Nadi Harmonisierungsmeditation

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Nadis - Energiekanäle im Astralkörper

Nadi_Harmonisierungsmeditation - Eine machtvolle Meditation, um die Nadis, die Energiekanäle, zu harmonisieren, viel Prana (Lebensenergie) zu spüren. Die Nadi Harmonisierungsmeditation wird auch genannt Nadi Shuddhi Meditation und Nadi Shodhana Meditation. In dieser Meditation verbindest du Bewusstseinslenkung, Zählen und Mantra.

Nādi Shodana Mantra Meditation

Reinige die drei wichtigesten Nadis - Ida, Pingala und Sushumna

- Auszug aus dem Buch "Mantra Meditation" von Sukadev Bretz -

Nādi Shodana Mantra Meditation auch Nādi Shuddhi-, Nādi Harmonisierungs- oder Anuloma Viloma Meditation genannt. Nādi heißt wörtlich unter anderem „Röhre“, „Ader“, „Gefäß“, „Nerv“. Im Kundalinī Yoga bezeichnet man damit die feinstofflichen Energiebahnen. Shodana oder shuddhi heißt „Reinigung, Reinheit“.

Eine machtvolle, etwas komplexere Methode aus dem Kundalinī Yoga zur Harmonisierung und Reinigung der Energiebahnen. Sie wirkt auch stark energetisierend, führt den Geist zur Konzentration und hilft, das dritte Auge, die Intuition, zu öffnen. In dieser Meditation verbindest du Bewusstseinslenkung, Zählen und Mantra. Dabei werden Idā und Pingalā, also der Sonnen- und Mondenergie-Kanal aktiviert und harmonisiert, sodass sich die Sushumnā, der zentrale feinstoffliche Energiekanal, öffnen kann.

Kleine Kundalinī-Theorie

Im Kundalinī Yoga geht man davon aus, dass der Bewusstseinszustand eine Frage der Energie, des Prāṇa-Levels, ist. Prāṇa, Lebensenergie, fließt durch die Nādis, die feinstofflichen Energiebahnen. Die wichtigsten sind:

  • Idā Nādi, Mond-Nādi – verläuft links des feinstofflichen Zentralkanals. Idā Nādi beherrscht die linke Körperseite und die rechte Hirnhemisphäre. Sie kreuzt sich im Punkt zwischen den Augenbrauen gegen die rechte Hirnhälfte und verläuft danach durch das linke Nasenloch und links nach unten.
  • Pingalā Nādi, Sonnen-Nādi – verläuft rechts des feinstofflichen Zentralkanals. Pingalā Nādi beherrscht die rechte Körperseite und die linke Hirnhemisphäre. Sie kreuzt sich im Punkt zwischen den Augenbrauen gegen die linke Gehirnhemisphäre und verläuft danach durch das rechte Nasenloch und rechts nach unten.
  • Sushumnā – der mittlere feinstoffliche Energiekanal.

Für eine tiefere Meditation ist es wichtig, dass Idā und Pingalā harmonisiert sind und die Sushumnā geöffnet ist. Um Idā und Pingalā zu reinigen und zu harmonisieren, dient die Wechselatmung, eine der wichtigsten Atemübungen im Hatha Yoga. Die Nādi Shodana Meditation mit Mantra besteht aus der geistigen Wechselatmung, das heißt, du lässt nur mit deiner Bewusstheit und Achtsamkeit während der Meditation den Atem abwechselnd durch das linke und das rechte Nasenloch fließen.

Für Praktizierende, denen es nicht so leicht fällt, bei der Meditation konzentriert und bewusst zu bleiben, ist diese Nādi Harmonisierungs-Mantra-Meditation oft ein Schlüssel und guter Zugang zu spiritueller Tiefe. Sie kann manchmal fast Wunder bewirken, um den Geist schnell zur Ruhe zu bringen.

