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[[Datei:Krishna und Arjuna im Streitwagen.jpg|thumb|Krishna und Arjuna mit dem Streitwagen]]
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Handeln und Nichthandeln
Wer kann vielleicht auf Handeln, Karma Yoga verzichten und den kontemplativen Weg der Meditation gehen.
Kommentar zur Bhagavad Gita 6. Kapitel 3. Vers
Für den Weisen, der Yoga zu erreichen wünscht, gilt handeln als der Weg. Für den Weisen, der Yoga erreicht hat, gilt Nichthandeln als der Weg.
Wenn du zum Yoga kommen willst, ist erst einmal Tätigkeit wichtig. Am Anfang ist Sadhana, Pranayama, Asanas, Meditation Mantras singen, wichtig. Zu Beginn des spirituellen Weges, wächst du mehr an Aufgaben, was dir im Alltag gegeben wird.
Er sagt hier: Für den der eine gewisse Stufe erreicht hat, gilt Nichthandeln als der Weg. Das ist das was du in der Meditation machst, das wichtige.
Kommentar zur Bhagavad Gita 6. Kapitel 4. Vers
Wenn ein Mensch nicht an den Sinnesobjekten oder Handlungen hängt und allen Sankalpas entsagt hat, wird von ihm gesagt, er habe Yoga erreicht.
In den vorherigen Kapiteln hat er gesagt, man solle den Dualismus aufheben, zwischen Entsagung und nur noch meditieren und Karma Yoga, den Yoga des Handelns.
Handeln
Selbst der, der sagt, er führe nur noch ein kontemplatives Leben das auch er handeln muss. Man muss essen und muss irgendwie zum Essen kommen. Auch wenn man bettelt um zum Essen zu kommen. Wenn man andere bitten muss, die Hütte, das Haus zu reparieren. Dann ist auch das handeln.
Handeln ist in jedem Fall nötig. Du musst atmen, du musst auf die Toilette, du musst Hygiene machen. All das ist nötig. Vollkommene Entsagung ist nicht möglich.
Auch Karma Yoga, in dem Sinn da sein für andere, nicht möglich als spirituelle Praxis. Du musst auch jeden Tag, Asana, Pranayama und Meditation üben.
Deutung des Verses
Am Anfang des Weges, ist das was du im Alltag tust, noch wichtiger als die Meditation. Nicht umsonst sagte Swami Sivananda, in den Zusammenfassung seiner Lehren: „Serve, love, give, purify, meditate, realize(diene, liebe, gib, reinige dich, meditiere, verwirkliche)“.
1. Serve
Zuerst ist das Dienen, was du tust für Andere. Das was du tust, tue es für Gott, für den Guru.
2. Love
Mache es mit Liebe zu den Menschen, zur Schöpfung, mache es mit Liebe zu Gott und dem Guru.
Entwickle diese Liebe zu den Menschen, die nicht so freundlich zu dir sind. Entwickle Liebe zu den Menschen die Dinge tun, die du überhaupt nicht magst. Manchmal wirst du Menschen von unethischen Dingen abhalten müssen, tue es trotzdem mit Liebe.
3. Give
Teile das was du hast mit Anderen. Finde heraus was du hast, sowohl an Besitz, wie auch an Fähigkeiten, an Wissen. Teile es mit Anderen.
4. Purify
Asanas, Pranayama, Meditation sind zu Anfang größtenteils Reinigung. Führe ein sattwiges Leben, verzichte auf tamasige Sachen, reduziere rajasige Dinge. Gehe in reine Umgebungen, wie in den Satsang, gehe in spirituelle Gemeinschaften. Gehe dort regelmäßig hin und praktiziere gemeinsam. Gehe in einen Ashram oder lebe in Einem.
5. Meditate
Dann folgt Meditation. Wenn du die ersten vier regelmäßig machst, wird die Meditation immer tiefer.
6. Realize
Schließlich kommt die Verwirklichung.
Die richtige Einstellung
Wenn du am Anfang stehst, ist es wichtig dass du jeden Tag Asanas, Pranayama und Meditation übst und jeden Tag Swadhyaya (Selbststudium)übst. Das du Schriften liest, Videos anschaust und Audios anhörst für deine spirituelle Entwicklung. Was deinen spirituellen Fortschritt antreibt, ist deine Einstellung zu dem was du tust.
Wenn du das was du tust, von ganzen Herzen Gott darbringst, dich als Instrument siehst. Die Herausforderungen des Alltages, die dich manchmal durchrütteln, auf die Probe stellen, enttäuschen, verärgern usw. Wenn du all diese Erfahrungen annimmst als Lektionen des Göttlichen, dann wächst du gut.
Am Anfang des spirituellen Lebens,  ist die spirituelle Praxis, was dir die Kraft gibt, die spirituelle Einstellung zu haben, für den Alltag. Was deinen Fortschritt, des spirituellen Lebens betrifft, ist es weniger die Menge und die Qualität deiner Praxis (Asanas, Pranayama und Meditation), sondern es ist mehr deine Einstellung im Alltag.
Spiritualität im Alltag
Hast du eine spirituelle Einstellung im Alltag oder machst du einen künstlichen Unterschied zwischen spirituellen Leben und weltlichen Leben. Weltliches Leben, mein Broterwerb, dort stehe ich meinen Mann/Frau, dient nur dem Gelderwerb.
