Makar Sankranti

Aus Yogawiki

Makar Sankranti, Sanskrit मकर संक्रान्ति makara saṃkrānti, auch geschrieben Makarsankranti, ist eines der glücksverheißenden Ereignisse in Indien. Es wird mit großer Begeisterung und positiver Energie in mehreren Teilen über das ganze Land hinweg gefeiert. Makar Sankranti zeigt den Übergang der Sonne in den Steinbock (nach der hinduistischen Astrologie, in unserer Astrologie ist der Steinbock da fast schon zu Ende - 20.1.) an, auch Makar Tierkreis genannt.

In Indien ist Makar Sankranti einer der glückverheißenden Tage. Der glückliche Anlaß von Makar Sankranti wird in allen Landesteilen gefeiert. Dieses Fest wird von den Menschen in unzähligen kulturellen Formen zelebriert. Makar Sankranti wird grundsätzlich als Erntefest im Land angesehen. Makar Sankranti zeigt tatsächlich den Beginn der Erntesaison an. Es wird am 14. oder 15. Januar gefeiert.

Abgesehen vom Gedenken der beginnenden Erntesaison zeigt Makar Sankranti auch den glücklichen Beginn einer glücksverheißenden Phase indischer Kultur und Traditionen an. Nach dem hinduistischen Sonnenkalender, wenn die Sonne von einem Tierkreiszeichen in das nächste wandert, wird die Zeit im indischen Kontext als Makar Sankranti bezeichnet. Es wird gefeiert, wenn die Sonne in das Tierkreiszeichen Makar, das Steinbock-Zeichen zieht. Das Fest wird an einem festen Datum, dem 14. Januar gefeiert, im Gegensatz zu anderen Festivitäten, die kein fixes Datum haben. Interessanterweise wird Makar Sankranti auch als "heilige Phase des Übergangs" betrachtet. Weiterhin, wissenschaftlich gesehen, zeigt Makar Sankranti den Beginn von verhältnismäßig längeren und wärmeren Tagen an. In einfachen Worten kann man sagen, dass dieses Fest den Beginn des Frühlings und der neuen Erntesaison andeutet.

Makar Sankranti wird mit Fanfaren und Begeisterung im ganzen Land gefeiert. Jedoch unterscheiden sich die Feierrituale von einer Region zur nächsten. Das Fest hat sowohl religiöse als auch historische Hintergründe, abgesehen von sozial-geografischen Bedeutungen. Zum Beispiel findet sich die Wichtigkeit von Makar Sankranti in der Mahabharata. Es ist grundsätzlich das Fest des Sonnengottes.

"Sankranti" bedeutet den Übergang der Sonne von einem Zeichen der indischen Astrologie in das nächste. So gibt es insgesamt 12 Sankrantis. Interessanterweise bezieht sich das Sankranti Fest grundsätzlich auf Makar Sankranti, den Übergang der Sonne vom Schützen in den Steinbock. Makar Sankranti ist ein Sonnenereignis, obwohl der traditionelle Kalender komplett auf Mond-Positionen beruht. Es wird nach dem traditionellen hinduistischen Kalender im Magha-Monat gefeiert.

Ein wesentlicher Bestandteil von Makar Sankranti ist das Drachenfliegen. So kann man den Schluss ziehen, dass Makar Sankranti oder Sankranti im Grunde den Übertritt der Sonne in Makar Rashi oder das Steinbock-Zeichen anzeigt - auf ihrem himmlischen Weg.

Warum ist Makara Sankranti ein so besonderer Feiertag in Indien?

Man könnte sich fragen: Wieso ist Makara Sankranti, im Vergleich zu anderen Sankrantis - Übergängen der Sonne in ein neues Zeichen - so ein besonderer Feiertag in Indien? Dazu: Im Bhishma Parva des Mahabharata, am Ende der großen Schlacht, liegt Bhishma, von unzähligen Pfeilen durchbohrt, auf dem Schlachtfeld. Er sagt zu seinen Zuhörern, er wolle nicht vor Makara Sankranti sterben, denn er wolle erst sterben, wenn die Sonne auf ihren nördlichen Weg umkehrt. (Das ist war wichtig im Vedischen, denn dann geht man auf den Weg der Götter.) Bhishma hatte die mentale Kraft, seinen Tod hinauszuzögern. Für den Schreiber, Dichter, zumindest dieses Kapitels des Mahabharata, war es offensichtlich selbstverständlich, dass Makara Sankranti mit der Wintersonnenwende zusammenfällt! (Das heißt natürlich nicht, dass der historische Bhishma, der einige Tausend Jahre vorher, zur Zeit der großen Schlacht, gelebt hat, diese Sätze so gesagt hat, denn damals war die Wintersonnenwende irgendwann im Oktober/November oder so.)

Wieso ist die Wintersonnenwende denn nicht mehr am 14. Januar? Durch die Verschiebung des Ayanamsha, die Verschiebung des Frühlingspunktes. Wann ungefähr fiel die Wintersonnenwende auf den 14. Januar? Ungefähr um das Jahr 200 nach Christus. Das war offensichtlich die Zeit, zu der der Mahabharata geschrieben wurde. Die klassische Hoch-Zeit der indischen Kultur. (Die Devanagari-Schrift kam ja wohl erst noch einiges später. So lange wurde der Mahabharata mündlich überliefert.) Die Wichtigkeit des 14. Januar ist also darin begründet, dass dieser Tag früher die Wintersonnenwende war.

Siehe auch

Literatur

  • Jyotisha, die karmische Landkarte des Lebens, von Bernd Rößler, Artikel im Yoga Vidya Journal Oktober 2010

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