Jahreswechsel

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Inspirationen und Gedanken zum Jahreswechsel: Lass dein Jahr gut abschließen - und lass das Neue Jahr gut beginnen, mit inspirierenden Gedanken.

Jahreswechsel - ein neuer Anfang

von Swami Chidananda - aus dem Büchlein "Vorträge zum Jahreswechsel"


Satsang, Zusammensein mit Weisen/Heiligen bzw. in Gesellschaft anderer ernsthafter spirituell Suchender – hat einen großen reinigenden/läuternden Effekt, „heiligt“ und transformiert uns, erhebt und inspiriert unser ganzes Sein/Wesen – um so einzutreten in das Geschenk jeden neuen Tages, das wir bekommen.

Um diesen Tag vor dem Jahreswechsel zu einem weiteren Schritt in Richtung auf das Ideal der Vollkommenheit zu machen, welches die Rishis und alten Weisen – und die Mystiker und Denker vieler Traditionen - der ganzen Menschheit vor Augen gestellt haben als das höchste letztliche Ziel des Lebens.

Das Ziel ist, vollkommen zu werden – Jesus: Seid vollkommen wie der Vater im Himmel vollkommen ist. Oder: Der Schüler ist vollkommen wie der Meister – ewig frei und furchtlos. Das Ziel ist, Bhuma, die Fülle, die Vollständigkeit zu erlangen, Paripurna Avastha (Pluto), den Zustand der Fülle, das Brahman, das Absolute.

Möge dieser Tag vor dem Jahreswechsel ein weiterer Schritt ein Schritt höher zu diesen großartigen, glorreichen Geschick göttlicher Vollkommenheit für dich sein, die ewig, untrennbar, glorreich, frei von jeglicher Unvollkommenheit, Schwäche und Rückschlägen ist.

Wir sind dankbar dafür, dass wir diesen Tag, diese Zeitspanne von 24 Stunden auf unserer Reise zur Unsterblichkeit hier mit anderen verbringen dürfen, mit dem richtigen Fuß, so dass alles, was wir heute tun und erleben, erfüllt sein möge von der göttlicher Essenz, die unsere wahre Natur ist – so dass unser Leben tatsächlich ein Ausdruck dieser essentiellen inneren Wirklichkeit wird. So dass unser Leben wahrhaft dynamisch wird, eine aktive Manifestation durch Gedanke, Wort und Tat dieser inneren Wahrheit, der ewigen Wahrheit unserer innewohnenden Göttlichkeit.

Bald kommt der Jahreswechsel

Radiant Atman – strahlendes Selbst! Geliebte und gesegnete Kinder Gottes, Das alte Jahr nähert sich seinem Ende, das neue Jahr wird bald beginnen.

Nutze die Tage vor dem Jahreswechsel, um das zu überdenken, was wert ist, bedacht zu werden: über dich selbst, über dein Leben, über deine Ideale und Prinzipien, über deine Plus- und Minuspunkte, Dein Soll und Haben in deiner persönlichen Jahres- bzw. Lebensbilanz; deine Stärken und deine Schwächen; und inwieweit du es geschafft hast, deine positiven Vorsätze und Absichten umzusetzen.

Inwieweit du in der Lage warst, mit inneren Situationen umzugehen, die manchmal hochschießen – mal mehr, mal weniger – und die dein Voranschreiten zu deinem Ziel was immer das Ziel sein mag – behindern. Die Weisen und Meister/Meisterinnen verschiedenster Traditionen sagen uns, es gibt bestimmte übergeordnete Ziele, die das Wichtigste im Leben sind, die das Leben überhaupt erst lebenswert machen, es interessant machen, ihm eine tiefe Bedeutung und echtes Gewicht geben. Auf deinem Fortschritt zu diesen hohen Zielen – was haben die kleinen inneren Situationen für einen Stellenwert – die vielleicht zu häufig in dir hochkommen? Trachte danach, mit ihnen geschickt umzugehen und sie allmählich zu überwinden, sie allmählich weniger werden zu lassen, so dass sie schließlich ganz verschwinden.

Verkrustungen gibt es selbst bei Diamanten. Aber sie gehören dort eigentlich nicht hin, denn das Wesen des Diamanten ist strahlende Reinheit und Schönheit. Rohdiamanten werden daher einem bestimmten Bearbeitungsprozess unterworfen, in dem sie von all den unnötigen Bestandteilen befreit werden, die um sie herum gewachsen sind. So können sie in ihrer großen Reinheit und Schönheit erstrahlen, was ihre wahre Natur und Bestimmung ist.

In ähnlicher Weise, sollten diese anderen Dinge die zusammen mit deiner ewigen essentiellen Natur existieren, die zusammen mit der inhärenten Vollkommenheit, mit der wahren Essenz, die du in Wahrheit bist, existieren, einem Prozess unterworfen werden, durch den schrittweise überwunden und eliminiert werden, so dass du in deiner ursprünglichen Reinheit deines wahren inneren Selbst erstrahlen kannst. Deshalb bist du zum Yoga, auf den spirituellen Weg gekommen.

Vielleicht beschäftigst du dich mit spiritueller Literatur Bücher wie der Bhagavad Gita, den Upanishaden, der Bibel, buddhistischen Texten, der Yoga Vasishtha, Lehren großer Heiler und Meister/Meisterinnen wie Swami Sivananda, Aurobindo, Ramakrishna, des heiligen Franziskus und vieler anderer.

All dieses Wissen nimmst du nicht nur auf, um deinen Intellekt zu füttern oder dir die Befriedigung zu geben „ich weiß das und das“. Es ist vielmehr dafür gedacht, Licht auf den Weg der spirituellen Entwicklung zu werfen, auf diesen Weg, der dich in den höchsten Zustand der Vollkommenheit zurück versetzen will. Die Weisheitslehren sollen praktische Hilfen dabei sein. Sie sollen dir die Werkzeuge an die Hand geben, mit denen du an dir selbst arbeiten kannst bis du wie ein funkelnder Diamant erstrahlst.

Vidyas – Lehren, die zum Jahreswechsel den Weg eines idealen, glücklichen Lebens erhellen

Wissen ist nur dann wertvoll, wenn es angewandt wird und du einen Nutzen davon hast. – Hier spreche ich jetzt nicht von dem höchsten Wissen, das deine wahre Natur ist, Atma-Jnana – deine wahre Natur ist Brahman.

Die Upanishaden sprechen von Para Vidya, dem höchsten Wissen – Brahman, Selbstverwirklichung, Erleuchtung, und von Apara Vidya, dem relativeren Wissen.

Hier beziehe ich mich jetzt auf die verschiedenen Apara Vidyas – Wissen – ein relativeres Wissen auf dem spirituellen Weg. Nicht das weltliche Wissen, Wissenschaft. Sondern relatives Wissen, das dir auf deinem Weg helfen kann.

Auch Apara Vidya kann man in 2 Kategorien einteilen:

Einmal ist da das weite Feld des Wissens, das dir hilft, angenehm und gut in dieser Welt zu leben und zurechtzukommen. Das Wissen, das dir bei den alltäglichen Bedürfnissen des Lebens hilft – die Upanishaden nennen das „Alpa“ – und das notwendig und essentiell ist, so lange wir in einem physischen Körper leben müssen und mit diesem Körper (als einem Instrument) nach einem glücklichen Leben und nach Vollkommenheit streben.

