Padahastasana

Aus Yogawiki

Pada Hastasana bedeutet "Stehende Vorwärtsbeuge". Pada Hastasana ist die 11. Asana der 12 Grundstellungen der Rishikeshreihe im Hatha Yoga.

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Wirkungen von Pada Hastasana, Stehende Vorwärtsbeuge

Körperlich:

Diese Asana hat zum Teil die gleichen Wirkungen wie die Vorwärtsbeuge: Sie hält die Taille schlank, stellt die Elastizität der Wirbelsäule wieder her und dehnt die Sehnen in den Beinen, vor allem in den Kniekehlen. Sie unterstützt außerdem die Blutzufuhr zum Gehirn und hat einen Teil der Wirkungen der Umkehrstellungen. Gedehnte Muskeln: Gastrocnemius (Wadenmuskeln), Bizeps Femoris (Beinbeuger),Gluteus (Gesäßmuskeln), Longissimus (Rückenstrecker).

  • Energetisch: Pada Hastasana wirkt belebend und energetisierend.
  • Angesprochene Chakras: Muladhara, Sahasrara.
  • Geistig: Entwickelt Demut und Hingabe.
  • Kontra-Indikationen: Bei bestimmten Rückenbescherden, wie Ischias-Leiden, Bandscheiben-Vorfall o.ä. sind Vorwärtsbeugen mit Vorsicht zu genießen. Eventuell diese Asana weglassen oder auf eine sanfte Variation - evtl. einen Ostfriesenhandstand - ausweichen.

Swami Sivananda erklärt in seinem Buch Yoga Asanas die Asana Padahastasana wie folgt:

Die Hand-Fußstellung

Diese Stellung kann als „Stehende Paschimottasana“ (stehende Vorwärtsbeuge) bezeichnet werden, da die Technik an sich dieselbe ist. Der einzige Unterschied besteht darin, dass man sie im Stehen ausübt. Sie wird auch manchmal „Hastapadangasama“ (Hand-Fußstellung) genannt.

Ausführung

Stehe aufrecht. Lasse die Hände locker und seitlich nah am Körper hängen. Halte die Fersen geschlossen, während die Zehen auseinander gehen. Hebe die Hände nun über den Kopf und beuge dich dann langsam nach unten. Die Knie bleiben dabei gerade und durchgedrückt. Knicke nicht in den Knien ein. Bringe die Hände nun langsam nach unten, die Ellbogen dabei nicht einknicken. Fasse dann mit Daumen, Zeige- und Mittelfinger die Zehen. Atme langsam aus, während du dich nach unten beugst, und ziehe dabei den Bauch nach hinten. Lasse die Stirn zwischen den Knien. Das Gesicht ist dabei in der Mulde, die sich an den Knien bildet, oder der Kopf kann auch weiter zwischen die Schenkel gedrückt werden. Es gibt auch Variationen dieser Asana, wobei Hände und Füße ausgetauscht werden. An dieser Stelle kann keine detaillierte Beschreibung hierzu gegeben werden. Außerdem haben diese Variationen keinerlei besonderen Nutzen oder Vorteil. Halte die Stellung für etwa 2 bis 10 Sekunden. Beleibte Übende werden anfangs gewisse Schwierigkeiten mit dieser Übung haben. Mit Geduld und Beharrlichkeit jedoch werden sie in kürzester Zeit in der Lage sein, die Position perfekt auszuüben. Wenn du den Rücken wieder nach oben nimmst, musst du die Bauchmuskeln und die Gesäßmuskulatur anspannen.

Falls du aufgrund einer Steifigkeit in der Hüftmuskulatur und zu viel Bauchfett Probleme hast, die Zehen zu fassen, dann kannst du die Knie leicht beugen. Nachdem du die Zehen dann zu fassen bekommen hast, strecke die Beine ganz durch. Das ist Yukti bzw. eine vernünftige Vorgehensweise. Bevor du die Übung ausführst, kannst du etwas Flüssigkeit zu dir nehmen.

Nutzen

Diese Asana bietet einen vielfältigen Nutzen. Nach Beenden der Übung wirst du dich sehr gestärkt fühlen. Der Körper wird leicht, da viel Tamas abgebaut wird. Fettleibigkeit verschwindet. Verkürzungen der Beine, die durch Brüche oder Schenkelbrüche entstanden sind, werden wieder ausgeglichen. Eine leichte Streckung der Beine wird erreicht, wenn man die Übung ca. drei Monate lang ausgeführt und dabei die Beine bzw. Schenkel mit Senföl einreibt, dem etwas Salz zugefügt wurde. Durch das Salz kann das Öl leichter eindringen. Diese Asana verstärkt den Energiefluss nach unten. Die Sushumna wird gereinigt und gestärkt. Der Nutzen von Paschimottanasana wird auch bei dieser Asana erreicht.

Variationen

  1. Padahastasana (zweite Abwandlung): Stehe aufrecht. Hebe langsam dein linkes Bein und fasse mit den Fingern den großen Zeh. Halte die rechte Hand an den Hüften. Lasse die Beine durchgedrückt. Diese Abwandlung wird oft auch Padahastasana (Hand-Fußstellung) genannt.
  2. Tadasana (Bergstellung):Schüler kennen diese Stellung aus dem Sportunterricht. Hebe nun eine Hand sehr schnell über den Kopf. Der Kopf sollte dabei nicht gebeugt werden. Dann bringe sie wieder in die Ausgangsposition zurück. Mache nun die gleiche Bewegung mit der anderen Hand. Wiederhole dies so oft wie möglich. Anstatt die Hand auf einmal über den Kopf zu nehmen, kannst du auch einen Moment anhalten, wenn die Hand auf Schulterhöhe angekommen ist und sie parallel zum Boden halten. Du kannst auch beide Hände zusammen nehmen. Nach Beenden der Übung massiere die Muskeln der Hand, der Schultern, etc. Diese Übung wird auch Vrikshasana, die Baum-Stellung genannt. Sirshasana wird ebenso als Vrikshasana bezeichnet. Stehe aufrecht auf einem Bein, während du das andere Bein am unteren Ende des Oberschenkels hältst. Dies ist eine weitere Variation von Vrikshasana.
  3. Utthita Vivekasana: Diese Position ist sehr nützlich für stehende Pranayama und Japa. Stehe aufrecht. Du kannst die Hände dabei vor der Brust gefaltet halten.
  4. Purna Padasana: Wenn du aufrecht stehst und die Hände seitlich hältst, wird dies Purna Padasana genannt.

Literatur

Weblinks

Siehe auch