Und spirituelles Leben ist die eine Stunde wo ich spirituelle Praktiken mache und eine halbe Stunde wo ich spirituelle Bücher lese oder spirituelle Videos anschaue usw. Dies ist nicht das spirituelle Leben, diese anderen Stunden solltest du dem spirituellen Leben widmen.
Wenn du denkst, der Sukadev hat leicht reden, der lebt in einem Ashram, da ist alles leicht. Hier im Ashram ist es genauso, es gibt einige Sevakas die sagen, ich muss meinen Job machen. Ich würde lieber mein Seva, mein uneigennütziges Dienen reduzieren um mehr Zeit zu haben, für die spirituellen Praktiken.
Das Hauptwachstum liegt nicht in den spirituellen Praktiken, sondern im Seva, im uneigennützigen Dienen, im Karma Yoga. Dort gilt es sich zu engagieren. Bist du wirklich interessiert an spiritueller Entwicklung? Überprüfe, ob die Aufgabe, die dir geschickt wird, von Gott kommt um zu wachsen.
Hast du wirklich die Einstellung, dass du es als Dienen machst?
Bist du wirklich in der Lage, dich nicht damit zu identifizieren?
Bist du in der Lage auf Vorurteile auf Wünsche zu verzichten?
Bist du in der Lage nicht an den Früchten der Handlungen zu hängen?
Wenn nicht, arbeite daran!
Hier im Vers sagt Krishna: Wenn du nicht an den Sinnesobjekten hängst…
Beispiel
Wenn das Essen mal nicht gesalzen, oder versalzen ist, wenn dein Lieblingsspeise nicht da ist, falschen Gewürze drin sind usw. Wenn es zu kalt ist, weil jemand das Fenster aufgemacht hat. Wenn es zu warm ist, weil das Fenster zu ist. Wenn es zu laut, oder zu leise ist, wenn unangenehme Gerüche da sind usw.
Wenn dir das alles nichts ausmacht, dann hast du eine Stufe im Yoga erreicht.
Drei Kriterien gibt es die zeigen, ob du eine Stufe im Yoga erreicht hast. Ab der wo Meditation wichtiger wird, als das Karma Yoga.
1. Nicht an den Sinnesobjekten hängen
2. Nicht an der Handlung hängen
Sind all die Sachen des Karma Yoga. Auch wenn ein Anderer deine Aufgabe übernimmst, nicht an der Handlung hängen (weil du weggedrängt wurdest). Wenn du nicht schimpfst hast du etwas erreicht. Nicht am Ergebnis der Handlung und an den Früchten der Handlung hängen.
3. Allen Sankalpas (Wünsche, egoistische Vorsätze, Vorgefassten Meinungen, Vorstellungen..) entsagen.
Wenn du diese drei Kriterien erfüllst, ab dann hast du eine Stufe im Yoga erreicht, wo Meditation als spirituelle Praxis, die wichtigere ist. Du hast dein Ragas, dein Tamas überwunden.
In der Jnana würde man sagen, du hast Mala überwunden, die Unreinheit des Geistes. Du hast Vikshepa überwunden, die Unruhe und die Zerstreuung des Geistes.
Bleibt als letztes Hindernis, Avarana, der letzte Schleier der Unwissenheit. Diesen Schleier überwindest du tatsächlich durch reine Meditation.
Dann ist es an der Zeit, dein Leben der Meditation zu widmen, deine physischen Bedürfnisse zu reduzieren, die Zeit der Meditation auszubauen.
Falls es dir nicht möglich ist, weil du deinen Lebensunterhalt verdienen musst, oder du Sevaka bei Yoga Vidya bist (da gehört uneigennütziges Dienen dazu), wirst du die Zeit der Meditation erhöhen.
Du wirst die Zeit der Zerstreuung reduzieren. Du wirst die größte Intensität in die Meditation hinein bringen.
Die meisten Menschen sind nicht so weit und sie müssen mehr Aufmerksamkeit auf das  Karma Yoga richten. Sie müssen die anderen spirituellen Praktiken machen um mehr Energie, Inspiration  zu bekommen für das Karma Yoga.
Das nächste Mal spreche ich über den Yoga des Gleichmuts, Yoga des freundlichen Umgangs mit sich selbst.
Die Kommentare der Bhagavad Gita ausführlich unter www.schriften.yoga-vidya.de
Weitere Informationen unter www.yoga-vidya.de
Verfasser:
Sukadev Bretz, Gründer von Yoga Vidya, Schüler von seinem Guru Swami Vishnu-devananda, dieser wiederum Schüler von Swami Sivananda / nach der Yoga Vedanta Tradition, die sich zum großen Teil auf den großen Meister Shankaracharya bezieht
=== Video - Handeln und Nichthandeln ===
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==Interesseloses Handeln, Werke notwendig zum Bestande der Welt==
[[Datei:Krishna und Arjuna im Streitwagen.jpg|thumb|Krishna und Arjuna mit dem Streitwagen]]
Ausschnitt aus dem Buch "Der Gesang des Heiligen. Eine philosophische Episode des Mahabharatam". Eine Übersetzung der Bhagavadgita von Paul Deussen. Leipzig. F.a. Brockhaus. 1911. S. 21-29. Krishna belehrt Arjuna über verhaftungsloses Handeln und Karma Yoga.


