Krankheit

Aus Yogawiki
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Was ist Krankheit? Was sind Ursachen der Krankheit? Was ist Sinn von Krankheit? Wie kann man Krankheiten heilen? Wie kann man mit nicht heilbaren Krankheiten umgehen? Krankheit ist das Gegenteil von Gesundheit. Krankheit gehört zum Menschsein dazu. Für Gesundheit und Krankheit gibt es fließende Übergänge.

Schwache Gesundheit

Gott-Erkenntnis ist ohne Sadhana, ohne geistige Übung nicht möglich. Diese aber erfordert Gesundheit. Ein kränklicher, zerstörter Körper macht Yoga-Schulung (Abhyasa) unmöglich. Durch regelmäßige Übung, richtige Haltung (Asana), Atembeherrschung (Pranayama), gemäßigtes Essen, Spazierengehen in frischer Luft und Regelmäßigkeit in Arbeit, Essen und Schlaf sollte der Schüler sein Bestes tun, um gesund zu bleiben.

Medikamente sollte er möglichst meiden und dagegen natürliche Hygiene, frische Luft, gesunde Nahrung, kalte Bäder und richtige Diät beachten. Immer sollte er in allen Lebenslagen fröhlicher Stimmung sein, denn Fröhlichkeit bringt geistige Auffrischung. Zwischen Körper und Geist besteht ein enger Zusammenhang. Ein fröhlicher Mensch hat auch einen gesunden Körper. Darum verschreiben Ärzte heute bei Behandlung von Krankheiten dreimal täglich Lachen.

Töricht aber ist es, bei ernsthafter Erkrankung Medikamente zu verweigern und zu meinen, »alles sei die Folge des Karmas (Prarabdha). Man könne nichts dagegen tun, denn Medikamente seien gegen Gottes Willen. Der Körper beruhe auf Täuschung (Mithya) und sei das Nicht-Selbst (Anatman). Eine Verwendung von Medikamenten verstärke nur das Bewusstsein körperlicher Wirklichkeit (Deha Adhyasa)«.

Das ist eine törichte Philosophie. Man soll Arzneimittel nehmen und das innere geistige Wesen (Purusha) pflegen. Das Ergebnis überlasse man dem Karma (Prarabdha). Das ist Weisheit. Unvernünftige Menschen quälen den Körper unnötigerweise, lassen Krankheiten sich tief einwurzeln und verderben so ihre Gesundheit... In solchem Zustand können sie nicht Sadhana üben, da sie ihr körperliches Werkzeug durch eine falsche Auffassung des Vedanta zerstören, der lehrt: »Fühle dich nicht gebunden an den Körper. Aber halte ihn rein, stark, gesund für ununterbrochene, strenge, geistige Schulung. Dieser Körper ist das Boot, auf dem man das andere Ufer der Unsterblichkeit erreicht. Er ist das Pferd, das dich zum Ziel bringt. Nähre dies Pferd gut, gib jeden Gedanken an den Eigenbesitz dieses Körpers auf.« 

Ist es besser, ein oder zwei Tage ein Mittel einzunehmen und in kurzer Zeit die körperlichen Beschwerden zu überwinden, um bald wieder die geistige Schulung (Sadhana) aufzunehmen, oder die Krankheit zu vernachlässigen, nichts gegen sie zu tun, den Zustand zu verschlimmern und auf diese Weise ein oder zwei Monate zu leiden, bis die Krankheit chronisch oder unheilbar geworden ist zum größten Schaden für Sadhana?

Es gibt in Indien eine Gruppe von Menschen, die Rasayanas genannt werden. Sie versuchen durch besondere Kräftigungsmittel (Siddha Kalpas) ihren Körper stark und gesund zu machen und glauben, ihm auf diese Weise Unsterblichkeit verleihen zu können. Sie argumentieren folgendermaßen: »Der Körper ist ein Werkzeug, um zur göttlichen Verwirklichung zu gelangen. Ohne gesunden und starken Körper ist dies nicht möglich. Der Mensch macht wohl Fortschritte im Yoga, stirbt aber, ehe er Vollendung erreicht hat. Dann übt er in einer neuen Geburt jahrelang wieder Yoga, stirbt aber erneut und versäumt so viel Zeit mit Tod und Wiedergeburt. Wird der Körper dagegen lange Zeit kräftig und gesund erhalten, kann der Mensch in einem einzigen Leben >Selbstverwirklichung< erlangen, das heißt zu Gott gelangen.«

