Nava Durga

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Die neun Formen der Durga während des Navaratri

Nava Durga (Sanskrit नवदुर्गा navadurgā f.) wird im Skandayamala Tantra und Devi Mahatmyam des Markandeya Purana erwähnt. Die neun Formen der Gottheit werden während Navaratri verehrt. Nava Durga heißen die neun Formen der Göttin Durga und repräsentieren die zusammengesetzten Formen der Gottheit. Die verschiedenen Formen werden gemeinsam während des Navaratrifestes verehrt. Die Namen der neun Formen sind in den verschiedenen Texten unterschiedlich. Zwei Listen sind verfügbar, eine ist als Skandayamala Tantra und die andere als Devi Mahatmyam des Markandeya Purana bekannt. Es folgt die Diskussion der Formen Durgas:


Nava Durga des Skandayamala Tantra

Göttin Durga wird in neun Gestalten verehrt. Eine von ihnen ist zentral platziert und die übrigen acht entsprechen den acht Himmelsrichtungen. Gewöhnlich sitzen sie über der Lotosblume. In den Yantras jedoch werden anstelle der tatsächlichen Figuren ihre Tattvaksaras eingeführt. Das Bild in der Mitte hat 18 Hände, große Brüste und Schenkel. Sie ist mit reichen Ornamenten geschmückt. In acht ihrer linken Hände hält sie das Haarbüschel des Asuras, den Khetaka (Schild), Ghanta (Glocke), einen Spiegel, Bogen, Fahne, einen Damaru, Pasa (Schlinge), die übrige, neunte linke Hand ist im Tarjani Mudra (Abwehr des Übels). Die rechten Hände tragen ein Sakti (Knochen), ein Tanka (Meißel), ein Sula (Wurfspieß), ein Vajra (ein Blitz), eine Shankha (Muschel), einen Pratoda (Stachelstock), einen Ishu (Pfeil) und ein Chakra (Wurfscheibe).

Diese Göttinnen sind auch unter den Namen Rudra Chanda, Prachanda, Chandogra, Chandanayika, Chanda, Chandavati, Chandarupa, Atichandika und Ugrachandika bekannt. Die Farbe der zentral platzierten Durga ist die des Feuers.

Die Farbe der anderen Durgas ist gelb wie Gorochana (helles gelbes Pigment, aus Gallenstein des Rindes hergestellt), rot, schwarz, blau, weiß und grau, turmerikgelb und rosa. Die zentrale Durga erscheint in der Alidhasana-Stellung (das linke Bein am Knie gebeugt, das rechte Bein seitwärts ausgeworfen). Sie steht über einem Löwen und hält in einer Hand den büffelförmigen Haarschopf des Asura. Die anderen Durgas sitzen auf wie Lotuse geformte Streitwagen.

Nava Durga des Devi Mahatmyam

Das Devi Mahatmyam beschreibt die Nava Durgas anders als das Skandayamala Tantra, und zwar wie folgt:

Shailaputri

Die Göttin Shailaputri (शैलपुत्री śailaputrī) hat vier Arme, zwei davon in Abhaya Mudra und Varada Mudra. Die übrigen zwei Hände tragen einen Sula und eine Japamala (Rosenkranz). Sie sitzt auf einem Bullen. Die Göttin hat fünf Gesichter, jedes mit drei Augen. Ihre Krone ist mit einer Chandrarekha (Mondsichel) geschmückt. Göttin Shailaputri ist von weißem Aussehen. Sie hält in ihren vier Armen Sutra, Damaru, Sula und Ghanta. Ihr Haupt ist mit der Krone verfilzter Haarlocken geschmückt. Ihr Zeichen ist der Bulle.

Brahmacharini

Die Göttin Brahmacharini (ब्रह्मचारिणी brahmacāriṇī) hat vier Gesichter und Hände. Mit ihrer hinteren rechten Hand hält sie den Sula (Wurfspieß) und in ihrer hinteren linken Hand ein Aksamala (Rosenkranz). Die vordere rechte Hand hält das Abhaya Mudra, die vordere linke Hand das Varada Mudra. Ihr Körper leuchtet hell wie Gold. Sie sitzt auf einem roten Lotos und hat eine Gans als ihr Gefährt. Die Göttin Brahmacharini trägt ein gelbes Gewand und ihr Haupt ist mit dem Karanda Mukuta geziert. Sie sitzt unter einem Palasabaum. Einige andere Hindutexte sprechen davon, dass sie sechs Hände hat.

