Monotonie

Aus Yogawiki
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Monotonie - Gedanken und Überlegungen. Monotonie bedeutet Eintönigkeit. Monotonie kommt vom Griechischen und war ursprünglich nichts Negatives: monótonos (μονότονος) bedeutet ‘eintönig, von einerlei Ton in Stimme, Gesang, Musik. Monotonie, griechisch monotonía (μονοτονία), ist also ursprünglich etwas Positives. Das griechische Wort hat Eingang gefunden ins Spätlateinische, monotonus. Aus diesem ist dann das französische monotone bzw. monotonie geworden. Im 18. Jahrhundert bedeutete monoton gleichförmig, eintönig. Im 19. Jahrhundert kam dann die Bedeutung ohne Abwechslung dazu. Heutzutage wird Monotonie als unangenehm erlebt: Wenn etwas ständig wiederholt wird, wird es als langweilig erlebt. Heutzutage schätzt man mehr die Abwechslung, die Vielfalt - und vergisst, dass gerade eine gewisse Monotonie einem Festigkeit und Halt gibt.

Barmherzigkeit, nicht immer einfach im Umgang mit Monotonie

Umgang mit Monotonie anderer

Aus einem Vortrag von Sukadev Bretz

Monotonie heißt irgendwo gleich. Mono ist eins und tonie ist irgenwo Ton, Eintönigkeit. Manche Menschen empfinden eine große Monotonie und leiden unter der Eintönigkeit. Wie kannst du Menschen helfen, die unter Monotonie leiden?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten. Du kannst dem anderen irgendwo helfen, ein bisschen Abwechslung ins Leben zu bringen. Eventuell kannst du ihm Vorschläge machen oder ermutigen etwas aus zu brobieren. Menschen, die Monotonie erleben, haben manchmal einige Möglichkeiten, die Monotonie zu wechseln.

Eine Möglichkeit ist Achtsamkeit. Wer eine monotone Tätigkeit hat, der kann lernen, seinen Geist zu schulen im Hier und Jetzt. Wirklich monotones gibt es ja nicht. Man kann bewusst auf den Atem achten. Der Atem kommt und geht. Man kann bewusst Schönheit wahrnehmen. Man kann Muster wahrnehmen. Man kann den Himmel wahrnehmen, Bewegung wahrnehmen. Indem man ganz bewusst im Hier und Jetzt ist, nimmt man Monotonie plötzlich nicht unangenehm wahr sondern als etwas Schönes, als eine meditative Erfahrung.

Nicht jeder ist offen dafür. Manchmal ist auch mehr Abwechslung möglich als man denkt. Du kannst den anderen ja fragen. Welche Möglichkeiten gibt es denn, was du ändern kannst? Probiere es doch und sei mutig. Manchmal muss man einem Menschen helfen wieder Mut zu finden und etwas Neues wagen.

Monotonie als Risikofaktor für Depression

Vortrag von Sukadev

Depression hat viele verschiedene Gesichter. Depressionen hat viele verschiedene Definitionen. Depression vom ursprünglich lateinischen Wortstamm her heißt „nieder gedrückt“. Nieder gedrückt heißt es nicht nur geistig und psychologisch, sondern allgemein. Wenn man etwas nieder drückt, dann ist es in einer Depression.

Natürlich dieses ist jetzt ein Vortrag zur Persönlichkeit und auch zum Umgang mit Depressionsportcast. So ist Depression etwas psychologisch; nieder gedrückte Stimmung, Antriebslosigkeit, Traurigkeit und da gibt es verschiedene Grade von Depressionen, wie Du vielleicht weißt. Es gibt eine Niedergedrücktheit, es gibt depressive Verstimmungen, es gibt Depression als Psychose, eine vollständige Antriebslosigkeit, die über Wochen vielleicht sogar über Monate gehen kann und sogar noch länger dauern kann.

