Herz

Aus Yogawiki

Das Herz ist ein Organ, das in menschlichen und tierischen Körpern dafür sorgt, dass der Blutkreislauf durch regelmäßiges Zusammenziehen und Dehnen angetrieben und in Gang gehalten wird. Herz meint aber auch so etwas wie Zentrum oder Mittelpunkt, ohne den ein Wesen oder eine Sache nicht existieren kann. Das Herz wird auch als Ort der Gefühle betrachtet. Spirituell gesehen, könnte man das Herz auch als spirituelles Zentrum verstehen, als Atman, als das göttliche Bewusstsein in jedem einzelnen.

Anahata Chakra

Was ist das Herz?

Herz: Was bedeutet Herz? Was will man mit diesem Wort sagen? Wozu ist Herz ein wichtiges Persönlichkeitsmerkmal, vielleicht gar eine Tugend? Welche weiteren Persönlichkeitsmerkmale stehen in Verbindung mit Herz? Herz ist im engeren Sinn die Bezeichnung eines Körperorgans, eben des Organs in der Brust, welches das Blut durch die Adern pumpt. Herz ist auch das Wesen eines Menschen. Jemand kann ein gutes Herz haben, ein weiches Herz oder auch ein kaltes Herz. Herz steht auch für die Gefühle, die Emotionen, insbesondere im Gegenüber zum Kopf: Man kann mit Herz und Kopf bei einer Sache sein - oder eben auch mit dem Herzen nicht dabei sein, also unbeteiligt. Herz steht auch für Lieben, z.B. wenn man jemandem vorwirft, er habe kein Herz. Das Herz ist auch die Essenz, der Kern von etwas, z.B. kann man sich im Herzen Afrikas befinden oder das Herz der Angelegenheit verstanden haben. Herz ist auch ein Kosename: Ein Liebender kann sagen zu seiner Geliebten "mein Herz!". Herz ist auch die Bezeichnung für eine "Farbe" im Kartenspiel und für ein bestimmtes Symbol. Herz kann auch Mut bedeuten - so kann man beherzt mit etwas anfangen.

Das Herz biologisch gesehen

Auszug aus dem Buch "Practice of Nature Cure" (1951) von Swami Sivananda, S. 332-334. Divine Life Society

Das Herz ist die vitale zentrale Pumpe der Durchblutung. Es ist wie ein Wasserwerk in einer Stadt. Es befindet sich auf der rechten Seite des Brustkorbs zwischen der rechten und der linken Lunge. Es ist von einer Tasche umhüllt, die aus serösen Membranen besteht, und mit dem Pericardium endet.

Das Innere des Herzens besteht aus zwei Höhlen, rechte und linke, getrennt durch eine längsverlaufende Scheidewand. Jede Höhle ist nochmals in obere und untere Kammer unterteilt. Die obere Kammer wird Vorhof genannt, die zweite Ventrikel. Im Inneren des Herzens befinden sich also vier Kammern- rechter Vorhof und rechtes Ventrikel, linker Vorhof und linkes Ventrikel. Die zwei rechten Kammern beinhalten reines dunkelrotes frisches, mit Sauerstoff angereichertes Blut. Der Vorhof ist mit dem Ventrikel durch eine Öffnung, die Atrioventrikularklappe, verbunden. Die Funktion dieser Klappe ist es, das Blut vom Vorhof in das Ventrikel fließen zu lassen, aber den Rückfluss zu verhindern. Die Größe des Herzens ist ungefähr 13 cm lang, etwa 8 cm bei maximaler Atmung und 5 cm dick. Das Herz eines Erwachsenen wiegt 280 g und ein Ventrikel fasst ungefähr 85 g Blut.