Technik

1. Sitzhaltung finden - Āsana
2. Ein paar Mal tief atmen - Prānāyāma
3. Dich auf die Meditation einstimmen, um Segen bitten, dich öffnen - Pratyāhāra
4. Die eigentliche Nādi Shodana Konzentrationstechnik – Dhāranā
Dabei atmest du nur in deiner Vorstellung, mit deiner Bewusstheit und Achtsamkeit,
abwechselnd V-förmig links ein und rechts aus,
und rechts ein und links aus
und verbindest das mit Zählen:
Jeweils links ein, rechts aus plus rechts ein, links aus ist eine Runde
und wenn du links ausgeatmet hast, zählst du eine Ziffer nach unten.
Also immer, wenn du wieder links angekommen bist, zählst du eins nach unten.
Du verbindest gleichzeitg jede Ein- und Ausatmung mit einem Mantra, zum Beispiel oṃ, oṃ namaḥ śivāya oder einem anderen Mantra deiner Wahl. Längere Mantras teilst du auf in zwei oder vier geistige Atembewegungen.
Immer nachdem du bei einer durch fünf teilbaren Zahl angekommen bist, also einer Zahl, die auf null oder fünf endet, atmest du geistig, mit deiner Vorstellung und Achtsamkeit, zweimal V-förmig durch beide Nasendurchgänge ein und wieder aus und zählst nach dem zweiten Ausatmen ebenfalls eine Zahl nach unten.
V-förmig durch beide Nasendurchgänge ein, V-förmig durch beide aus, zweimal.
5. Für eine komplette Nādi Shodana Mantra Meditation beginnst du bei einhundert und zählst dann wie oben beschrieben nach unten, bis du bei null angekommen bist. Du kannst auch mit einer niedrigeren Zahl beginnen, wenn du kürzer meditieren willst.
6. Du kannst dabei die geistige Atemlenkung langsamer oder schneller halten. Manchmal geschieht es von selbst, dass sie sehr langsam wird.
7. Wenn du dazwischen merkst, dass du nicht mehr weißt, bei welcher Zahl du zuletzt warst, dann mache bei der letzten durch fünf teilbaren Ziffer weiter, an die du dich erinnern kannst.

Es ist nicht wichtig, dass du möglichst schnell bei null ankommst. Sondern die Konzentration an sich auf die geistige Wechselatmung, den Mantra und das Zählen ist wichtig. Natürlich wirst du dann bei null ankommen, wenn dein Geist recht zentriert ist und nicht zwischendurch abdriftet.

Zusammengefasst

Du wiederholst also den Mantra die ganze Zeit, mit jedem Atemzug und der geistigen Lenkung und Bewusstheit des Atemsstroms.
Du beginnst bei hundert mit dem Zählen und gehst zweimal mit dem Fluss des Atems V-förmig durch beide Nasenlöcher hoch und hinunter. Danach zählst du eins nach unten, also neunundneunzig.
Dann atmest du wechselseitig geistig einmal links nach oben, rechts nach unten und rechts nach oben und links nach unten.
Du wiederholst jeweils einen Mantra und gehst, wann immer du wieder links angekommen bist, eine Ziffer nach unten.
Nach jeder durch fünf teilbaren Zahl atmest du zweimal V-förmig durch beide Nasendurchgänge ein und aus und zählst dann eins weiter nach unten.

Anmerkungen zur Technik und Ausführung:

  • Je nachdem wie schnell du atmest dauert es zwischen zehn und vierzig Minuten, im Durchschnitt für die meisten etwa zwanzig Minuten, bis du bei null ankommst.
  • Wenn du dich verzählst und nicht mehr weißt, wo du bist, ist das ein Zeichen, dass dein Geist stark abgewandert ist. Wenn du also eine Weile meditiert hast und plötzlich merkst du, dass du nicht mehr gezählt hast, dann überlege, an welche Zahl du dich zuletzt erinnerst, die durch fünf teilbar ist. Dann machst du dort weiter. Und wenn du gar keine Ahnung mehr hast, fängst du wieder an mit hundert. Das Zählen ist ein eher spielerisches Element, welches der Konzentration hilft. Im Laufe der Zeit wird es dir gelingen, dass du dich eigentlich nie mehr verzählst. Und ansonsten dauert die Meditation etwas länger, bis du bei null bist, was ja auch ganz gut ist.
  • Wenn du mit einem längeren Mantra meditierst, kannst du ihn teilen. Zum Beispiel:
  • Einatmen, die erste Hälfte des Mantras, zum Beispiel: oṃ namo bhagavate
  • Ausatmen, die zweite Hälfte, zum Beispiel: vāsudevāya.

