Mäßigung

Aus Yogawiki

Mäßigung ist Abwesenheit von Ausschweifung. Mäßigung heißt Zurückhaltung und Zügelung. Mäßigung heißt den Mittelweg zu suchen, Extreme zu vermeiden. Mäßigung hilft, zur inneren Mitte zu kommen. Swami Sivananda hat ein Lied über Mäßigung verfasst:

Die mäßige Nahrung
Esse ein bisschen, trinke ein bisschen,
Unterhalte dich ein bisschen, schlafe ein bisschen,
Vermische ein bisschen, bewege dich ein bisschen,
Diene ein bisschen, ruhe dich ein bisschen aus,
Praktizierte ein bisschen Asanas, ein bisschen Pranayama,
Denke ein bisschen nach, übe die Fähigkeit des rechten Handelns,
Mache ein bisschen Japa, singe ein bisschen Kirtans,
Schreibe Mantras auf, meditiere ein bisschen,
Hare Rama Hare Rama Rama Rama Hare Hare
Hare Krishna Hare Krishna Krishna Krishna Hare Hare.

Swami Sivananda über Mäßigung

Der indische Yoga Meister und Weise Swami Sivananda schreibt in seinem Buch „How to Cultivate Virtues und Eradicate Vice“ über Mäßigung [1]

Swami Sivananda

Ein gemäßigter Mensch hält sich selbst in Maßen und in Grenzen. Er reguliert sein Essen und andere Dinge. Er ist maßvoll. Er ist vernünftig.

Mäßigung ist der untrennbare Weggefährte der Weisheit.

Mäßigung gibt dem Leben Anmut. Sie schenkt Langlebigkeit und gute Gesundheit.

Die erlesensten Vergnügungen des Lebens liegen in der Mäßigung.

Mäßigung oder Enthaltsamkeit ist das Einhalten der geeigneten Mitte zwischen den Extremen und der Mäßigung der Erregung und der Leidenschaft. Sie ist nicht so sehr eine Tugend an sich, sondern ein Mittel, um sie zu erreichen.

Mäßigung ist eine wichtige Eigenschaft, die ein Student der Ethik oder ein Aspirant kultivieren sollte. Mäßigung ist die Unabhängigkeit von Ausschweifung in irgendetwas. Mäßigung ist Ausgeglichenheit des Geistes. Mäßigung ist Gelassenheit. Mäßigung ist eine Fähigkeit im Yoga. Ohne Mäßigung ist Erfolg im Yoga nicht möglich, und sie zu erstreben ist ebenfalls wesentlich.

Du solltest mäßig sein im Essen, Trinken, Schlafen, Lesen, in der körperlichen Vereinigung, im Sprechen, Üben, etc. Krishna sagt:“ Wahrlich, Yoga ist nicht für den, der zu viel isst, noch für den, der auf Üben verzichtet, noch für den, der zu viel schläft, auch nicht für den, der sich dem Schlafentzug aussetzt. Yoga tötet alle Schmerzen in dem, der sich beim Essen und beim Zeitvertreib angemessen verhält, der kontrolliert seine Handlungen verrichtet, und ausgeglichen ist in Schlaf und Wachsein (Gita, VI,16,17) Wenn du zu viel isst, wirst du zu viel schlafen. Zahlreiche Erkrankungen der Eingeweide und der Leber werden entstehen. Alle inneren Organe werden überlastet. Zu viel Beischlaf wird deine Energie ableiten und Schwäche, mangelnde Vitalität eine Vielzahl von Krankheiten erzeugen. Zu viel Reden wird den Frieden deines Geistes stören.

Buddha stürzte sich zu Beginn seiner spirituellen Übungen in außergewöhnliche Entbehrungen. Er verzichtete völlig auf Nahrung. Er übte strenges Tapas (Askese). Er litt sehr viel, Sein Körper wurde ausgelaugt. Er entwickelte sich spirituell kaum weiter. Dann hielt er die goldene Mitte ein. Er begann, maßvoll Nahrung zu sich zu nehmen. Er kontrollierte seine spirituellen Übungen. Dann erst erzielte er Erleuchtung. Er lehrte seine Schüler, den Mittelweg einzuhalten.