Dazu gehört auch das Streben nach physischer Vollkommenheit: gute Gesundheit und Stärke, einen kraftvollen Körper zu entwickeln bzw. zu erhalten, ein starkes Instrument, um unseren Mit-Wesen zu helfen/zu dienen, Yoga zu praktizieren, unsere Aufgaben zu erfüllen, unser Kartavya Karma. Physische Stärke und Gesundheit sind wertvoll in jeder Hinsicht im Leben, denn sie erleichtern das Leben in dieser Welt, in der du zurechtkommen musst. Es gehört auch zu deiner Aufgabe, diesen physischen Körper, der den Einflüssen von Hunger und Durst, Hitze und Kälte unterliegt, auf eine angenehme, gute Weise zu pflegen und zu unterhalten. Obwohl gleichzeitig der spirituell Suchende danach streben sollte, die Fähigkeit und Stärke zu entwickeln, mit Unbequemlichkeiten und härteren Lebensbedingungen zurecht zu kommen, ist es natürlich und spontan in der menschlichen Natur angelegt, danach zu streben, auf eine nicht zu unkomfortable Weise zu leben. Sich um den Körper z kümmern ist auch notwendig, denn es hilft dir, alle möglichen anderen Aufgaben zu erfüllen: beruflich, gesellschaftlich, familiär, usw. – und deine Funktionen als Mitglied der menschlichen Gesellschaft zu erfüllen, in der du lebst. Als nächstes, wenn du dich ausreichend um die Bedürfnisse des Körpers gekümmert hast, musst du dir die nötigen Kenntnisse deiner Zeit aneignen, und Kenntnisse auf dem Gebiet, wie du dein Leben erfolgreich leben kannst als Mitglied einer Familie, einer Gesellschaft, eines Berufsstandes. Auch diese Kenntnisse sind notwendig.

Darüber hinaus – wie wir also unser „normales“ weltliches Leben gut und erfolgreich leben können, gibt es aber in diesem relativen Wissen auch einen Aspekt, der uns hilft in unserer Persönlichkeits- und spirituellen Entwicklung. Zum Beispiel Svadhyaya, das Studium spiritueller Literatur, Raja Yoga = Psychologie, um uns besser zu verstehen, um zu verstehen, warum unser Geist so und so sich benimmt und funktioniert, warum bestimmte Arten von Gedanken und Emotionen kommen. Was und wo ist die Wurzel und Quelle von all dem, was in uns abläuft, von diesen Gedanken usw.? Können wir sie ändern? Wie können wir sie ändern? Wenn wir sie ändern wollen, welche Gesetzmäßigkeiten gelten und wirken auf dieser Ebene unseres Seins, die Gedanken entstehen lassen, die dazu führen, dass diese Gedanken andere Impulse, Wünsche, Sehnsüchte und Handlungen auslösen? Was sind das für Gesetzmäßigkeiten, die wir verstehen müssen, wenn wir unseren Geist, unsere Gedanken, unser Gemüt beeinflussen wollen. – Auch das ist Teil des Apara Vidya, des relativen Wissens – Psychologie, Raja Yoga.

Dann gehört dazu ein Erforschen und eine Kenntnis der spirituellen Gesetzmäßigkeiten: Wie können wir unser Bewusstsein schrittweise zu höheren und höheren Ebenen des Seins führen, unsere Gefühle und Wahrnehmungen entwickeln, verfeinern und sie hinlenken zu der höchsten Wirklichkeit, Gott, dem Kosmischen Wesen, der Höchsten universellen Seele, des Spirit, von dem wir ein Teil sind. Auch das ist ein Teil dieses relativen Wissens – Jnana Yoga.

Wenn wir glücklich leben und in unserer Evolution voranschreiten wollen, müssen wir uns mit diesen Vidyas ausstatten und auf ihrer Basis, die den spirituellen Weg, den Weg eines idealen Lebens aufzeigen, auf dem Weg des spirituellen Aufstiegs vom Individuellen zum Universellen, vom Menschlichen zum Göttlichen, dem spirituellen Aufstieg des Menschen zu Gott hin, im Licht dieser verschiedenen Aspekte des Wissens, die wir so erworben und entwickeln haben, müssen wir schauen und darauf achten, auf welche Weise wir in der Lage sind, mit uns selbst umzugehen und – im Rückblick auf dieses zu Ende gehende Jahr – wie erfolgreich wir waren in diesem Prozess, uns selbst zu studieren, uns selbst besser zu kennen und das Wissen anzuwenden, um uns im Laufe der Jahre zu transformieren.

Lasst uns daher leben im Licht der Weisheitslehrer all der erleuchteten Weisen und Seher. Lasst uns im Licht unserer eigenen Weisheit leben, die wir in unserer Lebenserfahrung gesammelt haben, die wir gesammelt haben, indem wir uns selbst und andere über die Jahre studiert haben, während wir in diesem Körperhaus in dieser gegenwärtigen irdischen Inkarnation weilen. Lasst uns im Licht dieses Wissens leben. Lasst nicht das Wissen unproduktiv, unwirksam für uns, unser Leben, sein. Lasst es produktiv sein, fruchtbar und fruchtbringend. Wissen ist dazu gedacht, Resultate, Ergebnisse, Früchte hervorzubringen. Lasst uns im Licht dieses Wissens leben, das wir bisher im Leben gewonnen haben. Und lasst uns immer bewusst sein, dass in uns ein großes Licht der Lichter ist, jenseits aller Dunkelheit, das in unserm Herzen strahlt als unser eigenes Selbst. Lasst uns daher dieses Licht, das wir sind, als Licht in unserem äußeren Leben zum Strahlen bringen. Lasst uns unser Leben zu einem Ausdruck dieses Lichtes machen, das wir tief im Inneren sind.

Bedenke zum Jahreswechsel:

Als spirituelle Aspiranten versuchen wir den Weg des richtigen Lebens zu gehen, den Weg einer höheren Entfaltung – vielleicht nicht erst seit gestern, vielleicht nicht erst seit letztem Jahr, vielleicht schon seit vielen Jahren. Wenn das der Fall ist, ziehe Bilanz: Wo stehst du jetzt, am Ende dieses laufenden Jahres, von dem schon fast alle 12 Monate vergangen sind? – Jetzt ist die Zeit und Gelegenheit, einen Rückblick auf die vergangenen 12 Monate zu machen – besonders, wenn du kein regelmäßiges Tagebuch führst. Vermutlich wirst du dich nicht an alles erinnern können, was seit dem 1. Januar bis heute alles geschehen ist. Nimm dir Zeit. Versuche Monat für Monat ins Gedächtnis zurück zu rufen und was das Besondere war – was du woran gelernt hast und dich worin weiter entwickelt hast - so dass du wirklich Weihnachten feiern kannst, und der Spirit von Jesus erneut in dir geboren werden kann und das Licht seiner Lehren erneut in deinem Herzen enthüllt wird.

