Kirche: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Kirche''': Das Wort Kirche (griechisch: ekklesia) bedeutet "etwas, das gerufen oder hervorgerufen wird". Und auch wenn die meisten [[Mensch]]en unter dem Begriff `Kirche´ ein Gebäude verstehen, in dem religiöse Zeremonien abgehalten werden, so heißt es in der Apostelgeschichte der [[Bibel]], dass Kirche als Versammlung zu verstehen ist. Damit sind nach früherer Auffassung nicht nur religiöse Versammlungen gemeint.  
'''Kirche''': Der Begriff Kirche (kyriake: griechisch = dem Herrn zugehörig) kann ein Gebäude oder aber die Organisation der Anhängerschaft Jesu Christi meinen. Die Kirche als Organisation gliedert sich heute in verschiedene Konfessionen, wie etwa die römisch-katholische Kirche oder die lutherische, um nur ein paar Beispiele zu nennen.
 
[[Datei:800px-Pisgah.jpg|thumb|Eine Baptistenkirche in Four Oaks, North Carolina, USA]]
[[Datei:800px-Pisgah.jpg|thumb|Eine Baptistenkirche in Four Oaks, North Carolina, USA]]
==Erfahrungsbericht: Wie ich zum Yoga kam==
Artikel von Guido Telscher aus dem Yoga Vidya Journal Nr. 28, Frühling 2014:


Ich bin [[Christentum|christlich]] erzogen worden, da meine [[Eltern]] der katholischen Kirche angehörten. Meine [[Mutter]], die kirchlich sehr engagiert war, hat mich schon als [[Kind]] [[Spiritualität|spirituell]] beeinflusst. Als Säugling wurde ich getauft, mit 8 Jahren habe ich erstmals die heilige Kommunion empfangen, mit 13 Jahren wurde ich gefirmt. Als Jugendlicherwar ich Mitglied einer Jugendgruppe der katholischen Kirche. Jeden [[Sonntag]] bin ich mit meinen Eltern zum Gottesdienst gegangen. [[Glaube]] und Kirche haben mir damals viel bedeutet. Da mich die [[Arbeit]] in einer Autowerkstatt nicht begeistern konnte, wollte ich einen [[geist]]lichen [[Beruf]] ergreifen. So holte ich das Abitur nach. Eine [[Gemeinschaft|Ordensgemeinschaft]] nahm mich als Novizen auf. Vieles Positive habe ich in den ersten Jahren im [[Kloster]] erfahren. Manche [[Freundschaft]]en sind für mich prägend geblieben. Was mich am Christentum besonders fasziniert ist [[Jesus Christus]] als [[Mensch]] und als eine [[Inkarnation]] [[Gott]]es. Mit dem Studium der katholischen [[Theologie]] kam ich dem historischen Jesus immer näher. Mein Studienschwerpunkt lag auf der [[Bibel]][[wissenschaft]]. Wie Jesus will ich mit Gott verbunden sein und eins werden.
==Katholische Kirche==
[[Datei:Jesus.jpg|thumb|Jesus Christus]]
Die katholische Kirche als älteste Konfession führt ihre [[Existenz]] auf den [[Apostel]] [[Petrus]] zurück, den [[Jesus]] zum Fundament der Kirche machen wollte. Er soll nach Jesu [[Tod]] und [[Auferstehung]] die Gemeinde in Rom begründet und geleitet haben. Auch die übrigen elf [[Jünger]] Jesu gründeten an verschiedenen Orten Gemeinden und organisierten ihre Nachfolge durch verschiedene Ämter: Bischöfe, [[Priester]] und Diakone. Der Apostel Thomas soll bis nach [[Indien]] gewandert sein und dort den neuen [[Glaube]]n verbreitet haben.  


