen Königspalast seines Vaters verbrachter Jugend wurde er mit 30 Jahren von der Vergänglichkeit alles Irdischen berührt. Er verließ die Welt und wurde ein Asket. Dreiundachtzig Tage vollbrachte er Bußübungen und am vierundachtzigsten erlangte er Allwissenheit. In kurzer Zeit fand er das erlösendes Wissen und widmete sich sofort der Verbreitung der von ihm gefundenen Wahrheit. Mit hundert Jahren erklomm er den Sameta Sikhara in Bihar, der heute Parasnath Hügel nach ihm genannt wird, wo er das Nirvana erreichte, nachdem er sich weigerte, Essen oder Wasser während eines Monats zu sich zu nehmen.

Lehren Parshvanathas

Gemäß den Berichten der Jainas waren die Hauptlehrsätze Parshvanathas die folgenden:

Das ganze, unerschaffene und unvergängliche Universum ist in seinen drei Abteilungen - der oberen Welt der Götter, der mittleren menschlicher Wesen, Tiere und Pflanzen, und der unteren Welt der Dämonen und anderer höllischer Wesen - mit einer endlosen Zahl ewiger, unzerstörbarer individueller Seelen erfüllt. Diese Seelen, Jivas, sind rein spirituell. Sie besitzen unendliches Wissen, unbegrenzte Macht, äußere moralische Vollkommenheit und nehmen dieselbe Stellung ein. Die meisten Seelen in der Welt sind jedoch dem Wechselspiel von Freud und Leid unterworfen, ihr Wissen, ihre Kraft und ihr Normalzustand sind unvollkommen, und ein unentrinnbares Schicksal erhebt sie zu den Höhen des Lebens, gibt ihnen Vergnügen, Macht und Reichtum oder stürzt sie in die Tiefen des Elends, der Knechtschaft und der Armut.

Gemäß Parshvanathan sind die Seelen mit materiellen Objekten infiziert, bis sie sich hemmungslos ihren Begierden hingeben, und bis sie sie wieder und wieder durch ihr zügelloses Handeln anziehen und assimilieren. Er sagt, die Türen der fünf Sinne sollten nicht unbedacht für äußere Einflüsse geöffnet bleiben; das Denken sollte strengeren Maßstäben unterliegen; die vier Leidenschaften Zorn, Stolz, Täuschung und Gier müssen unterdrückt werden; und der sich im Herzen wie eine giftige Pflanze ausbreitende Wille zum Leben muss vollstaendig ausgerottet werden. Das Beobachten der vier Regeln hilft, dieses Ziel zu erreichen.

Die Ikonographie Parshvanathas

Mathura (Uttar pradesh), Tirthankara Parshvanatha Copyright

Parshvanatha wird immer mit der sein Haupt beschattenden Haube einer Schlange dargestellt. Der Yaksha Dharanendra und die Yakshi Padmavati werden oft zusammen mit ihm gezeigt.

Eine volkstümliche Geschichte erzählt davon. Parshvanatha wird in der kanonischen Jainaliteratur im Padmasanasitz (Lotussitz) gezeigt. Beide Hände und Füße zeigen nach oben weisende glücksverheissende Lotusmarkierungen. Er wird in blauschwarzer Farbe, der Farbe des Kosmos, porträtiert. Die siebenhaubige Sheshaschlange entfaltet ihre Haube wie einen Schirm ueber der Gottheit, sie repräsentiert Elemente der Erde und des Ozeans und hat daher eine ähnliche Körperfarbe.

Parshvanatha wird mit einer juwelenbesetzte Krone und anderen Ornamenten dargestellt. Er sitzt auf einem goldenen Thron mit einer reichen Überdachung. Gemäß dem Kalpasutra gewann Parshvanatha Tausende für seine Lehre. 164000 Männer und 327000 Frauen schlossen sich ihm als Laienschüler an, indem sie seine Prinzipien als wahr anerkannten und ihnen folgten soweit es für ein weltliches Leben führende Menschen möglich ist. Aber 16000 Männer und 38000 Frauen versuchten seiner asketischen Ethik mit allen Konsequenzen zu folgen und bildeten Mönchs - und Nonnenorden.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

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