Wenn du so zum Jahreswechsekl Bilanz der vergangenen Monate für dich gezogen hast, nutze die Zeit zwischen den Jahren dafür, dir darüber klar zu werden, was du im Neuen Jahr tun möchtest – woran du vielleicht besonders arbeiten möchtest, was du in dir entwickeln möchtest. Du kannst dich zum Beispiel fragen: „Wie will ich vorgehen? Auf welche Weise will ich meine Ressourcen in meinem innerlichen, spirituellen Leben stärken und bereichern? Auf welche Weise werde ich meine inneren Kräfte aktivieren zur geschickten Anwendung/Umsetzung in Richtung eines idealen Lebens? – Am Ende des kommenden Jahres, also am 31.12.2018, möchte ich eine bestimmte Stufe, einen bestimmten Zustand, eine bestimmte Entwicklungshöhe erreicht haben. Wie kann ich mich managen, um jeden der kommenden 365 Tage des Neuen Jahres zu einer Stufe hin zu diesem persönlich angestrebten Gipfel zu machen? Es gibt Tempel in Indien – z.B. den Tirupati Balaji Tempel in Andhra Pradesh oder den Vaishno Devi Tempel in Jammu und Kaschmir, wo man erst mehrere Tausend Stufen hinaufsteigen muss, um zum Tempel zu gelangen. – So geht es darum, dass du jetzt für dich selbst 365 Stufen setzt, aufsteigende Stufen. – Nutze die Zeit jetzt, zu einer ernsthaften ruhigen aufmerksamen Selbststudie des laufenden Jahres bis jetzt und daraus resultierend der Planung der nächsten 365 Stufen – ganz individuell.

Hier möchte ich noch eine kleine Anregung zum Jahreswechsel geben: Wenn man Brahma Jnana erlangt, die Höchste Wirklichkeit verwirklicht, erfährt man: „Sarvam Khalvidam Brahma“ – „Alles ist wahrhaftig Brahman, das Absolute“. Was auch immer existiert, es ist nichts anderes als diese Eine Große Wirklichkeit. – Aber bis wir diesen Bewusstseinszustand verwirklichen, erfahren wir das Universum außerhalb von uns und zwar in einem Zustand ständiger Veränderung, ständiger Aktivität, ständiger Dynamik. Nichts bleibt bewegungslos und still. Das Wasser fließt, der Wind bläst, das Feuer brennt. Alles und jedes ist tätig, in Bewegung – action, action, action. Wer das Geheimnis dieser Aktivität nicht versteht und nicht in mit dem Strom fließt, wird zur Seite gedrängt und bleibt zurück, denn die Zeit wartet auf niemanden. Diese Welt ist eine Manifestation von Shakti, von Bewegung, von Energie. Daher müssen wir mitfließen, mit agieren in dieser Welt, denn das ist die Natur dieser Welt und die Natur unserer relativen Seinsschichten. – In dieser Vyavahari Satta, der Welt der Aktivität, siehst du nicht alles als Vishnu und Brahma, als Brahman, als Gott. Sondern du siehst alles als Para Shakti als die große Kosmische Kraft in einer unendlichen Vielzahl von Bewegungen und Aktivitäten. In der Natur steht nichts still.

Im Herzen dieser ständigen Aktivität jedoch ist die Höchste Stille, die große absolute Stille, wo es keinerlei Bewegung gibt. Wenn sich ein Rad dreht, drehen sich alle Speichen und der Umfang des Rades ganz schnell. Wenn du versuchst, etwas auf die Speichen oder auf das Rad zu legen, wird es sofort weggerissen. Aber wenn du etwas direkt ins Zentrum legst, wird es ganz ruhig dort bleiben. Dort, in der Mitte, trotz all der äußeren Bewegung, ist Ruhe, vollkommene Stabilität. Was du direkt ins Zentrum gibst, bewegt sich nicht. Es ist da und es ist fest begründet dort. Es heißt auch, dass im Zentrum, im Auge eines Hurrikans Stille herrscht. Inmitten dieses riesigen sich drehenden Rades der Prakriti, der kosmischen Dynamik, der kosmischen Energie, ist diese große Stille. Aber was sehen wir, was erfahren wir mit offenen Augen? Überall nehmen wir Bewegung wahr. Und diese Bewegung wird herbeigeführt durch eine andere, bestimmte Bewegung einer bestimmten Absicht, durch einen Willen. Daher heißt es, Iccha Shakti (Willenskraft, Willensenergie) führt zu Kriya Shakti (Energie der Aktivität und der Bewegung) und wenn diese Kriya Shakti in die richtige Richtung gelenkt wird, wird sie zu Jnana Shakti (der Kraft des Wissens) – dem Jnana, Wissen, das die reinen vorher erklärten Vidyas transzendiert. Sie wird zum Para Vidya, zum Höchsten Wissen, zur Höchsten Erkenntnis.

Sadhana, spirituelle Praxis heißt, geduldig auf den Geist/das Gemüt einzuwirken

Bedenke zum Jahreswechsel: In uns wirkt dieselbe Dynamik, die die Natur der Prakriti – des Universums – ist. Unsere geistig-psychischen Probleme sind nichts anderes als Manifestationen dieser Dynamik. Wenn wir diese Probleme auf die richtige Weise angehen und ihnen die richtige Richtung geben, werden unsere Probleme zu unseren Lösungen; unsere Verbindlichkeiten werden zu unseren Aktiva. Genau das, was uns die Probleme macht, kann uns alle Probleme transzendieren lassen und uns fest begründet werden lassen in der höheren Wirklichkeit. Denn durch den trainierten, disziplinierten, konzentrierten und gut gelenkten Geist wird tiefe Meditation möglich. Und in tiefer Meditation kommt Intuition, Erleuchtung. Derselbe Geist, der jetzt das große Problem ist, wird die Lösung für alle Probleme, vorausgesetzt, du verbindest dich auf die richtige Weise mit ihm. Arbeite an deinem Geist mit Geduld. Kümmere dich nicht nur dann um ihn, wenn er dich stört und Probleme macht, sondern arbeite geduldig jeden Tag mit ihm, um ihn zu trainieren, ihn zu formen und zu lenken. Das ist Sadhana, das ist Yoga Abhyasa, Yoga Übung, das ist praktische Spiritualität. – Nicht nur dann aufzuwachen und entsetzt zu sein, wenn der Geist aufgeregt ist und dich beschwert, sondern einen positiven, kreativen Prozess einzuleiten in Richtung auf eine innere geistige Kultur, auf systematische Weise, Tag für Tag. – Das ist eine wichtige Lebenssache – an important business of life. Und das ist angewandte Spiritualität. Darin liegt der Schlüssel zum Erfolg, zu jeder Errungenschaft und schließlich zur höchsten Erleuchtung, Verwirklichung, Befreiung. Der Geist ist das Instrument par excellence, das der Mensch, die individuelle Seele, bekommen hat (von Gott). Er ist Para Shakti, die höchste Shakti, selbst. Wenn du den Wert deines Geistes erkennst, den ungeheuer wertvollen Schatz den du in deinem Geist hast und ihn nicht als Problem ansiehst, sondern als das Instrument deiner schrittweisen größeren Freiheit, dann kannst du sowohl die zurückliegenden 12 Monate wie auch die vor dir liegenden 12 Monate in einem ganz anderen Licht sehen. Aus dieser Selbsterforschung kannst du viel Erkenntnis über dich selbst gewinnen und du kannst deinen Entschluss, deinen Plan machen, wie du die Erkenntnis aus den vergangenen Monaten dieses Jahres konstruktiv anwenden kannst für die des kommenden Jahres. Und du kannst daraus konkrete Übungen oder Vorsätze ableiten.