Oder bei noch längeren Mantras wie dem Gāyatrī- oder Om tryambakaṃ Mantra:

  • Links einatmen das erste Viertel des Mantras, zum Beispiel: Oṃ bhūr bhuvaḥ svaḥ
  • Rechts ausatmen das zweite Viertel, tat savitur vareṇyaṃ
  • Rechts einatmen das dritte Viertel, bhargo devasya dhīmahi
  • Links ausatmen das vierte Viertel, dhiyo yo naḥ pracodayāt.
  • Danach eins weiter nach unten zählen.

So klappt es eigentlich mit jedem Mantra. Denn selbst für die längsten Mantras genügen typischerweise zwei Atemzüge zur Wiederholung.

  • Wenn du den Mantra gern sehr schnell wiederholst, kannst du natürlich auch einen längeren Mantra jeweils beim Ein- und Ausatmen als Ganzes wiederholen. Oder einen kürzeren mehrmals bei jeder Ein- und Ausatmung.
  • Du könntest auch bei fünfzig anfangen oder einer anderen Zahl unter hundert, wenn du möchtest und dir nicht so viel Zeit für die Meditation nehmen kannst.

Vorübung - Nādi Shodana Mantra Meditation

1. Spüre zunächst deine beiden Nasendurchgänge.

Beim Einatmen spüre, wie die Luft durch beide Nasenlöcher gleichzeitig einströmt und nach oben strömt zum Punkt zwischen den Augenbrauen.
Beim Ausatmen spüre, wie die Luft V-förmig von diesem Punkt nach unten und durch beide Nasenlöcher nach außen strömt.
Wiederhole das ein paar Mal

2. Fahre so fort, also:

Beim Einatmen durch beide Nasendurchgänge V-förmig nach oben zur Stirn,
beim Ausatmen durch beide nach unten/außen.
Spüre dabei gleichzeitig, wie beim Einatmen die Nasendurchgänge kühler werden. Spüre dieses Kühler-Werden von den äußeren Teilen der Nasendurchgänge bis hoch zum Punkt zwischen den Augenbrauen.
Und beim Ausatmen spüre, wie Nasendurchgänge wärmer werden. Spüre dieses Wärmer-Werden vom Punkt zwischen den Augenbrauen durch beide Nasendurchgänge bis nach außen.
Ein paar Mal

3. Stelle dir jetzt vor, du atmest geistig, nur mit deiner Bewusstheit

links ein, zum Punkt zwischen den Augenbrauen hin
und rechts aus, vom Punkt zwischen den Augenbrauen bis zum rechten Nasenloch

Und

rechts wieder ein
und links wieder aus

Ein paar Mal

Praxisanleitung - Nādi Shodana = Nādi Harmonisierungs-Mantra-Meditation

Lange Meditationspraxis mit geistiger Wechselatmung, Zählen und Mantra - 30 Minuten

Diese Anleitung ist beispielhaft mit dem Mantra Oṃ namaḥ śivāya angesagt. Du kannst natürlich auch ein anderes beziehungsweise deinen persönlichen Mantra nehmen und die Anleitung für dich entsprechend abwandeln.

Anmerkung: Wenn du weniger Zeit hast, kannst du auch bei einer niedrigeren Zahl beginnen statt bei hundert, zum Beispiel bei fünfzig oder zwanzig.

Sitze ruhig und gerade. Singe drei Mal oṃ zur Einstimmung auf die Meditation:

oṃ oṃ oṃ

1. Vergewissere dich, dass du ganz gerade sitzt.

Brustkorb nach oben gewölbt.
Schultern nach hinten und unten.
Atme ein paar Mal tief ein und aus.
Öffne dich für göttlichen Segen.
Stelle dir Lichtkraft vor oder sprich ein Gebet.

2. Jetzt beobachte den Fluss des Atems in den Nasendurchgängen, von der Nasenspitze bis zur Nasenwurzel und dem Punkt zwischen den Augenbrauen.

