Hochmut kommt vor dem Fall

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Hochmut kommt vor dem Fall, so sagt es der Volksmund. Hochmut kommt vor dem Fall, das ist eines der verbreitetsten Sprichwörter. Hochmut kommt vor dem Fall, das sagt man gerne, wenn jemand überheblich wirkt, sich in Sicherheit wiegt. Hochmut kommt vor dem Fall, das sagt man auch mit etwas Schadenfreude, wenn man jemand anderes, dem es vorher gut ging, ins Verderben stürzen sieht. Wer sich zu sehr in Sicherheit wiegt, wer denkt, dass er längst über die Schwierigkeiten hinausgewachsen ist, welche andere haben, den wird das Schicksal eines besseren belehren. Hochmut kommt vor dem Fall - das soll ausdrücken, dass man immer auf der Hut sein sollte, voller Demut sein sollte: Man weiß nie, was als nächstes geschehen wird.

Herkunft des Sprichwortes Hochmut kommt vor dem Fall

Im Buch der Sprüche Salomos, in der jüdischen Bibel bzw. im christlichen Alten Testament, heißt es im 16. Kaptiel, Vers 18: „Hoffart kommt vor dem Sturz und Hochmut kommt vor dem Fall.“ (Einheitsübersetzung).

Übersteigerte Angst vor Hochmut

Hochmut, Superbia, galt in der katholischen Kirche als eine der 7 Todsünden, die von Gott bestraft wird. Daher entstand auch das Sprichwort: Hochmut kommt vor dem Fall. So haben manche Menschen immer dann, wenn sie sich über etwas freuen, das sie erreicht haben, Angst davor, dass ihnen etwas Schlimmes passieren könnte. Gerade im deutschen Sprachraum ist es gar nicht selten, dass gerade spirituelle Menschen ständig Angst davor haben, ihnen würde etwas Schlimmes passieren, weil sie gerade auf etwas stolz sind.

Demut und Gottesvertrauen als Mittel gegen Hochmut

Hochmut kommt vor dem Fall - da gilt es Hochmut zu überwinden. Ein Gegenmittel zu Hochmut ist Demut. Gottesvertrauen ist ein Gegenmittel zur Angst vor Bestrafung aus Hochmut. Es ist gut und wichtig, dass du dich bemühst, auf dem spirituellen Weg voranzuschreiten. Es ist auch gut und wichtig, dich für eine gute Sache einzusetzen. Es ist natürlich und ein gutes Zeichen, dass du dabei Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl entwickelst. Aber sei dir bewusst: Nichts ist sicher. Alles was du erreicht hast, kannst du wieder verlieren. Gehe davon aus, dass alles was du erreichst, eine Folge von eigener Anstrengung, von Karma und Gnade ist. So kannst du dich über alles freuen, was dir zufällt: Du weißt, du hast es nicht selbst erreicht, sondern Gottes Gnade war beteiligt. Wie es im Buch Hiob heißt: "Der Herr hat's gegeben. Der Herr hat's genommen. Gepriesen sei der Herr".

Und selbst wenn du etwas Stolz empfindest, dann brauchst du kein schlechtes Gewissen zu haben. Du kannst dir sagen: "Auf der einen Seite bin ich gerade stolz auf das Erreichte. Und ich habe gute Gründe dafür, mich zu freuen, mein Ziel erreicht zu haben. Auf einer tieferen Ebene weiß ich, dass alles Gottes Gnade ist, die jederzeit alles wieder wegnehmen kann. Ich freue mich jetzt, bin dankbar, und auch ein wenig stolz. In der Tiefe vertraue ich auf Gott. Es wird kommen, was kommen soll."

Hohe Ideale als Mittel gegen Hochmut

Wenn du deine Ideale hoch genug setzt, dann bist du vor Hochmut gefeit. Wenn du weißt, dass noch so viel vor dir liegt, du noch so viel zu bewältigen hast, bleibst du demütig. Lass aber die hohen Ideale dich nicht in Stress setzen. Habe hohe Ideale, gehe ihnen nach, vertraue auf Gott, habe Geduld mit dir selbst. Hochmut kommt vor dem Fall - wenn du weißt, du hast noch viel zu erreichen, dann hast du ein wirksames Gegenmittel gegen Hochmut.

Realistische Selbsteinschätzung als Mittel gegen Hochmut

Manchmal beruht Hochmut auf Überschätzung der eigenen Fähigkeiten und des Erreichten. Da wird es klar: Hochmut muss vor dem Fall kommen. Wenn man sich selbst, seine Situation, seine Ressourcen, Fähigkeiten und Möglichkeiten überschätzt, wird man aus seinem Elfenbeinturm, seinem Wolkenkuckucksheim, seinen Luftschlössern herausgeholt werden.

Yoga und Meditation zur Überwindung von Hochmut

Durch die Übung von Yoga und Meditation kannst du zu einer höheren Wirklichkeit kommen, die jenseits der Reichweite von Hochmut ist. Wenn du in Yoga und Meditation erfährst, dass alles die Manifestation der einen, unendlichen Wirklichkeit ist und dass alles Ausdruck Gottes ist, bist du über die Ebene des Hochmuts hinausgewachsen. Es kann auf dem spirituellen Weg Phasen des Hochmuts geben, wenn du denkst, du seist etwas Besseres als andere. Meist wirst du aber öfter auf dem spirituellen Weg straucheln, Umwege machen, an deinen eigenen Idealen scheitern, neu aufstehen müssen. So entwickelst du Demut und Mitgefühl gegenüber anderen.

Vortrag über Hochmut

Hochmut kommt vor dem Fall - um diesen Fall zu vermeiden, hier noch einige Tipps in einem Kurzvortrag:

http://yoga-psychologie.podspot.de/files/88-Hochmut.MP3

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