Nyaya: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Nyaya beabsichtigt eine korrekte Methode philosophischer Untersuchung aller [[Objekt]]e und [[Subjekt]]e [[Mensch|mensch]]lischen Wissens, einschließlich dem Prozess des Argumentierens und des [[Gesetz]] des Denkens. Der Beweis der [[Sinne]] wird einer kritischen  Untersuchung unterzogen. Die Nyaya gibt eine detaillierte Beschreibung der [[Wissen]]smechanismen. Die Nyaya und und die [[Vaiseshika]] erkunden die [[Bedeutung]] von [[Zeit]], [[Raum]], [[Ursache]], [[Materie]], [[Geist]], [[Seele]] und [[Wissen]] für Erfahrung und liefern die Ergebnisse in der Form einer Theorie des [[Universums]]. Die Nyaya und die Vaiseshika werden als Teile eines [[Ganze]]n gesehen. Die Vaiseshika ist eine Ergänzung zu der Nyaya. Sie sind alliierte Systeme. Beide glauben in einen Persönlichen [[Gott]], eine [[Pluralität]] der [[Seele]]n und ein [[Atom|atom]]ares [[Universum]]. Außerdem gebrauchen sie viele gemeinsame Argumente.
Die Nyaya beabsichtigt eine korrekte Methode philosophischer Untersuchung aller [[Objekt]]e und [[Subjekt]]e [[Mensch|mensch]]lischen Wissens, einschließlich dem Prozess des Argumentierens und des [[Gesetz]] des Denkens. Der Beweis der [[Sinne]] wird einer kritischen  Untersuchung unterzogen. Die Nyaya gibt eine detaillierte Beschreibung der [[Wissen]]smechanismen. Die Nyaya und und die [[Vaiseshika]] erkunden die [[Bedeutung]] von [[Zeit]], [[Raum]], [[Ursache]], [[Materie]], [[Geist]], [[Seele]] und [[Wissen]] für Erfahrung und liefern die Ergebnisse in der Form einer Theorie des [[Universums]]. Die Nyaya und die Vaiseshika werden als Teile eines [[Ganze]]n gesehen. Die Vaiseshika ist eine Ergänzung zu der Nyaya. Sie sind alliierte Systeme. Beide glauben in einen Persönlichen [[Gott]], eine [[Pluralität]] der [[Seele]]n und ein [[Atom|atom]]ares [[Universum]]. Außerdem gebrauchen sie viele gemeinsame Argumente.


 
Die Nyaya ist die Basis von allen philosophischen [[Sanskrit]]studien. Sie ist eine Einführung in alle systematischen [[Philosophie]]n. Sie ist das Hauptfach für einen Philosophiestudenten. Ohne die [[Kenntnis]] der Nyaya sind die [[Brahma-Sutras]] nicht zu verstehen. Ein Studium der Nyaya fördert die Analyse- und Argumentationskraft. Es fördert einen scharfen und subtilen [[Intellekt]]. [[Vedanta|Vedantische]] Untersuchungen sind ohne einen subtilen Intellekt unmöglich. Die [[Kathopanishade]] besagt: „[[Drisyate]] [[Tvagryaya]] [[Buddhya]] [[Sukshmaya]] [[Sukshma]]-[[Darsibhih]] – Es ([[Atman]]) wird durch subtile [[Seher]] durch ihren scharfen und subtilen Intellekt erblickt.“





Version vom 11. April 2013, 17:45 Uhr

Swami Sivananda

Nyaya (Sanskrit: न्याय nyāya m.) Norm, Regel, Grundsatz, Maxime, Axiom; Art und Weise; Methode, Analyse, Logik, logischer Schluss, Beweis. Teil der sechs klassischen Shaddarshanas, Erkenntnistheorie und Grundregeln der klassischen indischen Philosophie. Eine andere Bezeichnung dieses Systems ist Tarkavidya, die "Wissenschaft (Vidya) der logischen Beweisführung (Tarka)". Der Grundtext dieses philosophischens Systems ist das Nyayasutra des Gautama. Der Nyāya kennt zwei verschiedene Ausrichtungen: Die geläufige ist der von Gotama gegründete Zweig des Vaisheshika, ein philosophischer Diskurs über das Verhältnis von Subjekt und Objekt nach den Naturgesetzen. Seltener ist der Ansatz, der sich an Bhakti orientiert, die Lehre der Hingabe an Gott als einzigen Weg zur Erlösung von allem Leiden und zum Beenden des Dualismus.