Lass diesen Gedankensamen, den ich hiermit gesät habe, zum Jahreswechsel in dir wachsen: „Auf welche Weise mache ich Gebrauch von meinem Geist, diesem wertvollen Gut, das mich ein menschliches Individuum macht und das anderen Lebensformen auf der Erde in dieser Form nicht zur Verfügung steht? Er ist meine Einzigartigkeit, uniqueness. Er ist meine große Besonderheit, durch die ich das bin und werde, was ich bin, die Krone von Gottes Schöpfung, beschenkt mit etwas, was nur Gott hat. Alle anderen Wesen haben alles außer dieser einen Fähigkeit, die den Menschen zu einem rationalen, intelligenten, denkenden Tier mit Willenskraft und Unterscheidungskraft und Entscheidungsfähigkeit macht. Auf welche Weise nutze ich dieses Geschenk, diese Fähigkeit?“

Schaue zurück, lerne daraus und schreite vorwärts

Wenn du ein Tagebuch führst, lies es für das jetzt zu Ende gehende Jahr noch einmal durch. Falls nicht, setze dich hin, konzentriere dich und versuche dich zu erinnern: Wie begann der 1. Januar dieses Jahres? Wie habe ich den Tag/das Jahr begonnen? Wie habe ich mich gefühlt? Wo stand ich zu dem Zeitpunkt? Wo stehe ich jetzt, zum Jahreswechsel, zum Jahresübergang – wie weit bin ich seither gekommen?“ – Und in ähnlicher Weise lasse die wichtigsten Stationen – äußerlich, aber vor allem die innerlichen – des Jahres vor deinem inneren Auge Revue passieren.

Danach bereite dich darauf vor, das Neue Jahr auf würdige Weise willkommen zu heißen und dich des Geschenks zu erfreuen, das du ganz umsonst bekommst, ohne dass du etwas dafür geben musst, das Geschenk eines Neuen Jahres in diesem deinem Leben, das dich jetzt einlädt. Nutze dieses Neue Jahr um Gott näher zu kommen. Erhebe dich höher. Bewege dich auf das Licht zu, weg von der Dunkelheit. Befreie dich selbst. Gehe von Bindung zu Freiheit. Nimm dieses Geschenk Gottes an, reagiere auf seine Einladung. Und lege eine neue Spur von Licht und Weisheit Möge dieses neue Jahr dein Jahr werden!

Gott segne dich bei dieser Aufgabe, während du in dich hinein tauchst. Gott segne dich bei dieser Innenschau und dieser Selbsterforschung. Denn es ist wichtig für dich dass du diesen Prozess des entschlossenen systematischen Polierens und Entfernens von Verkrustungen angehst und beginnst, in deiner ursprünglichen Reinheit und deinem ursprünglichen Glanz zu erstrahlen.

Erwecke zum Neuen Jahr die Kraft der Vidya Maya, der Kraft des Wissens

Alles, was existiert wird mit den fünf Sinnen wahrgenommen. Alles was wahrgenommen wird ist letztlich Maya, die höchste unbegreifliche Kraft des höchsten Absoluten, Para Brahman. Diese Maya, die große Göttliche Mutter, enthält in sich Licht und Dunkelheit, Glück und Unglück, das Positive und das Negative, Fortschritt und Rückschritt, Evolution und Involution, nach oben gerichteter Aufstieg und nach unten gerichteter Abstieg, Entwicklung/ Befreiung und Bindung/Verderben. Es ist ihr Spiel aus diesen Dualitäten, diesen Gegensatzpaaren, das wir in diesem paradoxen Universum sehen und erfahren. Ein Spiel, das mal voller Freude ist, dann voller Sorge, ein Spiel voller Geburt und Tod, Entstehen und Vergehen, Tag und Nacht, Dunkelheit und Helligkeit, Liebe und Hass, Zuneigung und Abneigung, Mögen und Nichtmögen, Anziehung und Abstoßung.

Daher ist es zum Jahreswechsel, zum Jahresübergang, gut, auf der relativen Ebene diese höchste kosmische Kraft des Absoluten in ihrem segensreichen, glücksverheißenden Aspekt zu erwecken und anzurufen, in ihrem kreativen, konstruktiven, positiven Aspekt, in ihrem progressiven Aspekt, damit sie sich in jeder suchenden Seele, in jeder ernsthaft strebenden Seele in Form von all dem manifestieren kann, was positiv ist, was gut ist, was glücksbringend und positiv ist, was gut und voranbringend ist. Wenn sie sich in dieser Weise manifestieren kann, wird sie selbst ihr göttliches Spiel so inszenieren, dass alles, was dunkel ist, was nach unten zieht, überwunden wird. Sie ist der Zug nach unten und sie ist die Kraft, die diesen Zug nach unten überwindet. Sie ist beides. Wenn sie als diese Vidya Maya, die Kraft/Energie der Erkenntnis, gestärkt und aktiviert wird, befreit sie Daher kommt die Notwendigkeit, auf einer Stufe der spirituellen Praxis, des spirituellen und persönlichen Weges, den positiven, glücksbringenden gesegneten, befreienden und erleuchtenden Aspekt der Kraft der Göttlichen Mutter in uns zu aktivieren, aufzurufen – weniger den oberflächlich befriedigenden, bindenden, täuschenden Aspekt.

Diesen Punkt kannst du ebenfalls bedenken in deiner Rück- und Innenschau. Inwieweit hat dein Lebensstil, dein Denken und Handeln in diesem zu Ende gehenden Jahr dazu beigetragen, diese Aspekte in dir zu stärken und dir so geholfen, dich auf die hohen, erhabenen Ideale hin zu entwickeln, die du dir vorgenommen haben magst.

Jesus Christus hat uns den Weg zum Königreich Gottes gelehrt durch seine Seligpreisungen, u.a. in der Bergpredigt, durch sein eigenes Lebens- und Verhaltens- und Charakter-Vorbild. Alles, was er tat, war dazu da, Gutes zu tun. Er hatte den Sieg über sich selbst erlangt. Er war ein Meister, der die relative Natur erobert hatte und sein Bewusstsein auf die Ebene des Höchsten Seins erhoben hatte – so weit, dass er in der Lage war zu sagen: „Ich und mein Vater sind eins“. So hat er uns durch sein eigenes Leben unser Potential aufgezeigt, die Möglichkeit dessen, was wir erreichen können. So ist Weihnachten als die Zeit seiner Herabkunft auf die Erde vor rund 2000 Jahren eine wunderbare Gelegenheit, über die Gesamtheit unseres Wissens, unserer Erkenntnis, unseres Fortschritts in den vergangenen Monaten diesen Jahres nachzudenken und ein geeignetes Muster/einen Plan für die nächsten 12 Monate zu beschließen. Nutze dieses Zeit zwischen den Jahren, kurz vor dem Abschluss des Jahres, kurz vor dem Jahreswechsel.

Strahlende Seelen! Geliebte Suchende, die ihr euch entschlossen habt, euch ernsthaft um Selbst-Entfaltung zu bemühen, euch durch euer eigenes Selbst zu erheben! – Das ist auch die Lehre und Aufforderung (Adesha) von Krishna, dem Weltenlehrer: „Erhebe dich durch dein eigenes Selbst“ Ziehe Inspiration, Führung, Licht von überall her, wo es dir geeignet erscheint und was dir liegt, aber du musst dich bemühen. Nichts kann das eigene Bemühen ersetzen. Führung kann kommen, Licht kann kommen, Ermutigung kann kommen, Inspiration kann kommen. Aber die Anstrengung, das Bemühen, muss aus dir selbst kommen. Dieses Bemühen, das ernsthaft danach Streben und Handeln, wird Purushartha genannt, die eigene Anstrengung.

Alles in diesem Universum wurde erreicht durch Ernsthaftigkeit, ernsthaftes Bemühen, Hingabe, Durchhaltevermögen und Ausdauer. Diese eigene Anstrengung ist ein kleiner Preis für die großartige Errungenschaft, die das Ergebnis davon ist Sie ist wahres Leben. Ohne diese Errungenschaft ist Leben nicht Leben; es ist lebendig tot zu sein.