Arjuna sprach:
Arjuna sprach:

Version vom 21. April 2019, 16:20 Uhr

Interesseloses Handeln, Werke notwendig zum Bestande der Welt

Ausschnitt aus dem Buch "Der Gesang des Heiligen. Eine philosophische Episode des Mahabharatam". Eine Übersetzung der Bhagavadgita von Paul Deussen. Leipzig. F.a. Brockhaus. 1911. S. 21-29. Krishna belehrt Arjuna über verhaftungsloses Handeln und Karma Yoga.

Krishna und Arjuna mit dem Streitwagen

Handeln und Nichthandeln

Wer kann vielleicht auf Handeln, Karma Yoga verzichten und den kontemplativen Weg der Meditation gehen.

Kommentar zur Bhagavad Gita 6. Kapitel 3. Vers

Für den Weisen, der Yoga zu erreichen wünscht, gilt handeln als der Weg. Für den Weisen, der Yoga erreicht hat, gilt Nichthandeln als der Weg.

Wenn du zum Yoga kommen willst, ist erst einmal Tätigkeit wichtig. Am Anfang ist Sadhana, Pranayama, Asanas, Meditation Mantras singen, wichtig. Zu Beginn des spirituellen Weges, wächst du mehr an Aufgaben, was dir im Alltag gegeben wird.

