Karma: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 23. Mai 2019, 16:27 Uhr

Karma (Sanskrit: कर्मन् karman n. Nom. Sg. कर्म karma) Handlung, Gesetz von Ursache und Wirkung, Schicksal; Tätigkeit, Arbeit; heiliges Werk, Opferhandlung, Ritual; logisches Objekt, ein Handlungsfaktor (Karaka).

Karma - erläutert vom Yoga Standpunkt aus

Karma ist die Gesamtsumme unserer Handlungen aus beiden, unserem gegenwärtigen Leben und allen vorhergegangenen Leben.

Das Gesetz des Karma besagt:

  • Wir haben das, was uns geschieht, selbst erschaffen.
  • Wir sind verantwortlich für das, was uns in Zukunft geschieht.
  • Wir wachsen anhand der Erfahrung. Ereignisse sind nicht als Belohnung oder Bestrafung zu sehen, sondern als Möglichkeit zum Wachsen.

Karma कर्मन् karman Aussprache

Hier kannst du hören, wie das Sanskritwort Karma, कर्मन्, karman ausgesprochen wird:

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Die Yoga Sutras von Patanjali

कर्माशुक्लाकृष्णं योगिनस्त्रिविधमितरेषाम् || 4.7 ||

karmāśuklākṛṣṇaṃ yoginas trividham itareṣām || 4.7 ||

Das Werk (Karman) des Yogi ist weder weiß (Shukla) noch schwarz (Krishna), aber die Werke der anderen Menschen sind dreifach (weiß, schwarz und gemischt).

Drei Arten von Karma

Fünf Untergesetze des Karma

  • 1. Direkte Gesetze: alle physikalischenNaturgesetze
  • 2. Gesetz der Gedankenkraft: vomGedanken zur Manifestation
  • 3. Gesetz der Kompensation: "Was du nicht willst, das man dir tut, das füg´ auch keinem andern zu."
  • 4. Gesetz der Evolution: Manche Dinge passieren, ohne vorherige Tat, als Aufgabe des Lebens.
  • 5. Gesetz der Gnade Gottes: Gott kann Ereignisse schicken, die die persönliche Entwicklung vorantreiben.

Swami Sivananda über Karma

Swami Sivananda

Ein Artikel von Swami Sivananda aus http://www.sivanandaonline.org

Was ist Karma?

Karma bedeutet zu handeln, bedeutet aber auch das Ergebnis einer Handlung. Das Ergebnis oder die Folge einer Handlung ist Bestandteil dieser Handlung und kann so nicht von dieser abgetrennt werden. Atmen, reden, sehen, hören, essen und mehr sind Karmas. Denken ist geistiges Karma. Karma ist die Gesamtsumme unserer Handlungen aus beiden, unserem gegenwärtigen Leben und allen vorhergegangenen.

Jede Tat, jeder Gedanke, der Ausdruck findet, nennt man Karma. Das Verursacherprinzip ist das Gesetz des Karma. Wo immer eine Ursache genannt werden kann, muss eine Wirkung kommen. Ein Samen ist Ursache für einen Baum, der die Wirkung darstellt. Der Baum produziert Samen und wird zur Ursache der Samen.

Wie Karma geformt ist

Der Mensch ist von dreifacher Natur. Er besteht aus Ichha (Wunsch, Gefühl), Jnana (Wissen) und Kriya (Willen). Diese drei Naturen formen sein Karma. Der Mensch kennt Objekte wie einen Stuhl oder einen Baum. Er empfindet Freude und Sorge. Er hat den Willen dieses oder jenes zu tun – oder zu lassen.

Hinter Handlungen stehen Wunsch und Überlegung. Ein Wunsch nach einer Sache erscheint im Bewusstsein. Dann denkst du darüber nach, wie du diese bekommst. Danach bemühst du dich um den Besitz. Wunsch, Gedanken und Handlung gehen immer einher. Es ist tatsächlich so, daß dies die drei Fäden sind, zusammengeflochten zum Band des Karmas.

Der Wunsch produziert Karma. Du arbeitest dafür, das Objekt deines Wunsches in deinen Besitz zu bringen. Früchte des Karma sind Schmerz und Freude. Du wirst Geburt über Geburt benötigen, um die Früchte deines Karmas reifen zu lassen. Das ist das Gesetz des Karmas.

Wie das Gesetz sich auswirkt

Das Gesetz des Karma ist einer der fundamentalen Leitsätze nicht nur im Hinduismus, sondern auch im Buddhismus, und im Jainismus. Wie der Mensch säat, so wird er ernten. Das ist das Gesetz des Karmas. Wenn du eine böse Tat begehst, wirst du dafür leiden müssen. Wenn du eine gute Tat begehst, wird zwangsläufig Freude die Folge sein. Keine Macht der Erde kann die Handlungen daran hindern, ihre Früchte zu ernten. Jeder Gedanke, jedes Wort, jede Tat wird so aufgewogen nach Masstäben einer ewigen, göttlichen Gerechtigkeit. Das Gesetz des Karma ist unaufhaltsam.

In diesem Universum passieren Dinge nicht aus Versehen oder zufällig in ungeordneter Art und Weise. Sie geschehen in einem geregelten Ablauf; das Eine folgt aus dem Anderen. Es exisitiert eine sicher bestimmte Verbindung zwischen dem, was von dir jetzt getan wird und dem, was in der Zukunft passieren wird.

Jede Handlung hat eine dreifache Wirkung. Sie gibt dir eine angemessene Belohnung oder Frucht. Sie beeinflusst auch deinen Charakter, hinterlässt einen Fusstapfen in deinem Bewusstsein. Dieser wird dich drängen, diese Handlung zu wiederholen. Als Eindruck wird er im Geist entweder aufgrund eines inneren oder eines äusseren Reizes die Gestalt einer Gedankenwelle annehmen. Ebenso hat eine Handlung ihre Auswirkung in der Welt.

So wie du säst, wirst du ernten

Wenn du einen Samen in die Erde steckst, schickt dieser einen kleinen Stamm nach oben. Dann treiben Blätter aus dem Stamm. Dann kommen Blüten und Früchte. In den Früchten stecken wieder Samen. Mango-Samen produzieren nur Mango-Bäume. Wenn du Reis aussäast, kannst Du keinen Bündel Weizen erwarten. Die gleiche Sorte Samen produziert die gleiche Art Pflanzen. Ein Mensch kann nur dem Schosse einer Frau entspringen, ein Pferd einem Pferd und ein Hund einem Hund. Genau so, wenn du den Samen einer bösen Tat ausäast, wirst du Schmerz und Leiden ernten. Wenn du den Samen einer rechtschaffenen Tat ausäast, wirst du Freude ernten. Das ist das Gesetz des Karmas.

Was immer du durch deine Handlungen säest, kommt zu dir zurück. Wenn du anderen Freude bereitest durch Dienstbarkeit, Wohltätigkeit und freundliche Handlungen, dann säest du Freude wie einen Samen; und das wird dir Freude als Frucht einbringen. Betrübst du andere durch harsche Worte, Beleidigungen, schlechtes Behandeln, grausame Taten, Unterdrückung und so fort, dann säest du Unzufriedenheit wie einen Samen; und das wird dir als Frucht Schmerz, Leiden, Not und Elend einbringen. Das ist das unveränderliche Gesetz des Karmas.

Deine Handlungen der Vergangenheit sind verantwortlich für deine Verfassung in der Gegenwart. Deine gegenwärtigen Handlungen werden deine Zukunft ausformen, gestalten. Es gibt nicht chaotisches oder launenhaftes in dieser Welt. Du wirst gut durch deine guten Taten, und schlecht durch deine schlechten Taten.

Wenn du böse Gedanken hegst, musst du die Konsequenzen erleiden. Du wirst in Schwierigkeiten stecken. Du wirst umgeben sein von ungünstigen Umständen. Du wirst deine Umgebung und die Umstände beschuldigen. Verstehe das Gesetz und lebe weise. Pflege vornehme Gedanken. Du wirst immer glücklich sein.

Tat - Gewohnheit - Charakter - Schicksal

Der Gedanke formt deinen Charakter. Unterhältst du edle Gedanken, wirst du einen edlen Charakter entwickeln; und wenn du üble Gedanken unterhältst, wirst du einen niedrigen Charakter entwickeln. Das ist das unveränderliche Gesetz der Natur. Daher kannst du deinen Charakter ganz bewusst formen, indem du erhabene Gedanken pflegst. Der Gedanke materialisiert und wird zu einer Tat. Erlaubst du dem Geist, sich in guten, erhebenden Gedanken zu ergehen, wirst du naturgemäß gute und lobenswerte Taten begehen.