Monotonie kann ein Risikofaktor für Depression sein. Muss es aber auch nicht. Es gibt Menschen, die machen monotone Arbeit ihr ganzes Leben lang, aber es macht Ihnen wenig aus. Sie lernen in der monotonen Arbeit auch eine gewisse Ruhe zu finden. Es gibt Menschen, die monotone Jobs machen und vielleicht Freude finden im Austausch mit Ihren Kollegen, die vielleicht eine zufriedenstellende Beziehung zu Hause haben, Freunde haben, Interessen haben, und für die ist ihr Job einfach nur ein Job.

Monotonie wird zum Risikofaktor bei burn out oder für Depression, wenn man höhere Ansprüche an den Job hat. Man könnte sagen, in früheren Zeiten gab es weniger Depressionen als Folge von Monotonie, weil Anspruch an die Arbeit geringer war. Die Fabrikarbeiter haben nicht angenommen, dass die Arbeit ihren Spaß geben muss. Dass sie dort etwas Tolles machen, dass ihre Persönlichkeit fördert und fordert, usw. Sondern sie haben einfach ihre Aufgabe gemacht, um ihr Brot zu erwerben, um Kinder zu versorgen, um ein Dach über den Kopf zu haben. Damals ging es weniger darum, Erfüllung in der Arbeit zu finden, sondern es ging eher darum, ihren Job zu machen.

Natürlich war das auch nur vorübergehend. Früher gab es die Bauern und Landleute. Und Landwirtschaft ist weniger monoton, sondern Bauer hatten typischerweise hatte der Bauer ein paar Tiere, er hat Felder und er war auch ein kleiner Handwerker. Er hat kleine Reparaturen gemacht. Er hat im Winter natürlich auch alles Mögliche gemacht. Er hat das Haus selbst gebaut und gepflegt usw. Also es war sicherlich nicht monoton. Der Mensch ist ursprünglich nicht für monotone Tätigkeiten geschaffen, sondern Mensch-sein war immer wieder auch interessant.

Der Mensch konnte aber auch monotone Tätigkeiten ausführen. Wenn er daran nicht hohen Anspruch hat, dann ist die Monotonie auch ganz okay. So kann man auch daraus ableiten, wie man Monotonie überwinden kann.

Ich bin Yogalehrer und spiritueller Lehrer. Angenommen Du hast eine Arbeit, die monoton ist, dann könntest Du sie auch mit Sinn erfüllen. Dann macht es Dir nichts mehr aus. Du könntest z.B. ein Mantra wiederholen. Angenommen, Du hast ein manuelle Tätigkeit. Dann kannst Du sagen: „Großartig. Manuelle Tätigkeit braucht nicht so viel nachzudenken, ich wiederhole dabei ein Mantra, z.B. Om oder Om namah shivaya. Ich verbinde das vielleicht noch mit ein bisschen Atemübungen. “ Dann ist jede monotone Tätigkeit plötzlich eine Quelle von spiritueller Qualität.

Nimm genau wahr, was Du tust. Beobachte Deinen Atem, beobachte das was Du siehst, hörst, riechst, schmeckst. Angenommen Du hast die monotone Arbeit Geschirr spülen oder Hauswirtschaft oder was auch immer, Du könntest das, was Du tust mit Bewusstheit tun.

Angenommen Du hast nur ein oder zwei Stunden am Tag Monotonie. Du könntest darüber leiden und könntest sagen: „ Warum muss ich die monotone Tätigkeit machen. Ich bin so klug und intelligent. Ich sollte mehr gefordert werden.“ Du kannst aber auch sagen, toll. Eins, zwei, drei Stunden am Tag habe ich Ruhe, Zeit für Achtsamkeit, Zeit für bewusste Atmung, Zeit für ein Mantra oder auch Zeit um Mantra singen zu hören oder Vorträge zu hören über burn out, Persönlichkeit, von Monotonie, usw.