Mit der Zeit wurde ich immer mehr in die Kirche und ihre irdische [[Realität]] eingespannt. Spirituelles Wachstum fiel mir schwerer. Das hatte wohl verschiedene Ursachen. Im Laufe der Jahre wuchs meine Unzufriedenheit, aber auch meine spirituelle [[Suche]]. Durch Zufall oder war es Fügung? - kam ich auf [[Yoga]]. Meine Mutter hatte früher, als ich noch jünger war, etwas [[Hatha Yoga]] betrieben. Ich begann also ebenfalls [[Asana]]s zu praktizieren. Damals habe ich mir zufällig auch ein Buch von [[Swami]] [[Sivananda]], nämlich „[[Konzentration und Meditation]]“ gekauft, da ich mit der Anbetung des eucharistischen Brotes nicht zurechtkam und meditieren lernen wollte. Dann ergab sich die Möglichkeit als Missionar auf die Philippinen zu fliegen und dort Land und Leute näher kennen zu lernen. Die Philippinen sind das einzige [[Land]] Ostasiens, wo die Mehrzahl der Menschen katholisch ist. Ich war fasziniert von diesem tropischen Land. Auch von seinen [[Frau]]en... Leider kann man wegen des [[priester]]lichen Zölibats in keiner [[Liebesbeziehung]] leben. Ich trat daher aus dem Orden aus und musste mich völlig neu orientieren. Im Internet las ich von der Möglichkeit, bei Yoga Vidya eine 4-wöchige Ausbildung zum Yogalehrer zu machen. Das setzte ich noch 2012 in die Tat um. Dabei erfuhr ich, dass Yoga Vidya auch Mitarbeiter sucht. Ich erkundigte mich und bewarb mich schließlich für eine Anstellung im Büro.  
Sowie die Apostel von ihrem [[Lehrer]], man könnte auch [[Guru]] sagen, [[Jesus]] instruiert worden waren, gaben die Zwölf nun ihr [[Wissen]] an diese neuen Amtsträger weiter, diese wiederum an ihre Nachfolger und so weiter. Jahrzehnte nach Jesu [[Tod]] wurden dann seine [[Wort]]e und [[Tat]]en in den Evangelien niedergeschrieben. In den [[Sakrament]]en, wie [[Taufe]], [[Abendmahl]] usw. werden [[Ritual]]e behandelt, die ebenfalls auf Jesus und seine direkten [[Schüler]] zurückgehen sollen. In den sakramentalen [[Handlung]]en der Kirche wird das [[Gott|göttliche]] Heil gleichsam konserviert, verwaltet und an die Gläubigen vermittelt. Die römisch-katholische Kirche ist ihrem Selbstverständnis nach selber ein großes Sakrament.


===Viele fragen mich: Kann man denn christlichen Glauben und Yoga miteinander vereinbaren?===
==Verhältnis Kirche und Yoga==
Teile des [[Klerus]], also besagter Amtsträger, standen oder stehen dem Yoga noch heute ablehnend gegenüber, da sie den [[Hinduismus|hinduistischen]] Einfluss auf das christlich geprägte Abendland fürchten. Einige Lehren der [[Veden]] sind nicht identisch mit denen der [[Bibel]], andere dagegen finden sich in beiden heiligen [[Schrift]]en. Dabei ist zu beachten, dass Yoga selber keine [[Religion]] ist und auch nicht mit dem heutigen Hinduismus identisch ist. Yoga wurzelt zwar in den Veden, besonders den [[Upanishad]]en, die auch die Grundlage des heutigen Hinduismus bilden.


Schaut man ins Internet, gehen die Meinungen auseinander. Einige fundamentalistische Christen lehnen Yoga ab, weil insbesondere der Bhakti-Yoga mit seinen [[Mantra]]s und [[Ritual]]en für sie eine Art Götzendienst sei, bei dem die falschen ‚Götter‘ verehrt würden. Auch sei die Vorstellung einer [[Wiedergeburt]] mit der Bibel nicht vereinbar. Sicherlich ist Yoga nicht gleichbedeutend mit dem [[Hinduismus]]. Yoga ist eine ganzheitliche, praktische [[Philosophie]], die nun einmal aus dem alten [[Indien]] stammt und daher geprägt ist. Ich muss aber nicht Hindu werden um Yoga zu praktizieren! Es geht im Yoga ausschließlich um persönliche Gottsuche (Spiritualität), nicht um eine organisierte [[Religion]]. Spiritualität kann ja wie [[Mystik]] [[religion]]sübergreifend sein und auch ohne konkrete Religionszugehörigkeit existieren. Die meisten großen spirituellen [[Meister]] der Weltreligionen haben aus verschiedenen Religionen geschöpft, haben Brücken zwischen den verschiedenen [[Tradition]]en geschlagen. Das wollte auch Swami Sivananda, in dessen Tradition wir Yoga üben.  
Yoga ist aber wie die [[Mystik]] ein religions- und konfessionsübergreifendes Phänomen. Der Yoga kennt keine Dogmen, also festgelegte, heilige Glaubenssätze, wie es die Kirchen tun. Es gibt kein eigenes [[Recht]]ssystem wie in den großen Konfessionen mit ihrem Kirchenrecht. Es gibt im Yoga keine unfehlbare heilige Autorität wie es der [[Papst]] als Stellvertreter Jesu Christi auf [[Erde]]n zumindest für Katholiken sein will. Yoga ist [[Spiritualität|spirituelle]] [[Praxis]], die den Übenden auf die [[Erfahrung]] des Absoluten in seinem Innern vorbereiten will. Von daher kann auch jeder Christ Yogi sein und muss nicht erst Hindu werden.


