Jagan Mithya

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Jagan Mithya: (Sanskrit: jagan mithyā) wörtl.: "Die Welt ist falsch, ist nur eine bedingte Wirklichkeit."

Jagan mithyā – die Welt ist unwirklich

Die Welt, wie wir sie wahrnehmen dagegen ist nicht wirklich. Das haben wir bereits ausführlich diskutiert. Wir erfahren die Welt in Illusionen und Täuschungen mehrerer Grade:

Die Mithyā ersten Grades

Wir sehen die Welt in Abbildern, interpretieren die Welt und fassen sie in Worte, Bilder und Konzepte. Zudem lebt jeder einzelne Mensch in seiner eigenen Welt und so viele Konflikte kommen, weil jeder seine eigene Welt für wahr hält.

Die Mithyā zweiten Grades

Laut Vedānta-Denksystem gibt es überhaupt keine Welt. Dass wir die Vorstellung haben, es gebe eine Welt abgetrennt von Brahman, ist ein Irrtum.

Doch was bedeutet das?

  • Darüber gibt es unterschiedliche Interpretationen und Gelehrtenmeinungen mit ungleichen Standpunkten.
  • Gibt es überhaupt keine Welt oder gibt es zwar eine Welt, die aber nicht so ist, wie wir denken?
  • Ist das, was wir wahrnehmen, ein Ausdruck des Absoluten oder hat es gar keine, auch keine relative, Wirklichkeit?
  • Gibt es über unsere Vorstellung von der Welt hinaus ein multidimensionales und nicht in der Zeit voranschreitendes Universum?
  • Über all das kann man lange diskutieren.

Samadhi ist das Wichtigste

Das Wichtigste ist, Samādhi zu erreichen, denn dann wissen wir es und können es immer noch nicht ganz in Worte fassen. Jedenfalls wissen wir dann, dass keine Welt in Bildern, Klängen und in den uns bekannten drei Dimensionen existiert. Auch keine Welt, die in der Zeit gleichmäßig voranschreitet. Wir wissen dann, dass dies alles eine Illusion ist. Und wir erfahren, dass da ein allumfassendes Bewusstsein ist.

Und auf einer relativen Ebene können wir, ohne uns in philosophische Spitzfindigkeiten hineinzubegeben, gelassen damit umgehen:

  • Wir brauchen diese Mithyā nicht allzu ernst zu nehmen.
  • Gleichzeitig haben wir als Traumgestalten von Brahman gewisse Aufgaben in dem Traum. Wir haben einiges zu tun, aber wir können es mit einem gewissen Humor und einer gewissen Leichtigkeit tun und mit einer gewissen Neugier, wie sich der Traum wohl weiter entwickeln wird.
  • Wir wundern uns über nichts mehr im Leben – schließlich ist im Traum alles möglich! Und so sind auch in diesem Erdenleben alle möglichen Überraschungen und unvorhergesehenen Ereignisse möglich. Manche empfinden wir als positiv und erfreulich, andere als weniger.
  • Sieh das Leben wie einen spannenden Film an, wo du gespannt bist, was als nächstes geschieht.

Siehe auch

Literatur

Seminare