Meditation: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 31. Mai 2013, 00:26 Uhr

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In der Meditation geht es darum, "die Gedanken zur Ruhe zu bringen." Der Zustand in der Meditation lässt sich nur schwer erklären und muss selbst erfahren werden. Er ist ähnlich dem Tiefschlafen, nur dass der Körper und Geist wach sind. Meditationstechniken wurden in vielen Kulturkreisen entwickelt. Aus medizinischer Sicht sind sie sinnvoll, um Alltagsstress und Hektik abzubauen und zur inneren Ruhe zu finden.

Meditation ist der Schlüssel für Positivität, inneren Frieden, Kreativität und Lebensfreude. Sie ist jedem geduldig Übenden zugängig. Schon 10-15 Minuten täglicher Übung erschließen die inneren Quellen ungeahnter Kraft und verhelfen dir zu Ruhe und Gleichgewicht. In dem meditativen Zustand gehen die Gehirnwellen in den sogenannten „Alpha“ Modus und du kannst dich ganz bewusst für dein höheres Selbst öffnen. Dadurch, dass du an dieser Ausbildung teilnimmst hast du den ersten Schritt in ein freudevolleres Leben getan.

Das Wort Meditation kommt von lat. „medias“ (Mitte) und/oder vom lat. „meditatio“ (Nachsinnen, in Gedanken vertieft sein).

Wir können dadurch tiefere Einblicke in das eigene Selbst erhalten. Wir sind es gewohnt ständig zu denken, ähnlich wie ein See, dessen Wellen immer in Bewegung sind. So erscheint es fast unmöglich, in uns hineinzuspüren. Erst wenn die Wellen ruhig sind, können wir tiefer hineinschauen. Das Wort "Meditation" (Sanskrit: dhyāna n. "Meditation, Versenkung, Nachsinnen") kommt aus dem Lateinischen und bedeutet Nachsinnen.

Praxis

Am sinnvollsten gilt zur Meditation immer den gleichen Ort und die gleiche Zeit wählen. Die beste Zeit ist morgens und abends (der Geist ist dann noch ruhig). Täglich üben und langsam die Meditationszeiten verlängern. Sitzhaltung: Eine bequeme Stellung mit geradem Rücken einnehmen. Den Rücken nicht anlehnen. Gekreuzte Beine sind energetisch hilfreich. Hände auf Oberschenkel/Knie ablegen.

Meditation zu Hause: Eine eigene Meditationsecke zu Hause einrichten. Es sollte während der Meditation ruhig sein. Eine feste Zeit festlegen. Mit zehn Minuten anfangen und langsam auf eine halbe Stunde steigern, wenn nötig den Wecker stellen. Bewusst den Atem zur Ruhe kommen lassen. Aufmerksamkeit bewusst nach innen ziehen, Sinneseindrücke in den Hintergrund treten lassen, Augen schließen. Den Geist um Ruhe bitten. (Das kann nicht erzwungen werden.) Einen inneren Konzentrationspunkt wählen (Herz oder Punkt zwischen Augenbrauen). Den Geist auf ein Objekt richten (Atem, Mantra, Bild). Hindernisse in der Meditation: unruhige Gedanken, körperliche Schmerzen, geistige Widerstände.)

Im uralten klassischen Yoga unterstützen verschiedene Körperhaltungen und -übungen, Atemtechniken, sowie Fasten und andere Arten der Askese die Meditation. Lange ruhig bewegungslos gehaltene Asanas sind bereits meditativ. Auch z. B Tai-Chi und meditative Kampfkünste können Gegenstand und Vehikel sein: Besonders in den taoistischen Tradition der inneren Kampfkünste (z. B. Taijiquan) spielt der meditative Aspekt eine große Rolle. In manchen Stilen tritt der kämpferische Ursprung fast völlig zurück. In vielen der äußeren Kampfkünsten (z.B. Aikido, Karate, Judo und auch Kinomichi) werden ebenfalls meditative Praktiken geübt. Daneben gibt es den meditativen Tanz, meditatives Gehen....

Meditationsarten

Es gibt sehr viele verschiedene Meditationsarten und alle haben ihre Berechtigung. Einige Beispiele:

  1. Einfache Mantrameditation
  2. Tratak (Kerzenmeditation)
  3. Ausdehnungsmeditation
  4. Energiemeditation
  5. Kombinierte Mantrameditation
  6. Eigenschaftsmeditation

Wirkungen

  1. Reduziert Stress und Bluthochdruck
  2. Macht leistungsfähiger und erhöht das Konzentrationsvermögen
  3. Stärkt das Selbstwertgefühl, fördert die innere Ruhe und Harmonie sowie die Gelassenheit im Alltag.
  4. Erfahrung der Einheit, Harmonie und Frieden
  5. Ein Gefühl des Wohlwollens für alle Lebewesen stellt sich ein
  6. Wohltuende Leichtigkeit stellt sich ein
  7. Das Empfinden reiner Gegenwart wird erfahrbar
  8. Entzückung entsteht
  9. Harmonie mit der Natur wird bewusst
  10. Freude an reiner Präsen(t)s
  11. kein spezielles Erlebnis
  12. Der Wunsch anderen zu helfen entfacht
  13. Ein allgemeines Wohlbefinden breitet sich aus
  14. Lücken werden als Freude empfunden
  15. man hat das Gefühl in einem unendlichen Raum zu sein
  16. die segensreiche Erfahrung das Atmens völlig neu entdeckt zu haben
  17. in der Wirbelsäule war eine Energie zu spüren
  18. das Empfinden einer höheren und liebenden Macht
  19. Verbundenheit mit allen Wesen wird erfahrbar
  20. Es wächst die Bereitschaft loszulassen

Meditation für Anfänger

Shiva als Meditationsvorbild

Es ist schwierig, die Meditation nach einer schriftlichen Anleitung zu erlernen. Am besten lernt man sie in einer Gruppe oder durch ein Video. Wir werden hier gemeinsam eine einfache Meditation für Anfänger entwickeln. Das Ziel ist eine einfache Meditation, die etwa fünf Minuten dauert und im Alltag hilfreich ist.

