Hazrat Babajan: Unterschied zwischen den Versionen

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Um 1905 kam Hazrat Babajan in Puna an, wo sie sich ihren letzten Wohnsitz einrichtete. Nun war sie eine alte Frau, den [[Rücken]] etwas gebeugt, die Schultern gerundet, mit weißem matten Haar und schäbig gekleidet, wurde „sie gesehen, wie sie an sonderbaren Orten saß oder sich ausruhte, in verschiedenen Teilen der Stadt.“ Hazrat Babajan ließ sich schließlich in einem Slum namens Char Bawdi (Vier Brunnen) an der Malcolm Tank Road nieder, einem Teil der Unterkunft der British Army.
Um 1905 kam Hazrat Babajan in Puna an, wo sie sich ihren letzten Wohnsitz einrichtete. Nun war sie eine alte Frau, den [[Rücken]] etwas gebeugt, die Schultern gerundet, mit weißem matten Haar und schäbig gekleidet, wurde „sie gesehen, wie sie an sonderbaren Orten saß oder sich ausruhte, in verschiedenen Teilen der Stadt.“ Hazrat Babajan ließ sich schließlich in einem Slum namens Char Bawdi (Vier Brunnen) an der Malcolm Tank Road nieder, einem Teil der Unterkunft der British Army.


Die Char Bawdi-Gegend dieser Zeit wurde beschrieben als “ein Bildnis von Schmutz, Trostlosigkeit, Hässlichkeit, eine Brutstätte von Plagen und Seuchen und ein beliebter Aufenthaltsort von gefährlichem Gesindel bei Nacht.“ Nach mehreren Monaten den natürlichen Elementen ausgesetzt sein, erlaubte Hazrat Babajan widerwillig ihren Anhängern ihr einen einfachen Unterstand aus Jutesäcken über ihr zu errichten. [[Kind]]er hatten die Angewohnheit, [[Stein]]e nach ihr zu werfen. Sie war ein heimatloser [[Faqir]]. Sie wusste, wie diese lebten. Die Geschenke ihrer Anhänger wurden unter den Armen und Mittellosen verteilt, und manchmal auch von Dieben gestohlen. Sie blieb gleichgültig gegenüber den materiellen Angeboten und den Verlusten. Allmählich wurde sie, aus [[Hingabe]] oder aus reiner [[Neugier]], von einer steigenden Anzahl von Leuten aus Puna und von weiter her aufgesucht. Mehrere angebliche [[Wunder]] werden Hazrat Babajan zugeschrieben.
Die Char Bawdi-Gegend dieser Zeit wurde beschrieben als “ein Bildnis von Schmutz, Trostlosigkeit, Hässlichkeit, eine Brutstätte von Plagen und Seuchen und ein beliebter Aufenthaltsort von gefährlichem Gesindel bei Nacht.“ Nach mehreren Monaten den natürlichen Elementen ausgesetzt sein, erlaubte Hazrat Babajan widerwillig ihren Anhängern ihr einen einfachen Unterstand aus Jutesäcken über ihr zu errichten. [https://www.yoga-vidya.de/kinderyoga/ Kinder] hatten die Angewohnheit, [[Stein]]e nach ihr zu werfen. Sie war ein heimatloser [[Fakir]]. Sie wusste, wie diese lebten. Die Geschenke ihrer Anhänger wurden unter den Armen und Mittellosen verteilt, und manchmal auch von Dieben gestohlen. Sie blieb gleichgültig gegenüber den materiellen Angeboten und den Verlusten. Allmählich wurde sie, aus [[Hingabe]] oder aus reiner [[Neugier]], von einer steigenden Anzahl von Leuten aus Puna und von weiter her aufgesucht. Mehrere angebliche [[Wunder]] werden Hazrat Babajan zugeschrieben.


[[Datei:Hazrat Babajan 2.jpg|thumb|Hazrat Babajan, Char Bavadi, Puna, India, vor 1931]]
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[[Kategorie:Heilige]]
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Version vom 13. März 2016, 14:24 Uhr

Hazrat Babajan (Balochi: حضرت باباجان) (ca. 1806 – 21. September 1931) war eine pathanische (paschtunische) muslimische Heilige, die von ihren Anhängern als Satguru bzw. "Qutub" angesehen wurde. Sie wurde in Belutschistan (Afghanistan) geboren, lebte aber die letzten 25 Jahre ihres Lebens in Puna (Indien). Sie gilt vor allem als der ursprüngliche Meister von Meher Baba.