Ein paar Atemzüge lang

3. Und beginne mit dem Zählen:

3.1. Sage innerlich: Einhundert
Einatmen: Spüre, wie die Luft V-förmig von den Nasenausgängen bis zum Punkt zwischen den Augenbrauen geht. Wiederhole dabei den Mantra, zum Beispiel Oṃ namaḥ śivāya.
Ausatmen: Oṃ namaḥ śivāya. Spüre vom Punkt zwischen den Augenbrauen durch die Nasendurchgänge bis zu den Nasenausgängen.
Einatmen: Von außen V-förmig hoch zum Punkt zwischen den Augenbrauen. Oṃ namaḥ śivāya.
Ausatmen: Vom Punkt zwischen den Augenbrauen durch die Nasendurchgänge nach außen unten. Oṃ namaḥ śivāya.
Zähle: 99
3.2. Einatmen. Wiederhole deinen Mantra. Spüre den Atem links hochsteigen zum Punkt zwischen den Augenbrauen. Oṃ namaḥ śivāya.
Ausatmen. Vom Punkt zwischen den Augenbrauen rechts hinunter. Oṃ namaḥ śivāya.
Einatmen. Von rechts hoch zum Punkt zwischen den Augenbrauen. Oṃ namaḥ śivāya.
Ausatmen. Vom Punkt zwischen den Augenbrauen durch den linken Nasendurchgang nach links unten. Oṃ namaḥ śivāya.
98
3.3. Von links unten zum Punkt zwischen den Augenbrauen. Oṃ namaḥ śivāya.
Vom Punkt zwischen den Augenbrauen nach rechts unten zum rechten Nasenloch. Oṃ namaḥ śivāya.
Von rechts unten zum Punkt zwischen den Augenbrauen. Oṃ namaḥ śivāya.
Nach links hinunter. Oṃ namaḥ śivāya.
97
3.4. Links hoch zum Punkt zwischen den Augenbrauen. Oṃ namaḥ śivāya.
Nach rechts unten. Oṃ namaḥ śivāya.
Von rechts unten hoch. Oṃ namaḥ śivāya.
Nach links unten. Oṃ namaḥ śivāya.
96
3.5. Links hoch. Mantra. Oṃ namaḥ śivāya.
Vom Punkt zwischen den Augenbrauen nach rechts unten. Oṃ namaḥ śivāya.
Von rechts unten zum Punkt zwischen den Augenbrauen. Oṃ namaḥ śivāya.
Nach links unten. Oṃ namaḥ śivāya.
95

4. Jetzt (mit deiner Bewusstheit) einatmen

durch beide Nasendurchgänge zum Punkt zwischen den Augenbrauen. Oṃ namaḥ śivāya.
Vom Punkt zwischen den Augenbrauen V-förmig nach unten ausatmen. Oṃ namaḥ śivāya.
Von den Nasenausgängen nach oben zum Punkt zwischen den Augenbrauen. Oṃ namaḥ śivāya.
Vom Punkt zwischen den Augenbrauen nach unten zu beiden Nasenausgängen. Oṃ namaḥ śivāya.
94
4.1. Links hoch. Oṃ namaḥ śivāya.
Vom Punkt zwischen den Augenbrauen nach rechts außen. Oṃ namaḥ śivāya.
Von rechts unten zum Punkt zwischen den Augenbrauen. Oṃ namaḥ śivāya.
Nach links unten. Oṃ namaḥ śivāya.
93
4.2. Links hoch. Mantra. Oṃ namaḥ śivāya.
Nach rechts unten. Oṃ namaḥ śivāya.
Von rechts unten zum Punkt zwischen den Augenbrauen. Oṃ namaḥ śivāya.
Nach links unten. Oṃ namaḥ śivāya.
92
4.3. Links hoch. Oṃ namaḥ śivāya.
Nach rechts unten. Oṃ namaḥ śivāya.
Von rechts unten nach oben. Oṃ namaḥ śivāya.
Nach links unten. Oṃ namaḥ śivāya.
91
4.4. Von unten links zum Punkt zwischen den Augenbrauen. Oṃ namaḥ śivāya.
Nach rechts unten, rechter Nasenausgang. Oṃ namaḥ śivāya.
Von rechts unten zum Punkt zwischen den Augenbrauen. Oṃ namaḥ śivāya.
Zum linken Nasenausgang. Oṃ namaḥ śivāya.
90

5. Jetzt durch beide Nasendurchgänge zum Punkt zwischen den Augenbrauen (nach oben einatmen). Oṃ namaḥ śivāya.

Vom Punkt zwischen den Augenbrauen gleichzeitig zu beiden Nasenausgängen (nach unten ausatmen). Oṃ namaḥ śivāya.
Von beiden Nasenausgängen zum Punkt zwischen den Augenbrauen. Oṃ namaḥ śivāya.
Und wieder nach unten außen. Oṃ namaḥ śivāya.
89

…..und so weiter...

