Kshaurika Putra Nyaya

Aus Yogawiki

Kshaurika Putra Nyaya Im Yoga und Vedanta werden gerne Analogien, Nyayas, verwendet, um abstrakte Wahrheiten, philosophische Konzepte zu verdeutlichen. Nyayas eignen sich auch, um spirituelle Erfahrungen, Aufgaben und Prinzipien zu verdeutlichen.

Der eigene Sohn ist für die Eltern immer das schönste Kind. Vedanta und Yoga Meister berichten oft in Gleichnissen, um Lehren anschaulicher zu vermitteln.

Kshaurika Putra Nyaya

Kshaurika Putra Nyaya, (eine andere Schreibweise ist Kshaurikaputra Nyaya) ist das Gleichnis vom hässlichen Sohn und eine der klassischen Analogien (Nyayas) im Vedanta. Kshaurika Putra Nyaya möchte insbesondere die Verwirrung des Geistes durch Identifikation verdeutlichen.

Swami Sivananda über das Kshaurika Putra Nyaya

Einst bat der König einen Barbier, ihm den schönsten Jungen im Königreich zu bringen. Aber im ganzen Land konnte der Barbier keinen wirklich schönen Jungen finden. Dies war ihm sehr unangenehm und er kehrte unzufrieden nach Hause zurück. Dort sah er seinen Sohn (Putra). Dieser war eigentlich die personifizierte Hässlichkeit, aber für den Barbier war er der schönste Junge in der ganzen Welt und so brachte er ihn zum König.

Dies veranschaulicht, dass wir alle das für das Beste und Wertvollste halten, für das wir die meiste Zuneigung und Anhaftung besitzen. Menschen lieben die Welt, weil sie an ihr haften. Jeder einzelne ist in seiner eigenen begrenzten individuellen Erfahrung eingesperrt.

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Kshaurikaputra-Nyaya-Das Gleichnis vom Barbier und seinem Sohn

Kshaurika heißt Barbier. Putra heißt Sohn. Es war einmal ein König und der überlegte sich eines Tages, wer denn das schönste Kind in seinem Königreich ist und so sandte er seine Diener aus, um das ganz Land zu durchsuchen. Das erzählte er auch seinem Barbier. Der dachte sich, auch mal die Augen offen zu halten, weil er viele Menschen sehe, auch aus einem anderen Kontext heraus. Der Barbier hatte auch einen Sohn. Der sah nicht so gut aus. Es gab bei der Geburt ein paar Probleme. Die Nase war ein bisschen schief usw. Der Barbier kam nach ein paar Tagen zu der Erkenntnis, nachdem er so viele verschiedene Menschen rasiert hatte, dass sein Sohn der Schönste von allen sei. Das teilte er dem König mit. Der war hoch erfreut und ließ den Barbier seinen Sohn rufen. Als der König den Sohn vom Barbier sah, war er einfach nur entsetzt.

Was will uns diese Geschichte sagen

Ist sie überhaupt ethisch korrekt? Nun, es ist auf jeden Fall eine klassische Geschichte. Die Geschichte dient dazu, zu erkennen, dass Menschen sehr subjektiv sind. Vieles sehen wir auf Grund von Verhaftungen. Objektiv denkt der Mensch typischer Weise nicht. Unser Urteilsvermögen, unsere Viveka, unsere Unterscheidungskraft wird sehr stark von unseren Wünschen und Verhaftungen geprägt. Sei dir dessen immer wieder bewusst. Es gibt eine blendende Eigenschaft der Verhaftung. Woran du verhaftet bist, dass siehst du anders, als es objektiv ist. Daher sei dir immer bewusst, du siehst Dinge nicht so, wie sie sind. Aus Verhaftung siehst du die Welt als die Welt und nicht Brahman, dass was die Welt eigentlich ist. Du denkst, dass eine Sache dich glücklich machen würde, doch nichts Beschränktes kann dir das Glücksgefühl schenken. Aus dem Blick der Verhaftung hast du Überzeugungen, würdest du neutral darüber nachdenken, würdest du anders darüber urteilen. Daher kann man das Kshaurikaputra-Nyaya auch als Zwiegespräch mit sich selbst betiteln. Sobald du merkst, dass du wieder eine eigenartige Überzeugung hast, kannst du einen Moment zurücktreten und sagen Kshaurikaputra. Also Sohn des Barbiers. So machst du dir bewusst, wie sehr du dich immer, aufgrund von Verhaftungen, täuschst.

Weitere Vedanta Nyayas

Kshaurika Putra Nyaya ist eine Analogie aus dem Vedanta, also ein Gleichnis, um tiefe spirituelle Weisheiten zu verstehen.

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Weblinks

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