Paradox

Aus Yogawiki

Paradox‏‎ ist zum einen ein Adjektiv, zum anderen ein Substantiv. Paradox als Adjektiv ist etwas, was scheinbar widersinnig ist. Man kann zum Beispiel sagen, dass es paradox ist, dass Vedanta zum einen davon ausgeht, dass es die Welt nicht gibt, zum anderen jede Menge Empfehlungen gibt, wie man in dieser Welt ethisch sich verhält. Es ist paradox, dass man zum einen davon ausgeht, dass Gott eins mit dem Unendlichen ist, und zum anderen, dass Gott aber auch persönlich ist, und dass man zu Gott beten kann. Es ist auch paradox, dass es heißt, dass große Meister nach ihrem Tod mit dem Unendlichen verschmelzen aber dennoch weiter Aspiranten erscheinen können und Aspiranten lenken können, führen können.

Paradox‏‎ - erläutert vom Yoga Standpunkt aus

Paradoxe Intervention

Es gibt auch das Konzept der paradoxen Interventionen, wenn man etwas scheinbar widersinniges macht. Zum Beispiel kann man, wenn man einen zwanghaften Gedanken hat, diesen überwinden, indem man eine paradoxe Intervention insofern macht, dass man ein Papier nimmt und die ganze Zeit den Gedanken aufschreibt, also das, was man eigentlich loslassen will, das schreibt man immer wieder auf. Also, indem man den zwanghaften Gedanken ein oder zwei Seiten lang immer wieder aufschreibt, verliert er plötzlich seine Macht.

Eine weitere paradoxe Intervention wäre, die eigene Angst vor etwas zu übertreiben. Wenn man Angst vor etwas hat, dann malt man sich aus, dass das schlimmste passieren würde, und malt es sich immer weiter aus, bis man irgendwann vielleicht lachen muss und feststellen kann, wie unsinnig das ist. Und so ist Leben paradox. Der Mensch ist paradox. Auch Spiritualität ist öfters paradox, und auch die Psyche ist ziemlich paradox. Und oft funktioniert das am Besten, was scheinbar widersinnig ist.

Paradoxe Interventionen aktivieren die Widerstandskraft des Organismus. Sie helfen, dass die Selbstheilungskräfte stärker werden und der Mensch von sich aus Körper, Geist und Psyche ändert.

Paradoxe Interventionen ist genau das Gegenteil zu tun, als das, was man eigentlich annehmen würde. Angenommen du hast kalte Hände, würde man normalerweise sagen: „Wärme deine Hände. Ziehe ausreichend dicke Handschuhe an.“. Paradoxe Intervention wäre: „Wasche deine Hände jeden Morgen in eiskaltem Wasser. Halte sie 20-30 Sekunden lang in eine Schale mit eiskaltem Wasser. Mache das morgens und abends und du wirst feststellen, die eiskalten Hände werden verschwinden.“.

Genauso auch, angenommen jemand hat immer kalte Füße, der gesunde Menschenverstand würde sagen: „Dickere Socken anziehen. Warme Schuhe.“. Die paradoxe Intervention wäre „im Winter barfuß über den Schnee zu gehen. Es hilft dann besonders gut.“

Angenommen du denkst negativ über dich selbst. „Ich kann nichts. Ich tauge nichts.“. Die normale Intervention wäre, du machst Affirmationen. „Ich habe Vertrauen. Ich bin mutig. Ich tauge etwas.“. Das ist oft genau das Richtige. Aber es gibt eben auch die paradoxe Intervention. Die besteht daraus, dass du das Ganze dann zu Ende führst. Zum Beispiel: „Ja, ich tauge wirklich nichts. Ich habe noch nie irgendetwas gekonnt. Ich kann noch nicht einmal aus dem Bett raussteigen. Ich habe noch keine Prüfung bestanden. Niemand liebt mich.“. Wenn du das so weit ausdehnst, wird in dir plötzlich eine gesunde Trotzreaktion kommen und sagen: „Ich werde zeigen, dass es anders ist.“. So gibt es einige paradoxe Interventionen.

Angenommen du bist Vegetarier und jemand fragt dich: „Was machst du denn, wenn es nichts Vegetarisches gibt?“. Jetzt könntest du natürlich argumentieren: „Es gibt immer etwas Vegetarisches.“. Oder du könntest sagen: „Ja dann hungere ich halt einfach. Ich gehe auf die Wiese und grase.“. Also, eine gewisse Selbstironie kann da auch dabei sein.

Eine weitere Möglichkeit, angenommen du leidest unter Angstkomplexen. Das normale wäre, dass du dich der Situation stellst und lernst mit Konfrontationstherapie darüber hinauszugehen. Aber es gibt auch die andere Möglichkeit, dass du sobald du merkst, dass du irgendwo Angst hast, einfach wegrennst. Anstatt einfach nur langsam wegzugehen, rennst du einfach weg. Das machst du ein paar Mal und das klingt irgendwo lächerlich.

In diesem Sinne, es gibt unterschiedliche paradoxe Interventionen und im Wesentlichen läuft das darauf hinaus das Gegenteil von dem zu machen, was der gesunde Menschenverstand dir sagen würde. Manchmal, nicht immer, ist es hilfreich. Und vielleicht auch noch eine heute glücklicherweise nicht mehr ganz so paradoxe Intervention. Jemand hat irgendwie einen Fehler gemacht. Anstatt ihn auszuschimpfen, nimmst du ihn vielleicht in den Arm, wenn es dein Kind ist. Oder gibst irgendwie gute Gründe, bestärkst den, zeigst dem, was daraus Gutes herauskommt. Also, es gibt viele Formen von paradoxer Intervention. Im Wesentlichen eben das Gegenteil von dem zu tun, was du oder andere erwarten würdet. Manchmal kann das hilfreich sein. Nicht immer aber manchmal. Und so, wenn du das nächste Mal eine Schwierigkeit hast, überlege, ob du nicht das Gegenteil von dem machen könntest, was du sonst machen würdest.

Paradox‏‎ Video

Hier findest du ein Vortragsvideo mit dem Thema Paradox‏‎:

Verstehe etwas mehr über das Thema Paradox‏‎ in diesem Spontan-Vortragsvideo. Sukadev behandelt hier das Wort, den Ausdruck, Paradox‏‎ aus dem Geist des ganzheitlichen Yoga.

Siehe auch

Weitere Begriffe im Kontext mit Paradox‏‎

Einige Stichwörter, die nur sehr wage etwas in Beziehung stehen mit Paradox‏‎, aber für dich vielleicht doch interssant sein können, sind z.B. Papaya‏‎, Pantheon‏‎, Paar‏‎, Parfüm‏‎, Parsi‏‎, Passage‏‎.

Business Yogalehrer Ausbildung Seminare

Der RSS-Feed von https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/business-yogalehrer-baustein/?type=2365 konnte nicht geladen werden: Fehler beim Parsen von XML für RSS

Paradox‏‎ - weitere Infos

Hast du mehr Informationen zum diesem Artikel über Paradox‏‎ ? Wir freuen uns über deine Vorschläge per Email an wiki(at)yoga-vidya.de.

Zusammenfassung

Das Substantiv Paradox‏‎ ist ein Begriff, der in Zusammenhang steht mit Sprachwissenschaft und kann interpretiert werden vom Standpunkt Yoga, Meditation, Ayurveda, Spiritualität, humanistische Psychologie.