Darum schreiben die Rasayanas Mittel vor (Kalpas), die aus der Essenz des Nimba-Baums, aus Brechnuss, Gold, Arsen, Schwefel und Quecksilber hergestellt sind und den Körper hart wie Diamant machen, so dass keine Krankheit ihn befallen kann. Erst nach einer solchen Reinigung und Stärkung des Körpers beginnen diese Adepten ihren geistigen Aufstieg.

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Ursachen von Krankheit

Krankmachende Erfahrungen

„Hätte sich die Menschheit kollektiv stärker um die Bedürfnisse der unteren Chakren gekümmert und sie als vitalen Bestandteil des Ganzen betrachtet, statt sie den „höheren“ spirituellen Dingen unterzuordnen, würde unser Planet und das individuelle Leben heute blühen und gedeihen.“ Christiane Northrup

Der Ausgangspunkt für die folgenden Erläuterungen ist die Tatsache, dass der physische Körper auf die innere Sichtweise eines Menschen reagiert und dass Beschwerden oft mit negativen Gefühlen beginnen. Die negativen Gefühle wiederum bedeuten, dass der Kontakt zur eigenen inneren Stimme und Wahrheit verschüttet wurde - meistens um äußere Situationen nicht verändern zu müssen. Negative Gefühle an sich sind nicht schlecht, sie zeigen uns, woran wir arbeiten müssen, sie führen uns zu unserer eigenen inneren Stimme. Wenn du zu deiner inneren Stimme finden möchtest, nehme dein Gefühl bewusst wahr, ohne es zu bewerten oder dich damit zu identifizieren. Gestehe dir ein, dass dieses Gefühl aus gutem Grund da ist, und versuche diesen Grund herauszufinden. Finde heraus, was du wirklich willst. Mache dir dann deinen Wunsch bewusst, und formuliere ihn positiv, damit du ihn umsetzen kannst und dein Leben an der ein oder anderen Stelle veränderst. Wenn du es nicht schaffst, deine negativen Gefühle loszulassen oder zu transformieren, können Krankheiten entstehen.

Das Muladhara Chakra wird den stützenden Organen des Körpers zugeordnet, den Hüftgelenken und dem Kreuzbein. Auf mentaler und psychischer Ebene geht es in diesem Bereich um Sicherheit und Geborgenheit. Wenn dieser Bereich gestört ist, ist der Mensch unfähig dafür zu sorgen, dass seine eigenen Bedürfnisse eine Befriedigung erlangen, er kann sich nicht durchsetzen und erfährt durch andere Menschen keine Unterstützung. Rein körperlich kann sich das als chronische Schmerzen im unteren Rücken, als Ischias, Krampfadern, Tumore oder Krebs im Mastdarm manifestieren. Wenn Sicherheit und Geborgenheit ein Thema ist, dann verweist das auf unbearbeitete Probleme mit den Eltern, möglicherweise auf Inzest, Misshandlung, einengende psychische Erfahrungen wie "Du musst dich für deinen Körper schämen und ihn verstecken." oder Mädchen dürfen nicht ehrgeizig und intelligent sein. Dadurch können beispielsweise psychische Muster entstehen, die Frauen innerhalb von Familien festhalten.

