Nirvikalpa Samadhi: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Yogawiki
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 38: Zeile 38:


===Zwei Arten von Nirvikalpa Samadhi===
===Zwei Arten von Nirvikalpa Samadhi===
Es gibt zwei Arten von Nirvikalpa Samadhi: in der einen
Es gibt zwei Arten von Nirvikalpa Samadhi: In der einen
erblickt der Mensch, der durch Erkenntnis (jnana) zu Gott
erblickt der Mensch, der durch Erkenntnis ([[Jnana]]) zu [[Gott]]
hinfindet, die ganze Welt im eigenen Inneren, als Bewegung
hinfindet, die ganze [[Welt]] im eigenen Inneren, als Bewegung
von Gedanken, als Art des Seins, des eigenen Daseins. So
von [[Gedanke]]n, als Art des Seins, des eigenen Daseins. So
sieht er Brahma, der in brahman (svarupa visranti) ruht, sieht
sieht er [[Brahma]], der in Brahman ([[Svarupa]] [[Visranti]]) ruht, sieht
das Welta!l in sich selbst als eigenen Gedanken (sankalpa).
das Weltall in sich selbst als eigenen Gedanken ([[Sankalpa]]).
Das gleiche erfährt der Jnana-Yogi. Es ist der höchste Zustand
 
der Selbstverwirklichung, der Zustand des Gottes
Das gleiche erfährt der [[Jnana Yoga|Jnana Yogi]]. Es ist der höchste Zustand
Krishna und Dattatreya, des Shri Shankara, der Jnanadeva
der [[Selbstverwirklichung]], der Zustand von [[Krishna]] und [[Dattatreya]], von Shri [[Shankara]], [[Jnanadeva]]
und anderer. »Sich selbst in allen Wesen sieht und alle Wesen
und anderen. »Sich selbst in allen Wesen sieht und alle Wesen
auch in sich, Wer so sein Selbst in Andacht übt und Alles
auch in sich, Wer so sein Selbst in Andacht übt und Alles
schaut gleichmütig an.« (Bhagavad Gita 6, 29)
schaut gleichmütig an« (Bhagavad Gita 6, 29).
 
Der Mensch, der Selbstverwirklichung noch nicht er-
Der Mensch, der Selbstverwirklichung noch nicht er-
reichte, sieht infolge seiner Unwissenheit (avidya) die Welt
reichte, sieht infolge seiner [[Unwissenheit]] ([[Avidya]]) die Welt
als etwas Äußeres, Unterschiedenes und Abgesondertes an.
als etwas Äußeres, Unterschiedenes und Abgesondertes an.
Bei der zweiten Art des Nirvikalpa Samadhi löst die Welt sich
Bei der zweiten Art des Nirvikalpa Samadhi löst die [[Welt]] sich
auf, und der Jnana-Yogi ruht im Reinen Brahma ohne Attribute
auf, und der Jnana Yogi ruht im Reinen Brahman ohne Attribute
(shuddha nirguna brahman), wie das Gleichnis von dem
(Shuddha Nirguna Brahman), wie das Gleichnis von dem
Strick und der Schlange (rajju sarpa nyaya) zum Ausdruck
Strick und der Schlange (Rajju Sarpa Nyaya) zum Ausdruck
bringt. Gibt der Raja-Yogi samadhi in der Dualität (savikalpa)
bringt. Gibt der [[Raja Yoga|Raja Yogi]] Samadhi in der Dualität ([[Savikalpa]])
auf, trifft er sich im samadhi ohne Dualität (nirvikalpa) mit
auf, trifft er sich im Samadhi ohne Dualität (Nirvikalpa) mit
dem Jnana-Yogi in der Erkenntnis des Brahma (brahmakara
dem Jnana Yogi in der Erkenntnis des Brahman ([[Brahmakara]]
vritti) .
[[Vritti]]).
Allen diesen Namen und Formen liegt eine lebendige,
 