Er sagt hier: Für den der eine gewisse Stufe erreicht hat, gilt Nichthandeln als der Weg. Das ist das was du in der Meditation machst, das wichtige.


Kommentar zur Bhagavad Gita 6. Kapitel 4. Vers

Wenn ein Mensch nicht an den Sinnesobjekten oder Handlungen hängt und allen Sankalpas entsagt hat, wird von ihm gesagt, er habe Yoga erreicht.

In den vorherigen Kapiteln hat er gesagt, man solle den Dualismus aufheben, zwischen Entsagung und nur noch meditieren und Karma Yoga, den Yoga des Handelns.

Handeln

Selbst der, der sagt, er führe nur noch ein kontemplatives Leben das auch er handeln muss. Man muss essen und muss irgendwie zum Essen kommen. Auch wenn man bettelt um zum Essen zu kommen. Wenn man andere bitten muss, die Hütte, das Haus zu reparieren. Dann ist auch das handeln.

Handeln ist in jedem Fall nötig. Du musst atmen, du musst auf die Toilette, du musst Hygiene machen. All das ist nötig. Vollkommene Entsagung ist nicht möglich.


Auch Karma Yoga, in dem Sinn da sein für andere, nicht möglich als spirituelle Praxis. Du musst auch jeden Tag, Asana, Pranayama und Meditation üben.

Deutung des Verses

Am Anfang des Weges, ist das was du im Alltag tust, noch wichtiger als die Meditation. Nicht umsonst sagte Swami Sivananda, in den Zusammenfassung seiner Lehren: „Serve, love, give, purify, meditate, realize(diene, liebe, gib, reinige dich, meditiere, verwirkliche)“. 1. Serve

Zuerst ist das Dienen, was du tust für Andere. Das was du tust, tue es für Gott, für den Guru.

2. Love

Mache es mit Liebe zu den Menschen, zur Schöpfung, mache es mit Liebe zu Gott und dem Guru. Entwickle diese Liebe zu den Menschen, die nicht so freundlich zu dir sind. Entwickle Liebe zu den Menschen die Dinge tun, die du überhaupt nicht magst. Manchmal wirst du Menschen von unethischen Dingen abhalten müssen, tue es trotzdem mit Liebe.

3. Give

Teile das was du hast mit Anderen. Finde heraus was du hast, sowohl an Besitz, wie auch an Fähigkeiten, an Wissen. Teile es mit Anderen.

4. Purify

Asanas, Pranayama, Meditation sind zu Anfang größtenteils Reinigung. Führe ein sattwiges Leben, verzichte auf tamasige Sachen, reduziere rajasige Dinge. Gehe in reine Umgebungen, wie in den Satsang, gehe in spirituelle Gemeinschaften. Gehe dort regelmäßig hin und praktiziere gemeinsam. Gehe in einen Ashram oder lebe in Einem.

5. Meditate

Dann folgt Meditation. Wenn du die ersten vier regelmäßig machst, wird die Meditation immer tiefer.

6. Realize

Schließlich kommt die Verwirklichung.


Die richtige Einstellung

Wenn du am Anfang stehst, ist es wichtig dass du jeden Tag Asanas, Pranayama und Meditation übst und jeden Tag Swadhyaya (Selbststudium)übst. Das du Schriften liest, Videos anschaust und Audios anhörst für deine spirituelle Entwicklung. Was deinen spirituellen Fortschritt antreibt, ist deine Einstellung zu dem was du tust.

Wenn du das was du tust, von ganzen Herzen Gott darbringst, dich als Instrument siehst. Die Herausforderungen des Alltages, die dich manchmal durchrütteln, auf die Probe stellen, enttäuschen, verärgern usw. Wenn du all diese Erfahrungen annimmst als Lektionen des Göttlichen, dann wächst du gut.