===Ich muss aber nicht Hindu werden um Yoga zu praktizieren!===
==Swami Sivananda und die Kirche==
Der Gründer des ganzheitlichen Yoga war der [[Sohn]] eines hinduistischen Priesters, eines [[Brahmane]]n, und natürlich nicht getauft, gehörte also keiner Kirche an. 1903 wechselte der junge [[Sivananda]] nach dem Besuch der Rajah High School auf das kirchliche S.P.G College in Trichinopoly. Der Leiter dieser Schule war Bischof Walsh, einige Lehrende könnten auch dem Klerus angehört haben. An diesem College hat der junge Sivananda nicht nur die Bibel und das [[Christentum]] näher kennen gelernt, sondern eben auch die (anglikanische) Kirche Englands. Sivananda wird als Klassenbester 1905 den Abschluss machen. Seine guten Kenntnisse der Evangelien, seine sehr positive [[Meinung]] über Jesus und das Christentum gehen wohl auch auf diese Jahre an einer kirchlichen Einrichtung zurück. In späteren Jahren hatte er öfter mit Christen zu tun, die von ihm Yoga lernen wollten, aber nicht mehr mit der Kirche an sich. Ausnahme war wohl das Parlament der Religionen vom 3.-5.4.1953 in Rishikesh, an dem u.a. auch ein Pastor Catchpool als kirchlicher Delegierter teilnahm.


Der [[Sohn]] eines [[Brahmane]]n (Hindu-Priester) schreibt über Jesus in seiner "[[Die Göttliche Erkenntnis|Göttlichen Erkenntnis]]" unter anderem: "Die [[Stimme]] Jesu ist wahrhaft die Stimme des ewigen Wesens. Durch ihn drückt sich der Ruf des Unendlichen an das Endliche aus, des [[Kosmos|kosmischen]] [[Wesen]]s an das Individuum, der Ruf Gottes an den Menschen. Seine göttliche Stimme ist deshalb dieselbe wie die Stimme der [[Veden]] und der [[Upanishaden]], die Stimme des [[Koran]], der [[Avesta|Zend Avesta]], des [[Dhammapada]] und aller [[heilig]]en [[Schriften]] der großen Weltreligionen.
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Im Grunde ist die Botschaft, die er predigte, eins mit der Botschaft, die durch diese heiligen Bücher dargelegt worden ist. […] Jesus ist die Verkörperung aller seiner Lehren. In Jesus sehen wir vollkommene Heiligkeit, [[Güte]], [[Freundlichkeit]], [[Gnade]], Sanftheitund [[Gerechtigkeit]]. Er sagte: "Ich bin die [[Wahrheit]], der Weg und das [[Leben]]." Er ist die Verkörperung des Besten, Erhabensten und Schönsten. Er ist das vollkommenste Vorbild und das Ideal der Menschheit. Er ist ein [[Philosophie|Philosoph]], [[Prophet]], [[Lehrer]] und Reformer. Immer praktizierte er das, was er lehrte. […] Jesus war Gott selbst."
 
===Jesus wurde von Swami Sivananda also besonders geschätzt und verehrt===
 
Lange hat er sich mit der [[Bergpredigt]] Jesu beim Evangelisten Matthäus beschäftigt und manches daraus in seinen [[Integraler Yoga|Integralen Yoga]] übernommen. Er schreibt wiederum in der ‚Göttlichen Erkenntnis‘: „Lies immer wieder die Bergpredigt. Meditiere darüber. Wähle diese Anweisungen Gottes eine nach der anderen, Monatfür Monat, und sei sorgsam bestrebt, sie in die Praxis umzusetzen. Auf diese Weise wirst Du zu einem würdigen Kind von Jesus heranwachsen. Auf diese Weise wirst Du Jesus in Deinem eigenen [[Herz]]en wiederverkörpern”. Kein Christ kann dagegen wohl etwas einwenden.
 
