Kartika

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Murugan, der auch Karttikeya, Skanda, Shanmug, Subrahmanya, Sharavanabhava heißt

Kartika und Karttika (Sanskrit: kārttika कार्त्तिक m.) ist der achte Monat im hinduistischen Kalender bzw. im Jyotisha.

Die Namen der zwölf indischen Monate sind traditionelle Monatsnamen der alten indischen Mondkalender. Kartika beginnt etwa Mitte Oktober und dauert bis ca. Mitte November, die genauen Daten sind jedoch von Jahr zu Jahr leicht unterschiedlich.


Kartika, Kartik oder Karttika?

Der achte Monat im Hindu Kalender wird eigentlich geschrieben कार्त्तिक, IAST Transkription kārttika. Daher wäre Karttika die korrektere Schreibweise. In Indien wird der Monat aber meist Kartika geschrieben, weshalb das auch im Wiki so gemacht wird...

Oft wird sogar geschrieben "Kartik" (so Swami Sivananda in seinen Werken).

Sukadev über Kartika

Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Kartika

Kartika ist einer der zwölf Monate im Sanskrit-Kalender. Kartika fällt meistens auf den Oktober/November. Kartika ist auch der Monat, an dem Skanda Sashti ist, eben das Fest von Skanda. Skanda ist ein anderer Name für Kartikeya, ein anderer Name für Subrahmanya, auch für Muruga usw. Also, Kartika – ein Monat im Oktober/November, der besonders dem Kartikeya gewidmet ist, an dem auch das Fest von Kartikeya gefeiert wird, also Skanda Sashti.

Herkunft des Namen Kartika

Den Namen Kartika, auch Karttika geschrieben, bezieht der Monat von Karttikeya, auch bekannt als Subrahmanya, Skanda, Shanmukha, Sharavanabhava oder Murugan in Südindien, Shivas und Parvatis Sohn und Ganeshas Bruder. Karttikeya selber erhielt seinen Namen von der Konstellation/Sternbild Krittikai (die Pleiaden), deren Devis ihn als kleiner Junge versorgten.

Der Monat Kartika ist der heiligste und glücksverheißendste Monat für alle Hindus. Pujas, Rituale und jede Form von spirituellen Handlungen werden sowohl von Vishnu als auch von Shiva bereitwilliger angenommen und reichlicher Belohnt als in allen anderen Monaten des Jahres.

Hintergrund aus der Skanda Purana

In der Skanda Purana wird folgende Geschichte erzählt:

Der Weise Narada fragte einmal Brahma, welches das beste Monat des Jahres sei, und welche die am besten zu verehrende Gottheit. Brahma antwortete sofort, dass der beste Monat des Jahres Kartika, und die beste zu verehrende Gottheit Narayana sei. Im Monat Kartika seien alle guten Taten von Vishnu persönlich außerordentlich hoch geschätzt und von allen Gottheiten ohne Vorbehalte akzeptiert. In diesem Monat seien alle Gottheiten ununterbrochen für ihre Verehrer verfügbar.

Rituale in Verbindung mit dem Monat Kartika

Kedar Ghat, Varanasi (Foto: Jean-Pierre Dalbéra, Paris)

In der Skanda Purana werden nicht nur alle Rituale sondern sogar das empfohlene Verhalten der Verehrer Gottes im Monat Kartika ausführlich beschrieben, um einen großen Nutzen für alle Aspiranten zu ermöglichen.

So wird zum Beispiel in diesem Monat empfohlen, Heilige Orte zu besuchen, insbesondere die Orte, die nur durch Aufsteigen von vielen Treppenstufen erreicht werden können, sowie jeden Tag ein Bad zu nehmen, wenn möglich in heiligen Gewässern.

Auch Askese Praktiken werden für diese Zeit empfohlen. Dabei sind auch einfache Praktiken wirkungsvoll, wie gänzlich auf das Auftragen von Öl auf dem Körper zu verzichten, sowie möglichst viele Handlungen zu unterlassen, die nicht unbedingt notwendig sind. Das Fasten wird auch viel in Kartika praktiziert, oft wird auf alle Lebensmittel außer Obst und Gemüse verzichtet. Wer sich in diesem Monat von allen sexuellen Handlungen enthält, der gewinnt einen großen Nutzen.

Selbstverständlich sind alle Sadhana Aktivitäten noch intensiver durchführbar und mit einem verstärkten Nutzen für den Sadhaka belohnt.

Besonders stark ist in dieser Zeit die Wirkung von Japa, das Chanten des Namen Gottes, oder das Wiederholen von Mantras.

Auch das selbstlose Dienen oder Spenden werden in Kartika verstärkt durchgeführt, und dabei ist der Nutzen, den man dadurch gewinnt, wie durch eine Lupe vergrößert. Und dies geschieht gleichermaßen im spirituellen als auch im sozialen oder gar privaten Lebensbereich. Erfolg, Verbesserung und Fortschritt sind in Kartika mit Gottes Segen leichter zu erreichen als sonst.

Von allen Gaben, die Verehrer Gott darbringen, ist in Kartika die Gabe von Licht am wirkungsvollsten. Es heißt in den Puranas, wenn jemand eine Lampe im Tempel Lord Shivas auch nur für kurze Zeit im Monat Kartika anbringt, welche Sünden auch immer diese Person in Millionen von Kalpas angesammelt hat (ein Kalpa gleicht 1000 Yugas – Weltzeitalter), alle diese Sünden werden vernichtet.

