Jnanadev

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Jnanadev, der durch Wissen strahlende, Engel des Wissens. Spiritueller Name; Name eines Heiligen

Swami Sivananda über Jnanadev

Artikel aus dem Buch: Lives of Saints

Bedeutung von Jnanadev

Der Name des Heiligen Jnanadev ist in aller Munde in Maharashtra (Bundesstaat Indiens). Er war ein Siddha von Geburt. Er war ein Yogi von höchster Verwirklichung. Er hatte Kontrolle über die Elemente. Seine Arbeit Jnaneshwari ist der Kronjuwel der Marathi-Literatur. Der einfache Stil, die schönen Illustrationen und passenden Gleichnisse haben das Buch attraktiv, charmant und sehr nutzbringend werden lassen. Das Buch Jnaneshwari ist für die Bewohner von Maharashtra von vergleichbarer Bedeutung wie die Ramayana von Tulsidas für Hindi sprechende Menschen. Jnanadev lebte nur wenige Jahre, aber er tat Wunder. Er war ein Genie, ein Yogi von tiefer spiritueller Erfahrung und ein Weiser von höchstem Rang. Unerschrocken kritisierte er seine Vorgänger. Er war ein großer sozialer und religiöser Reformer. Er begründete die große Bhakti Bewegung in Maharashtra. Er war obendrein ein vorzüglicher Dichter.

Lebensgeschichte von Jnanadev

Leben der Heiligen

Die Lebensgeschichten, Wurzeln und anderen Umstände von großen Heiligen, Propheten und Weltlehrern sind alle sehr seltsam und mysteriös.

Jnanadev war der Sohn eines Swamis, eines Sannyasin. Jesus entstand in unbefleckter Empfängnis, und er war der Sohn eines Zimmermanns. Er war nicht in einem Palast geboren, er war in einem Stall geboren oder einer Höhle, wo Heubündel lagen. Kabir war der Sohn eines Webers. Er wurde in einem See gefunden. Shankara war ein armes Kind von Kaladi.

Die Eltern von Jnanadev

Jnanadev, oder Jnaneshwar (der Herr des Wissens), wie er manchmal genannt wurde, war einer der frühen Heiligen von Maharashtra. Er und Mukund Rai, der etwa einhundert Jahre früher lebte, sind die Begründer des Bhakti Panth in Maharashtra.

Im dreizehnten Jahrhundert lebte in Apegaon ein Dorfbuchhalter namens Govindapanth. Er hatte nur einen Sohn, Vittalpanth. Vittalpanth war der Vater von Jnanadev.

Vittalpanth war gottgläubig und leidenschaftslos von Kindheit an. Er liebte Pilgerreisen zu heiligen Plätzen. Er war ein großer Sanskrit-Gelehrter. Sein Herz sehnte sich nach Selbstverwirklichung. Es zog ihn hin, Sannyas zu nehmen.

Vittalpanth heiratete Rukmabai, die Tochter von Sridharpanth von Alandi, das zwölf Meilen von Puna entfernt ist und wo sich heute der Samadhi von Jnanadev befindet.

Vittalpanth war angewidert vom weltlichen Leben. Er ging auf eine Pilgerreise und kehrte zurück nach Alandi. Er wollte Sannyas nehmen. Seine Frau und sein Schwiegervater fanden keinen Gefallen daran.

Vittalpanth ging nach Varanasi und nahm Sannyas von Sripad Yati (Ramananda Swami). Rukmabai kam zu Ohren, dass ihr Ehemann sich in den Ashram zurückgezogen habe. Dies war ein großer Schock für sie. Sie betete inbrünstig zu Gott, um Wiedervereinigung mit ihrem Ehemann.

Es geschah, dass Sripad Yati, der Guru von Vittalpanth, auf seinem Weg nach Rameshwaram durch Alandi kam. Rukmabai näherte sich ihm und warf sich vor ihm nieder. Der Yati segnete sie: „Du wirst die Mutter von acht Söhnen sein.“ Rukmabai weinte bitterlich. Der Yati sagte: „Oh, gesegnete Frau, was ist der Grund deines Kummers?“ So erklärte sich Rukmabai dem Yati.

Der Yati dachte, der junge Mann, der von ihm Sannyas genommen hatte, musste der Ehemann dieser Frau sein. Sofort gab er seine Idee, nach Rameswaram zu gehen, auf. Er kehrte nach Varanasi zurück, wies seinen Schüler zurecht und sagte: „Geh zurück, werde wieder Haushälter und mache deine Frau glücklich. Sie möchte dir dienen. Meine Segnungen sind mit dir.“ Vittalpanth führte die Anweisung seines Gurus aus und kehrte nach Alandi zurück und lebte mit Rukmabai. Die orthodoxen Brahmanen von Alandi verstießen ihn und seine Frau. Sie sagten: „Es ist gegen die Schriften, in ein verheiratetes Leben zu gehen, nachdem man Sannyas genommen hat.“ Aber Vittalpanth meinte, das Rechte zu tun, denn er folgte den Instruktionen seines Gurus.

