Mentales Training

Aus Yogawiki

Mentales Training ist die systematische Übung der geistigen Fähigkeiten. In einem engeren Sinn ist Mentales Training, auch Mentaltraining genannt, das systematische geistige (mentale) Durchspielen von Abläufen, die man anschließend körperlich umsetzen will. Die moderne Psychologie hat entdeckt, was Yogis schon lange wissen: man kann seinen Geist neu programmieren und damit seine Leistungsfähigkeit erhöhen. Das, was latent vorhanden ist, wird aktiviert. Störende Gedanken werden durch hilfreiche ersetzt. Positive Formulierungen werden bewusst mehrmals wiederholt, damit sich das Denken und Handeln verändern können.


Mentales Training ist ein Training, das rein im Geiste abläuft

Es bedeutet, dass man verschiedene Teile und Fähigkeiten trainiert, ohne dass man physisch etwas macht. Mentales Training findet z.B. einen besonderen Einsatz im Leistungssport, aber auch in der Schauspielkunst, in der Verhaltensführung, im Verhaltenstraining sowie auch in der kognitiven Verhaltenstherapie und auch in der Verhandlungsstrategie.

Der Mensch ist ein Lebewesen, das in seinem Geist (lateinisch mens), also mental, vieles durchspielen kann. Natürlich manifestiert sich alles, was wir äußerlich sehen, im Hirn und was auch immer wir uns mit unserem Hirn vorstellen können, können wir anschließend umwandeln. Angenommen du siehst etwas Schreckliches, dann wird sich das nicht nur im Hirn abspielen. Dieses Schreckliche wird sich auch im Herzschlag, in der Muskelanspannung, im Zittern der Haut usw. manifestieren.

Was im Geist stattfindet, hat eine Auswirkung auf den ganzen Körper. Und umgekehrt ebenso; was du mit dem Körper machst, hat auch eine Auswirkung auf die Psyche. Letztlich sind Psyche und Körper miteinander verbunden. Deshalb sagt man, dass mentales Training bedeutet, dass du etwas mit deinem Geist trainierst und dies dann Auswirkungen auf deinen Körper hat.

Verbesserung bei sportlichen Aktivitäten

Nehmen wir z.B. Tennisspielen. Du könntest dir natürlich als Leistungssportler im Tennis versuchen immer wieder den gleichen Aufschlag zu machen, wieder und wieder. Wenn du dies lange genug machst, dann wird es wirklich in dir sitzen. Du könntest es auch immer wieder ausprobieren. Problem ist, wenn du zu häufig den Aufschlag übst, wird es irgendwann auf das Schultergelenk, das Ellenbogengelenk, auf den unteren Rücken, auf das Hüft- und Kniegelenk gehen. Deshalb ist die Menge des Trainings durch den physischen Körper beschränkt. Aber in deiner Psyche, also mit einem mentalen Training, kannst du den Aufschlag immer wieder und immer wieder machen. Das hilft dann, dass der Aufschlag nachher umso besser sitzt.

Oder angenommen du bist ein Weitspringer, so könntest du auch jeden Tag Weitsprung üben. Du könntest es jeden Tag 5 Stunden machen aber deine Knie, Hüften, Rücken, Fußgelenke werden es auf Dauer nicht lange mitmachen. Du musst natürlich auch physisch trainieren. Natürlich musst du was für die Schnelligkeit, Kraft, Muskeln, Dehnung und die Ausführung machen. Aber um wirklich im entscheidenden Moment weit genug zu springen, ist es gut, mentales Training zu üben.

Oder für das bevorstehende Gespräch mit dem Chef

Angenommen du hast eine bestimmte Weise, wie du mit deinem Chef umgehst und du ziehst immer die Schultern zusammen, wenn du sprichst und weißt nicht wie und was du machen sollst. Dann fängst du vielleicht an, etwas höher zu sprechen: „Herr Schmidt, ich wollte ja mal gerne fragen…“ Dann könntest du natürlich den Chef bitten, als Sparringpartner, da zu sein und es so lange übst, bis du souverän und gerade zu deinem Chef sprechen kannst. Aber der Chef wird sich dafür nicht bereit erklären. Du könntest natürlich deinen Ehepartner, einen guten Freund, eine gute Freundin bitten, die Rolle des Chefs zu spielen. Du kannst auch ins Couching gehen. Du kannst zusätzlich aber auch mentales Training machen. Du stellst dir den Chef vor und du bist dein eigener Regisseur und Schauspieler. Du könntest dir z.B. sagen: „Ich stehe jetzt vor die Tür des Chefs. Ich stehe ganz gerade, aufrecht und souverän. Ich atme tief ein und aus. Ich klopfe an die Tür.“ Der Chef sagt herein und dann kommst du herein und du schreitest würdevoll und gelassen hinein. Du schüttelst dem Chef die Hand und er zeigt dir, wohin du dich setzen sollst. Dann sagst du genau das, was du sagen willst. Mentales Training - du trainierst, was der Chef dort alles macht.