Diwali

Da das Aufbringen von Licht als Opfergabe in Kartika eine so hoch geschätzte Handlung ist, feiern in diesem Monat alle Hindus das größte Fest des Jahres, das Fest der Lichter, der Vergebung und der Versöhnung, Diwali, auch Deepawali bzw. Dipavali geschrieben.

Bedeutung des Monats Kartika in Südindien

In Südindien steht der Monat Kartika besonders unter dem Zeichen Kartikeyas. Eine große Bedeutung hat da ein sechstägiges Fest, genannt Skanda Shashti, das an dem Sieg der von Kartikeya angeführten Götterwesen, Devas, gegen die von Taraka angeführten Dämonen erinnert. Dieser Sieg symbolisiert den Sieg des Lichts über die Dunkelheit, und auf persönlicher Ebene den Sieg des Selbst über das Ego. Da unter der Leitung Kartikeyas dies möglich ist, gilt dieser auch als Gewährer der Siddhis. Siehe dazu auch http://www.yoga-vidya.de/Bilder/Galerien/Muruga1.html

Bedeutung des Monats Kartika für Vaishnavas

Krishna als Baby

Für die Verehrer Vishnus steht dieser Monat unter dem Zeichen Damodaras. Damodara ist einer der vielen Namen Krishnas. Dama bedeutet Seil und Udara bedeutet Bauch. Der Name bezieht sich auf Krishnas Lila (Göttliches Spiel) in Vrindavan, als er ein kleiner Junge war, und mal wieder Butter von Mutter Yashoda gestohlen hatte. Sie wollte ihn fangen, aber der kleine Krishna lief weg. Mit einem Stick in der Hand gehoben, lief Mutter Yashoda ihm hinterher. Sie schnappte sich den kleinen Krishna und als sie ihn vom Anblick ihres gehobenen Sticks verängstigt sah, ließ sie den Stick fallen und nahm einen Seil. Damit band sie den kleinen Krishna um die Taille, so dass er nicht mehr weg rennen konnte.

Die Geschichte zeigt uns, dass Gottes Verehrer im Monat Kartika Krishna erreichen und durch ihre Liebe und Hingabe an sich binden können. Ziele die ansonsten durch jahrelanger Praxis und harter Askese nur Wenigen zugänglich sind, können von wahren Bhaktas im Monat Kartika mit Leichtigkeit erreicht werden.

Die letzten fünf Tage des Monats Kartika

Eine besondere Wirkungskraft wird den letzten fünf Tagen des Monats Kartika zugesagt. Es heißt, dass der Nutzen, der aus einer spirituellen Handlung entsteht, die an einem der letzten fünf Tagen in Kartika ausgeführt wurde, dem Nutzen gleich kommt, der entstehen würde, wenn man diese Handlung den ganzen Monat lang praktiziert hätte.

Die letzten fünf Tage von Kartika sind als Bhishma Panchaka (Pancha bedeutet fünf) bekannt. Wie der Epos Mahabharatha berichtet, nach dem großen Kampf von Kurukshetra lag der große Held Bhishma auf den Pfeilen, von denen seinen ganzen Körper durchdrungen war. Bhishma hatte als junger Mann den Segen erhalten, nur dann zu sterben, wenn er das will. Darüber hinaus hatte er das Versprechen Krishnas, dass dieser bei seinem Tod dabei sein wird. Somit wusste er, dass ihm die Befreiung bevor steht. Er nutzte die letzten Tage seines Lebens, um seinen Enkeln, sowohl den Pandavas als auch den Kauravas, letzte Belehrungen zu geben. An den letzten fünf Tagen aß er nichts mehr, und bereitete sich innerlich auf die Begegnung mit Krishna vor und auf den Tod.

Zu Ehre des großen Helden Bhishma ist Fasten eine oft praktizierte und gerne empfohlene Askese Übung für die letzten fünf Tage des Monats Kartika.

Geschichte aus der Padma Purana

Eine Maus lebte in einem Tempel von Lord Vishnu. Da sie es besonders lecker fand, hatte die Maus die Angewohnheit, Ghee aus den dargebrachten Lämpchen zu stehlen, um sich seine Mahlzeiten damit zu verfeinern. Eines Tages währen des Monats Kartika brannten alle Lämpchen im Tempel, da die Verehrer von Vishnu ihm sein Lieblingsopfer, Licht, darbringen wollten. Die Maus war aber sehr gierig und wollte auf seine Lieblingsspeise, Ghee, nicht verzichten. Sie überschätzte ihr eigenes Geschick, und dachte, Ghee aus einem brennenden Lämpchen stehlen zu können. Während sie das flüssige Ghee aus einem Lämpchen schlürfte, verfing sich leider der brennende Docht zwischen ihren Zähnen. Die Maus erschrak und sprang verzweifelt hin und her auf dem Altar, aber das half leider nicht. Das Feuer war schnell, und die Maus war tot.

Allerdings hatte Vishnu, der im Monat Kartika nie schläft, und ununterbrochen für seine Verehrer da ist, die Szene beobachtet. Er akzeptierte das Licht als eine Opfergabe, und das Herumspringen als Tanz, und gewährte der Maus, trotz ihrer Gier und ihren schweren Sünden (von Opfergaben zu stehlen, wird als eine sehr große Sünde gesehen!) augenblicklich Moksha, die Befreiung.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Seminare

Bhakti Yoga

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Hinduistische Rituale

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