Jnanadev und seine Geschwister

Im Laufe der Zeit wurden Vittalpanth und Rukmabai vier Kinder geboren: Nivritti 1273, Jnanadev 1275, Sopan 1277 und Muktabai 1279 (drei Söhne und eine Tochter).

Nivritti wird als Inkarnation von Shiva angesehen, Jnanadev als eine Inkarnation von Vishnu, Sopan als Wiederverkörperung Brahmas und Muktabai als Saraswati Inkarnation.

Bei einer Gelegenheit ging Vittalpanth mit seinen Kindern nach Tryambakeshwar nahe Nasik, nicht weit von der Quelle des Flusses Godavari. Als sie um den Brahmagiri Berg herumgingen, begegneten sie einem Tiger. Vittalpanth rannte mit den Kindern schnell davon, aber verlor Nivrittinath. Nivrittinath betrat die Höhle von Jnaninath. Jnaninath weihte ihn in die Mysterien des Yoga ein und gab ihm all seinen spirituellen Reichtum. Einige Tage darauf war Nivrittinath wieder mit seinem Vater und den jüngeren Brüdern vereint.

Nivritti wurde ein Schüler von Jnaninath, der wiederum ein Schüler von Goraknath war. Goraknath war Schüler von Matsyendranath, der seine spirituellen Instruktionen direkt vom Herrn Shiva erhielt. Nivritti und Jnanadev studierten die Veden unter der Anleitung ihres Vaters. Sie machten jetzt sehr große Fortschritte im Studium der spirituellen Bücher.

Vittalpanth wurde seit seiner Rückkehr aus Alandi von den Brahmanen als Ausgestoßener behandelt. Er und seine Familienmitglieder mussten viel Not und Erniedrigung aushalten. Die anderen Kinder des Dorfes spielten nicht mit ihren Kindern.

Die Söhne wuchsen heran, und die Eltern wollten die Heilige Schnur-Zeremonie durchführen. Die Brahmanen lehnten es ab. Sie sagten: „Ein Sannyasin sollte kein Eheleben führen. Die Schriften erlauben keine heilige Zeremonie für die Kinder eines Sannyasins. Söhne von einem Sannyasin haben nicht das Recht, die heilige Schnur zu tragen. Sie können nicht als Brahmanen eingeweiht werden. Du und deine Frau, ihr habt die heiligen Gesetze verletzt. Für euch gibt es nur noch Prayashcitta, Buße, Sühne. Ihr beide solltet euer Leben opfern in den Triveni von Prayag, Zusammenfluss der drei heiligen Flüsse Ganga, Yamuna und Saraswati, nahe der Stadt Prayag-Allahabad.

Vittalpanth und Rukmabai verließen Alandi und opferten ihrer beider Leben am Zusammenfluß von Ganga und Yamuna bei Prayag. Sie glaubten, dass die Brahmanen schließlich Mitleid mit ihren Söhnen haben würden und die heilige Zeremonie durchführen würden. Nivritti war etwa zehn Jahre alt, Jnanadev ungefähr acht und der Jüngste etwa fünf.

Jugend von Jnanadev

Jnanadev wollte unbedingt die heilige Schnur tragen, um den Wunsch seiner Eltern, die ihr Leben dafür gegeben hatten, zu erfüllen. Wieder bat er die Brahmanen von Alandi. Die Brahmanen waren jetzt sehr bewegt, als sie die hilflosen Jungs sahen. Sie sagten zu ihnen: Bringt einen unterzeichneten Brief, eine Erlaubnis, von den gelehrten Brahmanen von Paithan. Dann werden wir die Zeremonie für euch ausführen.“

Die Jungs gingen nach Paithan und trafen die Brahmanen. Die Jungs rezitierten für sie aus den Veden. Die Brahmanen sagten: „Ihr seid nicht berechtigt, die Veden zu rezitieren, hört auf damit! Ihr seid die Söhne eines Sannyasin, der zurück ins Eheleben gegangen ist.“ Jnandev erwiderte: „Jeder darf die Veden vortragen. Selbst ein Büffel kann es.“ Er legte seine Hand auf den Rücken eines Büffels und sofort begann dieser eine Stunde lang aus den Veden zu rezitieren, genau von der Stelle an, wo Jnanadev aufgehört hatte, mit korrektem Rhythmus und Tonfall. Die Brahmanen erstarrten vor Erstaunen und Ehrfurcht. Sie sagten: „Dies sind keine gewöhnlichen Jungs. Sie sind die Inkarnation von Shankara, Vishnu und Brahma.“ Tatsächlich waren diese Jungen geborene Siddhas. Selbst dann lehnten die Brahmanen es ab, die heilige Einweihungszeremonie durchzuführen, obwohl sie die Größe dieser Jungen erkannten. Der Büffel von Paithan starb in Ale im Bezirk Puna Es gibt dort einen Samadhi Schrein für diesen Büffel. Er existiert noch heute.