Blut ist eine rote Flüssigkeit, die ständig durch den Körper fließt. An der Durchblutung sind Herz, Arterien, Kapillaren und Venen beteiligt. Es wäre an dieser Stelle nicht angebracht zu beschreiben, wie dies genau funktioniert. Es genügt zu sagen, dass das Blut aus den Lungen in reinem Zustand in das Herz kommt und das unreine Blut aus den verschiedenen Körperteilen kommt. Das reine Blut wird an Organe und Gewebe geschickt, um ihnen den lebenswichtigen Sauerstoff und Nahrung zu bringen, das unreine Blut wird zu den Lungen gebracht und dort gereinigt. Man muss verstehen, dass Blut keine homogene Flüssigkeit ist, wie es dem bloßen Auge erscheinen mag. Unter dem Mikroskop zeigt sich, dass es aus vielen winzigen Zellen, manche rot, manche weiß- den roten und weißen Blutkörperchen- besteht, die in einer klaren Flüssigkeit schwimmen, dem Blutplasma oder „Blutlikör“. Das Blut hat viele wichtige Funktionen.

Der Puls zeigt den Zustand des Herzens. Er ist eine Welle, die sich entlang der Arterien, durch die Pumpaktion des Herzens, ausdehnt. Der Zustand des Herzens kann von einem geschickten Arzt, der den Puls fühlt, ermittelt werden. Ein schwacher kraftloser Puls zeigt, dass das Herz sehr schwach ist, während ein starker kräftiger Puls zeigt, dass das Herz stark ist.

Tabak ist Gift für das Herz. Der Tabakkonsum ist alarmierend gestiegen. Tabak beinhaltet ein Wirkungsprinzip oder einen Bestandteil, das Nikotin, welches nervösen Unterdruck im Herzen und Herzklopfen verursacht. Das Wirkungsprinzip Nikotin verursacht Vergiftung. Die Herzaktivität wird durch regelmäßigen Tabakkonsum geschwächt. Man sagt, dass Menschen, die dieser Droge zum Opfer gefallen sind, an einem „Tabakherzen“ oder einem „irritierten Herzen“ leiden.

Wie beeinflusst ein kaltes Bad das Herz?

Viele Nervenfasern befinden sich in der Epidermis, der äußeren Hautschicht. Die Anwendung von Kälte stimuliert die Nervenenden. Als Folge davon werden zahllose Impulse ausgelöst, die sich bis zum Rückenmark, dem Gehirn und dem Nervenzentrum bewegen. Dieses spezielle Nervenzentrum befindet sich an der Basis des Gehirns und hält die oberste Herrschaft über die Herzfunktion. Das Nervenzentrum, das nun stimuliert wird, fordert das Herz dazu auf, schneller zu schlagen. Manche Nervenimpulse berühren das Herz direkt. Man kann klar sehen, dass die gute Wirkung des kalten Bades durch die Kälte kommt, die auf die Hautoberfläche trifft, die letztendlich über das Nervensystem die Herzschlagfrequenz und die Kraft des Herzens beeinflusst.

Die unterschiedlichen warmen Bäder, bekannt als Hydrotherapie oder Wasserkur, stimulieren das Herz zu Beginn, aber wenn man sie zu lange macht, wird die Hitze des Körpers das Herz schwächen. Es kann zu Erschöpfung oder Ohnmacht kommen.

Das Herz spirituell gesehen

Meditation für Herzensverbindung mit deinen Mitmenschen

Niederschrift eines Podcasts (2014) von Sukadev <mp3player>http://yoga-meditation-blog.de/wordpress/podpress_trac/web/4887/0/66_dankbarkeits-tiefenentspannung.mp3</mp3player>

Mit dieser Übung kannst du eine Herzensverbindung zu deinen Mitmenschen herstellen. Wir gehen ein paar Momente in die Stille. Du kannst überlegen, welche drei bis sieben Menschen für dich in der nächsten Woche von besonderer Wichtigkeit sind. Von Partner bis Kinder, Eltern, Kollege, Kunde, Chef, Mitarbeiter. Und jetzt stelle dir einen davon vor, und spüre von deinem Herzen aus das Herz des anderen. Ohne irgendetwas nachzudenken, spüre einfach mit deinem Herzen das Herz des anderen.