Am Anfang des spirituellen Lebens, ist die spirituelle Praxis, was dir die Kraft gibt, die spirituelle Einstellung zu haben, für den Alltag. Was deinen Fortschritt, des spirituellen Lebens betrifft, ist es weniger die Menge und die Qualität deiner Praxis (Asanas, Pranayama und Meditation), sondern es ist mehr deine Einstellung im Alltag.


Spiritualität im Alltag

Hast du eine spirituelle Einstellung im Alltag oder machst du einen künstlichen Unterschied zwischen spirituellen Leben und weltlichen Leben. Weltliches Leben, mein Broterwerb, dort stehe ich meinen Mann/Frau, dient nur dem Gelderwerb.

Und spirituelles Leben ist die eine Stunde wo ich spirituelle Praktiken mache und eine halbe Stunde wo ich spirituelle Bücher lese oder spirituelle Videos anschaue usw. Dies ist nicht das spirituelle Leben, diese anderen Stunden solltest du dem spirituellen Leben widmen.

Wenn du denkst, der Sukadev hat leicht reden, der lebt in einem Ashram, da ist alles leicht. Hier im Ashram ist es genauso, es gibt einige Sevakas die sagen, ich muss meinen Job machen. Ich würde lieber mein Seva, mein uneigennütziges Dienen reduzieren um mehr Zeit zu haben, für die spirituellen Praktiken.

Das Hauptwachstum liegt nicht in den spirituellen Praktiken, sondern im Seva, im uneigennützigen Dienen, im Karma Yoga. Dort gilt es sich zu engagieren. Bist du wirklich interessiert an spiritueller Entwicklung? Überprüfe, ob die Aufgabe, die dir geschickt wird, von Gott kommt um zu wachsen.

Hast du wirklich die Einstellung, dass du es als Dienen machst? Bist du wirklich in der Lage, dich nicht damit zu identifizieren? Bist du in der Lage auf Vorurteile auf Wünsche zu verzichten? Bist du in der Lage nicht an den Früchten der Handlungen zu hängen?

Wenn nicht, arbeite daran! Hier im Vers sagt Krishna: Wenn du nicht an den Sinnesobjekten hängst…

Beispiel

Wenn das Essen mal nicht gesalzen, oder versalzen ist, wenn dein Lieblingsspeise nicht da ist, falschen Gewürze drin sind usw. Wenn es zu kalt ist, weil jemand das Fenster aufgemacht hat. Wenn es zu warm ist, weil das Fenster zu ist. Wenn es zu laut, oder zu leise ist, wenn unangenehme Gerüche da sind usw.

Wenn dir das alles nichts ausmacht, dann hast du eine Stufe im Yoga erreicht.

Drei Kriterien gibt es die zeigen, ob du eine Stufe im Yoga erreicht hast. Ab der wo Meditation wichtiger wird, als das Karma Yoga.

1. Nicht an den Sinnesobjekten hängen 2. Nicht an der Handlung hängen Sind all die Sachen des Karma Yoga. Auch wenn ein Anderer deine Aufgabe übernimmst, nicht an der Handlung hängen (weil du weggedrängt wurdest). Wenn du nicht schimpfst hast du etwas erreicht. Nicht am Ergebnis der Handlung und an den Früchten der Handlung hängen. 3. Allen Sankalpas (Wünsche, egoistische Vorsätze, Vorgefassten Meinungen, Vorstellungen..) entsagen.

Wenn du diese drei Kriterien erfüllst, ab dann hast du eine Stufe im Yoga erreicht, wo Meditation als spirituelle Praxis, die wichtigere ist. Du hast dein Ragas, dein Tamas überwunden.

In der Jnana würde man sagen, du hast Mala überwunden, die Unreinheit des Geistes. Du hast Vikshepa überwunden, die Unruhe und die Zerstreuung des Geistes.

Bleibt als letztes Hindernis, Avarana, der letzte Schleier der Unwissenheit. Diesen Schleier überwindest du tatsächlich durch reine Meditation.

Dann ist es an der Zeit, dein Leben der Meditation zu widmen, deine physischen Bedürfnisse zu reduzieren, die Zeit der Meditation auszubauen.