Hazrat Babajan, Puna, India, vor 1931

Leben

Frühes Leben und Verwirklichung

Der früheste aufgezeichnete Bericht über Hazrat Babajan, die zur Geburt Gulrukh (“Gesicht wie eine Rose”) genannt wurde, sagt, dass sie “die Tochter eines Ministers des Amir von Afghanistan ist“. Spätere Aufzeichnungen berichten, dass Hazrat Babajan „aus Afghanistan kommt … und die Tochter eines gut situierten Afghanen von edler Herkunft sei“, „geboren in eine königliche muslimische Familie aus Belutschistan.“ Das genaue Datum von Hazrat Babajans Geburt ist unklar. Verschiedene Biographien reichen von 1790 bis ca. 1820. Ihre Ausbildung entsprach dem sozialen Status ihrer Familie der damaligen Zeit. Sie war gebildet und sprach fließend Arabisch, Persisch und Urdu, zusätzlich zu ihrer Muttersprache Paschtu (Paschtunisch). Sie war auch eine "hāfiżah", jemand, der den Koran auswendig lernt. Als beschauliches Kind und spirituell geneigt, „entwickelte sie schon früh mystische Neigungen und, anders als Mädchen ihres Alters, verbrachte sie einen großen Teil ihrer Zeit mit Gebeten, Meditation und in der Einsamkeit.“

Den Konventionen des afghanischen Adels folgend, wurde Hazrat Babajan unter der strengen Purdah-Tradition erzogen, in der Frauen von der Außenwelt abgeschottet und dem Brauch von arrangierten Hochzeiten dienstbar gemacht werden. Sie widersetzte sich einer für sie geplanten und unwillkommenen Hochzeit und floh an ihrem Hochzeitstag im Alter von 18 Jahren von zu Hause. Versteckt in ihrer Burqa, reiste sie nach Peschawar, der Grenzstadt am Fuße des Khyber-Passes. Es war in oder nahe Peschawar, wo sie schließlich mit einem hinduistischen Satguru in Kontakt kam. Den Anweisungen des Gurus folgend, „ging sie in die Abgeschiedenheit eines nahegelegenen Gebirges außerhalb Rawalpindis und unterzog sich sehr strengen spirituellen Entbehrungen für nahezu 17 Monate. Danach kam sie zum Punjab herab und blieb einige Monate in Multan. In Multan traf sie mit 37 Jahren einen Moslem-Heiligen, der ihren spirituellen Kampf beendete, indem er ihr Gottverwirklichung schenkte.“ Nach dieser Erfahrung ging sie nach Rawalpindi zurück, um wieder ihren hinduistischen Guru zu treffen, der ihr nach einigen Jahren half, zu normalem Bewusstsein zurückzukehren.

Reisen und Pilgerfahrten

Nach einem zweiten Aufenthalt in Rawalpindi mit ihrem früheren hinduistischen Meister schiffte sich Hazrat Babajan für mehrere, lange Reisen durch Länder des Mittleren Ostens wie Syrien, Libanon und Irak ein. „Es wurde berichtet, dass sie als Mann verkleidet [offensichtlich um eine Entdeckung zu vermeiden] durch Afghanistan, Iran, Türkei und zurück durch Arabien nach Mekka reiste.“ An der Kaaba entrichtete sie fünf Mal am Tag Gebete und saß dabei immer an der gleichen Stelle. In Mekka sammelte sie oft Essen für die Armen und pflegte krank gewordene Pilger.

Von Mekka aus pilgerte Hazrat Babajan zu der Grabstätte des islamischen Propheten Mohammed in Medina, wo sie die gleiche Routine von Gebeten entrichten und sich um andere Pilger kümmerte. Sie verließ Arabien und kam schließlich durch Baghdad zurück in den Punjab. Danach reiste sie nach Süden nach Nasik und ließ sich in Panchavati nieder. Von Nasik aus reiste sie nach Bombay weiter, wo sie für einige Zeit blieb und ihr Bekanntheit wuchs. Im April 1903 machte sie eine zweite Pilgerreise nach Mekka, dieses Mal von Bombay aus an Bord der SS Hyderi. Ungefähr 1904 kam Hazrat Babajan nach Bombay zurück und ging gleich danach nach Ajmer im Norden Indiens weiter, um dort an der Grabstätte des Sufi-Heiligen Moinuddin Chishti, der den Chishti-Orden des Islam in Indien gründete, ihre Ehrerbietung zu erweisen. Von Ajmer aus kehrte sie wieder nach Bombay zurück und bald danach reiste sie westwärts nach Puna.