Ich meine also, dass man Yoga und christlichen Glauben (und auch jede andere Religion) durchaus, wenn auch kritisch, miteinander verbinden kann. Voraussetzungen sind genügend [[Toleranz]] und das rechte Verständnis von Yoga. Im Übrigen sollte jeder Christ etwas Gutes für seinen [[Körper]] tun, den Gott ihm gegeben hat. Ferner sind auch Übungen zur Konzentration und Meditation für jeden Menschen nützlich. Dann werden sich vielleicht neue Welten, das Reich Gottes, auftun.
 
Wenn jemand zum ersten Mal zu Yoga Vidya kommt, wird er oder sie zunächst das Seminar ‚Yoga und Meditation Einführung‘ besuchen wollen. Hier kann man sehr komprimiert etwas über alle wichtigen Aspekte des Integralen Yoga nach Swami Sivananda erfahren. Da geht es dann auch um diese [[Frage]]n: Warum soll jeder Yogi zum Satsang gehen? Warum dort Mantras singen, beten, Rituale begehen? Warum hängt im Yogaraum ein Bild von Jesus neben dem von [[Shiva]]? Und so weiter.
 
In jedem Fall will ich hier im Ashram spirituell weiter wachsen. Über Yoga möchte ich noch viel mehr erfahren und lernen. Insbesondere interessiert mich auch die klassische Philosophie des [[Vedanta]] nach [[Shankaracharya]]: In Allen und Allem den einen Gott finden. Gerne will ich meine [[Erfahrung]]en und mein [[Wissen]] über Yoga weitergeben.


==Siehe auch==
==Siehe auch==
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*[http://www.yoga-vidya.de/Bilder/Galerien/Jesus.html Jesus: Auszüge aus dem Buch "Göttliche Erkenntnis", von Swami Sivananda]
*[http://www.yoga-vidya.de/Bilder/Galerien/Jesus.html Jesus: Auszüge aus dem Buch "Göttliche Erkenntnis", von Swami Sivananda]
*[https://www.yoga-vidya.de/reinkarnation-wiedergeburt/seelenwanderung/christentum-und-reinkarnation/ Christentum und Reinkarnation]
*[https://www.yoga-vidya.de/reinkarnation-wiedergeburt/seelenwanderung/christentum-und-reinkarnation/ Christentum und Reinkarnation]
*[http://www.yoga-vidya.de/de/service/blog/ostern-und-yoga/ Ostern und Yoga, oder: War Jesus ein Yogi?]
*[https://blog.yoga-vidya.de/ostern-und-yoga/ Ostern und Yoga, oder: War Jesus ein Yogi?]
*[http://mein.yoga-vidya.de/profiles/blogs/wintersonnenwende-jesus Wintersonnenwende, Jesus, Weihnachten, Christentum & Yoga]
*[http://mein.yoga-vidya.de/profiles/blogs/wintersonnenwende-jesus Wintersonnenwende, Jesus, Weihnachten, Christentum & Yoga]


==Seminare==
==Seminare==
===Christentum===
===[https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/christentum/ Christentum]===
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===[https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/andere-kulturen-religionen-ausser-christentum-hinduismus-shamanismus-indianer/ Andere Kulturen, Religionen (außer Christentum, Hinduismus), Shamanismus, Indianer, …]===
===Die Bergpredigt und ihre Bedeutung für das Yoga===
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===Phantasiereise zu Jesus und Maria===
===Phantasiereise zu Jesus und Maria===
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[[Kategorie:Christentum]]
[[Kategorie:Christentum]]
[[Kategorie:Yoga Ausbildung]]
[[Kategorie:Yoga Ausbildung]]

Version vom 22. August 2022, 15:03 Uhr

Kirche: Der Begriff Kirche (kyriake: griechisch = dem Herrn zugehörig) kann ein Gebäude oder aber die Organisation der Anhängerschaft Jesu Christi meinen. Die Kirche als Organisation gliedert sich heute in verschiedene Konfessionen, wie etwa die römisch-katholische Kirche oder die lutherische, um nur ein paar Beispiele zu nennen.

