Name

Aus Yogawiki
Mala zum Rezitieren des heiligen Namens

Der indische Weise und Yogi Swami Sivananda schrieb einige Gedichte über die Macht der Wiederholung des göttlichen Namens(Japa)[1].

Swami Sivanandas Gedichte über die Kraft des Göttlichen Namens

Die Macht des Namens

Der Name ist ein Boot, um diesen Samsara zu überqueren
Der Name ist ein Schwert, um Mayas Schleier zu durchtrennen
Der Name ist ein göttliches Elixier, das Unsterblichkeit verleiht
Der Name ist ein Schlüssel, der die Tür des Moksha öffnet
Der Name ist deine Stütze
Der Name ist deine einzige Zuflucht
Der Name ist dein Anker
Der Name ist das Allheilmittel gegen die Krankheit von Geburt und Tod
Der Name ist eine Bombe, die den Egoismus zerstört
Der Name ist eine Sonne, die die Dunkelheit der Unwissenheit vertreibt
Darum wiederhole den Namen allezeit

Die Kraft des Namens Gottes

Der Name und Nami sind eins
Der Name ist sehr machtvoll
Der Name ist eine große Kraft der Reinigung
Der Name hilft einem, diesen Samsara zu überqueren
Nama Yoga ist sehr leicht
Der Name ist Gott
Der Name ist die Wahrheit
Der Name ist der Weg
Der Name ist der Zweck
Der Name ist dein Ziel
Der Name ist dein Vater
Singe immer seinen Namen
Und erlange ewiges Leben, jetzt

Göttlicher Name ist Nektar

Dieser Körper ist aus Erde,
Er zerfällt zu Erde.
Du kamst mit leeren Händen,
Kralle dich nicht an diesen Körper aus Schlamm,
Halt dich am Namen Gottes fest,
Halte dich an den Lotusfüßen Gottes fest,
Und du wirst ewigen Frieden finden.
Der Name ist Nektar,
Trinke diesen Nektar.

Copyright Divine Life Society

Der Name Gottes

Indische Geschichte aus einer Nacherzählung von Heinrich Zimmer aus seinem Buch "Weisheit Indiens. Märchen und Sinnbilder" 1938 im L.C. Wittich Verlag in Darmstadt erschienen.

I. Ein frommer König hatte sich in einem unbedachten Augenblick mit einer Todsünde beladen; um ihrer ledig zu werden, pilgerte er zu einem großen Heiligen in die Wildnis, daß er ihn mit seiner Wunderkraft rein mache. Er traf in der Einsiedelei nur den Sohn des Heiligen an; der Alte war über Land gegangen, um einem Fest im Dorfe durch sein Kommen eine besondere Weihe zu schenken. Aber auch der Sohn verstand sich darauf, wie man Dämonen austreibt und das Böse hinwegnimmt. Er blickte den König an, sah seine aufrichtige Reue und sagte bloß, „sprich dreimal gläubig den Namen Gottes, und deine Sünde wird von dir weichen!"

Der König schien überrascht, aber er tat gläubig wie ihm geheißen war, sprach dreimal den Namen Gottes, bedankte sich und zog erleichtert davon. Als aber der Alte heimkehrte und der Sohn ihm von der Entsühnung des Königs berichtete, zuckte er nur die Achseln und sagte: „Mein Sohn, die Sünden vieler Leben sind getilgt, wenn einer nur ein einzig Mal gläubig Gottes Namen spricht, — hast du so kleinen Glauben, daß du ihn dreimal sagen ließest?"

II. Der heilige Narada liebte Vischnu den Herrn mit unvergleichlicher Inbrunst; er gab ein Beispiel glühender Gottesliebe, dem kein Frommer gleichzukommen schien. Mindestens hatte er selbst zuweilen das Gefühl, wenn er tränenüberströmt mit stammelnden Lippen und glühender Stirn aus hinreißenden Gesichten Gottes auftauchte, daß seine Hingabe mit Singen, Litaneien und Versenkung ins Anschauen Gottes so unvergleichlich sei, wie sie maßlos war.

Aber Vischnu der Herr las Naradas Gedanken und sprach zu ihm, „geh in jenes Dorf; dort lebt ein Frommer, der mich unvergleichlich liebt, — geh hin und lerne ihn kennen!"

Narada ging, aber er fand bloß einen armen Bauern, der viele Kinder hatte und sich den ganzen Tag unter glühender Sonne auf seinem Felde plagte. Früh vor Tag, wenn er aufstand, sagte er einmal den Namen Gottes vor sich hin, und abends, wenn er sich niederlegte, sagte er ihn noch einmal. „Dieser Bauer ist doch kein Frommer voll Gottesliebe", sagte Narada bei sich selbst, „den ganzen Tag bringt er mit weltlichem Werkeln hin — ich finde kein Zeichen wahrer Frömmigkeit an ihm."

Aber der Herr sprach zu Narada, „nimm ein Gefäß und fülle es bis an den Rand mit Öl und trag es in beiden Händen rings ums Dorf. Gib aber acht, daß du keinen Tropfen verschüttest." Narada tat wie ihm geheißen war, und als er mit unendlicher Vorsicht das volle Gefäß glücklich ums Dorf herumgetragen hatte, fragte ihn der Herr, „nun, wie oft hast du auf deinem Umgang meiner gedacht?" — „Wie oft?" erwiderte Narada, — „nicht ein einziges Mal, o Herr! ich mußte doch jeden Augenblick darauf achten, daß mir kein Tropfen über den Rand lief!" Da sagte der Herr, „hat dich dieses Öl so ganz beschäftigt, daß du meiner ganz vergaßest, so neige dich vor dem Bauern, der unter der Last seines schweren Lebens zweimal am Tage die Kraft findet, meiner zu gedenken."

Siehe auch