Ganzheitlicher Yoga

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Der Begriff Ganzheitlicher Yoga beschreibt ein Yogasystem, dass alle 6 Yogawege beinhaltet. Ganzheitlicher Yoga wird auch als "Integraler Yoga" bezeichnet. Swami Sivananda lehrte unter diesem Aspekt einen "Yoga der Synthese", indem er die Yogawege Karma Yoga, Bhakti Yoga, Raja Yoga, Jnana Yoga, Kundalini Yoga und Hatha Yoga zu einem praktischen Übungsweg für den Alltag zusammenfaßte.

Swami Sivananda

Ganzheitlicher Yoga nach Swami Sivananda

Der "Ganzheitliche Yoga" ist im Verständnis von Swami Sivananda nicht als einen eigenen oder gar neuen Stil zu verstehen. Swami Sivananda gab in seinem Wirken die ursprüngliche Botschaft weiter, die in den Lehren des Yoga enthalten sind. Dennoch hat er einige wichtige Akzente gesetzt, damit Aspiranten - also Menschen, die an ihrer inneren Weiterentwicklung oder gar der Selbstverwirklichung Interesse zeigen - sich nicht einseitig ausrichten und entwickeln, wie es im Indien der damaligen Zeit häufig zu sehen war.

Für Swami Sivananda ist Yoga nicht vom Alltagsleben getrennt. Es bedeutet nicht sich vom weltlichen Leben abzuwenden und auf ewig in einer Höhle zu verkriechen, sondern Yoga in den Alltag zu integrieren und das tägliche Leben spirituell auszurichten - Integraler Yoga. Der Anlass gerade darauf sehr genau zu achten lag für Swami Sivananda in der Gefahr der entstehenden Kräfte, die bestimmte Techniken und Philosphien in sich tragen.

Wenn jemand am Anfang seines Yogaweges steht können Siddhis - übernatürliche Kräfte und Fähigkeiten noch eine große Anziehungskraft haben, doch der Aspirant sollte nicht unbedingt nach Siddhis streben, denn das könnte zu seinem Untergang führen. Er könnte die Kräfte nämlich falsch benutzen. Stolz und Eitelkeit durch besondere Fähigkeiten vergrößern leicht das Ego.

Für einen selbstverwirklichten Meister, wie Swami Sivananda haben Fähigkeiten, wie durch die Luft Schweben können (Vayu Siddhi) keinen Wert auf dem spirituellen Weg. Einige Menschen erreichen bestimmte Fähigkeiten eben durch konzentrierte, aber auch einseitige Ausübung bestimmter Yoga-Techniken. Dann können sie schweben und sich dafür bewundern oder gar vergöttern lassen, aber bleiben weiter gefangen in Ruhm, Ehre und Macht.

Die vier Hauptyogawege sind Karma Yoga, Bhakti Yoga, Raja Yoga und Jnana Yoga. Der Raja Yoga beinhaltet als Unterwege den Kundalini Yoga und den Hatha Yoga, so daß man auch von sechs Yogawegen sprechen kann. Alle Yogawege greifen letztendlich ineinander über, ergänzen sich und bewirken insgesamt eine positive Veränderung im Lebensstil, Lebensgefühl und der Persönlichkeitsentwicklung. Sie bringen im Menschen alle verborgenen Talente und Fähigkeit zur Entfaltung. Yoga insgesamt führt zu mehr Gesundheit, Lebgensfreude, Zufriedenheit und Erfolg in Beruf, Partnerschaft und zwischenmenschlichen Beziehungen.

Der Begriff "Ganzheitlicher Yoga" beschreibt deswegen sehr präzise Swami Sivanandas Weise Yoga zu lehren. Er selbst hat den Begriff allerdings nicht eingeführt. Es waren ihm sehr nahestehende Schüler, die seine Lehre vorsichtig versuchten als "Der Yoga des ein Wenig" oder "Yoga der Synthese" zu beschreiben, weil Swami Sivananda intensiv vermittelte, dass nur eine harmonische Entwicklung des gesamten Wesens uns leicht zum Ziel, also der Selbstverwirklichung führen kann. Jede Schwachstelle oder einseitige Ausrichtung würde das Ganze zunichte machen. Daraus wurde dann der Begriff "Integraler Yoga" oder "Ganzheitlicher Yoga".

Swami Sivanandas Herangehensweise an spirituelles Leben im Allgemeinen war ein Yoga der Synthese. Das ist kein besonderer Yoga, genannt Synthetischer Yoga, Yoga der Synthese oder Integraler Yoga, sondern Yoga. Yoga bedeutet Einheit, darum kann es keine Spezialisierung geben. Man kann kein Karmayogi sein, wenn man nicht weiß, was man tut, warum man es tut, wer es tut, für wen es getan wird und wenn die richtige Einstellung nicht vorhanden ist. Man kann kein hingebungsvoller Verehrer Gottes sein, wenn diese Hingabe oder Liebe sich nicht in der rechten Tat äußert. Die eindeutigste Warnung findet man in der Bhagavatam (indische Schrift) nämlich, dass jener, der Gott nur in Statuen, Bildern und Tempeln sieht und die kleinsten, die gemeinsten Wesen Gottes nicht leiden kann, kein hingebungsvoller Verehrer ist. Auf dieselbe Weise warnte Swami Sivananda selbst uns, dass man Tugend nicht entwickeln kann, wenn man sich von der Welt isoliert. Es gibt keine Tugend in der Isolation, es kann nicht gefördert, werden, enthüllt, offenbart oder gesehen werden in der Isolation. Also ist kein Yama, Niyama, keine Meditation oder Japa möglich ohne Karma Yoga, ohne Bhakti.

Ganzheitlicher Yoga bei Yoga Vidya

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Seminare

Jnana Yoga, Philosophie Jnana Yoga, Philosophie

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