Hilflosigkeit

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Hilflosigkeit - Überlegungen und Tipps als praktische Lebenshilfe. Hilflosigkeit ist ein Zustand der Ohnmacht, das Gefühl, an einer Situation nichts ändern zu können. Hilflosigkeit ist der Ausdruck eines subjektiven Gefühls, auch die Bezeichnung eines objektiven Tatbestands. Man kann z.B. von der Hilflosigkeit eines Babys, eines Kindes sprechen. Hilflosigkeit bezeichnet hier weniger, dass jemand keine Hilfe bekommt, sondern dass er selbst an seiner Situation nichts ändern kann.

Vertrauen und Liebe sind Hilfen bei Hilflosigkeit

Hilflosigkeit als Gefühl bezeichnet den inneren Zustand der Bedrohung, des Unangenehmen, verbunden mit dem Gefühl, dass die Situation außerhalb der eigenen Kontrolle ist und dass niemand da ist, der einem helfen kann. Hilflosigkeit als subjektives Gefühl ist das, was Disstress ausmacht, was also einen Stress zur Bedrohung für die psychische und physische Gesundheit werden lässt. Wenn man in sich das Gefühl der Hilflosigkeit wahrnimmt, ist es Zeit, sich mit seiner Situation auseinanderzusetzen. Vertrauen, Selbstwirksamkeit und das Gefühl der sozialen Unterstützung sind Gegenmittel gegen das Gefühl der Hilflosigkeit. Letztlich bleibt immer Gott als die letzte - und erste - Hilfe, die immer da ist.

Hilfsfaktor als Stressfaktor überwinden

Aus einem Vortrag von Sukadev Bretz

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Stress entsteht durch Hilflosigkeit

Die Stressforschung sagt, Stress ist eine erlernte Hilflosigkeit. Wirklicher Stress kommt dann, wenn Du Dich hilflos fühlst. So ist natürlich die Frage, wie kannst Du Hilflosigkeit überwinden und wie kommt es zur Hilflosigkeit. Man sagt in der Stressforschung, es gibt viele Aspekte, die Stress zu einem Disstress machen. Stress selbst kommt ja ursprünglich aus dem Englischen. Und Stress hieß ursprünglich betonen. Also "to stress something" heißt, man betont etwas. Und so kann man sagen, der Stress hilft, eine gewisse Aufmerksamkeit in eine bestimmte Richtung zu bringen.

Der Unterschied zwischen Disstress und Eustress

Man unterscheidet Disstress und Eustress. Eustress ist guter Stress. Disstress ist der Stress, der einen in Schwierigkeiten bringt. Es ist natürlich auch ein englisches Wortspiel. Disstress heißt Verzweiflung, Unruhe. "To be in disstress" heißt irgendwo sich schlecht zu fühlen, ängstlich zu sein, in einer Verzweiflung sein. All das kann disstress heißen.

Stress kann also Disstress, aber auch Eustress sein. Und was aus Stress Disstress macht, ist zum einen das Gefühl von Hilflosigkeit, wenn man denkt: "Ich kann nichts tun." oder "Ich bin der Situation hilflos ausgeliefert." Eine zweite Sache, die aus Stress Disstress macht, ist das Gefühl, dass die Situation, der man hilflos ausgeliefert ist, nicht gut für einen ist.

Achtsamkeit und weitere Lösungen gegen Stress

Das Dritte ist die Unfähigkeit konzentriert zu sein, etwas Klares zu denken. Wie kannst Du jetzt dort diese Hilflosigkeit überwinden? Natürlich das erste wäre, übe Meditation, übe Yoga. Wenn Du erkennst, dass Du Praktiken hast, mit denen Du Deinen Gemütszustand beeinflussen kannst, kommst Du schon mal aus einer Grundhilflosigkeit heraus.