Dann kannst du auch Segenswünsche sprechen, wie: „Lieber, Liebe Name, ich schicke dir Licht und Liebe. Möge es dir gut gehen. Möge unser Zusammensein oder Zusammenwirken segensreich sein.“ Stelle dir eine zweite Person vor, die für dich in der nächsten Woche wichtig sein wird, und spüre wieder mit deinem Herzen das Herz dieser anderen Person. Spüre einfach, ohne nachzudenken. Dann sprich wieder Segenswünsche wie: „Lieber, Liebe Name, ich wünsche dir alles Gute.

Möge unser Zusammenwirken segensreich sein.“ Stelle dir eine dritte Person vor. Stelle die Herzensverbindung wieder her, indem du mit deinem Herzen das Herz dieser Person spürst. Und sprich wieder Segenswünsche wie z.B. „Lieber, Liebe Name, ich wünsche dir alles Gute. Möge unser Zusammenwirken segensreich sein.“ Jetzt stelle dir alle anderen vor, die vielleicht auch noch von Bedeutung sein mögen, und spüre mit deinem Herzen das Herz all dieser anderen. Und sprich Segenswünsche wie: „Ich wünsche euch alles Gute. Möge unser Zusammensein, möge unser gemeinsames Wirken segensreich sein.“

Übe das jeden Tag. Versuche, jeden Tag eine Herzensverbindung herzustellen mit den wichtigsten Menschen in deinem Leben. Für die meisten Menschen sind etwa drei bis sieben Menschen besonders wichtig im Leben, für manche sogar weniger, für manche auch mehr. Wenn du jeden Tag jeden dieser Menschen vom Herzen her spürst, wirst du feststellen, ihr werdet euch viel besser verstehen, und du hast eine tiefe liebevolle Grundbeziehung. Und diese liebevolle Grundbeziehung und dieses liebevolle Grundverständnis ist eine sehr gute und auch belastbare Basis für tiefe Gelassenheit, liebevolle Gelassenheit, einfühlsame Gelassenheit, verbundene Gelassenheit, keine trockene und kalte Gelassenheit, engagierte, liebevolle, warmherzige Gelassenheit.

Yoga – ein Weg mit Herz

Artikel von Karin Burschik, aus dem Yoga Vidya Journal Frühjahr 2010

Yoga mag "cool" sein, doch kalt ist es nicht. Denken wir nur an die Meisterinnen und Meister der Yoga-Tradition. Mit welcher Begeisterung sie ihre Lehren und Übungen weitergegeben haben. Wie fürsorglich sie ihre Schülerinnen und Schüler behandelt und mit welcher Hingabe sie dem Göttlichen gedient haben. Warum ist das so? Auf welche Weise öffnen Körper-, Atem- und Meditationsübungen das Herz, und wie können wir diesen Prozess unterstützen? Das wollen wir uns nun genauer anschauen.

Asanas – nicht nur für den Körper

Ganz allgemein gilt: Sport und Bewegung tun auch der Seele gut. Es macht Freude, Glückshormone werden ausgeschüttet, und in einer Gruppe, die gemeinsam geschwitzt hat, entsteht ein ganz natürliches Gefühl der Verbundenheit. Darüber hinaus haben bestimmte Asanas auch bestimmte seelische Wirkungen. Denken wir nur an Fisch und Kobra, die das Herz öffnen. Vorbeugen fördern ein Gefühl der Hingabe, und Helden-Stellungen entwickeln Kraft und Mut, so dass wir uns dann auch im Alltag leichter ein Herz fassen können.

Durch das intensive Beugen und Strecken können sich zudem tief sitzende Verspannungen lösen. Ja, wir erhalten sogar Zugang zu Traumata, die gleichsam im Körper wie schlafend eingraviert sind. Asanas können sie wecken. Im ersten Moment mag das nicht sonderlich angenehm sein, doch letztendlich befreit eine solche Heilkrise uns von alten Wunden, und wir gehen lebendiger, freudiger und liebevoller aus ihr hervor.