Das Swadhistana Chakra entspricht auf physischer Ebene der Gebärmutter, den Eierstöcken, der Vagina, dem Gebärmutterhals, dem Dickdarm, den unteren Rückenwirbeln, dem Becken, dem Bldindarm und der Blase. Auf mentaler und psychischer Ebene geht es um Schuldzuweisung, Probleme mit Geld, Sexualität und Kontrolle in Beziehungen. Es geht um Macht und Steuerung in der physischen Welt. Die daraus resultierenden Krankheiten können gynäkologische Probleme sein, Schwangerschaftsbeschwerden, Schmerzen im Becken und im unteren Rücken, sexuelle Potenzthemen, Harnwegsprobleme. Ein wichtiges Thema einer Verletzung in diesem Bereich könnte das Thema Beziehungen sein und damit einhergehend: Scham, Verlassenheitsängste, Missverhältnis zur eigenen Kreativität, Überlastung mit unverarbeiteten Gefühlen und Bedürfnissen von anderen, Suchtmittelmissbrauch. Chronische Beckenschmerzen können auf sexuellen Missbrauch verweisen, Myome auf mangelnden Kontakt zur eigenen Kreativität. Die Erkrankung der Eierstöcke verweist auf körperlichen und physischen Missbrauch oder auf gesellschaftliche, unterdrückende Rollen und Mechanismen.

Das Manipura Chakra entspricht der Bauchregion, dem oberen Darmbereich, der Leber, der Gallenblase, den Nieren, der Bauchspeicheldrüse, den Nebennieren, der Milz, der mittleren Wirbelsäule. In diesem Bereich können sich auf mentaler oder psychischer Ebene folgende Probleme ergeben: Fehlendes Vertrauen zu anderen, Angst, Einschüchterung, Mangel an Selbstwertgefühl und Selbstachtung, Ablehnung von Zuwendung, Angst vor Selbstverantwortung und Entscheidungen. Daraus können unterschiedliche physische Beschwerden entstehen: Arthritis, Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre, Probleme mit dem Dickdarm/Darm, Entzündungen der Bauchspeicheldrüse, Diabetes, Verdauungsstörungen, Mager-, Ess- und Brechsucht, Leberstörfunktionen, Hepatitis, Störungen der Nebennieren. Hier kann es helfen, an seinem Selbstwertgefühl zu arbeiten, Selbstachtung zu entwickeln und seine eigene Leistungsfähigkeit gut einzuschätzen, seine Kompetenzen zu kennen und Minderwertigkeitsgefühle abbauen. Du kannst hier lernen, einen neuen Weg zu finden, mit Erfolg und Misserfolg umzugehen. Du kannst lernen, Verantwortung für dein Leben zu übernehmen und zu vertrauen, dass das Richtige geschieht. Ein Krankheitsbild dahinter könnte die eigene Vorstellung sein, dass du dich nur zu Lasten deiner Familie verwirklichen kannst.

Krankheitsbilder und ihre Bedeutung

Die Nebennieren

Die Nebennieren sorgen für einen stabilen Mineralhaushalt, sie sorgen dafür, dass man angemessen auf Stress reagiert. Die Nebennieren steuern auch die Immunreaktionen und passen den Stoffwechsel an die jeweilige Gegebenheit an. Wenn die Funktion der Nebennieren gestört ist, ist das Denken beeinträchtigt, man leidet unter Schlaflosigkeit, ist häufig unterzuckert (Hypoglykämie). Man ist stärker für Infektionen anfällig, für Depression, Gedächtnisstörungen, Kopfschmerzen und hat ein gesteigertes Bedürfnis nach Süßigkeiten.

Die Nebennieren produzieren bei Frauen zu etwa 7/10 das Hormon DHEA (Dehydroepiandrosteron) und Prasteron. DHEA wird zu 3/10 in den Eierstöcken produziert. DHEA ist das am häufigsten vorkommende Steroidhormon des Menschen und ist sowohl für Androgene als auch für Estrogene die Vorstufe. DHEA wirkt einer Immunschwäche entegegen, stimuliert und unterstützt die Knochenneubildung, verbessert den Zustand der Herzkranzgefäße, vermindert den LDL-Cholesterinspiegel, stärkt die Vitalität und die Erholung des Körpers, steigert Stressresistenz, reduziert PMS-Syndrome. Um die Funktion der Nebennieren gut aufrecht zu erhalten, hilft Sibirischer Ginseng. Er enthält Pregnenolon, einen Vorläufer des DHEA. Lakritzwurzel (Süßholz) enthält Phytohormone mit ähnlichen Eigenschaften wie das Kortisol.