Falls es dir nicht möglich ist, weil du deinen Lebensunterhalt verdienen musst, oder du Sevaka bei Yoga Vidya bist (da gehört uneigennütziges Dienen dazu), wirst du die Zeit der Meditation erhöhen. Du wirst die Zeit der Zerstreuung reduzieren. Du wirst die größte Intensität in die Meditation hinein bringen.

Die meisten Menschen sind nicht so weit und sie müssen mehr Aufmerksamkeit auf das Karma Yoga richten. Sie müssen die anderen spirituellen Praktiken machen um mehr Energie, Inspiration zu bekommen für das Karma Yoga.

Das nächste Mal spreche ich über den Yoga des Gleichmuts, Yoga des freundlichen Umgangs mit sich selbst.

Die Kommentare der Bhagavad Gita ausführlich unter www.schriften.yoga-vidya.de Weitere Informationen unter www.yoga-vidya.de

Verfasser: Sukadev Bretz, Gründer von Yoga Vidya, Schüler von seinem Guru Swami Vishnu-devananda, dieser wiederum Schüler von Swami Sivananda / nach der Yoga Vedanta Tradition, die sich zum großen Teil auf den großen Meister Shankaracharya bezieht

Video - Handeln und Nichthandeln

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Interesseloses Handeln, Werke notwendig zum Bestande der Welt

Krishna und Arjuna mit dem Streitwagen

Ausschnitt aus dem Buch "Der Gesang des Heiligen. Eine philosophische Episode des Mahabharatam". Eine Übersetzung der Bhagavadgita von Paul Deussen. Leipzig. F.a. Brockhaus. 1911. S. 21-29. Krishna belehrt Arjuna über verhaftungsloses Handeln und Karma Yoga.

Arjuna sprach:

1. (951.) Wenn nach deiner Meinung, o Janardana, die Erkenntnis höher steht als das Werk, warum spornst du mich dann an zu einem grausamen Werke, o Vollhaariger?
2. (952.) Durch deine widerspruchsvolle Rede verwirrst du meinen Geist; sage mir doch das Eine mit Bestimmtheit, wodurch ich das Heil erlangen kann.

Der Heilige sprach:

