Gerundivum: Unterschied zwischen den Versionen

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Als '''Gerundivum''' bezeichnet man in der [[Sanskrit Grammatik‏‎]] ein [[Verbaladjektiv]] bzw. '''Partizip''', das eine Handlung in der Zukunft ('''Futur''', [[Bhavishyat]]) ausdrückt und zugleich eine [[Passiv|passivische]] Bedeutung hat. Das ''Gerundivum'' wird wie alle Partizipien von einer [[Sanskrit Verbalwurzel‏‎|Verbalwurzel‏‎]] ([[Dhatu]]) abgeleitet. Eine alternative Bezeichnung für das ''Gerundivum'' ist '''Participium Necessitatis'''.
Als '''Gerundivum''' bezeichnet man in der [[Sanskrit Grammatik‏‎]] ein [[Verbaladjektiv]] bzw. '''Partizip''', das eine Handlung in der Zukunft ('''Futur''', [[Bhavishyat]]) ausdrückt und zugleich eine [[Passiv im Sanskrit|passivische]] Bedeutung hat. Das ''Gerundivum'' wird wie alle Partizipien von einer [[Sanskrit Verbalwurzel‏‎|Verbalwurzel‏‎]] ([[Dhatu]]) abgeleitet. Eine alternative Bezeichnung für das ''Gerundivum'' ist '''Participium Necessitatis'''.


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Version vom 25. Mai 2016, 09:11 Uhr

Als Gerundivum bezeichnet man in der Sanskrit Grammatik‏‎ ein Verbaladjektiv bzw. Partizip, das eine Handlung in der Zukunft (Futur, Bhavishyat) ausdrückt und zugleich eine passivische Bedeutung hat. Das Gerundivum wird wie alle Partizipien von einer Verbalwurzel‏‎ (Dhatu) abgeleitet. Eine alternative Bezeichnung für das Gerundivum ist Participium Necessitatis.

Bildung und Bedeutung

Zur Bildung des Gerundivums werden drei Suffixe (Pratyaya) gebraucht, die sich in unterschiedlicher Weise auf den Vokal (Svara) der Verbalwurzel‏‎ auswirken. Die Bedeutung aller drei Bildungstypen bleibt dabei unverändert.

  1. Suffix -tavya verlangt die Vollstufe (Guna) der Wurzel: kṛ "tun, machen" + -tavya ergibt kartavya (Kartavya) "zu tun, zu machen"
  2. Suffix -anīya verlangt die Vollstufe (Guna) der Wurzel: kṛ + -anīya ergibt karaṇīya (Karaniya) "zu tun, zu machen"
  3. Suffix -ya verlangt die Vollstufe (Guna) oder Dehnstufe (Vriddhi) der Wurzel: kṛ + -ya ergibt kārya (Karya) "zu tun, zu machen"

Oft dient ein Gerundivum dazu, das deutsche "sollen" auszudrücken bzw. eine Aufforderung, die sich auf die (nähere) Zukunft bezieht.


Syntax und Beispielsätze

Das Gerundivum nimmt wie ein Adjektiv (Visheshana) Fall (Kasus), Zahl (Numerus) und Geschlecht (Genus) des Substantivs an, auf das es sich bezieht. Es bezeichnet das logische Objekt (Karman) der Handlung und steht daher in der passiven Konstruktion (Karmani Prayoga) im Nominativ (Prathama). Hier folgen drei Beispiele zur Verdeutlichung der grammatischen Übereinstimmung (Kongruenz) von Substantiv und Gerundivum:

  • kaṭaḥ (Nom. Sg. m.) puruṣeṇa (Instr.) kartavyaḥ (Nom. Sg. m.) "Die Matte (Kata) von dem Mann (Purusha) ist zu machen bzw. soll gemacht werden", d.h. "Der Mann soll eine Matte machen."
  • mālā (Nom. Sg. f.) kanyayā (Instr.) karaṇīyā (Nom. Sg. f.) "Die Kette (Mala) von dem Mädchen (Kanya) ist zu machen bzw. soll gemacht werden", d.h. "Das Mädchen soll eine Kette machen."
  • pātraṃ (Nom. Sg. n.) tvayā (Instr.) kāryam (Nom. Sg. n.) "Das Trinkgefäß (Patra) von dir (Tvam) ist zu machen bzw. soll gemacht werden", d.h. "Du sollst ein Trinkgefäß machen."


Siehe auch

Seminare

Sanskrit und Devanagari

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Erlernen der Devanagari-Schrift zum korrekten Aussprechen der Mantras.
Dr. phil. Oliver Hahn