Gebaren und Verhalten enthüllt deinen Charakter. Benehmen formt auch deinen Charakter. Die Kultivierung guten Benehmens erfordert strenge Disziplin und gleichbleibende Wachsamkeit. Du wirst jeden Gedanken, jedes Wort und jede Tat beobachten müssen. Du musst sehr vorsichtig sein, wenn du dich mit anderen abgibst. Mit all deinen guten Absichten im Sinn wirst du davongetragen von der Kraft deiner vorhergegangenen falschenImpressionen, Instinkte und Impulse. Auch hoch gebildete Leute lassen es an Benehmen mangeln. Gutes Benehmen zeigt, daß du einen feinen oder polierten, disziplinierten Geist und eine wahre und gute Spiritualität besitzt. Die Ausübung von Japa, Pranayama und Mauna (oder dem Schweigegelübde) wird dir helfen, unter anderem deine Impulse zu kontrollieren.

Du säest eine Tat und erntest ein Verhalten. Du säast ein Verhalten und erntest einen Charakter. Du säast einen Charakter und erntest dein Schicksal. Somit ist dein Schicksal dein eigenes Werk. Du musst es aufbauen. Du kannst es zurückbauen indem du edle Gedanken unterhältst, rechtschaffene Taten vollbringst und deine Art zu denken änderst. Jetzt denkst du, du bist der Körper, du bist der Herr Soundso. Jetzt starte den Gegenstrom der Gedanken. Denke, du bist das alldurchdringende, unsterbliche Brahman. Du wirst zu Brahman werden. Das ist ein unveränderliches Gesetz.

Die drei Arten des Karmas : Sanchita, Prarabdha und Agami

Es gibt drei Arten von Karma, nämlich Sanchita (angesammelte Arbeiten), Prarabdha (befruchtende Arbeiten) und Kriyamana oder Agami ( jetzige Arbeiten). Sanchita Karma ist das angesammelte Karma der Vergangenheit. Ein Teil davon scheint durch im Charakter eines Menschen, in seinen Absichten und Begabungen, Fähigkeiten, Neigungen und Wünschen. Veranlagungen entstehen dadurch. Prarabdha ist der Anteil des Karmas der Vergangenheit, welches verantwortlich ist für den gegenwärtigen Körper. Derjenige Anteil des Sanchita Karmas, welches das menschliche Leben in der gegenwärtigen Inkarnation beeinflusst, wird Prarabdha genannt. Es ist reif zur Ernte. Es kann nicht vermieden oder abgeändert werden. Es wird nur verbraucht, indem es erfahren wird. Du zahlst die Rechnung für deine Vergangenheit. Prarabdha Karma ist das begonnene und nun Früchte tragende. Es ist ausgewählter Anteil aus der Masse von Sanchita Karma. Kriyamana ist das Karma, welches jetzt für die Zukunft gemacht wird. Es wird auch Agami Karma oder Vartamana genannt.

In den Vedischen Schriften gibt es eine schöne Analogie. Der Bogenschütze hat bereits einen Pfeil abgeschossen und der hat seine Hände verlassen. Er kann ihn nicht zurückrufen. Er ist dabei, einen weiteren Pfeil abzuschiessen. Das Bündel Pfeile auf seinem Rücken im Köcher ist das Sanchita; der Pfeil, den er abgeschossen hat, ist Prarabdha; und der Pfeil, den er im Begriff ist, mit seinem Bogen abzuschiessen ist Agami. So betrachtet hat er die perfekte Kontrolle über das Sanchita und das Agami, jedoch gewiss muss er sein Prarabdha ausbaden. Die Vergangenheit, die begonnen hat zu wirken, muss er erfahren.

Es gibt eine weitere schöne Analogie. Die Kornkammer repräsentiert das Sanchita Karma; der Anteil, der aus der Kornkammer genommen und in den Laden zum zukünftigen täglichen Verkauf gelegt wird, ist Agami; das, was täglich verkauft wird ist Prarabdha.

Das gesamte Sanchita Karma wird vernichtet mit Erlangen des Wissens von Brahman oder dem Ewigen. Es kann stark verbessert werden durch die Erwägung erhabener, göttlicher Gedanken und dem Tun rechtschaffener Handlungen. Agami Karma kann zerstört werden durch Sühne-Rituale oder Prayaschitta; und durch das Loslassen sowohl von der Idee des ausführenden Organs Nimitta Bhava (der Einstellung, daß man ein Instrument in der Hand Gottes ist) als auch Sakshi Bhava (jener Einstellung, daß man stiller Zeuge der Bekundungen der Sinne und des Geistes ist).

Die Herrschaft des freien Willens

Du bist der Herr über dein eigens Schicksal. Du bist der Architekt deines eigenen Glückes. Du bist verantwortlich für das, woran du leidest. Du bist verantwortlich für den augenblicklichen Zustand. Wenn du voller Freude bist, hast du das selbst geschafft. Wenn du unglücklich bist, hast du das ebenfalls selbst geschafft. Jede Handlung gebiert eine Frucht, früher oder später. Eine rechtschaffene Tat erzeugt Freude als ihre Wirkung. Eine böse Tat verursacht Schmerz. Du hast kein Bhoga Svatantrya (die Freiheit, das Ergebnis einer Handlung selbst zu bestimmen), aber du hast Karma Svatantrya (die Freiheit, die Zielrichtung deiner Taten zu bestimmen).

Das ist der Grund, warum Krishna sagt: “Karmanyeva Adhikaraste Ma Phaleshu Kadachana — Deine Angelegenheit sind nur deine Taten, niemals deren Früchte.” Janaka und andere erreichten Perfektion durch Taten. Du kannst deinen Charakter ändern, deine Gedanken und Wünsche. Des Menschen Wille ist immer frei. Durch Selbstsucht wird sein Wille unrein. Er kann seinen Willen rein machen, stark und beweglich indem er seine niederen Wünsche, und sein Mögen und Nicht-Mögen aufgibt. Jede Seele ist wie ein Mann, der ein Stück Land besitzt. Die Grösse, die Beschaffenheit der Erde, die Bedingungen des Wetters sind alle vorgegeben. Aber dieser Mann ist weitgehend frei, die Erde zu pflügen, zu düngen und guten Ertrag zu haben oder aber es Ödland bleiben zu lassen.

Was du nun in der Gegenwart bist, ist das Ergebnis von was du in der Vergangenheit gedacht und getan hast. Was du in der Zukunft sein wirst, wird das Ergebnis sein von was du jetzt denkst und tust. Du findest eine Umgebung vor, die am besten zu den Neigungen, die du dir in einem früheren Leben angeeignet hast, passt. Du kannst bessere Bedingungen schaffen für die Zukunft. Du hast die Wahl, dir dein Karma auszusuchen. Du kannst heraufsteigen zu einem sehr hohen Grad der Vollkommenheit. Du kannst ein Indra werden oder ein perfekter Yogin. Du kannst deinen Charakter ändern, deine Gedanken und deine Taten. Daher haben Bhishma und Vasishtha das Purushartha oder die Anstrengung über das Schicksal gestellt.

Ein Bootsmann ohne Riemen, Ruder und Segel wird hilflos von den Winden und der Strömung davongetragen; aber ein gewitzter Bootsmann mit Riemen, Ruder und Segel richtet das Boot mit Können in jede Richtung, die er mag und erreicht sicher das andere Ufer. Genau in dieser Weise, kann der, der die Gesetze der Natur kennt — das Gesetz des Gedankens, das Gesetz des Karmas, das Gesetz von Ursache und Wirkung — furchtlos den Ozean von Samsara befahren und das andere Ufer der Furchtlosigkeit und Unsterblichkeit sehr sicher erreichen. Er wird sich die hilfreichen Kräfte zu seinem besten Vorteil dienstbar machen und die entgegenstehenden Kräfte geschickt neutralisieren mit Hilfe des Wissens über die Gesetze. Wissen ist eine leuchtende Fackel. Daher ist Wissen absolut unverzichtbar.

Die Herrlichkeit der selbstlosen Arbeit

Selbstsüchtiges Karma führt dich von Wiedergeburt zu Wiedergeburt und erzeugt neues Karma, während du das alte abarbeitest. Entledige dich des Karmas, wenn du dir wünschst, dem Jammer der Wiedergeburt zu entgehen. Selbstlose Arbeit wird dich nicht binden. Sie wird dein Herz reinigen und führt zu der Quelle des göttlichen Lichtes und Gnade. Begreife das Gesetz von Karma und das Gesetz von Ursache und Wirkung. Denke richtig. Handle vornehm. Meditiere regelmässig und erlange ewiges Glück und Unsterblichkeit. Karta bzw. Kartri (Sanskrit: कर्ता kartā m. Nom. Sg.., कर्तृ kartṛ m.) der Handelnde, der Täter, das Subjekt, ); der Wohltäter, der Anspornende; der Schöpfer

Wie Karma verbessern - ein Vortrag von Sukadev Bretz 2018

Tue Gutes und dein Pflänzchen gedeit

Wie kann man sein Karma verbessern und dafür sorgen, dass das Leben schöner und besser verläuft? „Karma verbessern“ ist relativ und Yogis gehen davon aus, dass was immer kommt, für dich eine Gelegenheit zu wachsen ist. Daher gibt es weder gutes noch schlechtes Karma, es gibt nur Aufgaben.