Wenn wir nur existieren, um durch die Zeit hindurchzugehen, die Zeit ablaufen zu lassen, dann existieren, leben, wir nicht wirklich. Berge und Mineralien mögen über Millionen von Jahren existieren und sich nicht verändern. Das ist ein Zustand, in dem man sich nicht über seine jetzigen Umstände erheben kann. Erst dann, wenn es auf die Ebene des belebten Lebens kommt, gibt es diese Weiterentwicklung. Und es ist das Privileg des Menschen, sogar noch mehr zu sein als nur einfach belebtes Leben: Nämlich bewusst zu sein, intelligent und zweckgerichtet in der Art und Weise zu leben. Das ist das höchste Vorrecht und Privileg der Menschheit, zu der du gehörst. Das Gütezeichen/Kennzeichen des Menschseins ist eine klare Wahrnehmung, ein intelligentes Verständnis des Ziels des Lebens, des Zwecks und Sinns, warum du hier bist; und damit einhergehend ein zielgerichtetes Bemühen in Richtung auf dieses große, großartige Ziel. Das ist Leben. Und der Mensch ist fähig zu diesem wunderbaren Bemühen, Purushartha, zu diesem zweckgerichteten intelligenten Ausrichten des Lebens – und zwar genau deswegen, weil er göttlich ist.

Es ist diese Göttlichkeit in deinem Wesen, die nicht ruhen wird und sich nicht zufrieden geben wird damit, dass du einfach weiterhin aktiv bist nur auf das menschliche Niveau beschränkt. Es wird sich nicht zufrieden geben. Es wird sich irgendwie manifestieren. Das ist es, was dich drängt, deinen ursprünglichen erhabenen Status zurückzuerobern und erneut zu verwirklichen. Es ist dieser göttliche Funke, diese Göttlichkeit in dir, die dich zur Wiederherstellung des verlorenen Königreiches drängt, zur Erkenntnis deiner Vollkommenheit. Dieser innere Drang des Gottes im Menschen ist das Einzige, was es wert ist, Leben genannt zu werden. Dies ist der innere nach oben gerichtete Drang, wieder diesen Zustand der Göttlichkeit voll zu erfahren und zu wirklichen, der dein ewiger natürlicher Zustand ist und auf den du ein Geburtsrecht, einen Anspruch, hast.

Erlaube insbesondere zum Jahreswechsel nicht, dass die Zeit vergeht, ohne dass du etwas Substantielles tust für diesen Aufstieg des Spirit, des Geistigen, zum kosmischen Bewusstsein, zur göttlichen Vollkommenheit, Frieden und Freude.

Daher, ziehe Bilanz wo du heute stehst, nachdem dir dieses ganze Jahr geschenkt worden ist. Und fasse den festen Entschluss bzw. Plan, im Licht dessen, was du aus dieser Bilanz über dich selbst lernst, wie du die nächsten 12 Monate nutzen kannst, die dir geschenkt werden. Triff einen festen Entschluss, einen Vorsatz, wie dieses kommende Jahr gelebt werden soll und will.

Prüfsteine zum Jahreswechsel für die Qualität deines (spirituellen) Lebens

Für diesen Jahresrückblick vor dem Neuen Jahr schlage ich eine praktische Methode und Vorgehensweise vor. Denn wenn du die Qualität von irgendetwas, irgendeinem Zustand, einer Situation, einem Status, einer Aktivität, einem Zeitpunkt, einschätzen willst, macht man das normalerweise in Bezug auf einen gewissen Standard, der als Prüfstein dient, nach bestimmten Kriterien, in Bezug auf welche wir einschätzen können, ob etwas eher Plus oder Minus, zufriedenstellend oder nicht ist. Nur in Bezug auf einen gewissen vorgegeben Standard können wir etwas beurteilen. Geht das Ganze – egal worum es sich handelt – in die richtige Richtung oder fehlt ihm Stärke, Energie, Vitalität, Kraft, Power? – Wenn etwas unter diesem Standard bleibt, bedeutet es: „Nein, es verläuft nicht gut, irgendetwas läuft schief.“ Dann muss man entsprechende Maßnahmen ergreifen, um es richtig zu stellen und zu verbessern. Und wenn es über dem Standard liegt, bedeutet das: „Ja, es läuft gut. Bleib dabei oder mache es womöglich noch besser.“ Daher brauchen wir gewisse Standards in Bezug auf welche wir unsere persönliche Bilanz dieses vergangenen Jahres messen können.

Was könnte ein solcher Standard sein? Aufgrund welcher Kriterien und Bezugspunkte könnten wir versuchen, unser Leben zu evaluieren und einzuordnen? Was könnte der Prüfstein sein, um die Qualität unseres spirituellen Lebens einzuschätzen, unseres ethischen Lebens und auch unser Leben auf der äußeren Ebene in Bezug auf die Anwendung eines gesunden Menschenverstands im Alltag? Die großen Meister/Meisterinnen und Heiligen haben uns solche Standards gegeben. Ein Beispiel sind die „20 spirituellen Instruktionen“, die Swami Sivananda uns gegeben hat.

Frage dich zum Beispiel:

  1. Wann bin ich aufgestanden? Was war im Normalfall meine übliche Weise, aufzuwachen und den Tag zu beginnen?
  2. Danach: Was war der erste Gedanke, den ich direkt nach dem Aufwachen hatte? – Habe ich an Gott gedacht, kam mir die Erinnerung an Gott?

Ein Beispiel:

Morgens um 6.00 Uhr reinigen die Straßenkehrer die Wege im Sivananda Ashram. Große Bewunderung: Der Mann muss schon lange vorher aufgestanden sein: Er hat sich gewaschen, angezogen und ist hierher gekommen, und reinigt jetzt sehr achtsam und verantwortungsbewusst die Wege und die Stufen. Das ist ein Symbol für einen spirituellen Aspiranten: Wache auf, stehe auf, reinige dich, reinige dich durch die Wiederholung des Namens Gottes, durch Denken an Gott – Gebet, Meditation. In ähnlicher Weise, gehe durch die 20 Punkte der spirituellen Instruktionen von Swami Sivananda und überlege, wie du dich diesbezüglich verhalten bzw. deine Tage verbracht hast. Denkst du vielleicht: Naja, ich war im Ashram, und da ging der Satsang mit der Mitternachtsmeditation bis fast 1.00 Uhr. Ist ja klar, dass ich dann am nächsten Morgen nicht um 5.00 oder 6.00 bei der Meditation oder beim Pranayama sein konnte. Und wie war es an den folgenden Tagen…?

3) Dann überlege auch, wie du mit deinem Körper umgegangen bist in den letzten Monaten. Hast Du dich bemüht, die Gesetze der Gesundheit sorgfältig zu beachten?

  • Hast du aktiv und konstruktiv an deiner körperlichen Gesundheit gearbeitet?
  • Warst du regelmäßig in deiner täglichen Praxis? – Hast du versucht, jeden Tag deine Asanas und dein Pranayama zu üben? – Hast du wenigstens 5-10 Minuten Sonnengruß jeden Tag geübt? – Das ist damit gemeint, wenn du dich fragst: Habe ich aktive, bewusste Anstrengungen unternommen, um meinen Körper zu stärken, einen möglichst guten Gesundheits- und Effizienzzustand von Körper und Geist aufrechtzuerhalten bzw. aufzubauen? – Hast du dich nachhaltig und vorbildlich darum bemüht? Denn das Kennzeichen eines/einer ernsthaft spirituell Suchenden ist Ausdauer in seinem/ihrem Streben. Ausdauer und niemals eine Niederlage zu akzeptieren, niemals ein „Nein“ zu akzeptieren. Sondern: „Ja, es ist möglich. Wenn nicht jetzt, dann später, mit verstärkter Energie und Bemühen.“

Wende diese Ausdauer, dieses stetige Bemühen und Nicht-Aufgeben an auf die Gesundheit des Körpers und des Geistes. Das ist nicht nebensächlich. Denn eine möglichst gute Gesundheit ist die Grundlage für alles Mögliche, für verschiedene Aspekte des Lebens, was wir erreichen wollen und wo wir Erfolg haben wollen. So bemühen wir uns um gute Kondition und Gesundheit des Körpers.