Swami Sivananda über Nyaya

Artikel aus dem Buch “All about Hinduism”

Gegrüßt sei Rishi Gautama, der Gründer des Nyaya Philosophie Systems.

Die Nyaya oder Hindu-Logik wurde von Rishi Gautama gegründet, der auch unter den Namen Akshapada und Dirghatapas bekannt ist. Nyaya und Vaiseshika sind analytische Arten der Philosophie. Das Wort "Nyaya" bedeutet in ein Subjekt eindringen, das heißt, es analytisch zu untersuchen. In diesem Sinne der Analyse steht das Wort "Nyaya" im exakten Gegensatz zur Sankhya Synthese. Nyaya wird manchmal Tarka Vidya, die Wissenschaft der Debatte, genannt oder auch Vada Vidya, die Wissenschaft der Diskussion. Tarka ist ein besonderes Merkmal von Nyaya.

Nyaya ist nicht einfach nur formelle Logik, sondern eine komplette Erkenntnistheorie. Normale Menschen denken, dass Nyaya sich hauptsächlich mit Logik beschäftigt. Doch Logik ist nur ein Teil oder ein Thema. Das Ziel von Nyaya ist eine kritische Untersuchung der Objekte des Wissens durch die Maßstäbe des logischen Beweises. Das Nyaya System beschäftigt sich kritisch mit metaphysischen Problemen. Es beinhaltet Diskussionen über Psychologie, Logik, Metaphysik und Theologie.

Nyaya — eine Methode der philosophischen Prüfung

Nyaya möchte eine korrekte Methode der philosophischen Prüfung aller Objekte und Subjekte menschlichen Wissens liefern und schließt auch den Denkprozess und die Gedankengesetze mit ein. Die Aussagen der Sinne werden einer kritischen Prüfung unterzogen. Nyaya liefert eine detaillierte Beschreibung der Mechanismen des Wissens. Nyaya und Vaiseshika erforschen die Bedeutung von Zeit, Raum, Ursache, Materie, Geist, Seele und Wissen als Erfahrungen und liefern die Ergebnisse in Form einer universellen Theorie. Nyaya und Vaiseshika werden als Teil des großen Ganzen angesehen. Vaiseshika ist eine Ergänzung zu Nyaya. Es sind verwandte Systeme. Beide glauben an einen persönlichen Gott, eine Pluralität der Seelen und ein aus Atomen aufgebautes Universum. Außerdem haben sie einige Argumente gemeinsam.

Nyaya ist die Basis aller philosophischen Sanskrit-Studien. Es ist eine Einführung in systematische Philosophie. Es ist der Vorbereitungskurs für einen Studenten der Philosophie. Man kann die Brahma Sutras von Sri Vyasa ohne Wissen über Nyaya nicht verstehen. Ein Studium der Nyaya entwickelt Argumentationskraft. Es macht den Intellekt scharf und subtil. Vedantische Studien sind ohne scharfen und subtilen Intellekt nicht möglich. Die Kathopanishade sagt: “Drisyate Tvagryaya Buddhya Sukshmaya Sukshma-Darsibhih—Es. (Atman) wird von feinsinnigen Sehern durch ihren scharfen und subtilen Intellekt erblickt.”

Die "Nyaya Sutra" von Gautama ist die erste Arbeit über Nyaya Philosophie. Es ist das berühmteste Buch dieser Lehre. Zahlreiche Kommentare wurden von unterschiedlichen Autoren über dieses Buch geschrieben: "Nyaya Bhashya" von Vatsyayana, "Nyayalankara" von Srikantha, "Nyaya Manjari" von Jayanta, Nyaya Bodhini von Govardhana, Nyaya Varttika Tatparya Tika von Vachaspati Misra.

Wissen

Alles Wissen schließt vier Bedingungen ein: (1) das Subjekt oder Pramata, der Erkennende, (2) das Objekt oder Prameya, (3) den daraus resultierenden Erkenntniszustand oder Pramiti und (4) das Mittel des Wissens oder Pramana.