In diesem Sinne begreife Montonie als Chance, als Möglichkeit für Achtsamkeit, Spiritualität, Mantra, Gottesbewusstsein. Dann führt die Monotonie nicht in die Depression. Natürlich kannst Du auch überlegen, wie kannst Du das, was du tust, interessanter gestalten. Wie kannst Du das, was Du tust mit Freude tun. Wie kannst Du das, was zu tun ist, Deine besonderen Fähigkeiten hinein geben. Wie kannst Du Deine Anliegen nachgehen in mitten dieser monotonen Tätigkeit.

Mein Tipp wäre: Wenn Du eine monotone Tätigkeit hast, und die Dir nichts ausmacht, freue Dich und schaue, wie Du in Deiner Freizeit Gutes bewirken kannst. Wenn Du eine monotone Tätigkeit hast, und es macht Dir etwas aus und führt Dich in die Depressivität, dann überlege, wie kannst Du die Tätigkeit interessanter machen, spiritualisieren, bewusster, achtsamer machen oder etwas variabler machen. Wenn es Dir gar nicht gelingt, dann überlege, wie kannst Du vielleicht den Job wechseln, die Tätigkeit wechseln, etwas tun, was Dich mehr fordert, Dir mehr Freude macht, Dir mehr Energie gibt und Dich mit mehr Freude erfüllt.

In jeden Fall übe jeden Tag Asanas, Pranayama und Meditation. Wenn Du Asanas, Pranayma und Meditation übst, also Yogaübungen und Meditation, bekommst Du neue Energie und wenn Du neue Energie bekommst, hast Du auch die Kraft, die Tätigkeit, die zu tun ist, bewusster zu tun, spiritueller zu tun. Außerdem hast Du den Mut und die Energie, zu ändern, was zu ändern ist. Du bekommst Zugang zu Deiner Intuition und dann fällt es Dir auch leichter, Dinge zu verändern.

Das waren einige Gedanken zum Thema „Monotonie als Risikofaktor für Depression“, und wie Du damit anders umgehen kannst.

Monotonie in Beziehung zu anderen Persönlichkeitsmerkmalen

Monotonie gehört zur Gruppe der Persönlichkeitsmerkmale, Schattenseiten, Laster und Tugenden. Um dieses Charaktermerkmal besser zu verstehen, wollen wir es in Beziehung setzen mit anderen:

Synonyme Monotonie - ähnliche Eigenschaften

Synonyme Monotonie sind zum Beispiel Einerlei, Langeweile, Eintönigkeit, Einfallslosigkeit, .

Man kann die Synonyme in zwei Gruppen einteilen, solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation:

Synonyme mit negativer Konnotation

Synonyme, die gemeinhin als negativ gedeutet werden, sind zum Beispiel

Antonyme Monotonie - Gegenteile

Antonyme sind Gegenteile. Antonyme, also Gegenteile, von Monotonie sind zum Beispiel Abwechslung, Zerstreuung, Kurzweil, . Man kann auch die Antonyme, die Gegenteile, einteilen in solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation.

Antonyme mit positiver Konnotation

Antonyme, also Gegenteile, zu einem Laster, einer Schattenseite, einer negativen Persönlichkeitseigenschaft, werden gemeinhin als Gegenpol interpretiert. Diese kann man kultivieren, um das Laster, die Schattenseite zu überwinden. Hier also einige Gegenpole zu Monotonie, die eine positive Konnotation haben:

Eigenschaften im Alphabet davor oder danach

Hier einige Eigenschaften, die im Alphabet vor oder nach Monotonie stehen:

Eigenschaftsgruppe

Monotonie kann gezählt werden zu folgenden beiden Eigenschaftsgruppen:

Verwandte Wörter

Verwandte Wörter zu Monotonie sind zum Beispiel das Adjektiv monoton , sowie das Substantiv Monotoner.

Wer Monotonie hat, der ist monoton beziehungsweise ein Monotoner.

Siehe auch

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Swami Sivananda ist einer der bedeutendsten Yoga Meister der modernen Zeit – er sorgte unter anderem für die Verbreitung des Integralen Yoga im Westen und ist der spirituelle Guru von Yoga Vidya. Im…
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