  1. Gedankenstopp: Stoppe eine Minute alle Gedanken. Wenn Gedanken kommen, schiebe sie immer wieder weg. Beobachte, wie du langsam innerlich ruhiger wirst.
  2. Verweile: Entspanne dich und verweile eine Minute in der Meditation. Die Gedanken dürfen kommen und gehen, wie sie wollen.
  3. Mantra: Denke mehrmals (5-10 Mal) das Mantra "Om" im Kopf, im Brustkorb, im Bauch, in den Beinen, in den Füßen, in der Erde und dann im ganzen Kosmos: "Om Shanti, Om Frieden ..."
  4. Entspannung: Entspanne dich eine Minute. Jetzt entsteht Wohlgefühl in dir.
  5. Bewegen: Bewege deine Füße und Hände. Strecke und räkle dich. Sei wieder da. Finde einen positiven Satz. "Mein positiver Satz ist ... (Mit Optimismus voran)."

Meditation als Weg der Selbstbesinnung und Selbsterkenntnis

Die Göttin unserer inneren Weisheit

In der Meditation haben wir Zugriff auf unser Unterbewusstsein. Wir können es durch meditative Fragen erforschen und herausfinden, wer wir wirklich sind und was wir wirklich wollen. Zuerst bringen wir uns in eine meditative Stimmung, und dann stellen wir unserem Unterbewusstsein (unserer inneren Stimme der Weisheit) eine Frage. Die Antwort taucht dann von alleine in uns auf.

  1. Wir atmen tief in den Bauch. Alle Gedanken kommen langsam zur Ruhe. Wir spüren Frieden in uns. Wir entspannen uns. Vor unserem geistigen Auge taucht eine schöne Insel auf. Sie ist von einem großen Meer umgeben. Das Wasser plätschert sanft am Strand. In der Mitte der Insel erhebt sich ein großer Berg. Seine Hänge sind mit würzig riechenden Sträuchern bewachsen. Oben auf dem Berg steht ein Tempel. Es ist der Tempel deiner inneren Weisheit.
  2. Du gehst den Weg vom Strand hinauf zum Tempel. Wie sieht dein Tempel aus? Du trittst durch die Tür ein. Im Tempel ist es halbdunkel und sehr ruhig. In der Mitte sitzt auf einem Thron eine weise Frau oder ein weiser Mann. Es ist die Verkörperung deiner eigenen inneren Weisheit. Wen siehst du in deinem Tempel? Einen Meister, eine Göttin, eine weise Frau, dich selbst? Die höchste Weisheit steht über allen Formen. Sie kann sich durch alle Formen ausdrücken.
  3. Du kannst jetzt deinem Weisheitswesen eine Frage stellen. Denke über dein Leben nach. Welche Erfahrungen hast du in deinem Leben gemacht? Wie ist deine momentane Situation? Was sind deine Ziele? Wie stellst du dir deine Zukunft vor? Was ist dein Lebensplan? Was ist dein Weg eines weisen Lebens? Besinne dich auf deine Lebensziele, deine Aufgabe und deinen Weg.
  4. Stelle deine Frage. Meditiere über die Frage, bis du deinen Weg ganz klar siehst. Horche innerlich auf die Antwort. Finde deinen Siegerweg. Was sagt dir deine innere Weisheit? Was antwortet dir dein Weisheitswesen? Lass die Antwort in dir wirken. Formuliere einen positiven Satz. Denke die Antwort mehrmals als Mantra.
  5. Stoppe eine Minute alle Gedanken. Verweile danach einige Minuten in der Meditation. Gedanken und Gefühle dürfen jetzt kommen wie sie wollen. Vielleicht möchtest du noch etwas nachdenken? Vielleicht fallen dir einige gute Gedanken ein? Kehre aus der Meditation zurück, wenn dafür die richtige Zeit ist. Geh auf deine Art konsequent deinen Weg der Wahrheit und Weisheit. Geh optimistisch in deine Zukunft.

Vorübungen vor der Meditation

Vorübungen im Stehen

  • Uddhiyana Bandha: Aufrecht stehen. Vollständig ausatmen, Knie leicht beugen, mit Händen das Gewicht auf die Knie geben, Bauch hineinziehen. Mit leeren Lungen den Atem solange anhalten, wie es bequem ist. Dann Bauch nach vorne lassen und einatmen. Zwischenatmen. 2-4 Mal wiederholen. Am besten morgens nach dem Aufstehen.
  • Agni Sara: Wie bei Uddhiyana Bandha anfangen. Nach dem Ausatmen mit leeren Lungen Bauch nach vorne und zurückgeben. Solange machen wie möglich, dann Bauch nach vorne geben und einatmen. 2-4 Runden machen. Am besten direkt im Anschluss an Uddhiyana Bandha.
  • Gorilla: Vollständig einatmen. Dann Luft anhalten, Brustkorb ausdehnen. Mit Fingern auf Brustkorb trommeln. Dann Lippen schürzen und durch Mund stoßweise ausatmen, bis Lungen leer. Dann Uddhiyana Bandha (Bauch einziehen) solange wie bequem. Wieder vollständig einatmen und wiederholen. Beim zweiten Mal mit Handflächen auf dem Brustkorb trommeln, beim dritten Mal mit den Fäusten.

Vorübungen im Sitzen

  • Aufladeübung (im Stehen): Füße hüftbreit auseinander, Fußinnenseiten parallel, Knie leicht gebeugt, Lenden-wirbelsäule ganz aufgerichtet, Becken gekippt. Hände über Kreuz oberhalb des Nabels. Einatmen, Handfläche nach außen und oben und die Arme heben bis über den Kopf. Dabei die Knie ausstrecken. Stelle Dir dabei vor, dass Du beim Einatmen Energie aufnimmst. Anhalten, Hände falten und nach links und nach rechts beugen. Stelle Dir vor, dass Du die Energie im Körper verteilst. Ausatmen, Handflächen nach unten geben. Dabei leicht die Knie beugen. Stelle dir dabei vor, dass du die Energie in alle Richtungen weiter gibst.

Variationen: Beim Einatmen Mula Bandha und Ujjayi Atmung. Beim Anhalten Mula Bandha. Beim Ausatmen ohne Mula Bandha aber mit Ujjayi.