Östrogenbedingter Brustkrebs

Es gibt drei Arten von Östrogen: (1) Östron (Estron E1) wird in signifikanten Mengen im Körperfett gebildet. (2) Östradiol (Estradiol E2) fördert das Wachstum von Eierstöcken und der Gebärmutter. Die Durchblutung wird angeregt. (3) Östriol (Estriol E3) senkt nach einigen Untersuchungen das Brustkrebsrisiko. Eine relative Östrogendominanz erzeugt oft die gleichen Symptome wie Östrogenmangel , vielleicht weil sie eher dem Ungleichgewicht als dem Mangel zugeschrieben werden.

Bei einer relativen Östrogendominanz können Frauen in den Wechseljahren folgenden Symptome aufweisen:

  • Reizbarkeit
  • Ungeduld
  • Stimmungsschwankungen
  • Leichte Hitzewallungen
  • Schweissausbrüche
  • Müdigkeit
  • Kopfschmerzen
  • Eierstockcysten
  • mangelnde Libido
  • Geschwollene Brüste
  • Dicker Bauch
  • Gewichtszunahme
  • Vor der Periode: Gewichtszunahme
  • Schmerzen bei der Periode
  • Kürzere Menstruationszyklen
  • Stärkere Menstruation
  • Schwächere Menstruation
  • Teilweise lange Blutungsdauer
  • Zwischenblutungen
  • Schmierblutungen
  • Heißhunger auf Süßes

Der Progesteronspiegel sinkt vor dem Östrogenspiegel. Es gibt eine Behandlung mit Phytohormonen, die ähnlich wie Progesteron wirken. Insbesondere spielen folgende Pflanzen hierbei eine wichtige Rolle: Mönchspfeffer, Schafgarbe, Frauenmantel, Wilder Yams, Bockshornklee.

Myome

Myome sind gutartige Tumore aus Muskelfasern und Bindegewebe. Myome treten sehr häufig auf. Ungefähr 1/4 der Frauen im fortpflanzungsfähigen Alter haben Myome. Bei einem Östrogen-Progesteron-Ungleichgewicht mit relativer Östrogendominanz wird das Myomwachstum begünstigt. Viele Myome bleiben ohn Beschwerden. Die Art und Intensität der Beschwerden hängt von der Größe, Lage und Anzahl der Myome ab. Typische Beschwerden bei Myomen sind verlängerte und bedonders starke Monatsblutungen, Unterleibsschmerzen oder Rückenschmerzen, Verstopfung oder Blasenfunktionsstörungen. Hormonyoga gleicht das gesamte Hormonsystem der Frau aus. Bei kleinen Myomen kann Hormonyoga helfen. Es ist allerdings wichtig, dass eine Ärztin das Ganze überwacht. Bei großen Myomen sollte man allerdings lieber kein Hormonyoga praktizieren.

Cysten

Cysten sind mit Flüssigkeit gefüllte Hohlräume. Cysten sind Eibläschen (Follikel), die beim Eisprung nicht normal platzen. Cysten können auch direkt aus Eierstockgewebe entstehen, das sich vergrößert und wuchert (geschwulstige Cysten). Die meisten Cysten sind gutartig. Cysten verursachen oft gar keine Beschwerden. Störungen im Monatszyklus können allerdings auftreten, ungewöhnliche Schmerzen und ein ungewöhnliches Druckgefühl im Bauch können sich ebenfalls einstellen.

Unfruchtbarkeit

Eine Ursache für Unfruchtbarkeit kann anovulatorischer Zyklus ohne Eisprung sein. Ohne Eisprung entsteht auch kein Gelbkörper und dadurch auch kaum Progesteron. Relative Östrogendominanz löst ebenfalls die Unfruchtbarkeit aus. Progesteronmangel kann anovulatorische Zyklen fördern, und der negative Kreislauf kann beginnen. Bei anovulatorischen Zyklen können sich Cysten entwickeln. Cysten können die Östrogendominanz verstärken. Zu Beginn der Wechseljahre sind anovulatorische Zyklen normal. Hormonyoga aktiviert das gesamte weibliche Hormonsystem.

Sinn von Krankheit

Heilung von Krankheiten

Umgang mit chronischen Krankheiten

Siehe auch