Die Einstellung verbessern

Die schnellste Weise um das Karma zu verbessern, ist die Einstellung zu verbessern. Schwierigkeiten sind dazu da, um an ihnen zu wachsen. Akzeptiere sie als eine solche Gelegenheit und höre auf, dich als Opfer, in einer Opferrolle zu sehen. Lamentiere nicht, sondern nimm dein Schicksal an! Akzeptiere dein Schicksal, lerne davon und sofort hast du dein Karma verbessert.

Nutze die Gesetze des Karmas

Natürlich können auch die Gesetze des Karmas in sinnvoller Weise angewendet werden, um das Karma zu verbessern. Durch Beachtung der Gesetze des Karmas, kannst du dein Leben beeinflussen und so auch dein Karma verbessern.

Direkte Gesetze

Als erstes gibt es die direkten Gesetze. Leidest du oft unter Krankheiten, dann lebe ein gesünderes Leben indem du Asanas, Pranayama und Tiefenentspannung übst. Das sind Yogaübungen, die sehr gesund sind.

Ernähre dich gesund und verzichte auf Fleisch, Fisch, Alkohol, Tabak, Drogen, Milchprodukte, Zucker und Fertiggerichte. Iss dafür Obst, frische Salate, Gemüse, Vollkorngetreide, Hülsenfrüchte und andere gesunde Nahrungsmittel. Kommuniziere mit Menschen freundlich, vielleicht möchtest du Kommunikationskurse besuchen, lerne mit Menschen besser zu kommunizieren. Falls erforderlich, kann dir dabei auch ein „Coach“ oder Therapeut helfen. In dem du dich geschickter im Umgang mit anderen Menschen verhältst, wirst du besseres Karma aufbauen. Habe mehr Durchhaltevermögen und engagiere dich mehr, denn auch das führt zu mehr Erfolg.

Das Gesetz der Gedankenkraft

Das zweite Untergesetz des Karmas ist das der Gedankenkraft. Deine Wünsche können Wirklichkeit werden. Du kannst Bestellungen beim Universum aufgeben und dir deiner Herzenswünsche bewusst werden. Was erwarte und erhoffe ich vom Leben? Zu beten und zu bitten hat auch eine Wirkung. Wenn du hingegen über dich und andere nur negativ denkst und denkst, was alles Schlimmes passieren könnte, so hat auch das eine Kraft. Du kannst dein Karma verbessern, indem du positiv denkst und positive Wünsche entwickelst.

Das Gesetz der Kompensation

Das nächste Gesetz des Karmas ist das Gesetz der Kompensation. Indem du Gutes tust, kannst du dein Karma verbessern. Aus dem Geist er Nächstenliebe kannst du überlegen was du tun kannst, um das Leben anderer zu verbessern, was dazu führt, dass auch dein Karma besser wird.

Gesetz der Evolution

Akzeptiere die Lektionen des Lebens – das karmische Gesetz der Evolution. Indem du das, was kommt annimmst und daraus deine karmische Lektion lernst, wird das Gleiche nicht wieder kommen. Insbesondere, wenn immer wieder die gleichen Dinge in deinem Leben auftreten wird es Zeit, dass Schicksal anzunehmen, anzugehen und die Lektionen daraus zu lernen.

Zuwendung an Gott

Letztendlich kannst du dein Karma auch durch Zuwendung an Gott verbessern, denn Gottes Gnade kann alles positiv beeinflussen. Wende dich an Gott, bete an Gott und bitte Gott und du wirst merken, dass dein Leben in jeglicher Hinsicht reicher und beschenkter wird.

Video- Wie Karma verbessern

Wann kommt Karma? - ein Vortrag von Sukadev Bretz 2018

Übernimm Verantwortung für dein Handeln

Karma kommt in jedem Moment. In diesem Moment erfährst du dein Karma. Angenommen du tust eine schlechte Handlung. Wann kommt das Karma davon, wann erfährst du die Früchte. Ist das sofort oder später?

Das kann ganz unterschiedlich sein, manches Karma kommt sofort. Du schimpfst einen Menschen und er schimpft dich zurück. Am Morgen kritisierst du jemanden, weil er sich mit seiner Erkältung nicht richtig anstrengt und nachlässig ist, früher nach Hause gehen will. Zwei Tage später hast du die Erkältung. Du kritisierst einen Menschen für seine Schwächen und ein paar Tage, erlebst du das Gleiche. Manchmal kommt Karma sehr schnell. Manchmal dauert es länger. Du behandelst einen Menschen unfair, du bootest ihn aus und ein paar Jahre später geschieht dir das Gleiche.

Wann kommt Karma? Manchmal auch im nächsten Leben. Es kann auch geschehen, das du in diesem Leben, nicht sehr freundlich warst und das das im nächsten Leben resultiert in Schwierigkeiten.

Du erlebst manchmal Menschen, die wirklich bösartig handeln, gegenüber anderen, dass sie erst in späteren Leben, Schwierigkeiten haben. Es gibt Menschen die bösartig sind, das ganze Leben und scheinbar viel Erfolg haben, bis zum Schluss. Glücklich sind sie aber nicht, denn auf der psychischen Ebene kommt Karma sehr schnell.

Die großen Diktatoren sahen zum Schluss ihres Lebens, wenn sie eines überhaupt eines natürlichen Todes gestorben sind, immer unglücklich aus. Auf eine gewisse Weise, kommt Karma sofort. Schlechte Handlungen führen zu Unglück.

Ein glückliches Leben ist immer auch ein ethisches Leben. Wann kommt Karma? Manchmal sehr schnell, manchmal dauert es etwas und manchmal dauert es etwas länger.

Mehr Informationen zum Karma auf unseren Internetseiten.

Verfasser: Sukadev Bretz, Gründer von Yoga Vidya, Schüler von seinem Guru Swami Vishnu Devananda, dieser wiederum Schüler von Swami Sivananda / nach der Yoga Vedanta Tradition, die sich zum großen Teil auf den großen Meister Shankaracharya bezieht.

Video - Wann Kommt Karma?

Wann verfällt schlechtes Karma?

Karma verfällt nie

Hallo und herzlich willkommen zu einem Vortrag aus der Reihe „Fragen zum Karma“. Mein Name ist Sukadev von Yoga Vidya. Eine Frage, die gestellt wurde, ist: „Wann verfällt schlechtes Karma?“

Also wenn Du etwas Schlechtes getan hast und es wird etwas Schlechtes vielleicht kommen, wann verfällt das? Antwort: „Schlechtes Karma verfällt nie.“ Karma muss ausgearbeitet werden. Und was nicht in diesem Leben ausgearbeitet wird, das wird im nächsten Leben ausgearbeitet.

Du kannst aber auch etwas tun, um das Karma auszuarbeiten. Wenn Du eine Handlung gemacht hast, von der Du weißt, dass sie nicht richtig war, dann kannst Du vom Herzen her bereuen. Du kannst Deine Schuld zugeben. Du könntest Dich stellen. Du könntest um Entschuldigung bitten. Du könntest anbieten, den Schaden wieder gut zu machen.

Wenn das nicht möglich ist gegenüber dem Menschen, dem Du Übles getan hast, dann könntest Du schauen, ob es andere Menschen gibt, die in der gleichen Situation sind wie der Mensch, den du in die Misere gebracht hast. Dann kannst du diesen Menschen helfen oder engagiere Dich in gemeinnützigen Organisationen, die sich um solche Menschen kümmern.

Dann verfällt Karma nicht, aber Du arbeitest dieses Karma aus und dann muss es nicht mehr auf Dich zukommen. Wenn Du die Lernlektion gelernt hast und den Schaden ausgeglichen hast, ist das Karma ausgearbeitet. Dann musst Du es nicht mehr erfahren.

Ähnlich auch, wenn Du merkst, dass eine Pechsträhne und schlechtes Karma beginnt, wäre es klug, Akte der Nächstenliebe zu machen. Ich habe mal in einem Vortrag von einem buddhistischen Mönch gehört, wenn Dir jemand etwas stiehlt oder Du entdeckst eine Betrugsserie, dann gib ganz schnell viel Geld als Spende. Wenn es in Deinem Karma ist, dass Du jetzt Geld verlierst, dann wäre es klug, zügig Geld freiwillig abzugeben. Und wenn Du merkst, dass Dich jemand ausnutzt, dann wäre es klug, zügig Menschen freiwillig zu geben.

In diesem Sinne: „Wann verfällt schlechtes Karma? Nie, aber Du kannst es bewusst ausgleichen.“ Alle Informationen über Karma auf unseren Internetseiten.

Video - Wann verfällt schlechtes Karma?

Der Yoga des Verzichtes auf Karma

Ein Entsagter ist nicht der Handelnde

- Ein Vortrag von Sukadev Bretz 2019 -

  • Wie kannst du handeln ohne Verhaftung?
  • Wie kannst du handeln ohne neues Karma zu erzeugen?
  • Wie kannst du deine Handlungen des Alltages umwandeln in Yoga Praktiken?
  • Wie kannst du dein tägliches Leben zum Yoga machen?