Vorübungen im Sitzen

Pranayama vor der Meditation

  • Kapalabhati: Mit gekreuzten Beinen hinsetzen. Wichtig: Rücken gerade, Nacken gerade. Schnell mit dem Bauch ein- und ausatmen (Einatmung entspannt und 3x solange wie Ausatmung). Anfangs 20-30 Mal atmen, später bis auf 200 steigerbar. Anschließend zwei tiefe Atemzüge, dann die Luft anhalten (Lungen zu 75% gefüllt). Ausatmen, wenn es unbequem wird. 3-5 Runden machen. Beim Anhalten kann Mula Bandha angewendet werden (kein Jalandhara Bandha)
  • Wechselatmung: Nasenlöcher abwechselnd mit rechtem Daumen und Ringfinger schließen. Links einatmen, Atem anhalten, rechts ausatmen, rechts einatmen, anhalten, links ausatmen = eine Runde. Anfänger: Verhältnis Einatmen: Anhalten: Ausatmen = 1:1:2; Fortgeschrittene Anfänger 1:2:2; Mittelstufe und Fortgeschrittene 1:4:2. Konzentration auf Reinigung der Nadis oder Ajna Chakra.

Swami Sivananda über Meditation

Die Zeichen des Fortschrittes auf dem Weg der Meditation

Ziel der Meditation

Das Ziel des Lebens ist das Erreichen der endgültigen Seeligkeit, auch MOKSHA genannt. Moksha kann erreicht werden durch ständige Meditation mit einem reinen Herzen, selbstlosem Dienst, Japa, usw.

Meditation ist der einzig wahre Königsweg zum Erreichen des Seelenheils. Meditation vertreibt alle Schmerzen, Leiden und Sorgen. Meditation zerstört alle Gründe für Kummer. Meditation öffnet den Blick für das Einssein. Meditation ruft das Gefühl von Einheit hervor. Meditation ist ein Ballon oder Flugzeug, welches dem Aspiranten hilft, sich emporzuheben in den Bereich der ewigen Wonne, des andauernden Friedens und der unsterblichen Freude.

Die Wirklichkeit oder Brahman können vom Menschen wahrgenommen werden. Viele haben Selbstwahrnehmung erreicht. Viele sind in den Genuss des Nirvikalpa Samadhi gekommen. Shankara, Dattatreya, Mansoor, Shams Tabriez, Jesus, Buddha werden alle wahrgenommen als Seelen, die die Wahrheit oder kosmische Vision direkt wahrnehmen können. Aber jemand mit diesem Wissen kann es nicht anderen kommunizieren. Nicht einmal das Wissen, welches durch die fünf Sinne, die wir alle habe, erreicht wird, ist anderen kommunizierbar. Man kann jemandem, der Süßigkeiten nie probiert hat, nicht deren Geschmack erklären. Man kann einem Blinden die Farben nicht beschreiben. Alles, was ein Lehrer tun kann, ist, seinem Schüler die Methode zu erklären, wie man die Wahrheit erkennen kann oder den Weg, der zur Entfaltung der intuitiven Fähigkeiten führt.

Zeichen auf dem Weg der Meditation

Dies sind die Zeichen, die verdeutlichen, dass Du in der Meditation wächst und Gott näher kommst. Die Welt wird keine Anziehungskraft auf Dich ausüben. Sinnliche Dinge verführen Dich nicht. Du wirst ohne Verlangen und Furcht, und ohne die Worte „ich“ und „mein“ sein.Deha-Dhyasa oder die Anhaftung an den eigenen Körper wird schwinden. Du wirst Dich lösen von Formulierungen wie „sie ist meine Frau“, „er ist mein Sohn“ oder „das ist mein Haus“. Du wirst spüren, dass all das Erscheinungsformen des Herrn sind. Du wirst Gott in allem erblicken.

Körper und Verstand werden leicht werden. Du wirst immer fröhlich sein. Der Name des Herrn wird immer auf Deinen Lippen sein. Der Geist wird sich an den Lotus-Füßen des Herrn verankern. In ihm wird das Bild des Herrn fortwährend entstehen und er wird es immer sehen. Du wirst Sattwa oder Reinheit spüren; Licht, Wonne, Wissen und Liebe fließen unablässig vom Herrn zu Dir und füllen Dein Herz.

Du wirst kein Körperbewusstsein haben. Und wenn doch, dann in der Form von Samskara oder einer verstandesmäßigen Beibehaltung. Der Trinker wird nicht das Bewusstsein haben, dass sein Körper in Stoff gehüllt ist. Er wird vielleicht spüren, dass etwas locker von seinem Körper hängt. So wird Dein Körpergefühl sein. Du wirst fühlen, dass etwas an Dir haftet wie ein lockeres Tuch oder Schuhe.

Sexualität wird dich nicht interessieren. Frauen sind für Dich Erscheinungsformen des Herrn. Geld und Gold werden wie Steine für Dich sein. Du wirst große Liebe für alles Lebendige fühlen. Du wirst frei sein von Lust, Gier, Zorn, Eifersucht, Stolz, Täuschung usw. Dein Geist wird friedlich sein, auch wenn Leute Dich beleidigen, Dich schlagen oder verfolgen. Der Grund, warum Du nicht verstört darüber bist, ist, dass du große spirituelle Stärke vom Herrn bekommst. Schmerz oder Vergnügen, Erfolg oder Misserfolg, Ehre oder Schmach, Respekt oder Respektlosigkeit, Gewinnen oder Verlieren sind für Dich alle gleich.

Sogar im Traum wirst Du mit dem Herrn in Verbindung stehen. Du wirst keine weltlichen Bilder erblicken.

Du wirst anfangs mit dem Herrn sprechen. Du wirst in körperlich sehen. Sobald Deine Bewusstheit kosmisch wird, wird die Konversation aufhören. Du wirst die Sprache der Stille du die Sprache des Herzens genießen. Aus Vaikhari, der klingenden Sprache, wirst Du Dich entwickeln zu Madhyama, Pasyanti und Para, den subtilen Formen der Klänge und auf lange Sicht gesehen wirst Du im klanglosen Omkara oder im klaglosen Brahman ruhen.

Sachlichkeit, Urteilsvermögen, Gelassenheit, Selbstbeherrschung, das Ausgerichtetsein des Geistes auf einen Punkt, Ahimsa, Satya, Reinheit, Tapferkeit, Geduld, Vergebung, Abwesenheit von Wut, der Geist des Dienens, Aufopferung, Liebe für alle und alles werden Deine gewohnheitsmäßigen Eigenschaften sein. Du wirst ein kosmischer Freund und Wohltäter sein.