Das ganz besondere Plus bei den Asanas ist die Schulung von Körperbewusstsein und Achtsamkeit. Immer wieder werden wir aufgefordert, genau hinzuspüren und gegenwärtig zu sein mit einer freundlichen, wachen Aufmerksamkeit. Dies gilt in der Psychologie als einer der wirksamsten Stimmungsaufheller. Wenn Sie also in einer trüben Stimmung zu versinken drohen, können Sie sich an Ihrem eigenen Schopf aus dem Morast ziehen und sich auf das Hier und Jetzt besinnen:

Welche Farben und Formen sind zu sehen? Was ist zu hören? Wie fühlt sich der Körper an? Oder Sie nehmen einfach wahr, wie der Atem kommt und geht. Damit sind wir schon bei den Atemübungen, den Pranayamas, die den Geist ebenfalls positiv beeinflussen.

Pranayamas als Herzöffner

Prana – die Lebensenergie – fungiert als Bindeglied zwischen Körper und Geist, die miteinander auf vielfältige Weise wechselwirken. Zum Beispiel hemmen körperliche Verspannungen den Fluss der Lebensenergie, was auch zu geistigen Blockaden führen kann. Sind wir emotional sehr aufgewühlt, dann fließt die Lebensenergie sehr disharmonisch, was sich wiederum auf den Körper auswirkt. Positive Veränderungen können wir also von der körperlichen wie auch von der seelischen Seite her angehen. Doch wir können auch direkt mit der Lebensenergie arbeiten. Wir können dafür sorgen, dass sie frei, harmonisch und in ausreichender Menge durch die Nadis strömt, was sich positiv auf Körper und Geist auswirkt.

Den leichtesten Zugang zur Lebensenergie eröffnen uns die Atemübungen. So können wir zum Beispiel zur Entspannung das Ausatmen verlängern. Wollen wir frische Energie tanken, dann atmen wir länger ein und/oder machen eine Pause in der Atemfülle. Über die Chakren können wir bestimmte psychische Themen auch ganz gezielt bearbeiten, zum Beispiel Erdung oder Willenskraft, Intuition oder eben auch die Qualitäten des Herzens. Einfaches Hineinspüren in das Anahata Chakra in der Mitte der Brust mag schon genügen, damit es sich öffnen und seine Qualitäten entfalten kann – Liebe, Freude und Mitgefühl.

Diese reine, ursachlose Freude geht weit über die Vergnügungen dieser Welt hinaus, und das Leben im Licht bedingungsloser Liebe ist von kaum zu beschreibender Innigkeit und Süße. Um dahin zu gelangen, können Sie sich unterstützend auf den Atem konzentrieren. Dann stellen Sie sich vor, Sie atmen durch das Herz - Kshetra – die vordere Öffnung des Anahata Chakras – ein und aus. Visuell veranlagte Menschen können sich dabei auch einen Lichtstrom vorstellen, und Menschen, deren bevorzugter Sinneskanal das Hören ist, arbeiten gern mit einem Mantra, zum Beispiel mit „Yam“, dem Bija Mantra für das Anahata Chakra. Selbstverständlich können Sie stattdessen auch ein anderes Mantra wählen, zum Beispiel „Liebe“ oder „Freude“, das Herzensgebet der Ostkirche oder das universelle Mantra „Om“, das bereits in den Upanishaden gelobt und beschrieben wird.

Mehr Liebe und Verbundenheit durch Meditation

In diesen frühesten Yoga-Schriften wird vor allem die Einheit besungen – die Einheit von Atman und Brahman, also von wahrem Selbst und göttlichem Urgrund. Aber auch die Einheit von Selbst und Bewusstsein oder Selbst und allem, was ist. Und durch das Mantra "Om" können wir uns auf diese fundamentale Einheit einstimmen, denn es heißt, dass mit diesem Urlaut die Schöpfung ihren Anfang nahm und auf ewig darin enthalten ist.