Wenn Du weißt, Du brauchst bloß in eine Yogastunde zu gehen und danach geht es Dir gut. Und dieses gut sein, dieses gute Gefühl hält dann auch an, dann kommst Du schon mal aus Deiner Hilflosigkeit heraus. Vielleicht ist daher die machtvollste Methode aus der Hilflosigkeit heraus zu kommen, Yoga zu üben. Und am effektivsten ist sicherlich eine Yogastunde mitzumachen. Oder vielleicht noch besser, ein Wochenendseminar bei Yoga Vidya mitzumachen. Danach fühlst Du Dich sofort gut.

Und wenn Du einmal die Erfahrung gemacht hast, wie leicht es ist, aus einem Zustand von Gestresstheit, von Verzweiflung, von Unruhe, Ärger, Angst, Müdigkeit, usw. heraus zu kommen, in einem Zustand von Freude, Vertrauen, Leichtigkeit, dann bekommst Du großes Vertrauen. Wenn Du dann auch lernst selbst zu üben, dann kommst Du auch aus der Hilflosigkeit heraus.

Und natürlich hilft auch Meditation. Es gibt z.B. die Achtsamkeitsmeditation, wo Du einfach beobachtest, was geschieht. Anstatt fixiert zu sein auf eine bestimmte Form von Gedanken, wo Du sagst: "Das kann passieren oder das kann sein und ich kann gar nichts machen..", dann ist man in einem richtigen verzweifelten Gedankenkarussell, das kannst Du dann einfach beobachten. Du kannst spüren, dass dein Atem einfließt und wieder rausfließt. Atem fließt ein, Atem fließt aus. Gedanken kommen, Gedanken gehen. Emotionen kommen, Emotionen gehen.

Dann kannst du auch durch den Körper gehen, von unten nach oben. Und Du siehst, Du hast sehr wohl einiges unter Kontrolle. Du kannst kontrollieren, wo Du Deine Achtsamkeit hin gibst. Auch hier, bist du nicht hilflos einer Situation ausgesetzt. Das sind also mehrere Methoden durch die Du weißt: "Mindestens bezüglich meines Gemütszustandes bin ich nicht hilflos." So kannst Du diese Hilflosigkeit überwinden.

Überwindung vom Stress beim Job

Dann ist natürlich noch die objektive Frage da: "Wie kann ich die Hilflosigkeit in meinem Job überwinden?" Das ist jetzt natürlich eine große Frage. Und das ist sehr speziell. Dort kann es z.B. helfen, mit Deinem Freund, einer Freundin, mit Deinem Partner / Partnerin zu sprechen. Du kannst ihm/ihr durchaus mal sagen: "In meinem Job bin ich irgendwie hilflos. Ich kann dort nichts machen. Ich bin gestresst und bin dort hilflos ausgeliefert." Könntest Du mir vielleicht ein paar Tipps geben.

Oder, nimm ein Stück Papier und schreibe auf: "Was könnte ich tun?". Du könntest z.B. kündigen und Du könntest von Arbeitslosengeld, von Harz 4 leben. Evtl. wirst Du Deinen Lebensstil einschränken müssen. Evtl. von Hilfestütze leben müssen. Das könnte sein. Du könntest aber auch mit Deinem Chef sprechen. Du könntest zum Betriebsrat gehen. Du könntest einfach mal deine Arbeit anders machen. In Deutschland gibt es den Kündigungsschutz. So einfach kannst Du nicht heraus geworfen werden. Du bist der Situation nicht ganz so hilflos ausgeliefert, wie Du manchmal denkst. Also es kann helfen alles aufzuschreiben.

Dann könntest du überlegen: "Ich könnte das so und so machen oder ich könnte es mal anders machen." Und probiere es einfach mal aus. Mache die Dinge mal anders und schaue, welche Wirkung es hat. Es ist natürlich jetzt schwierig über Deine konkrete Situation konkrete Hilfen zu geben. Aber meistens ist die Hilflosigkeit nicht so groß objektiv, wie man es sich subjektiv einbildet.