6. Jetzt fahre fort in deinem eigenen Rhythmus, mit oṃ oder einem anderen Mantra.

Jeweils die Aufmerksamkeit wechseln von links unten nach oben Mitte, von oben nach rechts unten.
Zähle dabei immer, wenn du links angekommen bist, eins weiter nach unten.
Wann immer du zu einer durch fünf teilbaren Zahl kommst, gehe zwei Mal durch beide Nasendurchgänge gleichzeitig zum Punkt zwischen den Augenbrauen und zähle danach ebenfalls eins nach unten.
Meditiere so lange bis du bei null angekommen bist.
Wann immer du vergisst, wo du bist, kehre zurück zur letzten durch fünf teilbaren Zahl, an die du dich erinnerst und fange dort wieder an.

Meditiere so weiter mit Mantra, mit Konzentration auf die Nasendurchgänge und Zählen von oben nach unten bis null.

fünfzehn Minuten Meditation (oder so lange du eben brauchst, bis du bei null bist)

7. Vertiefe wieder den Atem.

Spüre die Energie in dir als Ganzes und stelle dir vor, dass du Licht und Segen in alle Richtungen ausatmest.

Oṃ oṃ oṃ
om sarva-maṅgala-māṅgalye
śive sarvārtha-sādhike
śaraṇye tryambake gauri
nārāyaṇi namo 'stu te
oṃ śāntiḥ śāntiḥ śāntiḥ
Oṃ Frieden Frieden Frieden

Video - Nādi Shodana Mantra Meditation

In diesem Video erläutert Sukadev, wie die Nadi Harmonisierungsmeditation funktioniert, wozu sie gut ist und wie du sie ausüben kannst.

Tipps für deine Nādi Shodana Meditationspraxis

  • Wenn du merkst, dass du mit dieser Meditation eine besonders tiefe Erfahrung hast, dann übe damit als Haupttechnik beziehungsweise als lange Meditationssitzung.
  • Du kannst diese Technik auch ab und zu mal üben, um zu einem neuen Gleichgewicht zu kommen oder um deine Konzentration zu trainieren.
  • Du kannst auch nur als Einleitung deiner sonstigen Hauptmeditation ein paar Minuten damit beginnen. Dabei zählst du vielleicht von zwanzig bis null und gehst dann zu deiner anderen Meditationstechnik über.
  • Diese geistige Wechselatmung funktioniert auch, wenn ein Nasenloch geschlossen ist. Denn die wichtigste Wirkung wird durch die Vorstellung und Bewusstseinslenkung erzielt. In den meisten Fällen öffnet sich dabei sogar nach einiger Zeit das betreffende Nasenloch. Gerade wenn du regelmäßig damit praktizierst, wirst du merken, dass sich der Nasendurchgang öffnet, wenn du die Aufmerksamkeit dorthin lenkst. Aber selbst wenn dies auf physischer Ebene nicht geschieht, entfaltet diese Meditation in jedem Fall ihre reinigende und zentrierende Wirkung.

Tipps/Aufgaben für deinen Alltag

  • Überlege, ob du für all die Situationen, die in diesem Kapitel erwähnt sind schon einen Mantra nutzt.
  • Nimm dir vor, den Mantra künftig mehr in deine Alltagstätigkeiten zu integrieren.
  • Und nutze den Mantra auch in Verbindung mit Āsanas und Prānāyāma.

Tipps/Aufgaben für deine spirituelle Praxis

  • Probiere einmal ein Purashcharana aus, indem du ein paar Tage ganz der Wiederholung eines Mantras widmest.
  • Integriere mindestens in der kommenden Woche etwas Likhita Japa, indem du einen Mantra ein paar Minuten lang jeden Tag schreibst, vielleicht drei, fünf oder auch zwanzig Minuten.

Sei es vor deiner sonstigen Meditation, sei es als zusätzliche spirituelle Praxis, sei es nach der Arbeit, sei es vor dem Einschlafen.

  • Probiere es eine Weile aus. Für viele Menschen ist Likhita Japa eine gewisse Zeitlang eine gute und hilfreiche Praxis.
  • In Phasen, in denen du emotional sehr aufgewühlt bist und nicht in der Lage bist, in Ruhe zu meditieren, kann Likhita Japa die normale Meditation ersetzen. Achte nur darauf, dass du beim Schreiben gleichzeitig auch an den Mantra denkst.

Siehe auch

Literatur

Seminare