4)Und wissend, dass Körper und Geist zusammenhängen, wissend, dass der Körper den Geist beeinflusst und umgekehrt – im Positiven wie im Negativen – was hast du unternommen? Warst du regelmäßig und beständig in deinen Bemühungen, all das oben Gesagte zu berücksichtigen und umzusetzen? Wenn du so jeden Punkt der 20 spirituellen Instruktionen durchgehst, hast du eine sehr praktische Referenzliste, an der du die Qualität deines Lebens und deiner Handlungen in den letzten Monaten messen kannst.

Ein zweites Beispiel, eine zweite Möglichkeit eines Standards ist das Allumfassende Gebet von Swami Sivananda

Das Allumfassende Gebet ist Entwurf, ein Musterplan, für ein ideales Leben. Es enthält die Quintessenz aller Lehren aller großen Religionen und spirituellen Traditionen der Welt, aller spirituellen Schriften, aller Heiligen und Weisen.

Es liefert uns einen weiteren Prüfstein, in Bezug auf den wir unser Leben in der Tiefe analysieren können, mit dessen Hilfe wir unser Leben aus einer höheren, idealistischen Perspektive betrachten können. Swami Sivananda hat sein Herz dort hinein gegeben und uns damit ein strahlendes, erhabenes, edles Ideal für unser Leben geschenkt.

Beide, die 20 spirituellen Instruktionen und das Allumfassende Gebet, sind praktische, pragmatische Referenzen für unser Leben im Alltag.

Ein 3. Prüfstein könnte Swami Sivanandas Persönlichkeit als solche sein D.h., die Ideale, die Swami Sivananda uns vor Augen führt durch die Weise, wie er selbst gelebt hat, könnten eine weitere Art von Messlatte darstellen. Eine Vorstellung davon bekommt man zum Beispiel aus den Biografien, die über Swami Sivananda geschrieben wurden – zum Beispiel „Sivananda ein moderner Heiliger“ oder „Von einem der auszog das Glück zu verschenken“ oder in dem - Buch „Botschaft des Göttlichen Lebens“. Sie vermitteln ein Bild, was Swami Sivananda Tag für Tag getan hat – von dem Moment an, wo er ins Büro kam, den ganzen Tag über. Seine Schüler haben festgehalten, wie er mit Besuchern sprach, wie er sich Menschen gegenüber verhielt, seine Reaktionen und Bemerkungen zu verschiedenen Themen. Sie widerspiegeln sehr gut Swami Sivanandas Ansichten über das spirituelle Leben, Sadhana (spirituelle Praxis), Sadhakas (spirituelle Aspiranten) und ihr Verhalten – was er von einem ernsthaften Suchenden erwartete, was er nicht schätzte an einem Sadhaka. Auch Tagebuchnotizen von Swami Sivananda aus seiner intensiven Tapas-(Askese/Praxis)Zeit können ein Maßstab sein – Auszüge davon finden sich zum Beispiel in der Biografie von Swami Sivananda „Light Fountain“ im 18, Kapitel „Ecce homo“. Allerdings setzen diese sehr hohe Standards, die für einen durchschnittlichen Aspiranten von heute nicht ohne weiteres übertragbar sind.

Das 4. Kriterium ist deine eigene Meinung und Einschätzung deiner selbst Es geht nicht darum, was die Welt über dich denkt und sagt. Nicht, was in öffentlichen Meetings, Grußadressen usw. über dich gesagt wird. Dort mögen viele lobende Worte über dich fallen.

Nimm zum Beispiel einen Berg:

Von weitem sieht er sehr sehr schön und unglaublich einladend aus. Von diesem attraktiven Eindruck des Berges angezogen, näherst du dich ihm und versuchst in zu erklimmen. Da wirst du feststellen, dass er aus der Nähe überhaupt nicht so schön ist, wie er von Ferne schien. Es ist ein harter, schwerer Aufstieg, vielleicht mit scharfen Felskanten, vielleicht mit vielen Stechmücken oder Dornen. Dasselbe gilt auch für Personen und ihre Natur. Wenn man jemanden nur flüchtig und auf Distanz kennt, mag er/sie einen wunderbaren Eindruck machen – vielleicht wie eine Idealgestalt, die Gott besonders begnadet geschaffen hat. Aber wenn du die Person näher kennen lernst, mit ihr lebst und ihr tägliches Leben und Verhalten beobachtest, fängst du an, viele Dinge zu sehen, die aus der Distanz nicht zu sehen waren. Selbst dann kann jemand noch geschickt Vieles verbergen. Und selbst wenn er/sie gewisse Züge nicht absichtlich versteckt, bleiben sie doch verborgen, weil sie sich nie im Außen zeigen. Diese inneren Aspekte kennt nur der Gott im Inneren und der jeweilige Mensch selbst. Daher: Es zählt nicht, was Menschen zu dir oder über dich sagen, wenn du im Außen agierst – mit Freunden, mit denen du Fußball spielst, oder im Büro oder bei einem offiziellen Empfang. Was zählt ist, was du siehst, wenn du vor einem Spiegel stehst. Kannst du dieser Person, die sich im Spiegel widerspiegelt, ins Auge schauen? Kannst du diese Person im Spiegel als achtenswert einstufen? Kannst du dieser Person mit gutem Gewissen das Zeugnis ausstellen: „Du bist in Ordnung?“ – Das ist deine Wahrheit. Das ist, wo du stehst. – Das vermeiden wir meistens oder tun es zu selten. Aber es ist essentiell und wichtig für unseren eigenen Fortschritt und Weiterentwicklung. Was hältst du von dir selbst? Was war deine Meinung über dich am 1. Januar diesen Jahres und was ist sie heute? - Wenn du dabei ganz unvoreingenommen, ehrlich und offen zu dir sein kannst, ist das der letzte und wichtigste Prüfstein, an dem du dein Leben und deine Handlungen messen kannst, die Qualität deines Lebens als spiritueller Mensch und Aspirant, die Qualität deines Lebens als ein intelligentes vernunftbegabtes Individuum, die Qualität deines Lebens als ein menschliches Individuum in einer menschlichen Gesellschaft, das mit anderen Individuen interagieren und umgehen muss. Hier kommen Maßstäbe der Ethik, Gerechtigkeit und Fairness ins Spiel.

Ernsthaftigkeit und klares Denken sind sehr wichtig, nicht nur zum Jahreswechsel

Das spirituelle Leben, für das wir uns vom Vergänglichen, Oberflächlichen immer mehr abwenden – dieses spirituelle Leben, dem wir uns mehr und mehr verschrieben haben – muss in aller Ernsthaftigkeit und Aufrichtigkeit, Sorgfalt und Achtsamkeit gelebt werden. Gerade zum Jahreswechsel, als Plan zum Neuen Jahr, mache dir das immer wieder bewusst. Ansonsten geben wir etwas Kleines auf, das einen vorübergehenden Wert hatte und erreichen nicht das, was großartig und von beständigem Wert ist. Dann sind wir weder hier noch dort.

