Makrokosmos und Mikrokosmos

Aus Yogawiki
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Makrokosmos - erläutert vom Yoga Standpunkt aus

Mikrokosmos gleich Makrokosmos So heißt ein bekannter esoterischer Satz, den es nicht nur in der Esoterik im europäischen Kontext gibt. Sondern so heißt es auch in den indischen Schriften.

Da gibt es zum Beispiel Brahmanda und Pindanda. Pindanda ist der Mikrokosmos und Brahmanda ist der Makrokosmos.

Mikrokosmos Makrokosmos

Und es heißt, was im Makrokosmos ist das ist auch in jedem Teil des Mikrokosmos. Und der Mensch ist natürlich besonders interessiert am Menschen und so heißt es, was auch immer im gesamten Universum ist, ist auch im Menschen.

Insbesondere im [1] spielt das eine Rolle. Da wird zum Beispiel gesagt der Makrokosmos besteht aus Shiva, dem kosmischen Bewusstsein und aus Shakti, der kosmischen Energie, welche die ganze Welt geschaffen hat in sechs Dichtigkeitsstufen beziehungsweise in drei Hauptebenen, Kausalwelt, Astralwelt und physische Welt.

Und so hat auch der Mensch Shiva und Shakti. Shiva ist ein Bewusstsein, unendliches Bewusstsein, letztlich eins mit der Weltenseele. Und Shakti ist der Teil des Universums, mit dem sich der Mensch identifiziert, also Körper und Psyche.

Diese Shakti hat also Körper und Psyche geschaffen in den drei Dichtigkeitsstufen, Kausalkörper, Astralkörper, physischer Körper. Diese Shakti wohnt im Mikrokosmos als Kundalini und strebt danach zurück zu kehren zu Shiva, der im Mikrokosmos identisch ist mit dem Makrokosmos.

So gibt es auch uralte Schöpfungsmythen, zum Beispiel auch das Purusha Sukta aus den Veden, welche besagen, dass das ganze Universum wie der Körper Gottes ist. Das ganze physische Universum ist Körper Gottes. Und so ist auch das ganze Universum, der Makrokosmos letztlich wie ein Lebewesen.

Und du als Mikrokosmos bist auch ein Lebewesen, Teil des Makrokosmos.

Video Mikrokosmos Makrokosmos

Vortragsvideo mit dem Thema Mikrokosmos Makrokosmos :

Autor/Sprecher: Sukadev Bretz, Seminarleiter zu Kundalini Yoga und Chakras.

Mikrokosmos Makrokosmos Audio Vortrag

Hier die Audiospur des oberen Videos zu Mikrokosmos Makrokosmos :

Makrokosmos und Mikrokosmos

Unsere Jiva-Ichs sind nichts anderes als die drei Gunas

- Abschnitt aus dem Buch: Yoga der drei Energien von James Swartz -

Um die einzelnen jīvas mit Genussobjekten zu versorgen und ihre Körper zum Genuss zu befähigen, lässt Īśvara jedes der feinstofflichen Elemente (Raum, Luft, Feuer, Wasser und Erde) einen Bruchteil von sich selbst mit den anderen teilen. Bewusstsein, der kausale Körper und der feinstoffliche Körper alleine reichen für Erfahrung nicht aus. Erfahrung erfordert materielle Elemente und einen grobstofflichen Körper. Die Sinnesorgane, die sich im feinstofflichen Körper befinden, sind ohne die physischen Sinnesinstrumente für das Erzeugen und Abbauen von karma nutzlos. Sobald die Schöpfung die feinstoffliche Phase erreicht hat, ist Īśvara gezwungen, aus den feinstofflichen Elementen grobstoffliche Elemente zu erschaffen und aus ihnen physische Körper zu formen, damit die jīvas ihre karmas ausarbeiten können. Dies wird durch einen Prozess erreicht, der pañcīkaraṇa (fünffache Ursache) genannt wird, eine fünffache Teilung und Kombination der feinstofflichen Elemente.

Der physische Körper ist eine Art Tresen, über den der jīva seine Geschäfte mit der Welt abwickelt. Īśvara ist reines ursprüngliches Bewusstsein plus reines sattva, daher erfreut er sich an sich selbst ohne die Hilfe von Sinnesorganen, Sinnesinstrumenten und Sinnesobjekten. Jīvas im Bann von Selbst-Ignoranz genießen und leiden abwechselnd, so wie rajas und tamas abwechselnd sattva in ihren feinstofflichen Körpern verhüllen. Mehr oder weniger konstante Freude ist möglich, wenn der feinstoffliche Körper eines Menschen überwiegend sattvig ist. Wenn der feinstoffliche Körper von rajas und tamas beherrscht wird, besteht das Los eines Individuums mehr oder weniger in fortwährendem Leid.