Um diese Erfahrung von Einheit geht es letztendlich bei allen Yoga-Wegen. Schließlich stammt das Wort "Yoga" von der indogermanischen Wortwurzel "yuj", was unter anderem mit "vereinen" und "zusammenbinden" übersetzt werden kann. Das deutet darauf hin, dass der Yoga-Weg keineswegs in ein undifferenziertes, präpersonales Verschmolzen-Sein zurückführen möchte. Wenn verschiedene Elemente zusammengebunden werden, lösen sie sich ja nicht auf. Wenn Zellen sich zur Einheit eines Körpers zusammenfügen, bleiben ihre Grenzen bestehen. Und wenn Menschen sich zu Teams zusammenfinden, behalten sie dennoch ihre Individualität. Das bedeutet: Die bunte Vielfalt der Welt bleibt auf der relativen Ebene bestehen, kann aber auf der absoluten Ebene als Einheit erfahren werden.

Hierzu möchte auch Patanjali hinführen, wenn er in seinen Yoga-Sutren den berühmten achtfachen Pfad beschreibt. Zentrales Element ist hier der geistige Übungsweg, wie wir ihn so oder so ähnlich in vielen spirituellen Schulen finden: Wir wenden uns nach innen (Pratyahara) und konzentrieren uns auf das gewählte Meditationsobjekt (Dharana), bis die Aufmerksamkeit mühelos dabei verweilt (Dhyana).

Schließlich mögen wir uns sogar der Einheit mit ihm bewusst werden (Samprajnata Samadhi). Diese Erfahrung von Einheit kann sich immer mehr vertiefen und immer weiter werden, bis sie schließlich Alles-in-allem umfasst und transzendiert (Asamprajnata oder Nirvikalpa Samadhi). Dies kann das Leben von Grund auf verwandeln, denn wir werden ganz sicher liebevoller mit unseren Mitmenschen umgehen, wenn wir im tiefsten Innern wissen, dass wir eins mit ihnen sind.

Normalerweise stehen allerlei Hindernisse dieser Einheitserfahrung im Weg. Insbesondere die Unwissenheit, die uns glauben macht, wir seien getrennt vom Rest der Welt, was Verlangen, Abneigung und Furcht heraufbeschwört. Patanjali nennt diese Leid schaffenden Faktoren "Kleshas" und gibt verschiedene Empfehlungen, wie wir sie auflösen können, zum Beispiel durch die Glück bringenden Haltungen von Wohlwollen, Freude, Mitgefühl und Gleichmut.

Diese können wir uns systematisch erüben. Wir können uns täglich hinsetzen und uns von Herzen an dem Guten erfreuen, was jetzt da ist. Angesichts von Widrigkeiten können wir sagen: "Auch das geht vorbei." Oder: "Was bedeutet das im Angesicht der Ewigkeit?" Und wir können immer wieder sagen, denken und fühlen: "Mögen alle Wesen frei sein von Leid. Mögen sie glücklich sein." Mit der Zeit werden wir uns immer weniger mit dem kleinen Ego identifizieren und immer mehr mit dem wahren Selbst, dem wahre Liebe entspringt.

Zusammenfassend können wir feststellen: Die geistigen, energetischen und körperlichen Methoden des Yoga sind bestens geeignet, unsere Herzensqualitäten zu entfalten. Darum können wir mit Fug und Recht sagen: Yoga, das ist ein Weg mit Herz.

Die Autorin Karin Burschik befasst sich seit früher Jugend mit spirituellen Lehren und Übungen. Mit 18 besuchte sie ihre ersten Yoga-Kurse und arbeitet nun seit Jahren als Yoga-Lehrerin (BYV). Sie hat bereits drei spirituelle Sachbücher geschrieben, unter anderem auch "Yoga – ein Weg zum Glücklich-Sein" (November 2009, Via Nova Verlag, Petersberg).

Herz-Chakra Segensmeditation (Video)

Herz-Licht-Meditation (Text)

Meditationsanleitung von Swami Nirgunananda

Richte dich in deiner Meditationshaltung ein, so dass du fest, aufrecht und bequem sitzt. Wirbelsäule aufrecht, in ihrer natürlichen Krümmung. Atme ein paar Mal tief und bewusst ein und aus, zentriere dich mit jeder Einatmung in dir selbst, komme ganz bei dir, im Hier und Jetzt an.