3. (953.) Zwei Standpunkte gibt es in dieser Welt, wie ich schon vordem gelehrt habe, o Untadeliger: Die Hingebung an die Erkenntnis ist der Standpunkt der Reflektierenden (Sankhya), die Hingebung an das Werk ist der der Yoga-Übenden.
4. (954.) Nicht durch Enthaltung von den Werken erlangt der Mensch die Werkbefreiung, und nicht durch bloßes Wegwerfen von allem gelangt er zur Vollendung.
5. (955.) Der Mensch kann doch nie auch nur einen Augenblick bestehen, ohne Werke zu tun. Denn ein jeder wird auch gegen seinen Willen gezwungen zu wirken durch die seiner Natur (Prakriti) eingeborenen Gunas (Beschaffenheiten).
6. (956.) Wenn einer zwar die wirkenden Sinnesorgane im Zaume hält und müßig sitzt, aber in seinem Herzen den Sinnendingen nachhängt, der ist betörten Geistes und auf falschem Wege.
7. (957.) Wer hingegen die Sinne durch das Manas im Zaume hält und dann, o Arjuna, mittels der Tatorgane sich dem Tun hingibt ohne Anhänglichkeit, mit dem steht es anders.
8. (958.) Vollbringe du das notwendige Werk, denn das Tun steht höher als das Nichttun, und auch der Fortgang des Körperlebens ist nicht möglich, ohne dass man Werke tut.
9. (959.) Auch abgesehen von den Werken, welche um der Opferpflicht willen notwendig sind, bleibt diese Welt an Werke gebunden. Darum, o Kuntisohn, tue das Werk, aber tue es ohne Anhänglichkeit.
10. (960.) Als der Schöpfer Prajapati zugleich mit dem Opfer vordem die Wesen schuf, da sprach er zu ihnen: Durch dieses sollt ihr euch fortpflanzen, dieses sei euch die eure Wünsche erfüllende Wunschkuh.
11. (961.) Fördert ihr durch das Opfer die Götter, und die Götter wiederum sollen euch fördern; indem ihr euch gegenseitig fördert, werdet ihr das höchste Glück erlangen.
12. (962.) Denn die Götter, durch eure Opfer gefördert, werden euch die gewünschten Genüsse gewähren; wer das von ihnen gewährte genießt, ohne ihnen etwas wiederzugewähren, der ist eben ein Dieb.
13. (963.) Die Guten essen, was vom Opfer übrigbleibt, und werden dadurch von allen Sünden gereinigt; die Bösen aber, welche nur zu ihrem eigenen Besten kochen, die essen zu ihrem Verderben.
14. (964.) Die Wesen entstehen aus der Nahrung, die Nahrung entsteht aus dem Regen (Parjanya), der Regen entsteht aus dem Opfer, das Opfer entsteht aus dem Werke;
15. (965.) das Werk entsteht aus dem Vedaworte (Brahman), das Vedawort entsteht aus dem Unvergänglichen; somit hat das allumfassende (Sarvagata) Vedawort allezeit seinen Halt im Opfer.
16. (966.) So dreht sich das Rad im Kreise, und wer es nicht in Umdrehung versetzt hienieden, der führt ein ruchloses Leben, ist ein Tummelplatz der Sinne und lebt, o Sohn der Pritha, vergeblich.
17. (967.) Aber der Mensch, welcher am Atman sich freut, am Atman sich ersättigt und am Atman sein Genüge findet (vgl. Chand. Up. 7,25,2. Mund.Up. 3,1,4), für den gibt es keine Pflicht mehr.
18. (968.) Er hat keinen Zweck im Auge bei dem, was er tut, er hat keinen Zweck im Auge bei dem, was er nicht tut; und bei allen Wesen sucht er keinen Stützpunkt seiner Zwecke.
19. (969.) Darum betreibe allezeit die obliegende Pflicht ohne Anhänglichkeit; denn wer ohne Anhänglichkeit seine Pflicht erfüllt, der Mann erlangt das Höchste.
20. (970.) Nur durch ihre Werke sind Könige wie Janaka zur Vollendung gelangt. Und auch darum musst du handeln, damit du die andern Menschen [zu ihrer Pflicht] anhältst.
21. (971.) Denn was der an höchster Stelle Stehende tut, das ahmen die übrigen Menschen nach, und was er sich als Richtschnur erwählt, danach richtet sich auch das Volk.
22. (972.) Nicht liegt mir [als Allgeist], o Sohn der Pritha, in allen drei Welten irgend etwas ob, was ich zu tun hätte, noch gibt es für mich etwas zu erlangen, was ich nicht schon erlangt hätte, und doch betätige ich mich in Wirkungen.
23. (973.) Denn, sollte es je geschehen, dass ich nicht unermüdlich tätig wäre, so würden, o Sohn der Pritha, die Menschen allerwärts meinem Beispiel folgen.
24. (974.) Alle Welten würden in Untätigkeit verharren, wenn ich nicht mein Werk vollbrächte, und ich würde Verwirrung veranlassen und die Geschöpfe hier zugrunde richten.
25. (975.) Und so wie die Nichtwissenden handeln mit Anhänglichkeit an ihr Werk [und seinen Lohn], so soll der Wissende ohne Anhänglichkeit handeln, um [durch sein Beispiel] die übrigen dazu anzuhalten, o Bharata,
26. (976.) Er soll die Nichtwissenden, die noch an dem Werke hängen, in ihrem Bewusstsein nicht irre machen; er, der Wissende, soll sie veranlassen, alle Werke mit Freudigkeit zu tun, indem er selbst mit Hingebung sie betreibt.
27. (977.) Die Werke, wo sie auch immer geschehen, werden getan durch die Gunas der Prakriti, aber der Mensch, in seinem Selbste betört durch den Ahamkara (Ichbewusstsein), wähnt: Ich bin der Handelnde.
28. (978.) Wer aber die Wesenheit kennt, o Großarmiger, der macht einen Unterschied zwischen den Gunas und dem [gunalosen] Werke; er begreift, dass die Gunas sich unter den Gunas betätigen, und hält sich frei von Anhänglichkeit.
29. (979.) Die Menschen, betört durch die Gunas der Prakriti, sind an jene Werke der Gunas anhänglich, sind trägen Geistes und Halbwissende; sie möge der Ganzwissende nicht irre machen.
30. (980.) Mir sollst du alle Werke weihen, den Geist gerichtet auf den höchsten Atman, und so, von Hoffnung und Selbstheit frei, mögest du kämpfen ohne Bekümmernis.
31. (981.) Die Menschen, welche allezeit diese meine Vorschrift befolgen, im Glauben und ohne Murren, die gelangen sogar durch ihre Werke zur Erlösung.
32. (982.) Diejenigen aber, welche murren und diese meine Vorschrift nicht befolgen, diese in allem Erkennen Betörte und Besinnungslose wisse als Verlorene.
33. (983.) Betätigt sich doch auch der Wissende entsprechend seiner eigenen Natur; ihrer Natur (Prakriti) folgen alle Wesen, was kann da Hemmung ausrichten!
34. (984.) Jedes Sinnesorgan steht fest, sei es in Liebe, sei es in Hass, seinem Gegenstande gegenüber; unter diese beiden soll man sich nicht beugen, denn beide sind hinterlistige Feinde des Menschen.
35. (985.) Besser ist es die eigene Pflicht ohne Tüchtigkeit, als die fremde Pflicht mit Erfolg zu betreiben; ja, es ist besser in der Erfüllung der eigenen Pflicht zugrunde zu gehen, Befassen mit fremder Pflicht bringt Gefahr!