Die Jungen blieben in Paithan und lehrten den Menschen die Gita. Jnanadev vollbrachte viele Wunder. Ein Brahmane hatte den Geburtstag seines Vaters zu feiern. Die Brahmanen erschienen nicht.

Jnanadevs Taten und Werke

Jnanadev brachte die Ahnen selbst vom Himmel auf die Erde.

Er erweckte einen Toten zum Leben. Der Name des Mannes war Satchidananda Pava.

Jnanadev schrieb im Alter von dreizehn Jahren Jnaneshwari, seinen wundervollen Kommentar zur Bhagavad Gita. Das Buch wurde im Jahr 1212 vollendet in Nevasa, einer Stadt am Ufer des Pravara Flusses, im Bezirk Ahmednagar. Der tatsächliche Schreiber war Sachidananda Pava.

Jnanadev´s Kommentar der Gita wird als einer der Besten angesehen. In einer großen Versammlung von Sanskrit Gelehrten in Varanasi wurde Jnanadev als Vorsitzender gewählt.

Nivritti, Jnanadev, Sopan und Muktabai gingen auf eine Pilgerreise und besuchten Pandharpur, Prabhasa, Dwaraka, Ayodhya, Mathura, Haridwar, Varanasi, Kanchi, Ujjain, Tirupathi, Rameshwaram, Madurai, Gokaran und andere Orte. Namdev begleitete sie.

Jnanadev lebte noch etwa sechs Jahre, nachdem er die Jnaneshwari Gita vollendet hatte.

Jnanadev traf Chang Dev. Chang Dev war ein berühmter Heiliger, der den Tod überwunden hatte durch seine yogischen Kräfte und 1400 Jahre alt war. Er lebte in Vateshwar. Er war sehr stolz auf das, was er im Yoga erreicht hatte. Er hatte Bhuta Siddhi, vollständige Kontrolle über alle Lebewesen. Er ritt auf einem Tiger mit einer Schlange als Peitsche. Chang Dev war neugierig auf Jnanadev. Mit einer großen Anzahl Schülern machte er sich auf den Weg, auf dem Tiger reitend, die Schlange als Peitsche. Jnanadev und seine Brüder sahen Chang Dev in all seinem Pomp nahen. Jnanadev bat die Wand, vor der er saß, sich Chang Dev entgegen zu bewegen, um ihn willkommen zu heißen.

Chang Dev war Zeuge dieses großen Wunders, das Jnanadev bewirkte. Er wurde sehr demütig. Stillschweigend stieg er von dem Tiger, warf sich vor Jnanadev hin und nahm ihn als seinen Guru an.

Mukta, ein reines Mädchen von vierzehn Jahren, gab Chang Dev, einem alten Mann von eintausendvierhundert Jahren, Anweisungen. Sie sagte: „Oh Chang Dev, höre! Wenn Du Erlösung erlangen willst, ist der erste Schritt aufrichtige Hingabe. Hingabe bringt Vairagya, innere Freiheit. Dies führt zu Jnana, Weisheit. Deshalb sollte Dein Ziel Jnana sein und Dein erster Schritt Hingabe.“

Jnanadev hatte volle Kontrolle über die Elemente. Wenn es kein Gefäß gab, um Nahrung zuzubereiten, benutzte seine Schwester seinen Rücken dazu.

Jnanadev wird auch als ein Avatar Krishnas angesehen.

Nivritti war der eigentliche Guru von Jnanadev. Nivritti bat Jnanadev, ein Buch zu schreiben, das all seine Erfahrungen in Jnana verkörperte. Jnanadev schrieb Amritanubhava, welches in 800 Versen die höchsten Erfahrungen von Jnanadev enthält.

Die letzten Tage von Jnanadev auf Erden

Jnanadev ließ seine Freunde und Brüder wissen, dass es seine Sehnsucht war, in Sanjivani Samadhi einzugehen in diesem Leben. Am dreizehnten Tag der dunklen Hälfte des Kartik Monats, etwa Ende Oktober 1296, in seinem zweiundzwanzigsten Lebensjahr ging er in Alandi in diesen Zustand von Samadhi ein. Er zog all sein Prana zu Brahmarandra, der Fontanelle, und gab seinen physischen Körper auf. Wenn jemand die Gita, von ihm geschrieben, am Ort seines Samadhi liest, werden all seine Zweifel von ihm abfallen.