Handle aus dem Gefühl der Einheit

Kommentar zur Bhagavad Gita des 5. Kapitel Vers 1

Arjuna sprach:

„Den Verzicht auf Handlungen, Karma rühmst du und dann wieder Yoga. Sage mir endgültig, was von Beiden wichtiger ist“

Zum einen sagt er zu Arjuna, verzichte auf Karma. Das heißt, handle nicht um neues Karma zu erzeugen. Verzichte auf Karma, glaube nicht dass du der Handelnde bist. Danach sagt er, übe Karma. Handele aus dem Gefühl der Einheit.

Der Yoga des Handeln ist überlegen

Kommentar zur Bhagavad Gita des 5. Kapitel Vers 2

Entsagung und Yoga des Handelns führen zu höchster Glückseligkeit. Von den Beiden ist der Yoga des Handelns, der Überlegene.

Handeln oder Rückzug, das ist eine Hauptfrage der Bhagavad Gita. Sollen wir handeln, uns engagieren, oder sollen wir uns zurückziehen und das Leben der spirituellen Praxis widmen?

Im Westen nicht wirklich eine Alternative, im alten Indien konnte man von zuhause weggehen, von Bettelgaben leben und irgendwo meditieren. Auch wenn du in ein Kloster gehst, wirst du Karma Yoga machen müssen. Angenommen du gehst zu Yoga Vidya in den Ashram und wirst Sevaka. Auch dort wird angenommen, dass du dich im Seva engagierst, dem uneigennützigen Dienen.

Manche der Yogaübenden sind im Rentenalter, dort wäre eine Alternative. Anstatt dich um deine Enkelkinder zu kümmern, anstatt durch die Welt zu reisen, könntest du spirituell praktizieren, all das darbieten. Vielleicht ist das im hohen Alter eine Alternative. Im normalen Alter werden die meisten, den Weg des Karma Yoga gehen, die meiste Zeit des Tages mit Handeln im beruflichen Leben verbringen, in der Beziehung, der Familie und im uneigennützigen Dienen für die Gemeinschaft.

Ein Entsagender ist, wer weder wünscht noch abgeneigt ist

Kommentar zur Bhagavad Gita des 5. Kapitel Vers 3

„Als immerwährender Entsagender möge der angesehen werden, der weder hasst noch wünscht. Denn frei von den Gegensatzpaaren, oh mächtig bewaffneter Arjuna, findet er leicht Befreiung aus den Banden“.

Karma Yoga ist der Hauptyoga für die Menschen. Den meisten Teil des Tages wirst du nicht in der Meditation, mit Asanas und Pranayama verbringen, auch nicht in Puja oder Homa und Mantra Rezitationen. Den meisten Teil wirst du im Berufsleben verbringen, in der Familie oder im uneigennützigen Engagement.

Wie kannst du trotzdem entsagen?

Es gibt einen Upanishadischen Vers der besagt: Nicht durch die Entsagung allein, ist die Unsterblichkeit zu erreichen. Deshalb fragt Arjuna immer „lass mich doch entsagen“. Entsagen ist hier nicht das Äußere. Hier sagt er, wer weder wünscht noch abgeneigt ist.

Beispiele

Nicht sagen, ich mach mit dem Menschen nichts, ich mag den nicht, der war schon einmal unfreundlich zu mir. Den brauch ich unbedingt in meinem Team, mit dem arbeite ich gut zusammen. Weder wünschen noch abneigen. Oder sagen, das mache ich nicht, das liegt mir nicht. Überlegen, was sind meine Aufgaben und tun was zu tun ist. So findet man Befreiung aus den Banden.

Gleichmütig in Erfolg oder Misserfolg, gleichmütig was für Früchte heraus kommen usw.

Wissen und rechtes Handeln bedingen sich

Kommentar zur Bhagavad Gita des 5. Kapitel Vers 4

Kinder, Nicht Weise sprechen von Wissen und dem Yoga des Handelns als wären es zwei verschiedene Dinge. Wer wahrhaft in einem fest verwurzelt ist, erntet die Früchte von Beidem.

Karma Yoga und Jnana Yoga sind nicht unterschiedlich. Wenn wir Jnana Yoga wirklich praktizieren, wirkliche Erkenntnis, dann können wir auch handeln ohne Verhaftungen.

Wenn es uns wirklich gelingt Karma Yoga ohne Verhaftung, uneigennütziges Dienen ohne etwas zu erwarten, kommen wir zur Erkenntnis.

Kommentar zur Bhagavad Gita des 5. Kapitel Vers 5

Den Ort den die Sankhyas und die Jnanis erreichen, erreichen auch die Yogis des Handelns. Derjenige erkennt, der Wissen und Handeln, Karma und Jnana als Eins erkennt.

Erreiche Harmonie durch Yoga

Erreiche Harmonie überwinde die Gegensätze

Kommentar zur Bhagavad Gita des 5. Kapitel Vers 6

Wirkliche Entsagung ist ohne Karma Yoga schwer zu erreichen. Der Yogi und der Weise der durch Yoga Harmonie erreicht, hat geht zu Brahman.

Man kann sich leicht etwas vormachen, wenn man sagt, ich mach das nicht und das nicht und dann denkt man sei jetzt ein Entsagter. Dann kann man sich etwas vorstellen. Wahre Entsagung ist über die Gegensatzpaare hinaus zu wachsen.

Beispiel

Manche Menschen sagen, das mache ich nicht, der kritisiert mich. Ich gebe meine Aufgabe ab, ich lass das sein. Sie denken ich lass jetzt los, ich entsage. Sie denken sie haben entsagt.

Aber wenn du etwas loslässt, weil du kritisiert wirst oder etwas zu anstrengend wird, dann ist das nicht wirkliche Entsagung. Dann hast du aus Abneigung oder Gekränktheit etwas aufgegeben. Dann ist das keine wirkliche Entsagung. Wirkliche Entsagung ist Verhaftungslosigkeit.

Erkenne dein Selbst als Selbst aller Wesen

Kommentar zur Bhagavad Gita des 5. Kapitel Vers 7

Wer den Weg des Karma Yoga geht, dessen Geist ganz rein ist, der selbstbeherrscht ist, seine Sinne bezwungen hat, sein Selbst als das Selbst aller Wesen erkennt, der wird nicht befleckt obgleich er handelt.

Wenn du selbstbeherrscht bist, einen reinen Geist hast, nicht mehr von Wünschen getrieben bist. Wenn du nicht mehr aus Abneigung, Gekränktheit, Ärger, Ängsten usw. handelst und siehst das dein Selbst im Wesen aller Selbste ist und das Selbst aller Wesen in deinem Selbst ist, dann wirst du kein neues Karma erzeugen.

Du wirst keine Schuld auf dich laden. Auch wenn es etwas ist, was nicht nur positive Wirkungen hat. Wenn du das aus dem Wunsch gemacht hast, etwas Gutes zu tun, in dem Bewusstsein hinter allem ist das Göttliche, ohne eigensüchtige Hintergedanken. Dann ist das was du tust, eine reine Handlung.

Ein Mensch in Harmonie denkt: Ich tue gar nichts

Kommentar zur Bhagavad Gita des 5. Kapitel Vers 8

Ich tue gar nichts, so denkt ein Mensch der in Harmonie ist und die Wahrheit erkennt. Wenn er sieht, isst, hört, geht, schläft, atmet, spricht, geschehen lässt, seufzt, die Augen öffnet und schließt, und davon überzeugt ist, das sich die Sinne zwischen den Sinnesobjekten bewegen.

Krishna geht jetzt den Weg des Jnana Yoga, als Karma Yogi. Denn der Jnani weiß ich tue nichts. Das Selbst ist unsterblich unbewegt. Körper und Geist tun ihre Dinge.

Wer seine Handlungen opfert wird nicht befleckt

Kommentar zur Bhagavad Gita des 5. Kapitel Vers 10

Wer seine Handlungen Brahman opfert und Verhaftungen aufgibt, wird von Sünden nicht befleckt so wie das Lotosblatt vom Wasser nicht befleckt wird.

So verbindet er es mit Bhakti Yoga. Die Handlungen Gott darbringen und dabei keine Verhaftungen haben. Das ist manchmal wichtig, in ethischen Zwickmühlen. Denn es gibt manchmal schwierige Entscheidungen. Du weißt nicht was das Richtige ist und vielleicht ist das auch schwer herauszufinden was das Richtige ist, irgendwer wird gekränkt, irgendwelche Auswirkungen hat es.

Aber wenn du alles Gott darbringst, nichts für dich selbst haben willst, so ethisch wie möglich handelst, dann schaffst du kein neues Karma.

Beispiel Kindererziehung

Ein Kind macht seine Hausaufgaben nicht, wie gehst du damit um? Du könntest es einfach lassen und das Kind muss die Konsequenzen selbst tragen. Es bekommt vielleicht nächsten Tag doppelt so viel Aufgaben, oder eine schlechte Note. Das ist ok. Aber mehrere schlechte Noten, versetzungsgefährdet und nachher sind die Berufsaussichten schlecht?