Es gibt zwölf Prameya oder Objekte, von denen rechtes Wissen erhalten werden kann: (1) die Seele (Atman), (2) der Körper (Sarira), (3) die Sinne (Indriyas), (4) Objekte der Sinne (Artha), (5) Intellekt (Buddhi), (6) Geist (Manas), (7) Aktivität (Pravritti), (8) Konstitution (Dosha), (9) Seelenwanderung (Pretyabhava), (10) Früchte (Phala), (11) Schmerz (Duhkha), und (12) Erlösung (Apavarga).

Wahrnehmung (Pratyaksha), Rückschluss (Anumana), Vergleich (Upamana) und Wort oder verbale Aussage (Sabda) sind die Pramanas oder die Mittel des rechten Wissens. Sabda oder verbale Aussage schließt vedische Offenbarung mit ein. Pratyaksha ist Wahrnehmung über die Sinne.

Gott, Seele und Universum

Gott

Nyaya sagt, dass die Taten der Menschen Früchte Adrishta hervorbringen, die unter der Kontrolle Gottes stehen. Gott wacht über die Arbeit von Adrishta. Das intelligente Prinzip von Adrishta, das das Schicksal der Menschheit regiert, agiert unter der Führung Gottes. Gott ändert nicht den Verlauf von Adrishta, sondern macht möglich, dass Adrishta funktioniert. Gott ist der Gewährer der Früchte der Taten der Menschen. Gott ist eine spezielle Seele, ausgestattet mit Allmacht und Allwissen, mit dem Er die Welt führt und regelt.

Gott ist eine Persönlichkeit. Er ist frei von Mithya Jnana (falschem Wissen), Adharma (Schuld) und Pramada (Nachlässigkeit). Er hat Jnana (Wissen), Ichha (Wollen) und Prayatna (Willensanstrengung). Gott ist EINS, Schöpfer, mit Nitya Jnana (ewigem Wissen) und Ichha Kriya (Wollen Aktion) als Seinen Gunas (Eigenschaften) ausgestattet. Er ist Vibhu (alles durchdringend).

Die Seele

Die Seele ist ein echtes Sein. Sie ist ein ewiges Wesen. Wunsch, Abneigung, Willenskraft, Freude, Schmerz, Intelligenz und Erkenntnis sind ihre Eigenschaften oder Merkmale. Das Objekt der Vorstellung des Ich ist die Seele. Keine Wahrnehmung oder Erinnerung ist ohne eine Seele möglich. Das Auge kann keine Objekte sehen und das Ohr keine Töne hören, ohne eine Seele. Es muss eine Kraft geben, die diese Instrumente (Sinne) benutzt. Diese Kraft ist die Seele. Wenn ein Objekt einmal gesehen wurde, selbst wenn beide Augen zerstört wurden, bleibt das Wissen, dass ich gesehen habe. Dieses Wissen ist keine Qualität eines der Objekte oder der Sinne. Der Geist ist nicht die Seele. Er ist nur ein Instrument der Seele, mit dem sie denkt. Das Selbst ist das Subjekt. Die Seele existiert selbst wenn der Körper verfällt, die Sinne abgeschnitten werden und der Geist unkontrolliert ist. Es gibt unendliche Mengen an Seelen.

Das Universum

Das Universum ist eine Zusammensetzung ewiger, unveränderlicher unbegründeter Atome, die unabhängig von unseren Gedanken existieren. Das Universum ist der Wandel der Atome (Paramanus) der physischen Elemente: Erde (Prithvi), Wasser (Apas), Feuer (Tejas) und Luft (Vayu). Nyaya erkennt neun Objekte (Dravyas) an, nämlich Erde, Wasser, Feuer, Luft, Äther, Zeit, Raum (Himmelsgefilde), Geist und das Selbst (Atman).

Der Grund für Anhaftung und das Mittel zur Befreiung

Irrtümer (Mithya Jnana), Konstitutionen (Doshas), Aktivität (Pravritti), Geburt (Janma) und Schmerz (Duhkha) formen die Welt. Falsche Vorstellungen oder falsches Wissen sind die Wurzel allen Elends und Schmerzes. Durch Mithya Jnana oder falschen Annahmen stammt der Fehler von Mögen und Nimt-Mögen(Raga Dvesha); aus Raga Dvesha entsteht Karma oder Tat — tugendhaft oder lasterhaft — was den Menschen zwingt, immer wieder geboren zu werden, um Lohn oder Strafe für seine Taten zu erhalten. Wegen dieser Geburten entsteht Leid und Schmerz. Die Philosophie möchte falsche Vorstellungen und Irrtümer oder Mithya Jnana auszurotten, denn sie sind die Wurzel allen Elends und Leids. Bei erfolgreicher Auslöschung von Irrtümern, Konstitutionen, Aktivität, Geburt und Schmerz folgt Befreiung (Apavarga).