Allen diesen [[Name]]n und [[Form]]en liegt eine lebendige,
universale Kraft oder Intelligenz zugrunde, die ohne Form
universale Kraft oder Intelligenz zugrunde, die ohne Form
ist. Über sie zu meditieren, ist eine elementare Methode der
ist. Über sie zu meditieren, ist eine elementare Methode der
Meditation ohne Formen, die zur Erfahrung absoluter Erkenntnis
Meditation ohne Formen, die zur Erfahrung absoluter [[Erkenntnis]]
ohne Attribute (nirguna) führen wird, zu Gott ohne
ohne Attribute (Nirguna) führen wird, zu Gott ohne
Form (nirakara).
Form ([[Nirakara]]).


===Meditationsübung für die Erreichung von Nirvikalpa Samadhi===
===Meditationsübung für die Erreichung von Nirvikalpa Samadhi===

Version vom 12. Mai 2013, 13:26 Uhr

Meditation-Anahata2.jpg

Nirvikalpa Samadhi (Sanskrit: nirvikalpa samādhi m.) ist Samadhi ohne Dualität, Verwirklichung der Einheit, höchster überbewusster Zustand.

Swami Sivananda über verschiedene Formen von Nirvikalpa Samadhi

Auszüge aus dem Buch „Samadhi Yoga“ von Swami Sivananda

Jener ruhige Geisteszustand, der wie eine unbewegte Flamme an einem Ort ohne Windhauch ist, wo man kraft völligen Aufgehens in der Erkenntnis des eigenen wahren Selbst (Brahman) vollkommen unberührt von Dingen und Klängen ist, wird Antar Nirvikalpa Samadhi genannt.

Durch das Üben und Erleben der oben genannten zwei Arten von Samadhi, jenem beständigen Geisteszustand, der sich durch die Erfahrung der Wonne (wie ein Ozean ohne Wellen) einstellt, wird als die dritte Art von Samadhi bezeichnet, als Bahir Nirvikalpa Samadhi. Man sollte sich immer in einem dieser sechs Samadhi aufhalten. Durch diese Samadhis wird sich die Identifizierung mit dem Körper auflösen und man erkennt das Höchste Selbst und der Geist ist immer in Samadhi, an welchem Ort man auch immer sein mag und auf welche Art von Gegenstand der Geist auch immer ausgerichtet wird.

Wenn der Samadhi mit dem Klang „Ich bin Brahman - Aham Brahma Asmi (Aham Brahmasmi)“ verbunden wird, ist das Sabdunavid. Wenn er nicht mit dem Klang von „Aham Brahma Asmi“ verbunden wird, ist es auch Sabdunavid.

Im Nirvikalpa Samadhi ist der Geist auf den Advitiya Brahman geheftet, ohne jegliche Triputi, d.h. ohne einen Gedanken von Wissendem, Wissen und Wissbarem, und es geschieht ohne ein Erkennen von einem Subjekt und Objekt. Savikalpa Samadhi ist ein Mittel (Sadhana), um ein Ziel zu erreichen - Nirvikalpa Samadhi ist die Frucht, das Ergebnis.

Nirvikalpa Samadhi kommt in zwei Arten: Advaita Brahmanurupa Samadhi ist Vritti Sahita. Brahmakara Vritti ist hier gegenwärtig. Advaita Avastharupa Samadhi ist der Vritti Rahita. Hierbei vergeht Brahmakara Vritti. Advaita Bhavanarupa Samadhi ist Sadhana (Mittel), um ein Ziel zu erreichen. Advaita Avastharupa Samadhi ist das Ergebnis, die Frucht.