Drei Möglichkeiten Stress und Angst zu überwinden

Also vom Prinzip her gibt es drei Möglichkeiten die Hilflosigkeit zu überwinden und damit Stress und Angst zu reduzieren.

  • Die erste ist, gehe regelmäßig in Yogastunden. Dann weißt und fühlst Du, dass Du bist Deiner Gemütssituation nicht hilflos ausgeliefert bist.
  • Zweitens, lerne Dein Gemütszustand selbst zu beeinflussen, z.B. über Achtsamkeitslenkung. Dann kannst du merken, dass du nicht gezwungen bist an die Dinge zu denken, die Dich so belasten.
  • Drittens, schaue was Du objektiv an Deiner Situation ändern könntest. Wenn nur du sie ändern könntest und das weißt Du, Du könntest sie ändern, dann hilft Dir das.

Vielleicht noch zum Abschluss eine kurze Episode. Mir hat mal jemand erzählt,- eine Schülerin meines indischen Meisters, der hat sie geschickt, das war in den 70er Jahre, um in Paris ein Yogazentrum aufzumachen. Sie hat kaum französisch gesprochen. Und damals in den 70er Jahren, war Yoga reichlich exotisch. Sie kannte sich dort nicht aus. Sie hatte kein Geld und hat dafür auch kein Geld bekommen. Und dann hat sie gedacht: Es gibt da zwei, die waren schon mal in einem Ashram in Kanada, die kann ich einfach mal besuchen, sie werden mir sicher helfn." Dann ist sie dorthin gegangen und es war ausgesprochen schwierig. Es hat vieles nicht geklappt. Dann hat sie mir erzählt, was ihr geholfen hat. Sie hat nie ihren Koffer ausgepackt. Sie bliebt für viele Monate, vielleicht auch für ein ganzes Jahr immer mit gepackten Koffern. Und sie hat immer gesagt, wenn ich es nicht aushalten kann, dann fahre ich zurück zum Flughafen und fliege zurück zu dem Meister. Er wird mich zurück nehmen. Und aus dieser Erfahrung heraus, konnte sie jederzeit gehen, daraus hat sie die Kraft bekommen, mit dieser äußerst schwierige Situation umzugehen und schließlich das Yogazentraum zu einem schönen Erfolg zu führen.

Das kannst Du Dir selbst auch vornehmen. Gehe aus der Hilflosigkeit heraus, es gibt immer einen Weg.

Artikel von Buchautor, Mystiker und Seminarleiter Bhajan Noam

Hilflosigkeit verspüren zu dürfen, ist ein Menschenrecht. Lasse die Hilflosigkeit eintreten. Begrüße sie als Gast und widme dich ihr, wie du einem willkommenen Gast alle Zeit und dein ganzes Sein zur Verfügung stellst.

Hilflosigkeit akzeptieren und Frieden finden

Wenn Hilflosigkeit bei dir anklopft, vertreibe sie nicht mit blinder Aktivität, sondern setze dich mit ihr zusammen. Schaue ihr in die Augen. Lasse ihr Wesen tief in dich hinein. Und du wirst erstaunt sein, welche Stille, welcher Frieden nach und nach über dich kommt.

Dieser Frieden ist dein eigentliches Sein. Diese Stille wird immer dann auftauchen, wenn du eine Situation oder ein Gefühl total zulässt und dich nicht wehrst. Vertrauen und Zulassen sind der Trick, so entsteht kein Kampf, keine innere Zerrissenheit – sondern eine neue Ganzheit.

Jede Situation, tausendmal am Tag, fordert dich zu nichts anderem heraus. Und tausendmal überlässt du dich mechanischen Reaktionen. Jede Situation kann das goldene Tor sein zu deinem innersten Kern.

Wenn du zu kämpfen beginnst, hast du die Gelegenheit verpasst. Viele Male warst du bisher Verlierer. Doch kümmere dich nicht um Vergangenes, lehne nur diesen Augenblick nicht ab, nimm dieses Jetzt an, wie es ist, und du bist zum ersten Mal Sieger!