Während der Meditation hast Du keine Vorstellung von Zeit. Du wirst kein Geräusch hören. Du wirst die Umgebung nicht wahrnehmen. Du wirst deinen Namen und alle Beziehungen mit anderen vergessen. Du wirst den perfekten Frieden und die perfekte Glückseligkeit genießen. Allmählich wirst Du in den Zustand von Samadhi gelangen.

Was ist Samadhi?

Samadhi ist nicht zu beschreiben. Es ist jenseits dessen, was der Geist oder die Sprache erfassen können. In Samadhi oder dem überbewussten Zustand verliert der Meditierende seine Individualität und wird identisch mit dem höchsten Selbst. Er wird die Verkörperung von Glückseligkeit, Frieden und Wissen. Nur so viel kann gesagt werden. Du musst dies alles selbst erfahren durch fortwährende Meditation.

Zeichen, dass du Samadhi erreicht hast

Zufriedenheit, ein ruhiger Gemütszustand, Heiterkeit, das Nachlassen der Ausscheidungen, eine angenehme Stimme, Eifer und Beständigkeit beim Praktizieren der Meditation, Abscheu vor weltlichem Reichtum oder Erfolg oder Gesellschaft, das Verlangen, allein in einem stillen Raum oder in der Abgeschiedenheit zu sein, Verlangen, mit Sadhus oder Sannyasins zusammenzusein, Ekagrata oder das Ausgerichtetsein des Geistes auf nur einen Punkt sind einige der Zeichen, die deutlich machen, dass man Fortschritte macht in Sachen Reinheit und auf dem spirituellen Weg.

Du wirst diverse Anahata-Klänge hören, so wie den Klang einer Glocke, einer Pauke, Donner, einer Muschel oder Flöte oder dem Summen einer Biene während der Meditation. Der Geist kann sich daran festmachen. Auch das wird zu Samadhi führen. Du wirst verschiedener Farben und Lichter während der Meditation gewahr werden. Das ist nicht das Ziel. Du musst Deine Seele einschmelzen lassen in die Quelle dieser Lichter und Farben.

Vedanta und Visionen in der Meditation

Ein Schüler des Vedanta-Weges ignoriert diese Farben und Lichter. Er meditiert über die Bedeutung des Mantras der Upanishaden indem er alle Formen verneint. „Die Sonne scheint dort nicht, noch der Mond und die Sterne, noch scheint dieser Blitz und ebenso wenig dieses Feuer. Scheint ER, scheint alles nach IHM, all das scheint durch SEIN Licht.“ Der Schüler meditiert außerdem folgendermaßen: „Dieser Wind bläst dort nicht. Dieses Feuer brennt dort nicht. Es gibt weder Geist noch Prana im gleichartigen Wesentlichen.“ „Asabda (klanglos), Asparsa (ohne Berührung), Aghanda (geruchlos), Aprana (ohne Prana), Amama (ohne Denken), Atindriya (jenseits der Sinne), Adrishya (nicht erkennbar mit dem körperlichen Auge) - Chidanandarupah Sivoham, Sivoham. Ich bin glückseeliger Shiva, Ich bin glückseeliger Shiva.“

Copyright dieses Abschnitts bei der Divine Life Society

Grundlegendes Über Meditation

Was ist Meditation? Diese Frage ist nicht einfach zu beantworten. Meditation ist ein Gemütszustand der nicht zu beschreiben ist – weil er jenseits aller Worte ist. Was ist Meditation? Dieser Frage kann man sich nur schrittweise annähern.

Swami Sivananda schreibt über „Was ist Meditation?

Dhyanamnirvishayammanas: Der geistige Zustand, in dem keine sinnenverhafteten Gedanken mehr vorhanden sind, ist Meditation. Tatrampratyayaikatanatadhyanam: Der ununterbrochene Fluss einer Wahrnehmung oder eines Gedankens, auf einen Gegenstand gerichtet, wie das Wasser, das stetig im Strom fließt (pravaha), ist dhyana-Meditation. Das Bewußtsein ist nur noch von einer Gedankenschwingung erfüllt (ekarupa-vritti-pravaha). Meditation ist die Aufrechterhaltung eines ununterbrochenen Flusses von Gottesbewußtseins, von dem Gedanken an Gott oder Atman, wie der unaufhörliche Fluss des Öls von einem Gefäß in das andere fließt (taila-dharavat). Alle weltlichen Gedanken sind aus dem Bewußtsein ausgeschlossen, das erfüllt und völlig ausgefüllt ist von göttlichen Gedanken, göttlicher Herrlichkeit, göttlicher Gegenwart. Meditation ist der regelmäßige Fluss der Gedanken zu dem Gegenstand der Konzentration hin.

Meditation, die auf die Konzentration folgt, ist die siebente Stufe auf der Leiter des Yoga. Yogi nennen sie dhyana, Jnana-Yogi, die reine Erkenntnis erstreben, nidhidhyasana, Mystiker oder Bhakti-Yogi bhajana.

Yoga verlangt Auflösung aller Veränderungen des Bewußtseins. Das Auslöschen der Gedanken, das völlige Leermachen des Bewußtseins ist ohne Zweifel eine schwierige Schulung, die unaufhörliche Übung und große Intensität erfordert, aber dann mit Sicherheit zum Erfolgt führt.


Meditation als Königlicher Weg zur Befreiung

Meditation ist der einzige, königliche Weg, der zum Heil, zur Befreiung, zu Moksha führt. Meditation tötet alle Leiden und Schmerzen, die drei Arten von Fieber (Tapas) und die fünf Arten von Sorgen (Kleshas). Meditation vermittelt die Schau der Einheit und entwickelt den Sinn des Einsseins. Meditation hebt den Schüler hinauf in die höchsten Bereiche immerwährender Seligkeit und ewigen Friedens. Sie ist die geheimnisvolle Leiter, die Erde und Himmel miteinander verbindet und den Schüler zu den unsterblichen Bereichen Brahmans führt.

Meditation ist der nie versiegende Strom des einen Gedanken Gottes, des Atman. Er versiegt nicht gleich dem Öl, das von einem Gefäß zum anderen fließt (taila-dharavar). Meditation folgt der Konzentration.