Also fühlst du dich aufgefordert etwas zu tun. Wenn du dein Kind zu häufig aufforderst, zu häufig hilfst, dann kommt dein Kind nicht in die Selbstständigkeit. Egal wie du dich entscheidest, ob sie richtig ist, weißt du nicht.

Beispiel 1 Yogalehrer

Angenommen du bist Yogalehrer und da ist eine Teilnehmerin die macht Asanas nicht richtig. Du willst ihr/ihm helfen und er/sie sagt: „Nein, ich will das so machen“. Du kommst in einen Konflikt. Du siehst wenn er/sie das so weiter macht, dann wird er nachher ein Nacken-Problem oder Probleme mit dem Rücken bekommen. Du willst ihm/ihr helfen, aber wenn du ihn nochmals berührst, wird er vielleicht nie mehr wiederkommen, wo anders hingehen, oder auf Yoga verzichten.

Das sind einfache Beispiele. Es gibt manchmal ethische Konflikte. Wie geht man damit um.

Beispiel 2 Yogalehrer

Hier bei Yoga Vidya haben wir eine Feedback Kultur. Ein Teilnehmer beschwert sich über einen Yogalehrer. Was machen wir. Vielleicht hat er kein gutes Selbstwertgefühl. Wenn wir ihm jetzt auch noch die Kritik weitergeben, dann wird er vielleicht nicht mehr unterrichten. Wenn wir es ihm nicht sagen, dann wird er vielleicht weiter diesen Fehler machen. Was tut man.

Es gibt jede Menge ethische Zwickmühlen. Wie gehen wir damit um? Wir können den Lehren Krishnas folgen, und überlegen nach besten Wissen und Gewissen und bringen alles Brahman dar. Wir sind ohne Verhaftungen und wenn wir es so tun und als Instrument Gottes tun und für Gott tun. Dann machen wir uns nicht schuldig, werden nicht befleckt von der Handlung und schaffen kein neues Karma.

Wer Einheit gefunden hat gelangt zum Frieden

Die Einheit in allem sehen bringt Frieden

Kommentar zur Bhagavad Gita des 5. Kapitel Vers 11

Durch das Aufgeben von Verhaftung, handeln die Yogis nur mit Körper, Geist, Verstand und Sinnen um sich zu reinigen.

Wer die Einheit gefunden hat, gelangt zum ewigen Frieden, nachdem er den Früchten des Handelns entsagt hat. Wer die Einheit nicht gefunden hat, der vom Wunsch Getriebene, der Verhaftete ist gebunden.

Um Freiheit geht es in der Bhagavad Gita. Wie kommen wir zur Freiheit, wenn wir den Früchten entsagt haben, die Einheit in Allem haben?

Freiheit ist nicht, seinen Wünschen folgen. Wer einfach seinen Wünschen folgt, ist getrieben, ist verhaftet, der ist gebunden.

Allem entsagen, erzeugt kein neues Karma

Kommentar zur Bhagavad Gita des 5. Kapitel Vers 13

Im Geist allen Handlungen, allen Karma entsagend und selbstbeherrscht ruht der Verkörperte glücklich in der Stadt mit den neun Toren. Er erzeugt kein Karma und verursacht auch nicht das Karma anderer.

Die Stadt mit den neuen Toren, das ist der Körper. Der Körper hat neun Öffnungen (zwei Augen, zwei Nasenlöcher, den Mund, zwei Ohren und die zwei Öffnungen im unteren Teil des Körpers.

Wir entsagen allem Karma, wir wollen nichts für uns. Dann erzeugen wir kein neues Karma.

Wir sind Zellen im Körper Gottes

Kommentar zur Bhagavad Gita des 5. Kapitel Vers 14

Gott lässt weder Urheberschaft noch Handlungen für die Welt entstehen und auch nicht die Verbindung mit den Früchten der Handlung.

Vielmehr ist es die Natur die handelt. Was geschieht, geschieht. Hinter allem ist das Göttliche. Wir brauchen uns nicht einbilden, dass wir diejenigen sind, die alles tun. Das Göttliche tut Alles, wir sind nur Instrumente oder wie Zellen im Körper Gottes.

Gott übernimmt weder Schuld, noch Verdienst von einem Menschen. Wissen ist von Unwissenheit umhüllt, dadurch werden die Wesen getäuscht.

Es gibt auch relative Gesetze wo es heißt, Menschen handeln irgendwo, sie tun Schlimmes und sagen dann „Gott übernimm du meine Schuld, übernimm du meine Verdienste. Ich bringe sie dir dar“.

Im höheren Sinne geschieht was geschehen soll. Im relativen ist es gut, Gott alles darzubringen, auch Schuldgefühle und Reue, Buße tun usw.

Denen jedoch, deren Unwissenheit durch Selbsterkenntnis vernichtet worden ist, enthüllt das Wissen wie die Sonne, das höchste Brahman.

Mehr zu diesen und anderen Kommentaren „Die Bhagavad Gita für Menschen von heute“ gibt es in Buchform.

Erkenne hinter allem ist das Göttliche und erkenne dich in allen Wesen, das Göttliche wirkt überall. Handle nicht aus Eigensinn und gib die Vorstellung der individuellen Verantwortung auf. Du bist ein Instrument des Göttlichen.

Die Kommentare der Bhagavad Gita ausführlich im Yoga Vidya Schriften Blog. Weitere Informationen auf den Yoga Vidya Internetseiten.

Video - Der Yoga des Verzichtes auf Karma

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Wie überwindet der Yogi das Karma?

Selbstloses Dienen

Karma ist das Gesetz von Ursache und Wirkung. Karma ist auch das Schicksal. Karma ist auch das Gesetz, wie du neues Karma schaffst.

Das Ziel des Yogis ist nicht, positives Karma zu bekommen, sondern gar kein Karma mehr zu haben. Der Yogi will die karmischen Lektionen lernen, die kommen und dabei kein neues Karma schaffen. Das wäre eine klare Antwort auf die Frage „Wie überwindet der Yogi das Karma?“ „Wie überwindet die Yogini das Karma?“ (Yogini ist der weibliche Aspekt.)

Wie überwindet der Yogi das Karma? Der Yogi überwindet das Karma zunächst durch

Die Bhagavad Gita ist die wichtigste Yoga Schrift. Sie beschreibt, wie man im Alltag die Selbstverwirklichung, die Vollkommenheit erlangen kann. In der Bhagavad Gita beschreibt Krishna in 700 Versen der 18 Kapitel, wie man das Karma überwinden kann.

Im Wesentlichen tust du das, was zu tun ist.

  • Du handelst nicht, um deine Wünsche zu erfüllen.
  • Du handelst nicht, um Besitz zu bekommen.
  • Du handelst nicht, um anderen etwas zu zeigen.

Wenn du erst einmal einfach tust, was getan werden soll, dann hast du die richtige Motivation. Wenn du handelst, sei gleichmütig in Erfolg und Misserfolg. Hafte nicht an den Früchten der Handlungen! Identifiziere dich nicht mit der Handlung! Wenn jemand anderes das, was deine Aufgabe ist, besser machen kann, dann hafte nicht an der Aufgabe, sondern überlasse sie ihm oder ihr. Du kannst dann etwas anderes machen. Hafte nicht an der Handlung! Denke auch nicht, dass du selbst das machst. Wenn du dir bewusst machst, dass das Göttliche durch dich wirken will und du selbst nicht dafür verantwortlich bist und du selbst das alles nur tust als Dienst Gottes, dann schaffst du kein neues Karma. Du lernst, was zu lernen ist. Sei ganz offen gegenüber dem, was das Schicksal dir bringt. Sei dir bewusst, was auch immer kommt, ist genau das Richtige für dich.

Wenn du so handelst, dann überwindest du das Karma. 

Video - Wie überwindet der Yogi das Karma?


Karma überwinden durch rechte Erkenntnis

Krishna und Arjuna - Lehrer und Schüler in der Bhagavad Gita

- Ein Vortrag von Sukadev Bretz 2018 -

  • Was ist Handeln?
  • Was ist nicht Handeln?
  • Was ist Karma und was nicht?

Darüber herrscht selbst bei den Weisen Verwirrung.

Krishna: Daher werd ich dich Karma lehren, durch dessen Kenntnis du von allem Übel befreit werden wirst.

Der Ausdruck Karma ist im Sanskrit sehr vielschichtig. Krishna gebraucht den Ausdruck immer wieder.

Was ist mein Karma, was soll ich tun oder nicht tun?

Woher weiß ich was mein Karma ist, oder was nicht mein Karma ist?

Krishna sagt, sogar die Weisen sind darüber verwirrt. Wenn du verwirrt bist und nicht weißt was das zu bedeuten hat, was dir gerade begegnet und wie du dich verhalten sollst. Du befindest dich in guter Gesellschaft. Selbst den Weisen geht es so.