Arjuna sprach:

36. (986.) Aber durch wen wird der Mensch angestiftet, das Böse zu tun, selbst gegen seinen Willen, o Nachkomme des Vrishni, und gleichsam mit Gewalt dazu gedrängt?

Der Heilige sprach:

37. (987.) Es ist die Begierde, es ist der Zorn, entspringend aus dem Gunas des Rajas (Leidenschaft), ein großer Fresser, ein großer Bösewicht, ihn wisse hienieden als den wahren Widersacher.
38. (988.) Wie das Feuer vom Rauch umhüllt wird, wie Rostflecken den Spiegel verdecken, wie der Embryo von der Eihaut umschlossen wird, so ist von ihm diese ganze Welt überzogen.
39. (989.) Verdunkelt wird sogar das Wissen des Wissenden von diesem ewigen Widersacher, der die Gestalt der Begierde annimmt, o Sohn der Kunti, und ein unersättliches Feuer ist.
40. (990.) Die Sinnesorgane, das Manas und die Buddhi sind sein Standort; von diesen aus verdunkelt er das Wissen und überschattet die Seele.
41. (991.) Darum vor allem, o Stier der Bharatas, bändige deine Sinnesorgane und schlage jenes Böse aus dem Felde, welches Erkenntnis und Lebenserfahrung vergiftet.
42. (992.) Die Sinnesorgane, heißt es, sind vorzüglich, vorzüglicher als die Sinnesorgane ist das Manas, vorzüglicher als das Manas ist die Buddhi (vgl. Kath. Up.3,10. 6,7), wer aber noch vorzüglicher als die Buddhi ist, das ist er [der Atman].
43. (993.) Also wisse ihn als vorzüglicher noch als die Buddhi, befestige deinen Atman durch den [höchsten] Atman und bekämpfe jenen. Feind, o Großarmiger, der sich in die Begierde kleidet und schwer zu fassen ist.

Siehe auch

Literatur

  • Paul Deussen: "Der Gesang des Heiligen. Eine philosophische Episode des Mahabharatam". Übersetzung der Bhagavadgita. Leipzig. F.a. Brockhaus. 1911.

Seminare