Die sechzehn Kategorien

Man kann Irrtum oder falsches Wissen beseitigen und höchste Glückseligkeit erreichen durch wahres Wissen über die sechzehn Kategorien. Die sechzehn Kategorien sind: Mittel zum rechten Wissen (Pramana), Objekte des rechten Wissens (Prameya), Zweifel (Samsaya), Zweck (Prayojana), bekannte Beispiele (Drishtanta), etablierte Lehren (Siddhanta), Teile (Avayava), Argumentation (Tarka), sichere Entscheidung (Nirnaya), Diskussion (Vada), Gezänk (Jalpa), Nörgelei (Vitanda), Trugschluss (Hetvabhasa), Deutelei (Chala), Sinnlosigkeit (Jati), und Gelegenheit zur Rüge (Nigraha Sthana).

Zuerst gibt es das Stadium von Samsaya oder Zweifel über den zur Diskussion stehenden Punkt. Danach folgt Prayojana oder der Zweck der Diskussion. Dann kommt Drishtanta oder das Beispiel, das zu Siddhanta oder einer etablierten Schlussfolgerung führt. Danach kommt der Opponent mit seinem Avayava oder dem in fünf Teile aufgesplitteten Einwand. Danach folgt Tarka oder das Gegenargument und Nirnaya oder die Sicherheit des Wahrheitsgehaltes des Falles. Eine weitere Vada oder kontroverse Diskussion findet statt, die zu Jalpa oder bloßem Zank führt. Das wird gefolgt von Vitanda oder Genörgel, Hetvabhasa oder Trugschlüssen und schließlich Nigraha Sthana, der Beendigung aller Diskussion durch eine Demonstration der Unfähigkeit des Opponenten zur Argumentation.

Wenn jemand wahres Wissen erlangt, verschwinden seine Fehler, nämlich Mögen (Raga), Nicht-Mögen(Dvesha) und Unwissenheit (Moha). Nicht-Mögen beinhaltet Wut, Neid, Bosheit und Hass. Anhaftung beinhaltet Lust, Gier, Habsucht und Begierde. Unwissenheit beinhaltet Argwohn, Einbildung, Achtlosigkeit und Irrtum. Unwissenheit führt zu Abneigung und Anhaftung. Du musst dieser Kette ein Ende setzen, die mit Irrtum oder falschem Wissen beginnt und mit Schmerz endet, wenn du zur Befreiung kommen willst. Wenn falsches Wissen verschwindet, verschwinden auch die Fehler. Wenn die Fehler verschwinden, ist man von der Aktivität und dem daraus resultierenden Kreislauf aus Tod und Wiedergeburt und dem Schmerz befreit.

Die Seelenwanderung, die darin besteht, dass die Seele den einen Körper verlässt und einen anderen annimmt, ist der Grund, warum wir Freude und Schmerz erleben. Eine Seele, die nicht mehr der Seelenwanderung unterworfen ist, ist von allen Schmerzen befreit. Die Seele ist befreit, sobald der Körper verfallen ist und damit auch Freude und Schmerz beendet sind.

Der Zustand von Apavarga oder Befreiung

Apavarga, oder Befreiung, ist absolute Erlösung vom Schmerz. Es ist Freiheit von Schmerz. Es ist das Ende des Schmerzes. Es ist nicht der Genuss schöner Freuden. Es ist keine Auslöschung des Selbst. Es ist die Zerstörung von Anhaftung. Loslösung von den 21 verschiedenen Arten von Schmerz oder Duhkha ist Befreiung (Moksha). Im Zustand der Loslösung gibt es keine Verbindung des Geistes mit Atman. Atman entbehrt jeglichen Begehrens, jeglicher Anstrengung, Leistung, Fehler, jeglichen Hasses, jeglicher mentaler Eindrücke. Im Zustand der Befreiung gibt es keinen Geist. Die Befreiung (Moksha) von den Naiyayikas ist ein Wort ohne Bedeutung. Es ist ein Zustand schmerzloser, leidenschaftsloser Existenz, wie von einem Stein, ohne Emotionen und Interessen.