Īśvara teilte jedes feinstoffliche Element in zwei gleiche Hälften und teilte wiederum die Hälfte von jedem in vier gleiche Teile, sodass die resultierenden grobstofflichen Elemente die Hälfte ihrer ursprünglichen Naturen und ein Achtel von jedem der anderen vier enthielten. Die Verteilung der Elemente macht die Vielfalt der Objekte aus. Alle grobstofflichen Objekte sind Mischungen.

Das ist die Lehre von Ursache und Wirkung, hinter der das Konzept steht, dass die Wirkung – das, was wir hier erleben – nichts anderes als guṇa-Energie in einer bestimmten Form ist. Es geht darum, den Geist darin zu trainieren, durch die grob- und feinstofflichen Verschleierungen hindurch, den guṇa zu erkennen. Der guṇa selbst ist nicht besonders interessant, es sei denn, du versuchst deinen Geist zu transformieren – in diesem Fall ist das Wissen ausschlaggebend.

Wenn es aber dein Ziel ist, die guṇas nicht zu transformieren sondern zu transzendieren, bedeutet die Anwesenheit der guṇas Existenz/Bewusstsein, dein wahres Selbst, denn die guṇas entstehen aus Māyā/Īśvara, was Bewusstsein, dein wahres Selbst ist. Auf diese Weise kannst du verstehen, dass alles, was du erlebst, du selbst bist und dich von den Fesseln der Materie befreien. Wenn die Materie von dir abhängt, nicht du von ihr, wo ist dann noch Unfreiheit?

Die Teilung und Neukombinierung der feinstofflichen Elemente, um physische Materie zu erzeugen, ist nicht das Ende des Schöpfungsvorgangs. Bis wir Menschen mit Smartphones in den Händen sehen, ist es noch ein weiter Weg.

Aus diesen zusammengesetzten Elementen, wie oben besprochen, entstand das „kosmische Ei“, aus dem sich alle Welten, die Objekte der Erfahrung und die Körper entwickelten, in denen Erfahrung stattfindet. Das „kosmische Ei“ bedeutet, dass die materielle Schöpfung in elliptischer Form erscheint. Es ist im Urknall aus einem „Schwarzen Loch“ oder makrokosmischen tamas, der dichtesten Materie, heraus ex⁠plodiert. Sie ist so dicht, dass selbst das Licht ihr nicht entkommen oder von ihr reflektiert werden kann.

Die Materie organisiert sich bestimmungsgemäß im sattva in unzählige Sonnen, Planeten und Galaxien, die unzählige Erfahrungsfelder bieten, also reflektierende Medien, in denen sich unzählige bewusste Wesen – Reflexionen, Erfahrungselemente – Körper und Geist – entwickeln können, die leben, sich reproduzieren und sterben.

Die einzigen bewussten Wesen, die für uns von Interesse sind, sind jedoch die Menschen. Im dritten Stadium der Schöpfung erscheinen die Menschen. Sie erscheinen als ein Ewiger Jīva (ewiges Individuum) zuerst in Form des Tiefschläfers. Der Tiefschläfer verwandelt sich in einen Träumer, wenn Māyā den feinstofflichen Körper projiziert. Wenn das karma der Wesen im Wachzustand einsetzt, verwandelt sich der Träumer schließlich in den Wachen, der sofort damit beginnt, sein karma im Wachzustand mithilfe seines Primärinstruments, dessen Kräfte wir oben besprochen haben, auszuarbeiten. Das Traumzustand-Wesen erzeugt und löscht kein karma, nur der Wache tut das. Wesen im Wachzustand scheinen einzigartig zu sein, aber sie sind es nicht; sie alle wachen nur auf, schlafen und träumen. Im Wachzustand erschaffen und erschöpfen sie endlos ihr karma, es sei denn, sie werden irgendwann weise.

Nun ist die Schöpfung abgeschlossen. Erfahrung ist Bewusstsein, das als intelligente bewusste Wesenheit erscheint, die mithilfe eines materiellen Reflektors, des feinstofflichen Körpers, mit einem materiellen Feld im Austausch steht.

Diese Lehre zeigt, dass wir Teil einer bewussten Schöpfung sind, dass wir nicht von uns selbst erschaffen sind, dass unser Schicksal von Īśvara bestimmt wird, wenn wir es nicht selbst in die Hand nehmen, und dass unsere jīva-Ichs nichts anderes sind als die drei guṇas.

Siehe auch

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