Daher ist es sehr wichtig, dass wir in regelmäßigen Zeitabständen ernsthaft unser spirituelles Leben analysieren, dem wir unsere Zeit und unsere Energie verschrieben haben, unseren Geist, unser Herz, unser ganzes Sein. Etwas so Wichtiges, dem wir alles gewidmet haben, wofür wir uns von so vielem anderem abgewandt haben, ein solch wichtiger Faktor, der in sich das Potential trägt, uns höchstes Gesegnetsein zu verleihen, kann nicht einfach als gegeben angesehen werden. So hat es einen guten Grund und ist folgerichtig, dass wir am Jahresende versuchen, uns über die Qualität dieses unseres Lebens klar zu werden, dem wir uns gewidmet haben. Wir haben uns aus freien Stücken für ein spirituelles Leben entschieden in der Einsicht, dass die Sinnesgegenstände täuschend sind, dass alle menschlichen Beziehungen unbeständig sind wissend, dass es in dieser unvollkommenen vorübergehenden Welt begrenzter Erscheinungen kein wirkliches Glück und keine wirkliche Befriedigung geben kann. Aus dieser Einsicht heraus ist das spirituelle Leben für uns eine wichtige, vitale Angelegenheit. Es ist unser Leben, und ohne es wäre unser Leben nichts. Es ist das einzige Leben, das es gibt – das Leben im Geist, im Spirit und wir können Gott und den Heiligen und Weisen dankbar sein, dass wir in der Lage sind, dieses spirituelle Leben anzunehmen und zu führen.

Strahlendes Selbst! Geliebte Aspiranten und Aspirantinnen!

Versuche zum Jahresübergang, eine ruhige, unvoreingenommene und ehrliche Einschätzung vorzunehmen, so dass du die Qualität deines spirituellen Lebens und deine diesbezüglichen Fortschritte messen und erkennen kannst. Was gibt es da vielleicht, was korrigiert oder richtig gestellt werden sollte? Was ist da, was vielleicht bereichert und vermehrt werden sollte, gestärkt werden sollte? Was fehlt vielleicht ganz und müsste kultiviert werden? Was ist zwar da, aber nicht in ausreichendem Maße, so dass es entwickelt und gefestigt werden sollte? Und was ist da, was nicht da sein sollte, und was daher achtsam gejätet und entsorgt werden sollte? – Damit du diese Evaluation vornehmen kannst, brauchst du eine klare Vorstellung und Sicht deines Lebens, deines Verhaltens, deines spirituellen Fortschritts und deines praktischen täglichen Übungsprogramms.

Damit du zum Jahreswechsel diesen klaren Blick bekommst, ist es notwendig, dass du trainierst, einen speziellen Gedanken systematisch zu verfolgen. Wenn du das nicht übst, wirst du kein klares Denken entwickeln. Der Geist wird ständig ausweichen, schwer zu fassen sein; die Gedanken werden vage, ausweichend und schwankend sein und keine klar zu definierende Form annehmen. Sie lassen sich nicht klar fassen. Sie bleiben immer nebulös, vage, ausweichend, entschlüpfen, solange du nicht sorgfältig die Gewohnheit des konstruktiven klarsichtigen Denkens kultiviert hast. Und ohne dieses konstruktive klare Denken zu kultivieren, bleibt der Geist ein Grashüpfer. Der Geist bleibt unklar und wechselhaft, solange wir ihn und seine Prozesse nicht verstehen. Dann ist es ein wildes Hin- und Herschweifen von morgens bis abends, weil man bisher der ganz wichtigen Aufgabe der zielgerichteten, klaren Lenkung des Geistes und dem konstruktiven Denken keine Aufmerksamkeit geschenkt hat. Und wenn man das bisher versäumt hat, ist es oft schwierig, eine echte tiefe Selbstanalyse zu machen.

Daher, wenn du das wirklich machen willst, braucht es ein bisschen Anstrengung: Nimm Papier und Stift, schaue zurück, denke nach und notiere es dir, wenn ein Gedanke plötzlich aufflackert, wenn eine plötzliche Einsicht und Intuition aufscheint, bevor sie entschlüpft und du sie vergisst. Fange sie ein und halte sie fest. So kannst du das, was der Zeit und der Vergänglichkeit unterworfen ist, in diesem Moment schwarz auf weiß festhalten und es beständig machen für deinen Zweck. Dinge auf diese Weise zu konkretisieren ist sehr wichtig und sehr notwendig. – Wenn wir die Gedanken dann schwarz auf weiß vor uns sehen, verstärkt das die Einsicht. Am wirkungsvollsten prägt sich das ein, was wir direkt vor uns sehen – das ist eine Grundveranlagung des menschlichen Geistes: Wir wollen etwas selbst sehen.

Das Hauptziel meiner Empfehlungen zum Jahreswechsel

All das, worüber ich jetzt gesprochen habe, hat nur ein Ziel, nämlich dein höchstes Wohlergehen, dein höchstes Gutes. Dass ich meine Gedanken mit dir teile geschieht einzig und allein mit der liebevollen Absicht, dass dein Leben gekrönt sein möge mit Erfolg, dass du deine spirituelle Bestimmung erreichst und dein großartiges Schicksal erfüllst. Möge auch Swami Sivananda dich segnen, um dein Leben zu einem vollen Erfolg zu machen, so dass du dir selbst ein Licht bist und auch ein Licht für andere Pilger auf diesem großartigen Weg, der von der Dunkelheit zum Licht führt, vom Unwirklichen zum Wirklichen, von der Identifikation mit dem Sterblichen und vergänglichen zur Befreiung des ewigen Lebens.

Es hat nichts Negatives oder Kritisierendes. Es soll dich nicht klein oder schuldig fühlen lassen oder dass du dir Vorwürfe machst. Sondern, ganz im Gegenteil: spirituelle Aspiranten sind von einem großartigen Wert. Wie Jesus sagt: „Ihr seid das Salz der Erde“.

Mache dir also zum Jahreswechsel keine Vorwürfe oder trauere der Zeit nach. Sondern beginne jetzt, sei achtsam und bewusst. Alles, was ich hier sage, will dich wach und achtsam machen. Dich sensibilisieren für das, was wichtig ist und was getan werden muss auf deinem spirituellen Weg. Und in dir die entsprechende Motivation und den Eifer zu wecken in deiner Haltung gegenüber deinem täglichen Leben, gegenüber deinem täglichen Sadhanaprogramm, in deinem Fühlen, in deiner Beziehung zu deinem spirituellen Fortschritt, so dass du es kraftvoll angehen kannst, wenn dieses Jahr endet und das Neue Jahr beginnt. Es soll dich vorbereiten auf das Neue Jahr – so wie vor dem Start eines Rennens, dass du gesammelt und vorbereitet an der Startlinie stehst und sofort mit voller Kraft in dieses Neue Jahr starten kannst.

Alles, was ich hier ausführe, ist also eine Vorbereitung auf dieses großartige Geschenk, ein wunderbares Jahr, bestehend aus 12 unberührten Monaten, jeder Monat bestehend aus mindestens 30 Tagen (außer Februar), und jeder Tag bestehend aus 24 Stunden. Jeder – ein Millionär und ein Bettler – haben dieselben 24 Stunden. Es gibt da keinen Unterschied und keine Bevorzugung. Jeder bekommt dieselben 24 Stunden. Welche Großzügigkeit! Und jede Stunde ist eine goldene Stunde, verziert mit 60 diamantenen Minuten. Denk daran, präge es dir ein: Jede Stunde ist eine goldene Stunde, mit 60 diamantenen Minuten – zu kostbar, sie zu vertrödeln, zu kostbar, sie zu verschwenden und für immer zu verlieren. Niemand kann sie dir zurückgeben. Ein gesprochenes Wort, ein abgeschossener Pfeil und eine vergangene Stunde – keine Macht auf Erden kann diese Drei zurückholen.