Kommentar zum 5. Kapitel der Bhagavad Gita Vers 17

Den Wahrlich, die wahre Natur des Handelns wie auch das Karma muss erkannt werden. Wie auch des Verbotenen das Gesetzmäßigen Handelns und des Nicht Karmas.

Schwer zu verstehen ist die Natur des Karma.

Kommentar zum 5. Kapitel der Bhagavad Gita Vers 18

Wer Akarma im Karma sieht und Karma im Akarma ist weise unter den Menschen. Er ist ein Yogi und handelt gemäß seines Karmas.

Oder

Wer Nichthandeln im Handeln sieht und Handeln im Nichthandeln, der ist weise unter den Menschen. Er ist ein Yogi und führt alle Handlungen richtig aus.

Beispiel:

Um kein neues Karma zu erzeugen, reicht es nicht aus, nichts zu tun.
  • Angenommen du siehst einen Verletzten auf der Strasse der verunglückt ist. Du gehst einfach vorbei. Du hast nichts getan, aber du hast Karma erzeugt.
  • Angenommen du tust etwas, weil es getan werden muss, ohne an das Ergebnis zu denken, ohne an den Früchten der Handlungen zu hängen. Dann hast du kein neues Karma erzeugt.

Du kannst Karma erschaffen ohne das du etwas tust und du kannst etwas tun, ohne neues Karma zu erzeugen. Tue was du tun musst, mit einem Geist des Dienens, als Instrument. Dann schaffst du kein neues Karma und lernst das Richtige. Sei dir bewusst das du auch durch nicht tun, Karma erzeugen kannst. Ein weiser Yogi ist Boddhavya, er ist ein weiser Mensch.

Wie ist man weise? Indem man sich bewusst wird, wie Karma erzeugt wird. Du handelst weil es getan werden muss, um Gott zu dienen, den Menschen zu helfen und zu dienen. Wenn du so handelst oder nicht handelst, bist du weise und erschaffst kein neues Karma.

Den Menschen, dessen Unternehmungen frei von Wünschen und selbstsüchtigen Absichten sind und dessen Handlungen im Feuer der Erkenntnis verbrannt wurden sind. Ihn nennen die Wissenden einen Weisen. Wie bist du ein echter Weiser? Indem du handelst frei von Wünschen und auch selbstsüchtigen Absichten.

Handele nicht um Großes für dich zu bekommen oder um deine eigensinnigen Absichten zu befriedigen. Reinige deine Handlungen im Feuer der Erkenntnis. Man könnte auch sagen, dessen Karma im Feuer verbrannt wurden ist.

Arten der Erkenntnis

  • Was auch immer kommt, habe das Feuer der Erkenntnis im Sinne du lernst davon. Wenn etwas kommt, sei dir bewusst, es ist deine Aufgabe. Wenn Erfahrung kommt, davon lernst du. Das ist das Feuer der Erkenntnis.
  • Im Handeln besagt das Feuer der Erkenntnis, nicht du handelst, sondern willst es Gott darbringen. Nicht du selbst handelst, sondern die Gunas (Eigenschaften der Natur).

So hast du zweifache Bedeutung des Feuers der Erkenntnis. Es hilft dir zu verstehen, das alles seinen Sinn hat.

  • Das höchste Feuer der Erkenntnis sagt, das Selbst macht nichts.
  • Weitere Feuer der Erkenntnis dazwischen sagt, letztlich macht Gott alles.

Kommentar zum 5. Kapitel der Bhagavad Gita Vers 20

Der Weise hat die Anhaftung an die Früchte der Handlung aufgegeben, ist stets zufrieden und von nichts abhängig und tut nichts obwohl er tätig ist.

Wenn du weise bist, hast du die Früchte des Handelns aufgegeben. Ob du dafür belohnt wirst, anerkannt wirst usw. spielt keine Rolle. Du tust was zu tun ist, so gut du kannst. So entwickelst du Zufriedenheit und bist von nichts abhängig. Du hast nicht das Gefühl das du etwas machst, obwohl du mit deinem Körper und Psyche etwas bewirkst. Du weißt Gott macht alles.

Er hat keine Erwartungen und beherrscht seinen Geist und sich selbst, er hat alle Habgier aufgegeben und ist nur körperlich tätig. So schafft er kein neues Karma. Ohne Erwartungen, den Geist zur Ruhe gebracht, ohne Habgier. Dann tust du was zu tun ist. So trifft dich keine Schuld und entsteht kein neues Karma. Zufrieden mit dem, was er ohne Zutun erhält, frei von Gegensatzpaaren, Missgunst, gleichmütig von Erfolg und Misserfolg, ist er nicht gebunden, obgleich er handelt.

Du tust was zu tun ist, bist zufrieden mit dem was dir gegeben wird. Du bist frei von Gegensatzpaaren (Vergnügen und Schmerz, Hitze und Kälte, Anerkennung oder Tadel usw.). Du bist frei von Missgunst und hast nichts gegen einen Menschen oder eine Gruppe von Menschen. Du bist gleichmütig, egal ob es gut oder nicht so gut geht. So hast du keine Gebundenheit ans Handeln und wirst befreit.

Für den Menschen der verhaftungslos und befreit ist, dessen Geist in der Erkenntnis ruht, der um des Opfers der Gottesverehrung wirkt, verschwindet alles Karma.

Wenn du ohne Verhaftungen bist, innerlich frei bist, hinter allem das göttliche siehst und nur handelst um Gott zu dienen und zu verehren. So schaffst du kein neues Karma, du befreist dich und kannst zur Erleuchtung kommen.

Kommentar zum 5. Kapitel der Bhagavad Gita Vers 24

Brahman ist die Opfergabe. Durch Brahman wird die Opfergabe in das Feuer gegossen. Brahman wird wahrlich von dem erreicht werden, der allzeit Brahman im Handeln sieht.

Krishna bezieht sich hier auf Yajna eines Opferrituals. Arjuna war jemand der gern Yajnas und Pujas ausgeführt hat. Diese Yajna und Pujas kann man analog sehen als Karma Yoga.

Rituale

Yajna oder Homa

Ein Yajna sieht so aus, man entzündet in heiliges Feuer zum Beispiel mit Holz oder getrocknetem Kuhdung. Da hinein gibt man geklärtes Ghee (flüssiges Fett) zusammen mit Mantras. Man bringt es Gott dar. Am Ende ist nur Asche übrig. Warum tut man das? während des Rituals verbrennt man eigene Wünsche und Gedanken und reinigt sich und durch die starken Mantras verbindet man sich mit dem Göttlichen.

So ist man am Ende einer Yajna oder Puja gereinigt und fühlt sich verbunden mit Brahman. Man könnte sagen das man es nicht selbst tut, Brahman ist Aharana, das Darbringen. Brahman ist auch Havis, die Opfergabe. Brahman ist auch Agni, das Feuer das alles verbrennt. Brahman ist der Opfernde, der Rituelle. Huta ist das was geopfert wird.

yontahsukhontaraaraamastathaantarjyotireva yah

sa yogii brahmanirvaanam brahmabhuutodhigachchhati

  • Wie kannst du handeln ohne Verhaftung?
  • Wie kannst du handeln ohne neues Karma zu erzeugen?
  • Wie kannst du die Handlungen des Alltags umwandeln in Yoga Praktiken?

Arjuna sprach: „Den Verzicht auf Handlungen, Karma rühmst du, oh Krishna und dann wieder Yoga. Sage mir endgültig, was von Beiden wichtiger ist“.

Krishna sagt, verzichte auf Karma, danach sagt er, und übe Karma. Handele nicht um neues Karma zu erzeugen. Verzichte auf Karma, glaube nicht das du der Handelnde bist. Übe Karma, handele aus dem Gefühl der Einheit.

Mehr zu diesen und anderen Kommentaren „Die Bhagavad Gita für Menschen von heute“ gibt es in Buchform und als ebook

Die Kommentare der Bhagavad Gita ausführlich unter www.schriften.yoga-vidya.de

Verfasser: Sukadev Bretz, Gründer von Yoga Vidya, Schüler von seinem Guru Swami Vishnu Devananda, dieser wiederum Schüler von Swami Sivananda / nach der Yoga Vedanta Tradition, die sich zum großen Teil auf den großen Meister Shankaracharya bezieht

Sukadev über Karma

Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Karma

Karma – Ausführung, Handlung, Ritual, Schicksal. Karma ist einer der vielfältigsten Begriffe. Karma ist kaum ins Deutsche übersetzbar. Die Bhagavad Gita, also das Zwiegespräch zwischen Krishna und Arjuna, ist voll von Wortspielen mit Karma. Und ich habe ja auch ein ganzes Buch geschrieben über Karma und Reinkarnation, deshalb kann ich jetzt nicht alles über Karma erzählen. Auch auf den Yoga Vidya Internetseiten, www.yoga-vidya.de, findest du viele Vorträge über Karma und viele Internetseiten über Karma.

