Jainismus

Aus Yogawiki

Jainismus auch Jinismus (Hindi: जैन धर्म jaina dharma, vom Sanskrit Jina "Sieger) "Religion in Indien, die vollkommene Gewaltlosigkeit predigt.

Erfahre im folgenden Vortrag von Sukadev Bretz, Gründer und Leiter von Yoga Vidya, mehr über den Jainismus, eine der alten Religionen Indiens. Begründet wurde der Jainismus von Mahavira, der auch Jina genannt wird. Daher stammt auch der Name Jain als jemand, der die Lehren von Jina befolgt. der Jainismus war auch für Mahatma Gandhi eine große Inspiration für das Konzept von Ahimsa auch für gesellschaftliche und politische Veränderungen

Berühmter Jain-Tempel

Sukadev über Jainismus

Niederschrift eines Vortragsvideos (2014) von Sukadev über Jainismus

Jainismus, auch Jinismus genannt, ist eine der Religionen Indiens. Jainismus wurde begründet von Mahavira. Mahavira hat in etwa zur Zeit von Buddha gelebt. Diese Zeit im 6. bis 5. Jahrhundert v.Chr. wurde von Karl Jaspers ja auch als Achsenzeit bezeichnet. Es war die Zeit, wo in China Laotse und Konfuzius gelehrt haben, die Zeit, wo im alten Griechenland die Grundlagen der griechischen Philosophie gelegt wurden, es war die Zeit, wo in Indien die Upanishaden, die letzten Upanishaden, geschrieben wurden, die Zeit von Buddha, die Zeit von Mahavira.

Jain-Tempel

Manche sagen sogar, Patanjali lebte auch zu der Zeit, obgleich die meisten sagen, Patanjali lebte ein paar hundert Jahre später. Jainismus, Jinismus ist eine Religion, die sehr starken Wert auf Ahimsa, auf Nicht-Verletzen, legt. Nicht-Verletzen ist die höchste Pflicht, Ahimsa Paramo Dharma. Lange Zeit war Jainismus einfach eine Unterteilung der indischen Religion. Der Ausdruck „Hinduismus“ kam ja sehr viel später, vermutlich erst im 19. Jahrhundert. Und Jainismus war eben eine bestimmte Richtung in dem großen Spektrum der indischen Religionen, ähnlich wie der Buddhismus. Man könnte auch sagen, Jainismus und Buddhismus, Vaishnavismus, Shaivismus usw. waren alle verschiedene Ausprägungen der großen indischen Religiosität.

Später machten dann letztlich die Orientalisten aus Teilen davon eigene Religionen, tatsächlich, sie machten daraus eigene Religionen und sagten, das ist eine eigenständige Religion. So entstand der Buddhismus, so entstand der Jainismus, so entstand der Sikhismus und all das, was dann keinen eigenständigen Religionsnamen bekam, hieß dann Hinduismus. Also, Jainismus, begründet höchstwahrscheinlich von Mahavira, auch wenn die Jain-Schriften sagen, dass es vorher schon Tirthankas gab.

Tirthankas sind die Heiligen, die Weisen im Jainismus. Ein Tirthanka ist einer, der das höchste Wissen erreicht hat. Jainismus, geprägt von Ahimsa, Gewaltlosigkeit, so weit, dass die Jains ganz bedingungslose Vegetarier sind. Die Jain-Mönche gehen sogar soweit, dass sie einen Besen haben, mit dem sie ganz sanft Insekten von der Straße fegen, damit sie kein Insekt töten. Ein Jain in dieser Tradition, insbesondere ein Jain-Mönch, wird auch nicht Autofahren, weil beim Autofahren Insekten überfahren werden und Insekten an der Windschutzscheibe hängen bleiben.

Jains haben auch eine interessante Verfahrensweise - zumindest hatten sie sie früher-, was mit dem Körper nach dem Tod geschieht. Sie wollten mit ihrem Körper noch weiter dienen, also wurde der Körper auf Bergen aufgebahrt, so dass die Geier den Körper fressen konnten, so dass der Körper also den Tieren noch etwas Gutes tut. Man könnte sagen, wenn ein Mensch beerdigt wird, haben auch Tiere etwas davon, Würmer fressen dann die Eingeweide und das Muskelgewebe weg.

Also, ein großer Wunsch, zu dienen, ein großer Wunsch, nicht zu töten. Es heißt, dass Mahatma Gandhi das Konzept von Ahimsa von den Jains bekommen hat. Auf gewisse Weise hat Mahatma Gandhi Hinduismus, Jainismus und Christentum miteinander verbunden. Vom Hinduismus hat er insbesondere die Verehrung von Rama und die Wertschätzung von Mantras bekommen. Er hat auch die Bhagavad Gita geliebt, die verhaftungsloses, uneigennütziges Handeln lehrt, letztlich engagiertes Handeln ohne Identifikation. Vom Jainismus übernahm er die bedingungslose Gewaltlosigkeit, den gewaltlosen Widerstand. Vom Christentum übernahm er auch die Feindesliebe und das Prinzip, dem Bösen nicht zu widerstehen, und die Duldungskraft.

Er übernahm aber auch noch von anderen eben die Prinzipien des gewaltlosen Widerstandes. Und so kultivierte Mahatma Gandha Ahimsa, was er insbesondere aus der Jain-Tradition hatte, ganz systematisch, so dass es ein politisches System zur Bekämpfung von Ungerechtigkeit wurde. Es nannte es dann auch Satyagraha, Aufstehen für die Wahrheit, sich engagieren für das Gute, aber mit Ahimsa. Und so gibt es noch viel mehr, was man über Jainismus sagen könnte. Du kannst ja auch nachschauen unter www.yoga-vidya,de, gib im Suchfeld ein „Jainismus“, da erfährst du eine ganze Menge darüber. Jainismus, Jinismus – alte Religionen, die in Indien entstanden sind, vermutlich im 6. oder 5. Jahrhundert v. Chr., vermutlich begründet von Mahavira, der aber nur als einer in der langen Reihe von Tirthankas, großen spirituellen Meistern, gilt.

