Hyperlordose

Aus Yogawiki
Kobra

Definition und Ursachen

Eine Hyperlordose (Hohlkreuz) liegt dann vor, wenn die konvexe Krümmung der Wirbelsäule nach vorn im Lendenbereich zu stark ausgeprägt ist.

Die Hyperlordose ist auf eine Haltungsschwäche zurückzuführen, die wiederum auf einer zu schwachen Bauch- und Rückenmuskulatur beruht, wodurch das Becken kippt und nach hinten ausweicht, während sich der Brustkorb nach vorn verlagert. Auch verkürzte Quadrizeps- und Psoasmuskeln können die Fehlstellung verursachen. Ein Hohlkreuz kann, muss aber nicht mit Schmerzen verbunden sein.

Mit gezielten Yogaübungen können hier Muskeln aufgebaut und verkürzte Muskeln gedehnt werden.

Übungen bei Hyperlordose (Hohlkreuz)

Die Fehlhaltung sollte durch Selbstbeobachtung korrigiert werden; das Becken richtet sich auf, wenn man Bauch- und Gesäßmuskulatur etwas anspannt und dabei gleichzeitig das Schambein in Richtung Nabel zieht.

Ferner ist es wichtig, gezielt Bauch- und Rückenmuskulatur aufzubauen, um der Haltungsschwäche entgegenzuwirken, wozu sich Yoga besonders gut eignet.

Keßler ("Yoga... und der Rücken atmet auf") weist darauf hin, dass auch verkürzte Quadrizeps- und Psoasmuskeln die Fehlstellung verursachen können, weshalb diese Muskeln besonders gedehnt werden sollten.

Die Bauchmuskulatur kann zunächst einmal durch einfache Übungen gestärkt werden; hierzu kann sich der Übende auf den Rücken legen, die Beine anstellen und dann Kopf und oberen Rücken anheben, die Arme sind in Richtung der Knie ausgestreckt oder als fortgeschrittene Haltung hinter dem Kopf verschränkt. Bei der fortgeschrittenen Variante mit hinter dem Kopf verschränkten Händen ist darauf zu achten, dass der Übende nicht sein Hohlkreuz betont; in diesem Fall ist die erste Variante vorzuziehen.

Hat sich die Bauchmuskulatur schon etwas entwickelt, dann kann auch das Boot (Navasana, siehe Video unten) geübt werden, hier ist wiederum darauf zu achten, dass kein Hohlkreuz eingenommen wird.

Die Rückenmuskulatur kann durch Variationen des Vogels, der Kobra und Sphinx und durch Vorübungen für die Heuschrecke (siehe Übungen unten) gestärkt werden. Bei Kobra und Sphinx sollte das Schambein fest in den Boden gedrückt und das Gesäß angespannt werden, damit die Bewegung aus dem oberen Rücken erfolgen kann.

Die verkürzten Psoasmuskeln werden durch die Position des Sprinters im Sonnengruß (Surya Namaskar) gedehnt; bei regelmäßiger Praxis des Sonnengrußes wird sich die Dehnung von selbst ergeben. Bei der Übung des Sprinters ist darauf zu achten, dass das Knie keinen spitzen Winkel bildet, sondern etwa einen 90° Winkel einnimmt; ein spitzer Winkel kann das Knie schädigen.

Fortgeschrittene können zur Dehnung der Psoasmuskeln auch die Taube (Kapotasana) üben, bei der ebenfalls der Quadrizeps (obere Oberschenkelmuskulatur) gedehnt wird. Hier sollte aber wiederum darauf geachtet werden, dass das Knie nicht überdehnt wird und dass der untere Rücken sich wohl fühlt. Ebenfalls geeignet sind bei Fortgeschrittenen Kamel und Diamant.

Für Anfänger eignet sich zur Dehnung des Quadrizeps die klassische Übung, bei der man zur Dehnung der vorderen Muskulatur des linken Oberschenkels aus dem Stand das linke Bein nach hinten anwinkelt und den Oberschenkel auf die gleiche Höhe des anderen Oberschenkels bringt. Dann greift man mit der linken Hand den linken Fuß und bewegt ihn zum Gesäß (nur dann, wenn sich das linke Knie dabei wohlfühlt). Anschließend wird die andere Seite trainiert.

Die Übung kann man auch ausführen, indem man aus dem Kniestand das linke Bein aufstellt, die linke Hand auf dem linken Knie ablegt und das rechte Bein weit nach hinten ausstreckt. Dann wird das rechte Bein vorsichtig angewinkelt und der rechte Fuß mit der rechten Hand ergriffen und so weit zum Gesäß geführt, wie es sich noch angenehm anfühlt.

Siehe auch

Literatur/Quellen

Weblinks

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