Frieden

Aus Yogawiki

Frieden ist ein deutsches Wort, das vielerlei Bedeutungen hat. Frieden bzw. Friede ist zunächst ein Verhältnis zwischen zwei Staaten ohne Krieg. Es gibt aber auch den inneren Frieden: Ist der Mensch im Reinen mit sich, seinen Mitmenschen und seinem Schicksal, dann erfährt er inneren Frieden. Wer regelmäßig Meditation übt, erfährt tiefen inneren Frieden, aus dem er die Kraft und Inspiration für ein engagiertes, freudevolles und sinnerfülltes Leben bekommt.

Yoga Meister Swami Vishnudevananda und sein Friedensflugzeug

Wir sprechen ständig vom Frieden - das ist eines der gängigsten Diskussionsthemen in der heutigen Zeit. Frieden zwischen Nationen, Frieden in unseren Gesellschaften, Frieden in unseren Schulen, Frieden in den Familien, Frieden in uns selbst. Jedoch, obwohl Milliarden Dollar und Millionen von Stunden jedes Jahr für Experten-Kommissionen, Brainstorming-Sitzungen und internationale Konferenzen ausgegeben werden, entzieht sich uns dieser heißersehnte Frieden.

Swami Sivananda über Frieden

Auszug aus dem Buch "How to Cultivate Virtues" von Swami Sivananda

Der Frieden, der alle Vernunft übersteigt , ist seit Urzeiten die Achse gewesen, um die herum sich die indische Kultur in all ihren Aspekten drehte. Frieden ist ein Zustand der Ruhe. Frieden ist das Freisein von Unruhe, Unbehagen, Gemütserregung, Aufruhr, oder Gewalt. Frieden ist Harmonie, Ruhe, Stille, Gemütsruhe und Erholung. Besonders ist damit das Fehlen oder das Beenden von Krieg gemeint.

Frieden ist das wahre Wesen der Seele oder Atman. Alle Gedanken (Vrittis ), oder Erscheinungsformen des Geistes sind aufgelöst in der Seele. Es gibt keinen Vorsatz (Sankalpa) der Gedanken. Selbstlosigkeit, Wunschlosigkeit, Nichtverhaftung, Freiheit von Ich-heit und Mein-heit, heftiges Verlangen, Hingabe zu Gott oder Atman, Selbstbeherrschung, Kontrolle der Gefühle, Bewusstseinskontrolle bringt Zufriedenheit und inneren Frieden.

Nationaler Frieden entsteht durch guten Willen, Verständnis, Toleranz und gutes Einvernehmen zwischen Staaten. Entwickle kosmische Liebe, Güte, Vergebung, versteh den Standpunkt anderer.

Frieden ist nicht im Herzen eines sinnesfreudigen Menschen. Frieden ist nicht im Herzen von Ministern, Anwälten, Geschäftsleuten, Königen oder Herrschern. Frieden ist in den Herzen der Yogis, der Weisen, der Heiligen, der spirituellen Menschen.

Frieden kommt aus Gebet, Japa, Kirtan, Meditation, guten und erhabenen Gedanken und Verständnis. Frieden sollte auf rechtem Verstehen zwischen Völkern, gegenseitigem guten Willen und einem Streben nach gemeinsam Wohl und einem höherem Gut gebaut sein.

Spreche, bewege dich und handle in Frieden. Bemerke den gewaltigen Frieden Gottes, der alle Vernunft übersteigt. Nichts, außer dir selbst, kann dir Frieden bringen. Nichts kann dir Frieden bringen außer der Sieg über dein niederes Selbst, überwinde deine Gefühle und deinen Geist, deine Wünsche und Begierden.

Wenn du keinen Frieden in dir selbst hast, ist es vergebens, ihn in äußeren Objekten oder äußeren Quellen zu suchen. Habsucht, Lust, Eifersucht, Neid, Zorn, Stolz, Egoismus sind die sechs Feinde des Friedens. Frieden verweilt nicht in äußeren Dingen, sondern in der Seele. Erschlage diese Feinde mit dem Schwert der Leidenschaftslosigkeit, der Unterscheidungskraft und der Nichtverhaftung. Du wirst dauerhaften Frieden genießen.

Friede ist nicht in Geld, Anwesen, Häusern, Vermögen und Besitz. Friede liegt nicht in äußeren Dingen, sondern in der Seele. Ziehe dich von äußeren Objekten zurück, meditiere und ruhe in deiner Seele, gewiss wirst du ewigen Frieden verwirklichen.