Ort, Zeit, und Asana für die Meditation

Für seine Meditationsübungen wähle man als beste Zeit die frühen Morgenstunden von vier bis sechs Uhr (Brahma Muhurta). Man setze sich in eine der vorgeschriebenen Stellungen (padmasana, siddhasana oder sukhasana), Kopf, Nacken und Rumpf in gerader Linie, und konzentriere sich auf die Mitte zwischen beiden Augenbrauen (Trikuti) oder mit geschlossenen Augen auf das Herz.

Arten der Meditation

Es gibt zwei Arten von Meditation: die konkrete Meditation (Saguna Dhyana) und die abstrakte Meditation (Nirguna Dhyana). In der konkreten Meditation meditiert der Schüler über die Gestalt des Gottes Krishna, Rama, Sita, Vishnu, Shiva, über Gayatri oder Devi. In der abstrakten meditiert er über sein eigenes Selbst oder Atman. Stelle das Bild des Hari (einer der Namen Vishnus) mit den vier Händen vor dir auf. Wenn du unverwandt fünf Minuten lang auf das Bild geblickt hast, schließe die Augen und erschaue es mit dem inneren Blick. Sieh in Gedanken zuerst seine Füße, dann nacheinander seine Beine, sein gelbes, seidenes Gewand, seinen goldenen, steingeschmückten Halsschmuck (kaustubha), seinen Ohrring (makara-kundala), dann sein Gesicht, das gekrönte Haupt, den Diskus (Chakra) in der oberen rechten Hand, den Lotus in der unteren linken Hand. Nun lass den Blick herabgleiten auf die Füße und beginne die Übung immer wieder von neuem. Zuletzt konzentriere die Gedanken auf die Füße oder auf das Gesicht, wiederhole in Gedanken das Mantram: Hari Om oder Om Namo Narayana und denke nach über die Attribute des Gottes, über seine Allmacht, Allgegenwart und Reinheit.

Meditiere von ganzem Herzen über OM und seine Bedeutung. Das nennt man nirguna dhyana. Wiederhole in Gedanken: OM! Identifiziere dich mit Atman. Fühle: „Ich bin das allesdurchdringende, unsterbliche Selbst oder Atman. Ich bin sat-chit-ananda brahman (die reine Gegenwart, die reine Erkenntnis, die reine Glückseligkeit). Ich bin der schweigende Zeuge (sakshin) der drei Stufen des Bewusstseins mit all ihren Abweichungen. Ich bin das reine Bewusstsein, unterschieden von Körper, Denken, Kraft (prana) und Sinnesempfindungen. Ich bin das aus sich selbst strahlende Licht der Lichte. Ich bin die ewige, erhabene Seele.“

Meditationserfahrungen und Zeichen des Fortschritts in der Meditation

Wenn du dann Zufriedenheit, Hoffnungsfreudigkeit, Geduld und Stille der Gedanken empfindest, wenn deine Stimme zart ist und der Körper leicht, wenn du ohne Furcht und ohne Wunsch, ohne Gefallen an den Dingen dieser Welt bist, dann sei dir bewusst, dass du auf dem geistigen Pfad voranschreitest und dich Gott näherst.

O Prema! Es gibt einen Ort, an dem du keinen Ton hören, keine Farbe erblicken wirst. Dieser Ort heißt Stätte ohne Leiden (Parama Dama oder padam anamaya). Es ist das Reich des Friedens und der Seligkeit. Hier gibt es kein körperliches Bewusstsein mehr, hier findet das Denken Ruhe. Alle Begierden und Wünsche lösen sich auf. Die Sinne (indriyas) schweigen, der Intellekt hört auf zu arbeiten. Es gibt keinen Kampf, kein Streiten mehr. Willst du diesen Ort durch schweigende Meditation erreichen? Feierliche, erhabene Stille herrscht hier. Die Weisen (rishis) aller Zeiten, die ihre Gedanken in Schweigen versenkten, sind zu diesem Ort gelangt, an dem Brahma erstrahlt in seinem ewigen Glanz.

Vergiss den Körper, vergiss die Umwelt. Vergessen ist die höchste der geistigen Tugenden (sadhana). Es unterstützt die Meditation wesentlich und erleichtert den Zugang zu Gott. Der Gedanke an Gott lässt alles andere vergessen.

Habe Teil am Zustand geistigen Bewusstseins, indem du deine Gedanken von den sinnenhaften Dingen zurückziehst und sie auf die Lotusfüße des Herrn richtest, der immerwährend in deinem Herzen aufleuchtet. Versenke dich durch tiefe, stille Meditation in ihn, versinke tief hinein und bewege dich frei im Meer von „sat-chit-ananda“. Treibe im Strom göttlicher Freude. Schöpfe aus der Quelle. Gehe geradewegs zum Ursprung des Göttlichen Bewusstseins und trinke seinen Nektar. Fühle den Schauer der göttlichen Umarmung und sei beglückt in göttlicher Ekstase. In diesem Zustand muss ich dich allein lassen. Du hast Unsterblichkeit erlangt, die keine Furcht kennt. O Prema! Fürchte dich nicht. Erstrahle im Licht, das du erleuchtet hast.

Ermutigung für die Übung der Meditation

Man soll die Meditation regelmäßig und systematisch zu den gleichen Tagesstunden üben. Dann wird man sich leicht in den richtigen Geisteszustand versetzen. Je mehr man meditiert, umso stärker öffnet sich ein inneres, geistiges Leben, in dem Sinne und Verstand bedeutungslos werden. Ganz nah der ewigen Quelle Atman wird man erfasst von der Woge ewiger Glückseligkeit und Frieden erfahren. Die sinnenhaften Dinge besitzen keine Anziehungskraft mehr, und die Welt erscheint wie ein Traum. Das Aufdämmern wahrer Erkenntnis (jnana) wird das Ergebnis tiefer Meditation sein.

Du wirst vollkommene Erleuchtung erlangen: Der Vorhang des Nichtwissens fällt, die Schleier zerreißen, und die Ideen des Körperlichen schwinden. Du wirst die Bedeutung der großen heiligen Formel (Mahavakya) erfassen: „TAT TWAN ASI“ (Das bist Du). Alle Verschiedenheiten, Unterscheidungen und Eigenschaften sind aufgehoben. Überall wirst du nun das unendliche, unbegrenzte Atman erblicken voller Seligkeit, Licht und Weisheit, eine wahrhaft seltene Erfahrung. Zittere nicht in Furcht, wie Arjuna. Sei beherzt. Du bist allein mit dir; nichts siehst, nichts hörst du mehr, denn die Sinne sind tot. Alles ist reines Bewusstsein.