Puna als Wohnsitz

Um 1905 kam Hazrat Babajan in Puna an, wo sie sich ihren letzten Wohnsitz einrichtete. Nun war sie eine alte Frau, den Rücken etwas gebeugt, die Schultern gerundet, mit weißem matten Haar und schäbig gekleidet, wurde „sie gesehen, wie sie an sonderbaren Orten saß oder sich ausruhte, in verschiedenen Teilen der Stadt.“ Hazrat Babajan ließ sich schließlich in einem Slum namens Char Bawdi (Vier Brunnen) an der Malcolm Tank Road nieder, einem Teil der Unterkunft der British Army.

Die Char Bawdi-Gegend dieser Zeit wurde beschrieben als “ein Bildnis von Schmutz, Trostlosigkeit, Hässlichkeit, eine Brutstätte von Plagen und Seuchen und ein beliebter Aufenthaltsort von gefährlichem Gesindel bei Nacht.“ Nach mehreren Monaten den natürlichen Elementen ausgesetzt sein, erlaubte Hazrat Babajan widerwillig ihren Anhängern ihr einen einfachen Unterstand aus Jutesäcken über ihr zu errichten. Kinder hatten die Angewohnheit, Steine nach ihr zu werfen. Sie war ein heimatloser Fakir. Sie wusste, wie diese lebten. Die Geschenke ihrer Anhänger wurden unter den Armen und Mittellosen verteilt, und manchmal auch von Dieben gestohlen. Sie blieb gleichgültig gegenüber den materiellen Angeboten und den Verlusten. Allmählich wurde sie, aus Hingabe oder aus reiner Neugier, von einer steigenden Anzahl von Leuten aus Puna und von weiter her aufgesucht. Mehrere angebliche Wunder werden Hazrat Babajan zugeschrieben.

Hazrat Babajan, Char Bavadi, Puna, India, vor 1931

Laut einem Beobachter unterzog sich innerhalb einer Dekade von Hazrat Babajans Anwesenheit “die [Char Bawdi] Örtlichkeit einer Metamorphose, die alle Erwartungen sprengte. Die äußere Veränderung der Gebäude überall, elektrifizierte Teeläden, die mit dem Klappern von Tassen und Untertassen klingen, dem Zusammentreffen von Leuten, die allen möglichen Ständen und Glauben angehören und auf Hazrat Babajans Darshan warten, ein Straßensänger, der die Menge mit seiner Musik unterhält, die Almosen fordernden Bettler, unbekümmerte Müßiggänger, die ungestört den Fahrzeugverkehr behindern und die ganze Atmosphäre, schwer beladen mit dem süßen Duft von immer in Hazrat Babajans Nähe brennendem Räucherwerk, stellt eine typische Szene des Ostens vor, die einen dauerhaften Eindruck in jedermanns Gedächtnis hinterließ.“

Meister von Meher Baba

Im Mai 1913 war der neunzehnjährige Merwan Sheriar Irani mit seinem Fahrrad auf dem Weg zu einer Vorlesung am Decan College, als er eine alte Frau unter einem Neembaum sitzen sah, die von einer Menschenmenge umringt war. Er war vorher schon öfter vorbei geradelt, hatte ihr aber nie große Aufmerksamkeit geschenkt, obwohl ihm bekannt war, dass sie von einigen als muslimische Heilige angesehen wurde, andere jedoch dachten, sie sei „eine verrückte Frau oder eine Hexe oder eine Zauberin.“ Sein Vater, Sheriar Irani, hielt sehr viel von Hazrat Babajan. In eine zoroastrische Familie hineingeboren, war Sheriar Irani ein paar Jahr lang ein umherziehender Derwisch, bevor er sich schließlich in Puna niederließ und heiratete. Hazrat Babajan winkte Merwan heran, der wiederum zu ihr hingezogen wurde. Danach besuchte Merwan Irani mehrere Monate lang die Heilige. Sie saßen zusammen, redeten aber selten. Eines Abends im Januar 1914 wollte er gehen und küsste dabei Hazrat Babajans Hände, und sie wiederum hielt sein Gesicht in ihren Händen. Sie küsste ihn dann auf die Stirn, bei dem er dann ihre spirituelle Gnade empfing. Dieses Ereignis hinterließ Merwan Irani anschließend in einem entrückten Zustand, in dem er geistesabwesend von seiner Umgebung für fast neun Monate blieb. Der junge Mann wurde später als Meher Baba bekannt.