All die anderen Brüder und die Schwester verließen die Welt ebenfalls innerhalb der kurzen Spanne von acht Monaten. Sopan ging in Samadhi ein am Ufer des Flusses Karha in Saswad, am Fuße des Purandhar, nahe Puna. Chang Dev erlangte Samadhi in einem Dorf namens Punatamba. Muktabai löste sich im Alter von achtzehn Jahren in die fünf Elemente auf, als es einen großen Sturm gab. Nivritti trat in Samadhi ein in Tryambak, an der Quelle des Godavari Flusses.

Vermächtnis von Jnanadev

So gingen die vier großen Seelen. In einer Zeitspanne von fünfundzwanzig Jahren zerstörten sie die Engstirnigkeit, den Fanatismus der Brahmanen dieser Zeit, erhoben sie von der Dunkelheit der Unwissenheit und etablierten fest den Weg von Bhakti und Jnana, zeigten auf, dass alle Menschen gleich sind, und dass es die Handlungen und nicht der Zufall einer Geburt oder das bloße Studium der Veden und Vedanta sind, die zählen und die Vortrefflichkeit und Ehre eines Menschen ausmachen. Unter Jnanadev´s Anhängern waren Namdev, ein Schneider; Namdev´s Diener Jani; Narahari, ein Goldschmied; Chokamela, ein Mahar (hatte diverse Aufgaben, u.a. Landarbeiter, Wächter, Straßenkehrer, Müllbeseitiger; Anm.Übs.); Sena, ein Barbier; Gora, ein Töpfer; Savanta, ein Gärtner; und Bhagu, ein Maharin. Sie alle wurden als große Verehrer Krishnas respektiert.

Jnanadev war der Begründer einer Institution, genannt Warkari Sampradaya (Pilgerbewegung), welche in Maharashtra immer noch lebendig ist in all ihrem Glanz. Sie wird „Wari zu Pandharpur“ genannt. All jene, die dieses Wari anerkennen, gehen zweimal im Jahr nach Pandharpur, an Ashad Ekadasi (Juni-Juli) und Kartik Ekadasi (Oktober-November). Sie sollten wenigstens einmal im Jahr Pandharpur aufsuchen, falls es nicht zweimal möglich ist. Es wird als so heilig angesehen, dass Jahr für Jahr, durch das ganze Leben und von Generation zu Generation, diese Pilgerreise wiederholt wird, mit Ausnahme im Zustand von Krankheit.

Möget ihr alle Inspiration aus dem Leben von Jnanadev ziehen! Möget ihr alle Euch hoch emporschwingen in das Reich des Wissens durch das sorgfältige Studium von Jnaneshwari und Amritanubhava! Mögen die Segnungen von Jnanadev, einem seltenen Siddha Yogi, über Euch allen sein! Möget ihr alle zum Jahrestag seinen Samadhi in Alandi besuchen und die Segnungen des Heiligen empfangen, der noch immer im Geheimen seine Verehrer mit dem Nektar der Unsterblichkeit nährt!

Der Spirituelle Name Jnanadev

Jnanadev, Sanskrit ज्ञानदेव jñānadeva m, ist ein Spiritueller Name und bedeutet (= Jnaneshvara) 1. Gott des Wissens, 2. dessen Gott das Wissen ist, letzteres u.a. Name eines der wichtigsten Dichterheiligen Maharashtras (gest. ca. 1296), der ein berühmter Yogi war und einen dichterischen Kommentar zur Bhagavadgita verfasste (Jnaneshvari). Jnanadev ist die Hindi Verkürzung des Sanskrit Wortes Jnanadeva. Jnanadev kann Aspiranten gegeben werden mit Soham Mantra, Om Mantra.

Jnanadeva ist Gott des Wissens, derjenige, der im höchsten Wissen Gott sehen will. Deva kann auch heißen, Strahl, der Strahlende, der Leuchtende. Deva kann man auch als Engel übersetzen, Engel des Wissens, Gott des Wissens, dessen Wissen strahlend ist, derjenige der höchstes Wissen erreichen will. Derjenige der Gott verehrt, um das höchste Wissen zu erfahren. Und auch derjenige, der anderen helfen will, das höchste Wissen zu erfahren. Jnanadev hieß auch der Name eines Heiligen, der im 16. Jahrhundert gelebt hat und das höchste Wissen erfahren hat und andern weitergegeben hat.

Ähnliche Spirituelle Namen

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Siehe auch