Hier will ich einfach erwähnen, dass Karma viele verschiedene Bedeutungen hat. Karma heißt zum einen Handlung. Wenn du etwas tust, ist das Karma. Karma heißt aber auch Reinigungshandlung. Also z.B., vielleicht kennst du Panchakarma, das sind fünf Reinigungshandlungen im Ayurveda. Vielleicht hast du gehört von den Shatkriyas - sie werden auch Shatkarmas genannt - den sechs Reinigungshandlungen im Hatha Yoga. Karmas sind aber auch Rituale, die der eigenen Reinigung dienen.

Letztlich kannst du sagen, der Grund, weshalb die Hatha Yoga Kriyas auch als Karmas bezeichnet werden, ist, dass Karmas, insbesondere im Mimamsa-System, auch Reinigungshandlungen sind, um Papas, also begangene Sünden zu sühnen. Und angenommen, jemand hätte etwas Schlechtes getan, dann macht er Karmas, rituelle Handlungen, um diese Papas zu sühnen, um Punyas anzusammeln und auf diese Weise wieder zur Erlösung zu kommen. Ähnlich mag es Unreinheiten im physischen Körper geben und die kannst du mit Shatkarmas reinigen, den sechs Reinigungstechniken oder auch mit einer Panchakarma-Kur im Ayurveda.

Karma ist aber auch das Gesetz von Ursache und Wirkung. Karma ist auch das Resultat der Handlung und damit dein Schicksal. So hast du viele verschiedene Bedeutungen des Begriffs „Karma“. Karma heißt also Handlung, Karma heißt Ausführung, Karma heißt Ausführen von Ritualen, Karma ist Reinigungshandlung und Karma heißt Schicksal.


Karma, Gelassenheit gegenüber dem Schicksal Niederschrift eines Podcasts (2014) von Sukadev <html5media>https://files.feedplace.de/sukadev/207_karma_gelassenheit-gegenueber-schicksal.mp3</html5media>

Karmalehre und Gelassenheit. Ich möchte dir heute etwas erzählen über Karma, das Gesetz von Ursache und Wirkung. Verständnis des Karmas hilft dir, gelassen zu sein gegenüber dem Schicksal. Schicksal ist das, was dir geschickt worden ist. Schicksal ist Schule. Karma, wörtlich übersetzt, heißt Handlung, Tat. Das Gesetz von Karma ist also das Gesetz von Handlungen. Das Wort „Karma“ beinhaltet aber nicht nur die Handlung selbst, sondern auch die Konsequenz der Handlung. So kann man auch sagen, das Gesetz von Karma ist das Gesetz von Ursache und Wirkung. Das Gesetz von Karma besagt, alles, was man jetzt tut, ist die Ursache für eine zukünftige Wirkung, alles, was jetzt geschieht, ist die Wirkung einer früheren Ursache. Anders formuliert, alles, was du tust, hat eine Konsequenz, die auf dich zurückfällt.

Alles, was dir geschieht, hast du irgendwann selbst verursacht oder ist dir geschickt worden, damit du daran wächst. Grundlage des Karma ist, dass du einen freien Willen hast. Du kannst durch dein jetziges Tun die Zukunft beeinflussen. Das Gesetz des Karma ist dabei sehr komplex. Karma ist nicht einfach nur Lohn oder Strafe für frühere Handlungen. Karma hat auch einen tieferen Sinn. Schicksal ist das, was auf geschickte Weise die Lektionen gibt, die dir helfen, dich zu entwickeln. Schicksal ist also eine Chance. Leben ist eine Schule. Der Mensch wächst durch die Aufgaben, die ihm von seinem Karma gestellt werden. Was auch immer geschieht, ist genau das, was du brauchst, um zu wachsen.

Karma und Reinkarnation gehören philosophisch zusammen. Was die Abläufe der verschiedenen Leben bestimmt, ist das Karma. Und Karma kann sich nur über verschiedene Leben entfalten. Grundlage für ein Verständnis von Karma ist der fünffache Sinn des Lebens. Der fünffache Sinn des Lebens besteht darin: Erstens, Erfahrungen zu machen, zweitens, Kräfte und Fähigkeiten entfalten, drittens, Lernen und Wachsen, viertens, etwas bewirken in der Welt, deine Mission, Aufgabe erfüllen, fünftens, spirituelle Verwirklichung zu erreichen. Das Gesetz des Karmas hilft, dass du diesen fünffachen Sinn gerecht wirst. Das, was kommt, soll dir also helfen, den fünffachen Sinn des Lebens zu erfahren. Ich gehe nochmals durch diese fünf Aspekte hindurch.

Erster Sinn des Lebens, Erfahrungen machen. Das Karma gibt dir die Erfahrungen, die du brauchst. Es gibt eine Art Lehrplan für jeden Menschen. Es heißt, dass du über die Abfolge aller Leben jede wichtige menschliche Erfahrung machen musst. Manche Ereignisse kommen also einfach, damit du diese Erfahrung machst. Die Frage, „warum ich“, führt also häufig nicht weiter. Oder: „Warum geschieht das mir, wo ich so ein freundlicher Mensch bin?“ Eine Analogie ist, ein Kind in Deutschland muss in die Schule gehen, lesen, schreiben, rechnen usw. Wenn ein Kind quengelt und sagt: „Warum muss ich das lesen und schreiben? Wofür sind die Rechenaufgaben Bestrafung?“ Da muss man sagen, gar nicht, im Gegenteil, wenn das Kind besser ist in der Schule, klüger ist, seine Aufgaben besser macht, dann muss es sogar noch mehr Mathe machen und noch mehr andere Fächer. Also, was auch immer auf dich zukommt, kann einfach deshalb kommen, weil es wichtige menschliche Erfahrungen sind.

Zweiter Sinn des Lebens, Kräfte und Fähigkeiten, Talente entfalten. Das Schicksal stellt dich immer wieder vor neue Herausforderungen. Es gilt, diese Herausforderungen anzunehmen. Wenn du dich vor Herausforderungen drückst, kommen diese so lange auf dich zu, bis du sie annimmst. Du musst nicht alle Herausforderungen gleich annehmen, manches kannst du auch verschieben. Ein gelassenes Leben kann kein faules Leben sein, viel mehr muss es ein engagiertes Leben sein. Du kannst auch hier überlegen: „Zu welchen Kräften und Fähigkeiten will mich meine momentane Situation bringen? Neige ich vielleicht dazu, zu früh aufzugeben? Will ich mich zurückziehen? Oder sollte ich mich engagieren? Fordert mich das Schicksal heraus, meine Fähigkeiten zu entfalten?“

Krishna erklärt Arjuna auch Karma, Szene aus der Bhagavad Gita

Eng zusammenhängend damit, dritter Sinn des Lebens, Lernen und Wachsen. Du lernst durch die Ereignisse, die kommen. Wenn dir etwas geschieht, kannst du dich auch fragen: „Was habe ich durch diese Erfahrung gelernt?“ Ich war mal vor vielen Jahren zwei Wochen im Krankenhaus. Es war für mich eine sehr wichtige Erfahrung. Ich habe gelernt, andere sich um mich sorgen zu lassen, andere für mich sorgen zu lassen. Ich habe gelernt, wie es ist, im Krankenhaus zu sein. Ich habe auch gelernt, wie liebevoll Krankenschwestern sein können. Das war für mich alles gar nicht so einfach, wo ich eher gekannt habe, ich kümmere mich um andere und bin für andere da. So musste ich lernen, andere für mich wirken zu lassen. Eine wichtige Lernlektion. Lernen und Wachsen heißt auch, dass du lernst, aus Liebe heraus zu handeln. Dazu gibt es etwas Wichtiges. Wenn du gegen das Gesetz der Liebe verstößt, aus Egoismus heraus anderen schadest, dann greift das Karmagesetz der Kompensation. Was du nicht willst, das man dir tu, das füge auch keinem anderen zu. Wenn du erfährst, wie es ist, zu leiden, fügst du hoffentlich anderen dieses Leiden nicht zu. Z.B. hast du vielleicht mal gelästert über faule Arbeitslose und erfährst dann selbst, wie es ist, arbeitslos zu sein. Oder du hast jemanden ohne Rücksicht und ohne Notwendigkeit gekündigt und später machst du einen größeren finanziellen Verlust. Dieses Gesetz der Kompensation wird manchmal als Gesetz des Karmas bezeichnet. Ich verstehe hier, ähnlich wie Swami Sivananda und wie Patanjali im Yoga Sutra oder Krishna in der Bhagavad Gita, das Gesetz des Karmas sehr viel weiter.

Vierter Sinn des Lebens ist, etwas bewirken in dieser Welt. Du bist auch hier, um etwas zu bewirken. Das Schicksal braucht deine Mithilfe für das Drama der Welt. Finde heraus, was deine Aufgabe ist und erfülle sie. Und woher weißt du, was deine Aufgabe ist? Das wäre das Thema eines eigenen Buches. Z.B. in meiner Buchreihe „Die Yogaweisheit der Bhagavad Gita“ ist das ein Dauerthema oder ein Hauptthema. Ich werde an anderer Stelle darauf eingehen.