Meditation und die Frage: Wer bin ich?

Du bist das Atman,o Prema. Du bist nicht dieser vergängliche Körper. Zerstöre deine Vorstellungen (moha) von diesem schmutzigen Körper. Sage in Zukunft nicht mehr „mein Körper“, sage „dieses Werkzeug“. Wenn die Sonne leuchtend untergeht, setz dich zur Meditation und tauche erneut in den heiligen Zusammenfluss des Atman in dir (nirvana) ein. Sammle Gedankenstrahlen und versinke tief in die innersten Winkel deines Herzens. Gib alle Zweifel, alle Sorgen, alle Unruhe und Befürchtungen auf. Ruhe aus in dem Meer des Schweigens. Freue dich des ewigen Friedens. Du bist kein Wesen mehr, das an seinen Körper gebunden ist. All Begrenzungen sind für dich gefallen. Wenn alte Begierden und Wünsche wieder aufzusteigen suchen, zerstöre sie mit der Zuchtrute der Unterscheidung (viveka) und dem Schwert des Verzichts (Vairagya). Verfüge über diese beiden Waffen, bis du verwurzelt bist in Brahma (brahma-sthiti) und vollkommen in Atman ruhst.

Om ist Satchidananda. Om ist Unendlichkeit, Ewigkeit. Singe OM. Fühle Om. Preise OM. Lebe in OM. Meditiere OM. Schreie OM OM OM. Höre OM. Schmecke OM. Erblicke OM. Iss OM. Trinke OM. Möge dieses OM dich begleiten! OM! OM! OM! OM Shanti

Zwanzig Hinweise für die Meditation

Auszug aus dem Buch Die Botschaft

  1. Habe einen besonderen verschließbaren Raum für die Meditation. Erlaube niemals irgend jemandem, diesen Raum zu betreten. Brenne dort Weihrauch. Wasche deine Füße, bevor du diesen Raum betrittst.
  2. Ziehe dich in einen ruhigen Platz oder einen Raum zurück, wo du nicht befürchten musst, gestört zu werden, sodaß dein Geist sich sicher fühlen und ausruhen kann. Natürlich können nicht immer ideale Bedingungen geschaffen werden, aber auch dann solltest du doch das Möglichste tun. Du solltest allein sein, du selbst in Verbindung mit Gott oder Brahman.
  3. Stehe früh um 4 Uhr auf (Brahmamuhurta) und meditiere von 4-6 Uhr. Halte eine andere Sitzung abends von 19-20 Uhr.
  4. Stelle ein Bild von deinem Ishta (dem Gott deiner Religion) in diesem Raum auf, desgleichen einige religiöse Bücher, die Gita, die Upanishaden, das Yoga Vasishta, das Bhagavata usw. Sitze im Asana vor dem Bild deines Ischta.
  5. Sitze in Padma, Siddha, Sukha oder Swastika Asana. Halte Kopf, Nacken und Rumpf in gerader Linie. Beuge dich weder nach vorn noch nach hinten.
  6. Schließe die Augen und konzentriere dich leicht auf den Raum zwischen den Augenbrauen, den Trikuti. Falte die Hände.
  7. Kämpfe nie mit den Gedanken. Wende bei der Konzentration keinerlei Gewalt an. Lockere alle Muskeln und Nerven. Lockere das Gehirn. Denke still an deinen Ischta. Wiederhole langsam mit Andacht und Verständnis dein Guru Mantra (Bhava). Beruhige die sprudelnden Gedanken und bringe sie zum Schweigen.
  8. Mache keine heftigen Anstrengungen, die Gedanken zu beherrschen, sondern überlasse sie eher eine Weile sich selbst, bis ihre Wirkung erschöpft ist. Sie werden die Gelegenheit wahrnehmen und zuerst wie ein wildgewordener Affe herumhüpfen, bis sie allmählich niedersinken und dann auf deine Befehle warten. Es kann eine Weile dauern, bis der Gedankenstrom gezähmt ist, aber bei jedem neuen Versuch wird es kürzere Zeit in Anspruch nehmen.
  9. Saguna und Nirguna Dhyana: Saguna Dhyana nennt man das Meditieren über einen Namen und eine bestimmte Form Gottes. Das ist die konkrete Meditation. Meditiere über irgend eine dir angenehme Form Gottes und wiederhole seinen Namen im Geist. Das ist Saguna Dhyana. Oder wiederhole OM im Geist und meditiere über abstrakte Ideen wie Unendlichkeit, Ewigkeit, Reinheit, Gewissenhaftigkeit, Wahrhaftigkeit, Glückseligkeit usw., indem du diese Begriffe mit deinem Selbst verbindest. Das ist Nirguna Dhyana. Halte dich an eine Methode. Im Anfangsstadium ist für die meisten Menschen nur Saguna Dhyana angemessen.
  10. Ziehe immer wieder die Gedanken von den weltlichen Dingen ab, wenn sie vom Lakshya (Hauptpunkt der Konzentration) abschweifen und bringe sie wieder dahin zurück. Diese Art von Kampf wird einige Monate andauern.
  11. Wenn du dich beim Meditieren auf Krishna konzentrierst, so behalte im Anfang sein Bild vor dir. Starre ständig darauf, ohne mit den Augenlidern zu zwinkern. Betrachte zuerst seine Füße, dann das gelbseidene Gewand, dann den Schmuck um seinen Hals, dann sein Gesicht, die Ohrringe, die mit Diamanten besetzte Krone auf seinem Haupt, sodann seine Armringe und Armbänder. Dann seine Muschel, sein Zepter, den Diskus (Wurfscheibe) und die Lotosblume. Alsdann blicke wieder auf die Füße. Und nun gehe noch einmal den ganzen Weg durch. Tue das eine halbe Stunde lang immer wieder. Wenn du dich müde fühlst, so schaue für eine Weile ständig nur auf das Gesicht. Übe das drei Monate lang.
  12. Dann schließe deine Augen und schaue im Geist das Bild und lass den Geist in die verschiedenen Teile wandern, genau wie du es vorher mit den Augen tatest.
  13. Du kannst mit der Meditation die Vorstellung von den Eigenschaften Gottes verbinden, wie Allmacht, Allwissenheit, Reinheit, Vollkommenheit usw.
  14. Wenn böse Gedanken deinen Geist befallen, so gebrauche nicht deine Willenskraft, um sie zu vertreiben. Du verlierst dadurch nur deine Energie. Du wirst deinen Willen belasten und dich ermüden. Je größere Anstrengungen du machst, desto mehr kommen die bösen Gedanken, und zwar mit doppelter Stärke. Sie kommen immer schneller. Und sie werden auch immer mächtiger. Sei gleichgültig dem gegenüber. Bewahre die Ruhe. Sie werden bald verschwinden. Also ersetze sie durch gute Gegengedanken (Pratipaksha Bhavana Methode des gegensätzlichen Denkens). Oder denke immer wieder nachdrücklich an das Bild Gottes oder das Mantra. Oder bete.
  15. Niemals lass einen Tag vergehen, ohne zu meditieren. Verfahre systematisch und regelmäßig. Nimm reine, sattwige Nahrung zu dir. Früchte und Milch werden es dir erleichtern, die Gedankenstrahlen in einem Brennpunkt zusammenzufassen. Verzichte auf Fleisch, Fisch, Eier, Rauchen, geistige Getränke usw.
  16. Gieße kaltes Wasser über dein Gesicht, um die Schläfrigkeit zu vertreiben. Stehe für 15 Minuten auf. Binde ein Büschel Haare auf deinem Kopf mit einem Stück Schnur an einen Nagel, der darüber ist. Sobald du zu dösen beginnst und zusammensinkst, wird die Schnur dich hochziehen und dadurch wecken. Sie wird die Rolle der Mutter übernehmen. Oder lehne dich für 10 Minuten auf eine improvisierte Schaukel und bewege dich hin und her. Mache 10 oder 20 milde Kumbhakas (Pranayama, Atemanhalten). Mache Sirshasana und Mayurasana. Zum Nachtessen nimm nur Milch und Früchte. Dadurch wirst du gut schlafen können.
  17. Sei sorgfältig in der Auswahl deiner Gefährten. Gib es auf, an Schwätzereien teilzunehmen. Rede wenig. Übe täglich zwei Stunden Mauna. Mische dich nicht unter unerwünschte Personen. Lese gute, inspirierende religiöse Bücher. (Wenn du keine positive gute Gesellschaft findest, so bedeutet das negative gute Gesellschaft). Habe Satsanga (Umgang mit Weisen). Alles das sind Hilfsmittel für die Meditation.
  18. Erschüttere nicht den Körper. Erhalte ihn so fest wie einen Felsen. Atme langsam. Kratze nicht den Körper bei jeder Gelegenheit. Habe die richtige geistige Einstellung, die dein Guru dich lehrt.
  19. Mache keine Konzentrationsübungen, wenn dein Geist müde und abgespannt ist. Ruhe dich alsdann ein wenig aus.
  20. Wenn der Geist ausschließlich von ein und demselben Gedanken beschäftigt ist, so wird er in einen tätigen physischen oder mentalen (innerlichen) Zustand versetzt. Wenn du also deinen Geist einzig und allein mit dem Gedanken an Gott erfüllst, so gelangst du sehr schnell zu Nirvikalpa Samadhi (höchste Ekstase, in der Subjekt und Objekt eins werden). Darum bemühe dich mit rechtem Ernst.