Chandraghanta

Chandraghanta ist die dritte Form der Göttin Durga. Sie wird am dritten Tag von Navaratri verehrt. Diese Form der Gottheit verleiht starke Kraft und Wohlergehen. Sie trägt einen wie eine Glocke (Ghanta) aussehenden halbkreisförmigen Mond (Chandra).

Kushmanda

Kushmanda (कूष्माण्डा kūṣmāṇḍā) ist die vierte Göttin in der Reihe der Nava Durgas. Sie wird am vierten Navaratritag verehrt. Sie hält zwei Krüge voll Blut in ihren Händen und erschafft das Universum mit ihrem Lächeln. Indem sie ihre Macht dem Sonnengott, Surya, überträgt, formt sie das Sonnensystem.

Skandamata

Die Göttin Skandamata, die Mutter (Mata) Skandas, hat vier Hände. Mit zwei Händen hält sie einen Lotos und mit der dritten ihren Sohn Skanda, der auch als Karttikeya bekannt ist. Die vierte Hand befindet sich im Varada Mudra. Sie wird am fünften Tag von Navaratri verehrt. Der Löwe ist ihr Reittier.

Katyayani

Katyayani (कात्यायनी kātyāyanī) ist die sechste Form der Göttin Durga. Sie heißt Katyayani, da sie aus der Einsiedelei des Weisen Katyayana kommt. Sie heißt auch Vindhyavasini, da sie im Vindhyagebirge residierte. Sie wird am sechsten Navaratritag verehrt. Sie hat drei Augen und vier Arme. Mit einer linken Hand hält sie eine Waffe, in der anderen einen Lotos. Die anderen zwei Hände zeigen abweisende und gewährende Gesten. Ihre Haut ist golden und mit allerlei Schmuck bedeckt. Sie reitet einen Löwen. Ihr Haupt ist mit einer Krone verfilzter Haarlocken geschmückt.

Kalaratri

Kalaratri (कालरात्रि kālarātri) ist die siebte Form der Göttin Durga und wird am siebten Tag von Navaratri verehrt. Sie wird als destruktive Kraft dargestellt. Sie hat eine einzige Haartresse. Neben den Kundalas sind ihre Ohren mit roten Hibiskusblumen dekoriert. Sie ist halb nackt auf einem Esel sitzend dargestellt. Sie trägt eine Art Ring aus Eisenstacheln um ihren linken Fuß. Man sagt, die Göttin zerstört Geister, Gespenster und andere dämonische Kräfte.

Mahagauri

Mahagauri (महागौरी mahāgaurī) ist die achte Form der Göttin Durga. Sie wird am achten Tag von Navaratri verehrt. Sie ist die volkstümlich als Parvati bekannte Gefährtin Shivas. Man hält sie für die Tochter Dakshas. Ihre Kleidung und Schmuck ist weiß und sie ist sechzehn Jahre alt. Sie hat drei Augen und reitet auf einem Bullen. Sie hat vier Hände. Ihre rechte Hand zeigt die Geste der Minderung von Furcht, die rechte untere Hand hält einen Trisula (Dreizack). Die linke obere Hand hält einen Damaru oder Tamburin, d. h. eine kleine Schellentrommel, die untere rechte Hand zeigt die Segensgeste, mit der sie ihren Verehrern Gaben gewährt. Sie wird als ruhig und friedlich dargestellt. Der Mythos erzählt, dass Gauris Körper eines Tages während der Buße von Staub und Erde schmutzig wurde. Shiva reinigte ihn dann mit Gangeswasser. Ihr Körper wurde darauf hell wie Blitz.

Siddhidatri

Siddhidatri (सिद्धिदात्री siddhidātrī) ist die neunte und letzte Göttin der Nava Durga, die am neunten Tag Navaratris verehrt wird. Die Göttin sitzt auf einem Lotos und hat vier Hände.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

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