Eine Baptistenkirche in Four Oaks, North Carolina, USA

Katholische Kirche

Jesus Christus

Die katholische Kirche als älteste Konfession führt ihre Existenz auf den Apostel Petrus zurück, den Jesus zum Fundament der Kirche machen wollte. Er soll nach Jesu Tod und Auferstehung die Gemeinde in Rom begründet und geleitet haben. Auch die übrigen elf Jünger Jesu gründeten an verschiedenen Orten Gemeinden und organisierten ihre Nachfolge durch verschiedene Ämter: Bischöfe, Priester und Diakone. Der Apostel Thomas soll bis nach Indien gewandert sein und dort den neuen Glauben verbreitet haben.

Sowie die Apostel von ihrem Lehrer, man könnte auch Guru sagen, Jesus instruiert worden waren, gaben die Zwölf nun ihr Wissen an diese neuen Amtsträger weiter, diese wiederum an ihre Nachfolger und so weiter. Jahrzehnte nach Jesu Tod wurden dann seine Worte und Taten in den Evangelien niedergeschrieben. In den Sakramenten, wie Taufe, Abendmahl usw. werden Rituale behandelt, die ebenfalls auf Jesus und seine direkten Schüler zurückgehen sollen. In den sakramentalen Handlungen der Kirche wird das göttliche Heil gleichsam konserviert, verwaltet und an die Gläubigen vermittelt. Die römisch-katholische Kirche ist ihrem Selbstverständnis nach selber ein großes Sakrament.

Verhältnis Kirche und Yoga

Teile des Klerus, also besagter Amtsträger, standen oder stehen dem Yoga noch heute ablehnend gegenüber, da sie den hinduistischen Einfluss auf das christlich geprägte Abendland fürchten. Einige Lehren der Veden sind nicht identisch mit denen der Bibel, andere dagegen finden sich in beiden heiligen Schriften. Dabei ist zu beachten, dass Yoga selber keine Religion ist und auch nicht mit dem heutigen Hinduismus identisch ist. Yoga wurzelt zwar in den Veden, besonders den Upanishaden, die auch die Grundlage des heutigen Hinduismus bilden.

Yoga ist aber wie die Mystik ein religions- und konfessionsübergreifendes Phänomen. Der Yoga kennt keine Dogmen, also festgelegte, heilige Glaubenssätze, wie es die Kirchen tun. Es gibt kein eigenes Rechtssystem wie in den großen Konfessionen mit ihrem Kirchenrecht. Es gibt im Yoga keine unfehlbare heilige Autorität wie es der Papst als Stellvertreter Jesu Christi auf Erden zumindest für Katholiken sein will. Yoga ist spirituelle Praxis, die den Übenden auf die Erfahrung des Absoluten in seinem Innern vorbereiten will. Von daher kann auch jeder Christ Yogi sein und muss nicht erst Hindu werden.

Swami Sivananda und die Kirche

Der Gründer des ganzheitlichen Yoga war der Sohn eines hinduistischen Priesters, eines Brahmanen, und natürlich nicht getauft, gehörte also keiner Kirche an. 1903 wechselte der junge Sivananda nach dem Besuch der Rajah High School auf das kirchliche S.P.G College in Trichinopoly. Der Leiter dieser Schule war Bischof Walsh, einige Lehrende könnten auch dem Klerus angehört haben. An diesem College hat der junge Sivananda nicht nur die Bibel und das Christentum näher kennen gelernt, sondern eben auch die (anglikanische) Kirche Englands. Sivananda wird als Klassenbester 1905 den Abschluss machen. Seine guten Kenntnisse der Evangelien, seine sehr positive Meinung über Jesus und das Christentum gehen wohl auch auf diese Jahre an einer kirchlichen Einrichtung zurück. In späteren Jahren hatte er öfter mit Christen zu tun, die von ihm Yoga lernen wollten, aber nicht mehr mit der Kirche an sich. Ausnahme war wohl das Parlament der Religionen vom 3.-5.4.1953 in Rishikesh, an dem u.a. auch ein Pastor Catchpool als kirchlicher Delegierter teilnahm.

Siehe auch

Weblinks

Seminare

Christentum

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Andere Kulturen, Religionen (außer Christentum, Hinduismus), Shamanismus, Indianer, …

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Phantasiereise zu Jesus und Maria