Letzte Jahre

Der Journalist Paul Brunton besuchte Hazrat Babajan 1930 mehrere Monate vor ihrem Tod. Er schrieb, „sie liegt vor den Augen von Passanten auf einem niedrigen Diwan … Ihr Kopf ist von Kissen unterbaut. Das strahlende Weiß ihrer seidenen Haare bietet einen traurigen Kontrast zu dem stark faltigen Gesicht und den gesäumten Brauen.“ Das Treffen war kurz. Trotzdem war Brunton ganz klar emotional berührt und gab später in seinem Hotelzimmer wieder: „dass einige tiefe psychologische Kenntnisse wirklich in den Tiefen ihres Wesens wohnen, ich bin mir sicher.“

Am 18. September 1931 wurde ein Finger von Hazrat Babajan im Sassoon Hospital operiert, danach sah es aber so aus, als würde sie sich nicht erholen. Nach einer anderen Version brummelte Hazrat Babajan ein paar Tage vor ihrem Tod, „es ist Zeit … Zeit für mich, jetzt zu gehen. Die Arbeit ist vorüber … Ich muss den Laden schließen.“ Einer der Anhänger wandte ein, „Sag nicht solche Dinge, Babajan, wir brauchen Dich bei uns.“ Aber sie antwortete rätselhaft, „Niemand, niemand will meine Waren. Keiner kann den Preis bezahlen. Ich muss meine Waren dem Eigentümer übergeben.“

Schrein in Puna

Hazrat Babajan starb im Char Bawdi-Stadtteil von Puna am 21. September 1931. Am Mittwoch, dem 23. September, berichtete The Evening News of India von ihrem Tod. Der Zeitungsartikel meldete, dass die “Moslem-Gemeinschaft in Puna vom Tod der berühmten Heiligen sehr bewegt ist. … Ihre Beerdigung gestern … war sehr stark besucht von Tausenden von Leuten, sowohl Moslems als auch Hindus nahmen an der Prozession teil.” Der weiße Marmorschrein von Hazrat Babajan wurde neben dem Neembaum, unter dem sie so viele Jahre saß, an der Straßenseite errichtet, die jetzt eine verkehrsreiche Durchgangsstraße ist. „Es ist ein kleiner, einräumiger Schrein mit dem Grab unterhalb eines Baumes. Der Stamm des Baumes ragt durch das Dach hindurch.“ Ihr Dargah wird von vielen Menschen aller Religionen besucht.

Biographische Widersprüche

Es gibt einige Widersprüche in den aktuellen Biographien von Hazrat Babahan, die erwähnenswert sind. Erstens sollte erwähnt werden, dass viele der akzeptierten Informationen über Hazrat Babajan anscheinend ausschließlich auf Meher Baba als Quelle aufbauen, ein Umstand, den Dr. Abdul Ghani Munsiff einräumte, der 1939 die erste Lebensaufzeichnung von Hazrat Babajan schrieb. Laut Ghani „sind die Informationen, die man aus verschiedenen Quellen heraus bekommt, mager, da Hazrat Babajan selbst zu niemandem sehr gesprächig war und ihre Lebensgeschichte erzählte. Die Umstände ihres frühen Lebens und auf ihre spirituelle Karriere bezogen wurden alle durch Hazrat Babajan an Meher Baba bestätigt, ihr Haupt-Schüler und spiritueller Hauptverantwortlicher (Khalifa)“. Meher Baba hat anscheinend aber zwei verschiedene Versionen von Hazrat Babajans Leben bereitgestellt bzw. bestätigt.

Früheste Aufzeichnungen

Über ein Jahrzent bevor Dr. Ghanis Lebensaufzeichnung von Hazrat Babajan erschien, hielt Meher Baba 1927 eine öffentliche Rede über Hazrat Babajan, die ein Anhänger dieser Zeit in einem Tagebuch aufzeichnete. Dies ist momentan die früheste Aufzeichnung über Hazrat Babajans Leben. Die Rede war hauptsächlich an Frauen adressiert und über die Geschichte wird erzählt, sie solle eine Moral anbieten. Um das Wesentliche dieses kurzen Gesprächs zusammenzufassen:

Hazrat Babajan ist die Tochter eines der Verantwortlichen und Hauptministern des Amit von Afghanistan in Kabul. Von früher Kindheit an hatte sie einen natürlichen Hang zu Spiritualität und der Verwirklichung der Wahrheit. Als sie 15 Jahre alt wurde, begannen ihre Behüter, ihre Heirat vorzubereiten … zu diesem Zeitpunkt fasste sie den Entschluss, ihre Familie zu verlassen. Sie lebte danach 50 Jahre lang ein Leben des vollständigen Verzichts und der Entsagung. Nachdem sie 50 lange Jahre von Ort zu Ort wanderte, traf sie schließlich ihren Meister und erreichte die Gottverwirklichung im Alter von ungefähr 65 Jahren. Nach ihrer Gottverwirklichung lebte sie einige Zeit im Punjab.