Nutze die Zeit, handle – die Zeit verfliegt

Die Zeit wartet auf niemanden, weder dieses Jahr noch nächstes Jahr. Augenblicke, Stunden, Tage, Wochen, Monate, Jahre vergehen. Sie sind vergangen. Denk nach, schaue zurück. Vor einer Weile warst du ein kleines Kind, das im Garten gespielt hat. Dann warst du ein kleiner Junge oder ein kleines Mädchen und bist jeden Tag zur Schule gegangen und hast die Schule sehr ernst genommen. Und wenn du dich mit dem Frühstück verspätet hast, hast du dir Sorgen gemacht, was der Lehrer sagen würde, wenn du zu spät kämst. So ernst und wichtig war die Schule für dich. Dann kam die Zeit als Jugendliche/r und Teenager. Es erscheint dir gar nicht so weit weg, sondern als sei das alles erst gewesen – zum Beispiel, als du zum ersten Mal einen Anzug oder ein Kleid getragen hast wie ein Erwachsener/eine Erwachsene und in die Gesellschaft der Erwachsenen aufgenommen wurdest. Vielleicht die erste Hochzeit mitgefeiert hast. All das scheint erst gestern gewesen zu sein.

Aber dann betrachte das Alter deines Körpers. Wieviel Kalenderblätter in wie vielen Jahren hast du schon abgerissen oder gewendet? Wie viele Weihnachten und 1. Januare sind gekommen und gegangen? Und wie sind die dunklen Haare grau und die grauen Haare weiß geworden… Der Jahreswechsel ist eine Zeit, sich das bewusst zu machen.

So vergehen Tage und Nächte. Die Jahreszeiten kommen und gehen – Frühling, Sommer, Herbst und Winter – und das Leben eilt vorbei, bevor wir überhaupt realisieren, dass wir uns in der Mitte oder am Abend unseres Lebens befinden.

Deshalb die Dringlichkeit dieser Ausführungen – dieser Rückschau, dieser Innenschau, dieser Notwendigkeit, ernsthaft zu beginnen oder die Anstrengungen zu verstärken. Und es ist der Mühe wert, sie ernst zu nehmen, damit wir nicht, wenn es zu spät ist, bereuen und weinen.

Die Zeit ist soooo wertvoll. Zu wertvoll, um sie mit nichtssagendem Geschwätz zu vergeuden.

Es ist ein unwiederbringliches Geschenk, das Gott vorbereitet, um es dir am 31.12. um Mitternacht zu überreichen. Ein Geschenk, auf das du vorbereitet sein solltest, so dass du sofort den höchsten Nutzen daraus ziehen, es nutzbringend einsetzen kannst – positiv konstruktiv, kreativ und anpackend. Deshalb dränge ich dich, dich selbst zu studieren und dann zielgerichtet den festen Entschluss zu fassen, all die Dinge zu überwinden, die es zu überwinden gilt, all das anzugehen und einzubringen, was es gilt, in dein Leben zu bringen und kraftvoll ein für alle Mal all das aus deinem Leben rauszuwerfen, was es zu eliminieren gilt.

Gehe diese Aufgabe mit Enthusiasmus, Eifer, Bestimmtheit und zielgerichtet an. Denn du hast keine Zeit zu verlieren.

Swami Sivananda pflegte auch zu sagen: „Denke an den Tod; er kann jederzeit kommen“. Sei daher nicht müßig und sei nicht gleichgültig gegenüber wichtigen Dingen. Verschiebe nichts. Vergegenwärtige dir immer wieder, dass es kein echtes Glück in dieser Welt gibt. Lasse dich nicht von deinen inneren Wünschen und Sehnsüchten des Geistes, deinen Sinnesorganen und deiner Umgebung in die Irre führen. Lasse dich nicht von all dem hinters Licht führen. All das ist täuschend und irreführend. Sei kühn, kraftvoll und wachsam. In den äußeren Objekten liegt kein Glück. Durch reine Sinnesbefriedigung kannst du nichts gewinnen, sondern nur verlieren, indem du in alte Gewohnheiten zurück fällt. Der Geist und seine ungelenkten Wünsche und Bestrebungen sind deine wahren Feinde. Denke immer an die große Wirklichkeit hinter allen äußeren Erscheinungen. Nenne sie Gott, Jehova, Allmächtiger Vater, Allah, Ahura Mazda, Höchstes Tao, Ek Omkar, Satnam, Brahman, Bhagavan – nenne es, wie du willst. Es gibt eine einzige großartige, unveränderliche, andauernde, immer gegenwärtige Wirklichkeit. Das ist deine Quelle. Das ist deine ewige Wohnstatt. Das ist dein Ursprung. Das ist deine innewohnende Stütze. Das ist dein Ziel, ohne welches dein Leben eine Null ist Und das kann dich von allem Leid, aller Sorge und allem Leiden frei machen, von aller Furcht, Bindung und Begrenzung. Das kann dir wahre Freiheit, Befreiung, Unsterblichkeit verleihen. Erinnere dich an die Heiligen und weisen, die uns durch ihr eigenes Leben lehren, wie man dieses Höchste Sein erlangen kann und für immer frei wird von allen Ärgernissen des physischen Lebens, wie du höchste Wonne, höchsten Segen und Befreiung erlangen kannst.

Es besteht eine gewisse Dringlichkeit, nicht nur weil jetzt der Jahreswechsel kommt. Der Tod ist zwar sicher; aber wir wissen nicht, wann er kommt. Daher können wir es uns nicht leisten, mit dieser Wahrheit zu spielen, mit dieser Wahrheit dass dieses Leben eines Tages enden wird. Wir wissen nicht wann. Aber wir sollten uns dessen immer bewusst sein, und in diesem Licht sollten wir unser Leben leben. Steh auf, erwache, sei aktiv, schlafe und dämmere nicht dahin.

Swami Sivananda sagte eines Tages: Der leichte Weg zur Gottverwirklichung: entferne negative Eigenschaften, kultiviere positive. Das ist Nr. 1. Nr. 2: Denke stets an Gott, erinnere dich an Gott, auch mitten in deinen Alltagsaktivitäten. Nr. 3: Weihe all deine Handlungen Gott, bringe sie Gott dar.“ Und er sagte, das sei der leichte, sichere und zuverlässige Weg zur Gottverwirklichung.

Das ist keine Arbeit. Es ist eine schöne, angenehme Aufgabe. Eine konstruktive, kreative Aufgabe. Es sollte dir höchste Freude und Vergnügen bereiten, dich in diesem Prozess des Neu-Strukturierens, des Neu-Erschaffens von dir selbst zu engagieren, in eine neue Dimension, in ein neues Bewusstsein hinein geboren zu werden. Kann es ein größeres Abenteuer geben als dieses Abenteuer, dich in ein neues Wesen zu transformieren, ein strahlendes, befreites, freudevolles neues Wesen? – Es ist die größte Freude, es ist die größte, wunderbarste Aufgabe, wofür man das Leben überhaupt nutzen könnte – die Aufgabe der Aufgaben, die größte und großartigste aller Aufgaben.

Siehe auch