Regelmäßiges Training zahlt sich aus

Dann, wenn du diese Übungen regelmäßig machst, wirst du feststellen, dass es dir leichter fällt, es tatsächlich auch so zu machen. Du könntest dann natürlich, das was du im mentalen Training gemacht hast, auch irgendwie verankern. Du könntest z.B. bewusst die Schultern nach hinten geben und du weißt auch, dass das bedeutet, dass du souverän und gelassen bist. Auf diese Weise könntest du dann auch so souverän und gelassen hineingehen. Oder du könntest zwei Daumen nach oben geben, wie im Yoga oder in der Hasta Samudrika. In der Handlesekunst gilt es, dass der Daumen Feuer ist und Daumen nach oben heißt brennt nach oben. Also könntest du sagen, wenn du Feuer haben willst, Daumen hoch. Wenn du dich gut erden willst, dann könntest du den kleinen Finger nach unten geben. So hast du zum einen das Feuer und zum anderen die Erde. Oder du gibst Feuer und Erde zusammen, wenn du eine ruhige und doch starke Gelassenheit haben willst; Feuer und gleichzeitig Ruhe. So kannst du es mental durchspielen; über eine besondere Weise, wie du deine Finger oder Schultern hältst usw.

Auch bei fortgeschrittenen Yogastellungen

Stell dir vor, du beherrschst den Skorpion. So wie Swami Vishnu Devananda

Angenommen du willst eine fortgeschrittene Asana / Yogastellung üben, dann kannst du sie dir auch erst mal geistig vorstellen; und du kannst dir geistig vorstellen, wie du in die Stellung hineingehst. Wenn du z.B. den fortgeschrittenen Skorpion üben willst, dann kannst du dir auch geistig sagen: „Ich bin im Kopfstand. Ellbogen auf dem Boden. Scheitel auf dem Boden. Gerade. Ich atme tief durch. Ich gebe langsam die Handflächen auf den Boden, hebe die Beine etwas nach hinten und dann strecke ich langsam die Oberarme etwas aus, der Kopf hebt sich und ich bin im vollen Skorpion. Dieses mentale Training sorgt dafür, dass dein Hirn das mitbekommt, neue Hirnverschaltungen entstehen und auch in deiner Psyche, in deinem Geist, in deinem Astralkörper verankert sich das.

Mentales Training kann natürlich auch durch Autosuggestion und Affirmation passieren. Alle Techniken des positiven Denkens sind natürlich auch Formen von mentalem Training. Du kannst z.B. beim Einschlafen wiederholen: „In 10 Minuten bin ich eingeschlafen. Um 5:30 Uhr wache ich auf. Wenn ich aufwache bin ich voller Kraft und Energie, voller Elan und Tatenkraft.“ Wenn du morgens aufwachst kannst du sagen: „Ich bin voller Kraft und Energie. Mir geht es gut. Ich freue mich auf den weiteren Tag.“ Übe auf diese Weise das mentale Training und du wirst feststellen, dass du deine geistigen Kräfte gut nutzen kannst. Das mentale Training ist ein Training, das dir jederzeit zur Verfügung steht. Also nutze es. Wenn du mehr über mentales Training wissen willst, dann besuche doch z.B. die Mentaltrainer-Ausbildung bei Yoga-Vidya oder nimm an einem der zahlreichen Seminare zum Thema Gedankenkraft und positives Denken teil. All das findest du auf www.yoga-vidya.de

Video Mentales Training

Hier findest du ein Vortragsvideo mit dem Thema Mentales Training :

Autor/Sprecher/Kamera: Sukadev Bretz, Gründer von Yoga Vidya, Seminarleiter zu Yoga und Meditation.

Mentales Training Audio Vortrag

Hier die Audiospur des oberen Videos zu Mentales Training :

<html5media>https://yoga-psychologie.podspot.de/files/Mentales_Training.mp3</html5media>

Siehe auch

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Seminare

Raja Yoga, positives Denken, Gedankenkraft Seminare

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