Während dieses Aufenthalts begannen viele Menschen, sie als Heilige zu achten. Ihre gelegentlichen Äußerungen, sie selbst sei Gott (Ana'l-Haqq, "Ich bin die Wahrheit"), regte die muslemische Bevölkerung auf und fanatische, muslemische Baluchi-Soldaten eines lokalen Militärregiments beerdigten Hazrat Babajan am lebendigen Leib. Nach Ablauf von vielen Jahren wurde das Baluchi-Regiment während des I. Weltkrieges nach Puna versetzt und in dieser Stadt saßen dieselben Soldaten Auge in Auge mit Hazrat Babajan unter dem Neembaum in Char Bawdi. Fanatismus wurde in Hingabe verwandelt und solange das Regiment in Puna stationiert blieb, kamen die Soldaten, um Hazrat Babajan ihren Respekt zu zollen.

Ghanis spätere, erweiterte Version von Hazrat Babajans Leben, 1939 veröffentlicht, bietet eine andere Fassung: Sie verlässt ihre Heimat im Alter von 18 Jahren am Tag ihrer Hochzeit. Schließlich kam sie in Kontakt mit einem hinduistischen Satguru in Rawalpindi. Später ging sie in das Punjab hinab und als sie 37 war, traf Hazrat Babajan sie einen muslimischen Heiligen in Multan, der ihr Gottverwirklichung gab. Nachdem die Baluchi-Soldaten sie in Puna wiedertrafen, „breitete sich ihr heiliger Ruhm weit aus und sie wurde allgemein als Hazrat Babajan bekannt.“

Hazrat Babajans Alter

Hazrat Babajans angenommenes Alter zum Zeitpunkt ihres Todes bleibt ein umstrittenes Thema. Ihr Geburtsdatum reicht von 1790 bis ca. 1820 in den verschiedenev Biographien. Die frühesten Geburtsdaten stellten Charles B. Purdom und Bhau Kalchuri bereit. Purdom gab nur die Meinung von Anhängern wieder und so schränkte er sein Geschriebenes ein: „ihr eigentliches Geburtsdatum ist nicht bekannt, es wird um 1790 angenommen.“ Kalchuri ist dogmatischer und schreibt, dass Hazrat Babajan „zwischen 1790 und 1800“ geboren wurde und ihre „physische Präsenz auf Erden zwischen 130 und 141 Jahren dauerte.“ Am anderen Ende der Skala erzählt der damals freiberufliche Journalist Paul Brunton in seinem vielfarbigen spirituellen Reisebuch "A Search in Secret India" (Eine Suche im geheimen Indien) 1934, dass er „vom früheren Richter Khandalawalla, der Hazrat Babajan mehr als 50 Jahre kannte, erfahren hatte, dass ihr wirkliches Alter ungefähr 95 sei.“ Brunton kam im November 1930 in Indien an und brach mehrere Monate vor Hazrat Babajans Tod im September 1931 wieder auf.

Auf Bruntons Bericht bezugnehmend beobachtet Kevin R. D. Shepherd, „dass es fraglich sei, dass Khandalawalla Hazrat Babajan 50 Jahre langg kannte, obwohl es unbestritten ist, dass er sie zum Zeitpunkt ihres zweiten Besuchs von Bombay ca. 1900 traf.“ Shepherd schlussfolgert: „die allgemeine Berechnung ihres Alters ergab ungefähr 120 Jahre, obwohl manche zu sagen pflegten, es sei höher gewesen. Purdom zitierte ein ungefähres Datum um 1790 für ihre Geburt, obwohl Ghani der Ansicht war, dass sie später geboren wurde. Ghanis Schätzung ihres Alters war 125, basierend auf Erinnerungen und seinem eigenen Kontakt mit ihr. Unter Berücksichtigung kritischer Tendenzen, die höheren Schätzungen seien unverträglich, kann man davon ausgehen, dass sie über 100 zum Zeitpunkt ihres Todes war.“

Es ist eine Tatsache, dass Hazrat Babajans eigentliches Geburtsdatum unbekannt ist. Man kann also wohl einräumen, dass sie womöglich weit über 100 Jahre alt wurde. Langlebigkeit ist keine spirituelle Errungenschaft, kann aber unglücklicherweise sehr einfach zu einer oberflächlichen, hagiographischen Ausschmückung oder Verzierung werden.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Seminare

Indische Meister

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Indische Schriften

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Meditation

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