Fünfter Punkt, spirituelle Verwirklichung erreichen. Was auch immer du erlebst, es hilft dir, irgendwann deine wahre Natur zu erfahren, die Einheit mit dem kosmischen Bewusstsein. Was auch immer du erfährst, will dich aufwecken und aufrütteln, will dich dazu bringen, dich zu lösen von allen Identifikationen, das Ewige zu erfahren.

Wenn du also erkennst, dass Leben einen Sinn hat, dann kannst du gelassen mit Schicksalsschlägen umgehen. Und wenn du davon ausgehst, dass du viele Leben hast, dann brauchst du auch nichts und niemandem hinterher zu trauern. Wenn etwas nicht abgeschlossen ist, kannst du es nochmals erleben. Und wenn du noch Karma mit einer bestimmten Person hast, werdet ihr euch nochmals begegnen.

Ein banales Beispiel: Du bekommst eine Erkältung und die trifft dich so stark, dass du nicht mehr richtig sprechen kannst, deine Nase ist zu und du kriegst nichts mehr gebacken. Du kannst jetzt fragen: Warum bekommst du diese Erkältung? Was ist der Sinn dieser Erkältung? Alle fünf Aspekte könnten berührt sein. Wichtige Erfahrung, erstens. Gefühl der Hilflosigkeit, der Kraftlosigkeit, der Hilfsbedürftigkeit. Eventuell auch die Erfahrung, mit halber Kraft etwas angehen zu müssen. Demut kommt. Zweitens, Kräfte, Fähigkeiten entfalten. Vielleicht ist das auch ein Zeichen, dass du künftig etwas mehr auf deine Gesundheit achtest, vielleicht kalt duscht, vielleicht dich gesünder ernährst, häufiger an die frische Luft gehst, deine Hände öfter wäscht usw. Drittens, Lernen, Wachsen. Demut ist immer eine wichtige Lektion. Vielleicht hast du vor kurzem gelästert über Menschen, die sich wegen ein bisschen Erkältung so anstellen, vielleicht etwas anderes. Viertens, etwas bewirken. Durch die Erfahrung der Erkältung wirst du vielleicht mitfühlender und kannst künftig einige Tipps geben für Menschen mit Erkältung.

Oder vielleicht warst du dabei, etwas zu tun, was nicht unbedingt deine Aufgabe ist. Die Erkältung hält dich davon ab. Vielleicht soll jemand anderes wirken. Oder vielleicht sollst du bewirken, dass andere Menschen sich mehr engagieren. Und das geht vielleicht, indem du jetzt irgendwo ausgeschaltet bist. Fünftens, spirituelle Verwirklichung erreichen. Vielleicht sollst du lernen, dich weniger mit dem Körper zu identifizieren. Körperliche Gesundheit ist nicht alles. Krankheit muss kein Zeichen sein, dass du etwas falsch machst, aber vielleicht ein Zeichen, dass du dich weniger identifizieren sollst. Vielleicht auch eine wichtige Erfahrung, die dir zeigt, wie sehr du dich mit dem Körper noch identifizierst und wie viel du daran arbeiten kannst. Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung.

Ein weiteres Beispiel: Finanzieller Verlust bei Finanzinvestitionen. Du hast irgendwo Geld investiert, etwas, was vielleicht in den letzten Jahren gar nicht mal so wenige Menschen gemacht haben, und du verlierst alles oder doch einen großen Teil. Warum geschieht dir das? Was lernst du daraus? Erstens, Erfahrungen machen. Finanzieller Verlust ist oft eine wichtige Erfahrung, mit vielen Emotionen verknüpft. Es ist menschlich wichtig und wertvoll, einfach Verlust an sich. Zweitens, Kräfte, Fähigkeiten entfalten. Statt dich auf deinen Ersparnissen auszuruhen, musst du dich jetzt weiter bemühen, du musst jetzt anders aktiv werden. Vielleicht war es auch eine wichtige Erfahrung, dass du dich eine Weile mit Finanzen beschäftigt hast, jetzt hast du nichts mehr, jetzt ist was anderes dran. Lernen, wachsen. Du kannst lernen, es gibt keine wirkliche materielle Sicherheit. Alles, was einen Anfang hat, hat auch ein Ende. Vielleicht hast du auch mal jemanden übervorteilt. Jetzt erfährst du, wie das ist, etwas scheinbar ohne eigene Schuld zu verlieren. Viertens, etwas bewirken. Vielleicht wolltest du dich zur Ruhe setzen mit deinen Ersparnissen und vielleicht ist das noch nicht dran. Vielleicht wolltest du das investieren in deine Selbständigkeit, vielleicht solltest du das anders angehen. Vielleicht musst du etwas kreativer sein. Fünftens, spirituelle Verwirklichung erreichen. So kannst du vielleicht erkennen, du bist nicht der materielle Besitz. Etwas zu verlieren, hilft der Nichtidentifikation. Manchmal ist es aber auch der erste Schritt der Selbsterkenntnis als Schritt zur Verbesserung. Du erkennst, dass du viel mehr am Geld gehangen hast als dir bewusst war.

Überlege selbst, was deine momentane Situation von diesem Verständnis des Karmas her zu bedeuten hat. Welche Erfahrungen machst du? Welche Kräfte, Fähigkeiten sollst du entfalten? Was lernst du? Wie wächst du? Was gibt es, was du tun sollst, bewirken sollst? Welche Aufgabe hast du, welche Mission? Und was sagt das alles vom Standpunkt der Spiritualität, der spirituellen Verwirklichung her? Ja, einiges an Aufgaben, Wichtiges an Aufgaben. Übrigens, wenn du das Thema stark vertiefen willst, dann lies doch mein Buch „Karma und Reinkarnation“. Sei dir bewusst, was auch immer auf dich zukommt, es hat einen Sinn. Du kannst gelassen mit dem Schicksal umgehen, selbst wenn auch Trauer, Ärger, Wut ihren Platz haben. Wenn du tief im Inneren weißt, es gibt einen Sinn hinter allem, dann kannst du gelassen sein gegenüber dem Schicksal.

Beispielvers aus der Bhagavad Gita

Padma, Lotusblüte
ब्रह्मण्याधाय कर्माणि सङ्गं त्यक्त्वा करोति यः |
लिप्यते न स पापेन पद्मपत्त्रमिवाम्भसा || ५.१० ||
brahmaṇy ādhāya karmāṇi saṅgaṃ tyaktvā karoti yaḥ |
lipyate na sa pāpena padma-pattram ivāmbhasā || 5.10 ||

"Wer handelt, indem er seine Handlungen (Karman) dem Brahman darbringt und Anhaftung (Sanga) aufgibt, der wird vom Übel (Papa) nicht befleckt, so wie ein Lotusblatt (Padmapattra) nicht vom Wasser (Ambhas) benetzt wird." (BhG 5.10)


Weil Wasser von einem Lotusblatt aufgrund dessen Oberflächenstruktur abperlt, ohne daran haften zu bleiben, wird die geringe Benetzbarkeit seiner Oberfläche als "Lotoseffekt" bezeichnet.

Weitere Bedeutungen Wortes Karma

Yoga in der Natur

Karman in der altindischen Sanskrit Grammatik (Vyakarana)

Das karman ist ein sogenannter "Handlungsfaktor" (Karaka). Alles dazu findest du unter dem Stichwort Karman.

Karma im Hatha Yoga

In der Hatha Yoga Schrift Gheranda Samhita werden die Reinigungstechniken als Karmas bezeichnet. Gheranda Samhita und Hatha Yoga sprechen von den Shatkarmas, den sechs Reinigungstechniken, die auch als Shatkriyas bezeichnet werden.

Karma im Bhakti Yoga bzw. im Purva Mimamsa

Karmas im Bhakti Yoga und im Purva Mimamsa Philosophie System sind Rituale, Zeremonien.

Karma in der Sanskritgrammatik (Vyakarana)

In der Sanskritgrammatik bezeichnet das Karman im Sinne eines Handlungsfaktors (Karaka) das logische Objekt.

Karma in anderen Religionen

Karma ist im Sikhismus das Gesetz von Ursache und Wirkung. Im Sikhismus bezeichnet Karma das Gesetz von Ursache und Wirkung: Wenn du jemand anderem Schaden zufügst, wird das dir selbst Leiden schaffen. Im Sikhismus hat Karma also ähnliche Bedeutung wie im Buddhismus.

Siehe auch

Hier findest du Antworten zu weiteren Fragen zum Thema Karma:

Literatur

Weblinks

Karma-Portal Swami Sivananda über Karma Karma Konsum

Multimedia

Verhaftungsloses Handeln erntet kein Karma – BG.XVIII 12

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Ausarbeitung von Karma

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Seminare

Seminare zum Thema Schicksal und Karma

Hier findest du Seminare zum Thema Schicksal und Karma:

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Karma Yoga

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