Zusammenfassung

Diese Welt hat mit einer Verbindung von Atomen begonnen. Sie besitzt Samyoga (Vereinigung) und Viyoga (Loslösung). Der Ursprung der Welt sind die Paramanus (Atome) und die neun Dravyas (Materialien), inklusive Ishvara (Gott). Ishvara hat Nitya Jnana (ewiges Wissen) und auch Ichha Kriya (Wunsch-Tat) als Gunas (Eigenschaften). Er ist Vibhu (alles durchdringend). Der Jiva ist Ausführender und Genießender. Er hat mehrere Attribute. Jivas sind endlos. Der Grund für Verhaftung ist Unwissenheit (Ajnana). 21 Arten von Schmerz bilden Verhaftungen. Moksha ist die Zerstörung aller Arten von Schmerz. Wissen über Atman, als Unterscheidung von anderen, ist Moksha Sadhana. Gautama befürwortet Arambhavada und Anyathakhyati, die Theorie der Auslösung einer neuen Wirkung für jede Ursache und realistischer Erkenntnistheorie.

Swami Sivananda schrieb über Nyaya

Einleitung

Salutation an Rishi Gautama, den Gründer des Nyayaphilosophiesystems.

Die Nyayanische oder Hinduistische Logik wurde von Gautama Rishi gegründet, der auch unter den Namen Akshapada und Dirghatapas bekannt ist. Die Nyaya und die Vaiseshika sind analytische Philosophietypen. Das word Nyaya kennzeichnet das in ein Subjekt gehen, i.e., es analytisch zu untersuchen. In diesem Sinn der Analyse, ist das Wort Nyaya exakt dem Wort Sankhya, Synthese, entgegengesetzt. Die Nyaya wird manchmal Tarka-Vidya oder Debattierwissenschaft, Vada-Vidya oder Diskussionswissenschaft genannt.

Die Nyaya ist nicht nur formale Logik sondern auch eine vollständige Epistemologie. Herkömmliche Leute denken dass sich Nyaya hauptsächlich mit Logik beschäftigt. Logik ist lediglich ein Teil oder ein einzelnes Kapitel. Der Zweck von Nyaya ist eine kritische Untersuchung der Wissensobjekte mittels des Kanons von logischem Beweis. Das Nyayasystem beschäftigt sich kritisch mit metaphysischen Problemen. Es enthält Diskussionen über Psychologie, Logik, Metaphysik und Theologie.

Die Nyaya – Eine Methode Philosophischer Untersuchung

Die Nyaya beabsichtigt eine korrekte Methode philosophischer Untersuchung aller Objekte und Subjekte menschlischen Wissens, einschließlich dem Prozess des Argumentierens und des Gesetz des Denkens. Der Beweis der Sinne wird einer kritischen Untersuchung unterzogen. Die Nyaya gibt eine detaillierte Beschreibung der Wissensmechanismen. Die Nyaya und und die Vaiseshika erkunden die Bedeutung von Zeit, Raum, Ursache, Materie, Geist, Seele und Wissen für Erfahrung und liefern die Ergebnisse in der Form einer Theorie des Universums. Die Nyaya und die Vaiseshika werden als Teile eines Ganzen gesehen. Die Vaiseshika ist eine Ergänzung zu der Nyaya. Sie sind alliierte Systeme. Beide glauben in einen Persönlichen Gott, eine Pluralität der Seelen und ein atomares Universum. Außerdem gebrauchen sie viele gemeinsame Argumente.

Die Nyaya ist die Basis von allen philosophischen Sanskritstudien. Sie ist eine Einführung in alle systematischen Philosophien. Sie ist das Hauptfach für einen Philosophiestudenten. Ohne die Kenntnis der Nyaya sind die Brahma-Sutras nicht zu verstehen. Ein Studium der Nyaya fördert die Analyse- und Argumentationskraft. Es fördert einen scharfen und subtilen Intellekt. Vedantische Untersuchungen sind ohne einen subtilen Intellekt unmöglich. Die Kathopanishade besagt: „Drisyate Tvagryaya Buddhya Sukshmaya Sukshma-Darsibhih – Es (Atman) wird durch subtile Seher durch ihren scharfen und subtilen Intellekt erblickt.“


Siehe auch

Weblinks

Seminare