Ahimsa – Nichtverletzen und Güte – mp3 Kurzvortrag

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In Indien sind etwa 0,5% der Bevölkerung Anhänger des Jainismus. Diese leben vorwiegend in Gujarat und Mumbai. Der Jainismus entstand im 6. Jahrhundert v. Chr. als Reformbewegung gegen das Kastensystem, hinduistische Rituale und den Brahmismus. Der Jainismus wurde von Mahavira, einem Zeitgenossen Buddhas, gegründet. Die Hauptidee des Jainismus liegt in Ahimsa, der Gewaltlosigkeit.

Es gibt auch in Südindien kleinere jainistische Gemeinden, v.a. an der Küste des indischen Bundesstaates Karnataka.

Einer der bedeutendsten jainistischen Pilgerorte steht in Sravanabelagola. Es handelt sich um eine 17 m Gomateshvara-Skulptur, einer der größten Monolithen der Welt.

Oft tragen die Pilger einen Mundschutz, um nicht Insekten zu verschlucken und sie kehren vor jedem Schritt, um kein Tier zu zertreten. Gegenstände aus Leder müssen vor jedem Jain-Tempel abgelegt werden, da sie von getöteten Tieren stammen." (Quelle: Lonely Planet Südindien ISBN 978-3-8297-1599-7)

Swami Sivananda über Karma in der Philosophie des Jainismus

Artikel von Swami Sivananda aus Practice of Nature Yoga

Die Philosophie der Jainas unterteilt Karma in acht Kategorien: Karma, das Wissen über die Wahrheit behindert; Karma, das die verschiedenen Arten von rechter Erkenntnis behindert; Karma, das Freude und Schmerz verursacht und Karma, das Verwirrung erzeugt. Die anderen vier Kategorien sind wieder sehr genau in andere Sparten unterteilt, so dass ein Lernender, der sich mit der jainistischen Karma-Philosophie befasst, jede Wirkung auf ein bestimmtes Karma zurückführen kann. Menschen mit dem rechten Glauben, dem rechten Wissen und dem rechten Betragen löschen alles Karma und entwickeln so die Natur ihrer Seele vollständig. Sie erreichen höchste Vervollkommnung, werden göttlich und tragen den Namen Jaina. Jene Jainas, die auf jeder Entwicklungsstufe das Gesetz verkünden und die Ordnung begründen, werden Tirthankara genannt.

Lebe Ahimsa das Nichtverletzen -mp3- Vortrag mit Sukadev

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Nach dem Gesetz des Karma muss der Mensch die Wirkungen seiner früheren Handlungen abarbeiten. Dieses Karma ist eine Art Kraft, die die Seele gefangen hält und sie daran hindert, sich selbst vollständig zu erkennen. Es gibt viele Arten dieser Kraft. Die Verhaftung des Karma entsteht aus den Tendenzen und die hervorstechendste davon bestimmt die Körperart, die die Seele in ihrer zukünftigen Inkarnation annehmen wird. Die Gesamtheit dieser Tendenzen ist das, was man Charakter nennt. Dieser Charakter enthält in sich die gut verarbeiteten und assimilierten Erfahrungen der gesamten Seelenvergangenheit. Wenn wir nun diese Vorstellung über die Tendenz analysieren wollten, so würden wir richtig beobachten, dass es sich dabei um eine Veränderung des Geistes in einer besonderen Weise handelt. Die Schriften der Jainas lehren, dass die karmische Kraft das Produkt einer Sache ist, deren Bestandteile mit der Seele verbunden worden sind. Dies erklärt die Art der Kraft, die verhindert, dass die Seele ihre eigene paradiesische Natur erkennt. Alles, was die Seele tun muss, ist offensichtlich die Bestandteile der Sache loszuwerden, die sie selbst angezogen hat. Sobald dies erreicht ist, ist die Seele befreit von jeder Verhaftung und erlangt vollkommenes Wissen und Glück.

Karma ist eine Energie, die ein verkörpertes Wesen hervorbringt – sei es lebendig, geistig oder moralisch – und die es in der Weltlichkeit hält, den Samsaras. Karma ist kurzum die ganze samsarische Verhüllung eines verkörperten Wesens. Es ist vollkommen der Opferidee entledigt. Karmas, die den Menschen in seiner Entwicklung behindern, heißen Papas (schlechte Taten); jene, die eine positive Entwicklung fördern nennt man Punyas. Die jainistische Philosophie zählt detailliert die Karmas auf und erklärt, wie sie angezogen werden (Ashrava), wie sie vom Einzelnen absorbiert werden, wie ihr Einfluss gestoppt werden kann (Samvara), wie sie vollständig abgearbeitet werden können (Nirjara) und was der Endzustand eines vollkommenen Menschen ist (Moksha). Dieser besondere Philosophiezweig schließt deshalb Themen ein wie Gefühle, Vorstellungen, Bewusstsein, Schmerzen und Freude, Lebensmoral, moralische Verworfenheit, Bildung des Körpers und alle Faktoren der Individualität.

Mitgefühl und Ahimsa – mp3 Vortrag

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Vortrag von Sukadev über die Yamas

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Seminare

Indische Schriften

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