Mönche in der Magnetröhre

Artikel aus dem Yoga Vidya Journal Nr. 15 vom Frühjahr 2006

Der Dalai Lama höchstpersönlich hat drei seiner besten Mönche in die USA geschickt. Hier meditieren sie für Wissenschaftler. Die wollen ((Forschung|erforschen]], wie regelmäßige Reisen ins Innere das Gehirn verändern. So erhoffen sich die Forscher Klarheit über die Art, wie der Mensch denkt und Gefühlefühlt.

Buddhistische Mönche lieferten den US-Wissenschaftlern den Beweis: tatsächlich verändern sich die Hirnströme durch regelmäßige Meditation.

Die enge Röhre eines lärmenden Magnetresonanztomographen ist wohl einer der seltsamsten Orte, an denen Mathieu Ricard je versucht hat, seinen Geist in den Zustand des "vorbehaltlosen Mitgefühls" zu versetzen.

Wie gut, dass er bei dieser Meditationsform auf gut 30 Jahre Erfahrung zurückgreifen kann. Eigentlich ist Ricard Mönch am Shechen-Kloster in Katmandu. Und zur Versuchsperson in Richard Davidsons Hirnforschungslabor wurde er auf Geheiß des Dalai Lama höchstpersönlich. Insgesamt acht Mönche aus seinem engsten Kreis entsandte das spirituelle Oberhaupt des tibetischen Buddhismus an die University of Wisconsin in Madison - alles Meditationsprofis mit mindestens 10.000 Stunden Praxis. Sie sollten dem Neuropsychologen Davidson herausfinden helfen, was das Gehirn im Moment der spirituellen Einkehr so treibt.

Keine Überraschung für den Dalai Lama

Diese Frage beschäftigt auch Ulrich Ott. „Die Neurophysiologie der Erleuchtung aufzuklären, ist eine "faszinierende Idee", meint der Psychologe von der Universität Gießen und einer der wenigen deutschen Meditationsexperten.

„Immer mehr Menschen interessieren sich für Meditation, doch die Forschung hat den Bereich lange vernachlässigt."

Das scheint sich jetzt zu ändern. Vor allem in den USA versuchen derzeit Wissenschaftler, dem Gehirn beim Meditieren zuzusehen, mit hochempfindlichen Elektroenzephalographen und modernsten bildgebenden Verfahren wie der Magnetresonanztomographie. Ihre ersten Befunde dürften den Dalai Lama kaum überraschen, belegen sie doch eine These, die praktizierende Buddhisten seit 2500 Jahren vertreten: Meditation und mentale Disziplin führen zu grundlegenden Veränderungen im Gehirn.