Sieger über alles Leiden in der Welt, das auch in dir wurzelt. Und wenn du einmal ein wirklicher Sieger warst – ein wirklicher Sieger sein heißt in der Sprache des Herzens, sich dem Fluss zu ergeben – dann verstehst du auch zum ersten Mal den wahren Wert des Lebens. Du darfst hilflos sein, du darfst enttäuscht sein, du darfst hoffnungslos sein... und es ist schön, es ist ein Leuchten, ein Aufblühen der Seele.

Quelle

Umgang mit Hilflosigkeit Anderer

Vielleicht gibt es in deiner Umgebung Menschen, die wirken sehr hilflos. Wie gehst du damit um? Du könntest schauen ob ihnen helfen willst. Oder du kannst schauen, ob du ihnen zur Eigenverantwortung helfen kannst. Manche Menschen nutzen eine scheinbare Hilflosigkeit um Liebe und Aufmerksamkeit zu bekommen. Sie haben noch nicht gelernt, das sie auf andere Weise Respekt bekommen können. Du kannst anstatt ihnen sofort zu helfen, ihnen sagen, ja – da und da sind die Möglichkeiten. Schau dir selbst was du machen kannst.

Du musst nicht die Verantwortung für alle Hilflosen übernehmen. Das ist wie ein psychisches Spiel manchmal. Versuche Menschen in die Selbständigkeit zu bringen. Aber, manche Menschen sind auch echt hilflos und brauchen deine Hilfe. Dann schaue, wie du ihnen helfen kannst. Mitgefühl, Liebe, tätige Nächstenliebe, Barmherzigkeit, all das sind wichtige Werte und wenn du jemandem wirklich helfen kannst, das gibt dir sehr viel mehr Freude und sehr viel mehr Befriedigung als ein bisschen Freizeit.

Hilflosigkeit in Beziehung zu anderen Persönlichkeitsmerkmalen

Hilflosigkeit gehört zur Gruppe der Persönlichkeitsmerkmale, Schattenseiten, Laster und Tugenden. Um dieses Charaktermerkmal besser zu verstehen, wollen wir es in Beziehung setzen mit anderen:

Synonyme Hilflosigkeit - ähnliche Eigenschaften

Synonyme Hilflosigkeit sind zum Beispiel Ohnmacht, Bedrohung, Schwäche, Verzweiflung, Überforderung, .

Man kann die Synonyme in zwei Gruppen einteilen, solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation:

Synonyme mit negativer Konnotation

Synonyme, die gemeinhin als negativ gedeutet werden, sind zum Beispiel

Antonyme Hilflosigkeit - Gegenteile

Antonyme sind Gegenteile. Antonyme, also Gegenteile, von Hilflosigkeit sind zum Beispiel Stärke, Selbstständigkeit, . Man kann auch die Antonyme, die Gegenteile, einteilen in solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation.

Antonyme mit positiver Konnotation

Antonyme, also Gegenteile, zu einem Laster, einer Schattenseite, einer negativen Persönlichkeitseigenschaft, werden gemeinhin als Gegenpol interpretiert. Diese kann man kultivieren, um das Laster, die Schattenseite zu überwinden. Hier also einige Gegenpole zu Hilflosigkeit, die eine positive Konnotation haben:

Eigenschaften im Alphabet davor oder danach

Hier einige Eigenschaften, die im Alphabet vor oder nach Hilflosigkeit stehen:

Eigenschaftsgruppe

Hilflosigkeit kann gezählt werden zu folgenden beiden Eigenschaftsgruppen:

Verwandte Wörter

Verwandte Wörter zu Hilflosigkeit sind zum Beispiel das Adjektiv hilflos, das Verb helfen, sowie das Substantiv Hilfloser.

Wer Hilflosigkeit hat, der ist hilflos beziehungsweise ein Hilfloser.

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Siehe auch

Achtsamkeit kultivieren Yoga Vidya Seminare

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