Copyright Divine Life Society

Swami Sivananda über Nirvikalpa Samadhi

Swami Sivananda war ein Yoga Meister der höchsten Verwirklichung. Er hatte selbst Nirvikalpa Samadhi erreicht. Er schreibt darüber:

Samadhi

Im Samadhi verliert das Bewusstsein sich selbst und identifiziert sich mit dem Gegenstand der Meditation. Eins werden Meditation und der Gegenstand der Meditation, Anbetender und der Gegenstand der Anbetung, Denker und Gedanke. Subjekt und Objekt, Ich (Aham) und Dies (Idam) , Sehender (Drik) und Gesehenes (Drisha), Erfahrender und Erfahrung verschmelzen. Das Licht (Prakasha) und der Gedanke (Vimarsha) gehen ineinander auf.

Einheit, Identität, Gleichheit, Einssein sind die charakteristischen Merkmale des Samadhi ohne Formen oder Attribute (Nirvikalpa Samadhi).

Zwei Arten von Nirvikalpa Samadhi

Es gibt zwei Arten von Nirvikalpa Samadhi: In der einen erblickt der Mensch, der durch Erkenntnis (Jnana) zu Gott hinfindet, die ganze Welt im eigenen Inneren, als Bewegung von Gedanken, als Art des Seins, des eigenen Daseins. So sieht er Brahma, der in Brahman (Svarupa Visranti) ruht, sieht das Weltall in sich selbst als eigenen Gedanken (Sankalpa).

Das gleiche erfährt der Jnana Yogi. Es ist der höchste Zustand der Selbstverwirklichung, der Zustand von Krishna und Dattatreya, von Shri Shankara, Jnanadeva und anderen. »Sich selbst in allen Wesen sieht und alle Wesen auch in sich, Wer so sein Selbst in Andacht übt und Alles schaut gleichmütig an« (Bhagavad Gita 6, 29).

Der Mensch, der Selbstverwirklichung noch nicht er- reichte, sieht infolge seiner Unwissenheit (Avidya) die Welt als etwas Äußeres, Unterschiedenes und Abgesondertes an. Bei der zweiten Art des Nirvikalpa Samadhi löst die Welt sich auf, und der Jnana Yogi ruht im Reinen Brahman ohne Attribute (Shuddha Nirguna Brahman), wie das Gleichnis von dem Strick und der Schlange (Rajju Sarpa Nyaya) zum Ausdruck bringt. Gibt der Raja Yogi Samadhi in der Dualität (Savikalpa) auf, trifft er sich im Samadhi ohne Dualität (Nirvikalpa) mit dem Jnana Yogi in der Erkenntnis des Brahman (Brahmakara Vritti).

Allen diesen Namen und Formen liegt eine lebendige, universale Kraft oder Intelligenz zugrunde, die ohne Form ist. Über sie zu meditieren, ist eine elementare Methode der Meditation ohne Formen, die zur Erfahrung absoluter Erkenntnis ohne Attribute (Nirguna) führen wird, zu Gott ohne Form (Nirakara).

Meditationsübung für die Erreichung von Nirvikalpa Samadhi

Setze dich in den Lotussitz (padmasana) und kdnzentriere dich auf die Luft. So wirst du den namen- und formenlosen Brahma, die eine lebendige Wahrheit, erfahren. Meditiere - eine andere Form der Meditation ohne Attribute (nirguna) - über ein unendliches, erhabenes Leuchten (param , ananta, akhanda, jyotish) hinter allen Erscheinungen, das so hell erstrahlt wie der Glanz vieler Millionen von Sonnen, oder konzentriere dich und meditiere über den grenzenlosen Himmel. Auch das ist eine Art der Meditation ohne Formen (nirakara) . Bei all diesen Methoden kennt das konzentrierte Bewußtsein keinen Gedanken an bestimmte Formen mehr, sondern beginnt langsam in das Meer des Friedens zu versinken, sich von seinen verschiedenen Inhaltsformen zu befreien und feinstofflicher zu werden.

Kategorie:Samadhi Kategorie:Ashtangas Kategorie:Vedanta Kategorie:Artikel von Swami Sivananda Kategorie:Meditation


Siehe auch