Lasse jetzt den Atem so fließen, wie er von selbst fließen will, und stelle dir vor, du öffnest dich nach oben, wie ein nach oben offenes Gefäß – wie ein Kelch oder eine Vase.

Stelle dir und spüre, wie mit jedem Atemzug von oben strahlendes Licht in dich einströmt, und sich im Herzen sammelt.

Verweile ein paar Minuten mit dieser Konzentration: nach oben öffnen, von dort strahlendes Licht in dich hinein strömen lassen, das sich im Herzen sammelt.

Jetzt stelle dir einen strahlender Stern oder eine strahlende Sonne oder das strahlende "Juwel im Lotos" im Herzen vor.

Mit jedem Einatmen strahlt dein Stern, deine Sonne oder dein Edelstein im Herzen stärker. Mit jedem Ausatmen lässt du dieses strahlende Licht deines Herzenssterns, deiner inneren Sonne oder eines Juwels vom Herzen her weit ausstrahlen:

Zunächst in alle Richtungen in deinen Körper. Jede Zelle deines Wesens wird ganz aufgeladen mit diesem strahlenden hellen Licht deines Sterns/deiner Sonne/deines Herzensjuwels. Fühle dich ganz durchdrungen von diesem wunderbaren strahlenden Licht, das von deinem Herzen ausgeht.

Dann lasse dieses Strahlen über deinen Körper hinaus in alle Richtungen weit ausstrahlen – in diesen ganzen Raum, in die ganze Gegend, in die ganze Welt, bis zum Himmel, ins Unendliche.

Du bist weit und strahlend, reines Licht.

Meditation des reinen Herzens (Text)

Transkription einer Meditation angeleitet von Swami Nirgunananda

"Selig sind, die reinen Herzens sind."

Was heißt ein reines Herz? Was bedeutet es für mich? Was verdunkelt das Herz, und damit die Freude und das Glück, die Lebensqualität?

Vielleicht neige ich dazu, anderen Menschen, Dinge oder Motive zu unterstellen ... Situationen vorschnell zu interpretieren ... vorschnell oder einseitig zu urteilen ... Dinge auf mich zu beziehen, die nicht so gemeint sind oder die gar nichts mit mir zu tun haben ... mich schnell gekränkt zu fühlen ... aufzubrausen ... ärgerlich zu sein ... Arrogant zu sein ...

Was immer jetzt an Gefühlen oder Gedanken ähnlicher Art kommen mag: Lasse es alles ein in dein Herz und spüre: für diesen Moment kann ich es loslassen, mich von jeglicher Identifikation und allen Vorstellungen lösen – tief im Inneren, im tiefsten Inneren meines Herzens bin ich ganz rein und unberührt – wie ein reines unschuldiges Kind. Diesen tiefsten inneren Kern im Herzen kann nichts berühren und trüben. Tief innen war, bin und bleibe ich - rein und selig.

Lasse alles, was kommt, reinwaschen im makellosen unberührten Lotos des reinen Herzens – fühle dich rein, strahlend, makellos, unberührt. Und spüre die Seligkeit und die Freude dieses reinen Herzens.

Anmerkung: Auch außerhalb der Meditation kannst du dich an diesen tiefsten unberührten Kern im Innersten wenden – als eine Ressource, wo du jederzeit inmitten aller Anforderungen, Herausforderungen und Problemen des Alltags eintauchen, dich reinwaschen kannst, Zugang zu dieser reinen unberührten Ebene deines Seins findest und damit gestärkt und mit weniger Identifikation und weniger Verbissenheit dich den Aufgaben des Alltags stellen – im Bewusstsein: all das ist eine Ebene. Auf einer tieferen Ebene ist das alles bedeutungslos, bin ich unberührt, rein, selig.