„Glück ist eine Fertigkeit" Bereits vor einigen Jahren sorgte ein indischer Abt mit mehr als 10.000 Stunden Meditationserfahrung in Richard Davidsons Labor für eine große Überraschung. Die Aktivität in seinem linken Stirnhirn war sehr viel höher als bei den 150 Nicht-Buddhisten, die der Forscher zum Vergleich testete. Wie der Wissenschaftler aus anderen Versuchen wusste, steht ein solches Erregungsmuster für eine gute Grundstimmung, einen „positiven affektiven Stil", wie er es nennt. Optimistische Typen haben einen aktiveren linken Frontalkortex als unglücklichere Naturen. Offenbar hält dieses Hirnareal schlechte Gefühle im Zaum - und sorgt für die heitere Ausgeglichenheit und Gemütsruhe, die so viele Buddhisten auszeichnet. „Glück ist eine Fertigkeit, die sich erlernen lässt wie eine Sportart oder das Spielen eines Musikinstruments", lautete Davidsons Schlussfolgerung. "Wer übt, wird immer besser."

Bedingungslose Hilfsbereitschaft Der Forscher wiederholte den Versuch bei Mathieu Ricard und den sieben anderen vom Dalai Lama geschickten Mönchen - mit demselben Ergebnis. Ihr linkes Frontalhirn war extrem aktiv. Doch dann nahm Davidson seine "Olympioniken der mentalen Arbeit" noch ein wenig genauer unter die enzephalographische Lupe, und zwar beim Praktizieren des "vorbehaltlosen Mitgefühls" - einer Meditationsform, bei der Liebe und Mitleid den gesamten Geist durchdringen. Ziel ist die bedingungslose Bereitschaft, anderen zu helfen. Währenddessen registrierte Davidson mit 256 über den gesamten Schädel verteilten Messfühlern die Hirnströme. Eine Gruppe Meditationsnovizen diente zum Vergleich.

Kognitive Höchstleistungen Der Blick auf die Messwerte offenbarte eklatante Unterschied]]e. Im Gehirn der Mönche stieg die sogenannte Gamma-Aktivität während der Meditation stark an, während sie sich bei den ungeübten Probanden kaum erhöhte. Außerdem waren diese schnellen, hochfrequenten Hirnströme besser organisiert und koordiniert. Und die Wellen huschten über das gesamte Denkorgan. „In der Regel sind Gamma-Wellen sowohl zeitlich als auch räumlich begrenzt, erklärt Ulrich Ott. „Sie tauchen nur kurz irgendwo im Gehirn auf.“ Wann, kann die Hirnforschung nicht mit letzter Sicherheit sagen. Im Endeffekt steht die Frequenz der Hirnströme für bestimmte geistige Zustände. Niederfrequente Delta-Wellen charakterisieren den Tiefschlaf. Alpha-Wellen mit etwa zehn Hertz kennzeichnen einen entspannten Wachzustand. Gamma-Wellen mit Frequenzen von über 30 Hertz scheinen kognitive Höchstleistungen zu begleiten, beispielsweise Momente extremer Konzentration.

Höchste Konzentration So relaxed ein buddhistischer Mönch wirken mag, sein Gehirn ist während der Meditation keineswegs abgeschaltet. Im Gegenteil: Im Moment der Versenkung herrscht höchste Aufmerksamkeit. „Die Gamma-Aktivität könnte für die extreme Wachheit stehen, die viele Meditierende beschreiben“ sagt Ott. „Die Werte des Mönchs Mathieu Ricard waren jenseits von gut und böse.“ Dass die Erregung so koordiniert über das gesamte Denkorgan der Lamas liefen, fasziniert den Gießener Psychobiologen aber noch mehr. Denn zu den Gamma-Wellen gibt es noch eine zweite Hypothese, die eines der größten Rätsel der Hirnforschung lösen könnte - die Frage nämlich, wie Bewusstsein entsteht. Angenommen, wir sitzen vor einer Tasse Kaffee. Was wir bewusst wahrnehmen, ist der Gesamteindruck, die einzelnen Aspekte verarbeitet das Gehirn aber in verschiedenen Arealen. Eine Region erkennt die Farbe braun, eine andere identifiziert das Aroma, eine dritte die Form der Tasse.

Erkennungscode Das Areal, das alle Teile des Puzzles zu einem Ganzen verbindet, wurde aber bisher nicht gefunden. Deshalb vermutet man, dass die beteiligten Nervenzellen über eine Art Erkennungscode kommunizieren: die Gamma-Frequenz. Schwingen die Signale für „braun“, „Aroma“ und „Tasse2 im Gleichtakt von 40 Hertz, taucht der Kaffee vor dem inneren Auge auf. Nach dieser Theorie - und Experimente scheinen sie zu bestätigen - sind Gamma-Wellen also eine übergeordnete Steuerfrequenz, welche die Hirnareale synchronisiert und zusammenführt. So entstehen Wahrnehmungen, aber auch Bewusstseinszustände. Jene extrem koordinierten Gamma-Oszillationen, die Davidson bei den Mönchen registrierte, würden unter normalen Umständen nie auftreten, meint Ulrich Ott. Seine Erklärung: „Wenn alle Nervenzellen synchron schwingen, wird alles eins, man differenziert weder Subjekt noch Objekt. Exakt das ist die zentrale Aussage der spirituellen Erfahrung.“

Tiefe Veränderung des Seins Ein solcher Effekt hinterlässt offenbar auch über den Moment der inneren Einkehr hinaus seine neuronalen Spuren. Denn bereits vor der Meditation war die Gamma-Aktivität im Gehirn der Mönche deutlich stärker als bei den anderen Versuchspersonen, insbesondere über dem für das emotionale Gleichgewicht so zentralen linken Frontalkortex. Ein weiterer Beleg dafür, dass sich das Bewusstsein und damit die gesamte Persönlichkeit durch Meditation gezielt beeinflussen lassen, meint Davidson, also durch rein mentale Arbeit. „Die Verschaltungen in unserem Gehirn sind nicht fixiert. Es muss also niemand als der enden, der er heute ist." Daran hatte Matthieu Ricard schon vor seinem Besuch in Madison keine Zweifel: „Meditation heißt nicht, unter einem Mangobaum zu sitzen und eine nette Zeit zu haben.“ Es sei alles andere als Entspannung. „Es geht um tiefe Veränderungen deines Seins. Auf lange Sicht wird man eine andere Person“, sagt er. Auch Hirnforscher, die dem Spirituellen nur wenig zugeneigt sind, müssen ihm wohl langsam Recht geben.

Siehe auch

Literatur

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Sakshi Bhav-Meditation mit Shivakami

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Meditation: Aktiviere deine Energien und dehne deine Bewusstheit aus

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Achtsamkeitsmeditation auf den Atem 4-4

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