Es ist schwierig für manche Menschen, die Zunge zu beherrschen. Wenn die Speisen wohlschmeckend sind, dann überschreiten sie die Grenzen der Mäßigung. Sie überladen den Magen. Hochschulstudenten, die über reichlich Geld verfügen, suchen Konditoreien auf und essen Süßigkeiten für 5 Rupien. Sie können nicht aufstehen, bis der Magen komplett gefüllt ist. Komplettes Anfüllen des Magens ist unhygienisch und unwissenschaftlich. Nur die Hälfte des Magens sollte mit Nahrung gefüllt sein, ein Viertel mit Wasser und ein Viertel des Magens muss frei sein für die Gasentwicklung. Das ist Mithahara oder Mäßigung in der Ernährung. Du kannst das Überladen des Magens durch vollständiges Fasten kontrollieren.

Stehe immer auf, wenn du noch Appetit verspürst. Gewöhne dir an zwei oder drei Tagen in der Woche Salz ab, das wird dir helfen, die Nahrungsmenge zu reduzieren. Verringerung des Essens wird dich nicht töten. Es wird dich vollständig gesund halten. Es wird dir helfen, Langlebigkeit zu erlangen.

Einige Studenten beginnen fleißig zu lernen, indem sie den Schlaf mit starkem Tee verdrängen, sie arbeiten bis spät in die Nacht hinein bis die Abschlussprüfung in Sicht ist. Sie führen zehn Monate lang ein leichtlebiges Leben. Das ist sehr schlecht. Es ist der Grund, warum sie wegen übermäßiger Belastung während der Prüfungsphase erkranken. Wer studiert, sollte die Kontrolle behalten. Du musst deine Stunden jeden Tag sorgfältig vorbereiten.

Einige Aspiranten stellen ihre Ernährung völlig ein, sie versuchen mit Hilfe von Neemblättern 40 Tage lang zu leben. Das ist eine törichte Askese. Sie werden krank, sie werden schwach, und sie sind nicht fähig, irgendein Sadhana zu üben. Krishna verdammt diese Haltung. „Menschen, die nach der heiligen Schrift strenge Enthaltsamkeit üben, in Verbindung mit Eitelkeit und Egoismus, getrieben von der Kraft ihrer Wünsche und Leidenschaften, peinigen die sich verbindenden Elemente, die ihren Körper formen und mich, der im inneren Körper verwurzelt ist...". Schädige deine Gesundheit nicht im Namen von Tapascharya. Gehe in nichts bis zum Äußersten.

Dein Sadhana soll wohl geordnet sein. Die Dauer der Meditation ist schrittweise zu steigern. Die Dauer von Shirshasana ist allmählich zu steigern. Die Schlaf ist Schritt für Schritt zu verringern. Wenn Sadhana sporadisch ausgeführt wird, wird es keinen spirituellen Fortschritt geben.

Einige Menschen schließen schnell mit anderen Freundschaft, lieben sie eine Zeit lang intensiv und beenden die Beziehung dann rasch aus irgendwelchen belanglosen Gründen. Sie sind drastisch in ihren Gefühlsäußerungen. Sie lieben entweder intensiv oder sie hassen intensiv. Sorge für Ordnung in deinen Gefühlen. Sei auch in dieser Hinsicht mäßig.

Sei mäßig in deinen Ausgaben. Kontrolliere deine Aufwendungen. Manche Menschen sind leichtsinnig. Sie verschwenden gedankenlos zu viel in einem Monat und borgen sich im nächsten Monat.

Sei mäßig im Denken. Töte alle belanglosen, unsinnigen, ungenauen Gedanken. Denke nicht zu viel. Erwäge erhabene, göttliche Gedanken.

Sei mäßig in der Arbeit. Überlaste dich nicht mit Arbeit. Überarbeitung ist die Ursache vieler Krankheiten. Wenn du dich überarbeitest, kannst du nicht meditieren.

Wer vollkommen bescheiden in allen Dingen ist, ist ein wahrer Yogi. Er genießt hier und auch in der nächsten Welt Zufriedenheit. Er bewegt sich glücklich und ist immer heiter. Er bewahrt sich vollkommene Gesundheit und hat größere Lebenskraft, Vitalität und Elan. Er erwirbt Langlebigkeit und Ruhe. Er erreicht spirituellen und materiellen Erfolg.

Halte daher die goldene oder glückliche Mitte ein. Folge immer dem Mittelweg. Gib alle Extreme auf, und du wirst für immer glücklich sein.

Möge Mäßigung dein Wahlspruch und deine Wertvorstellung sein!

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