Heinrich Zimmer über das Herz

Auszug aus "Der Weg zum Selbst" von Heinrich Zimmer

Der Mund des Herzens ist verschlossen, das Innere des Mundes ist in dichtes Dunkel getaucht, das hält das Erbgut früherer Leben umschlossen. Alle Adern des Leibes münden darein, dort ist die Stätte des Lebensstroms, des Gemüts und des Lichtes. Da innen im Lotos des Herzens hat der Herr sein Heim und leuchtet darin: er ist der Herr des Heiligtums. Wenn das Gefühl »ich bin ER« in dem Sinne »ich bin der Herr des Heiligen, des Heiligsten« dank ständiger Uebung so fest in dir wird, wie die Vorstellung »Ich« in deinem Leibe wohnt, und wenn du als »der Herr« dastehst in all seiner Reinheit, vergeht die Ahnungslosigkeit: der sterbliche Leib sei dein Selbst, wie Finsternis vor dem Sonnenlicht. Räume das Erbgut früherer Leben: alle Bereitschaften und Neigungen des Gemüts durch ständige, unablässige Betrachtung aus in deinem Herzen: »ich bin der Gnädige Herr (Shiva), ich bin das Licht reinen Inneseins, das unbeschreiblich ist«,

Der ist das strahlende Licht reinen Inneseins, der alle Gegenstände der fünf Sinne bewußt ausgeschieden und das Selbst erlebt und seinen festen Stand im Einzig-Wirklichen gefunden hat. Sag: er schwingt den demanten blitzenden Donnerkeil und ist der Tod des Todes; er ist der Held, der über den Tod triumphiert, ist das Gemüt des Erbguts alter Bereitschaften und Neigungen ledig geworden, so bleibt es lauter und unberührt, auch wenn du deinen Verrichtungen nachgehst: es ist, als ließest du einen erzählen, und deine Gedanken gingen derweil ihrer Wege. Ist das Gemüt aber noch vollgesogen mit Antrieben aus früheren Leben, so wirkt es in ihnen befangen, auch wenn du untätig bist. Es geht dir wie einem, der schlafend auf seinem Lager ruht, im Traum aber einen Berg erklimmt und in den Abgrund stürzt.

Wie ein Reisender, von tiefem Schlaf umfangen, nicht spürt, daß der Wagen hält und die Pferde abgeschirrt werden, so ver-harrt der Weise, der zur Wirklichkeit des Selbst gelangt ist, in naturhaft unwillkürlicher Sammlung in das Selbst versenkt (Sahaja Samadhi) und wird von den Vorgängen seines Leibes, von Schlaf und Versenkung (Samadhi) nicht berührt, — das Gehäus des Leibes ist für ihn wie der Wagen, Das reine Innesein des Selbst, jenseits des Wachseins, der Traumverlorenheit und des Versunkenseins in traumlos tiefen Schlaf, gilt bloß dem Weltkind als »Vierter Stand«, Da nur der »Vierte Stand« wahr ist, und Wachen, Traum und traumlos tiefer Schlaf ein Schein sind, ist er »jenseits der Vier«: erster jenseitiger Ursprung.

Was ist außer dem Selbst, wenn du dich immer in seiner Wirklichkeit bewegst und keinen Unterschied zwischen dir und anderen setzest? Was begibt sich: wirst du geehrt oder geschmäht? Es ist wie sich selber segnen oder verwünschen. Nimm alle Weisheit aller heiligen Lehren in einem Wort: erlischt dein Ich, daß du das Selbst als höchste Wirklichkeit erlebst, bleibt nur das Selbst als reines völliges Innesein. Erlebe das!

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Seminare

Mantras und Musik

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Bhakti Yoga

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Meditation

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Asana Intensivseminare

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Multimedia

Die Buddhi befreit deinen Geist und Herz von Verblendung – BG.XVIII 51

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Herz-Chakra Segensmeditation

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Yoga Biene für das Herz – Bhramari Pranayama

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Gott bewohnt dein Herz, sorge dich nicht – Bh.G.XII 17 I

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Welche Verehrung wird dein Herz stärker rühren? – Bh.G. XII 2

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Nächstenliebe reinigt das Herz – mp3-Lesung mit Sukadev

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