Gemeinschaft

Aus Yogawiki

Gemeinschaft und Menschheit

Dialog zwischen einem Schüler und seinem Meister Ramana Maharshi aus "Der Weg zum Selbst" von Heinrich Zimmer, 1944 erschienen im Rascher Verlag Zürich

Der Schüler; Was sind meine Pflichten gegenüber der menschlichen Gemeinschaft? Wie soll ich zu ihr stehen?
Der Meister: Du bist ein Glied der Gemeinschaft. Sie ist der Leib, die Einzelnen sind ihre Glieder und Organe, Wie die einzelnen Glieder und Organe miteinander zusammenarbeiten und sich gegen¬seitig helfen und darin ihr Glück finden, soll einer sich den übrigen gesellen und hilfreich sein in Gedanken, Worten und Werken, Er mag dabei auf die Wohlfahrt der eigenen Gruppe bedacht sein, zu der er unmittelbar gehört, und danach sich anderen zuwenden.
Der Schüler: Manche sprechen in hohen Tönen von Seelenfrieden (shânti), andere preisen die Kraft (shakti). Was dient von diesen beiden der Gemeinschaft?
Der Meister: Für den Einzelnen ist Seelenfrieden unabweisliche Notwendigkeit; Kraft ist erforderlich, die Gemeinschaft zu erhalten. Kraft soll die Gemeinschaft in die Höhe bringen, und Frieden in ihr walten.
Der Schüler: Was ist das Ziel, auf das die Menschheit zustrebt?
Der Meister: Wahrhafte Gleichheit und Brüderlichkeit sind ihr wahres Ziel, denn dann kann Frieden auf Erden herrschen und die ganze Erde ein Haushalt, eine Familie sein.
Der Schüler: Ein erhabenes Ziel, — aber wie kann der Mensch¬heit dazu geholfen werden, wenn die Großen Menschen, die Wissenden und Weisen (jnanin), schweigend in ihren Höhlen sitzen?
Der Meister: Ich habe oft gesagt, das Erlangen des Selbst (âtma-lâbha) ist der größte Segen für die Gemeinschaft.

Siehe auch


Literatur

  • Der Weg Zum Selbst von Heinrich Zimmer, Rascher Verlag Zürich, 1944, 1. Auflage