Frieden ist ein wertvolles Juwel. Er ist ein unbezahlbarer Schatz. Frieden ist der glückliche natürliche Zustand eines Menschen. Er ist sein Geburtsrecht. Krieg ist sein Verderbnis, seine Schmach, seine Schande.

Der Friede Gottes erfülle dein Herz. Nimm diesen höheren Frieden wahr durch Meditation und Hingabe.

Copyright Divine Life Society

Shanti

Auszug aus dem Buch Stories from Yoga Vasishtha von Swami Sivananda

"Wenn der Geist gelassen und das Herz ruhig sind, werden auch die Sinne ruhig und friedlich. Alles wird im selben Licht gesehen. Diese Geistesruhe erreicht man, indem man die Vasanas vernichtet. Ist diese Ruhe erst einmal erreicht, dann kann nichts mehr den Geist erschüttern. Er wird immer gelassen sein, sogar wenn er beleidigt, verfolgt, angegriffen, oder verletzt wird."

"Große Weise und Rishis, die sich selbst mit der Waffe des Friedens ausgerüstet haben, beschäftigten sich noch mit friedvollem Geist, mit den müheseligen weltlichen Angelegenheiten.""Die höchste Wonne entsteht und wird durch den inneren Frieden aufrechterhalten. Nach sinnlichen Freuden zu streben, ist eine langwierige Krankheit. Diese Welt ist voller Illusionen. Sie ist staubtrocken. Nur der Friede kann diese Trockenheit kühlen. Nur der Friede führt zu allem Guten. Nichts kommt dem Glück des Friedens gleich. Ein friedvoller Mensch erfährt herzliche Freude und fühlt den segensreichen Einfluss der höchsten Wahrheit, die in seinem Geist aufzieht. Wer immer auch mit dieser seltenen Tugend gesegnet ist, leuchtet in dieser Welt wie die glorreiche Sonne und erlangt leicht die Errettung. Mögest Du, oh Rama, mit Shanti, oder süßem Frieden gesegnet sein!"

Frieden

Auszug aus dem Buch Die Botschaft von Swami Sivananda

Frieden ist ein göttliches Kennzeichen, eine Eigenschaft der Seele. Vergrämte Menschen können keinen Frieden haben. Friede erfüllt die reinen Herzen. Er entflieht den Wollüstigen und entrinnt dem Selbstsüchtigen. Er ist eine Zierde des Paramahamsa (des Asketen höchster Ordnung). Wohlstand, Ehepartner und Kinder, Eigentum und Paläste - alles das kann dir nicht den ewigen Frieden geben. Schaue in die Tiefe deines Herzens. Wenn du dich in deinem höchsten Selbst befindest, wirst du nicht von schweren Sorgen, Verlust oder Fehlschlägen, unharmonischen, oder unangenehmen Erschütterungen beunruhigt werden. Du wirst über alle Schwierigkeiten oder Krisen im Leben leicht hinweggleiten und triumphierend aus allen Lebensprüfungen hervorgehen. Geheimnisvoll ist dieser Frieden. Verwirkliche diesen Frieden.

Führe ein ideales Leben des Friedens. Töte rücksichtslos Verdacht, Vorurteile aller Art, Neid, Eifersucht, Selbstsucht, Machtgier und Habsucht. Mache täglich Meditationsübungen und stelle den Frieden in deinem Herzen her. Dann strahle ihn auf deine Umgebung aus und auf alle, die mit dir in Verbindung treten. Säe weit und breit Frieden aus. Predige allen Menschen auf der Erde das Evangelium des Friedens. Sei still in der Harmonie mit dem göttlichen Willen. Lass alle Kümmernisse fahren. Wirf alle Sorgen und Ängste ab. Ziehe dich in die inneren Winkel deines Herzens zurück und tauche in den Ozean des Friedens ein.

Pflege den Frieden zunächst im Garten deines Herzens, indem du das Unkraut von Sinnenlust, Hass, Gram, Selbstsucht und Eifersucht ausrottest. Nur dann kannst du den Frieden auch nach außen hin offenbaren. Dann werden alle, die mit dir in Berührung kommen, von deinen Friedensschwingungen und der Harmonie deines Herzens Segen empfangen. Vernimm schweigend das göttliche Raunen. Erfahre die Macht des Glaubens. Fühle Gottes schützende Gnade. Wisse den Ausweg aus der Not. Errichte dir einen Liebesschrein, oder Andachtstempel in deinem Herzen. Tritt in das erhabene Schweigen ein. Genieße das Leben der Seligen. Lebe nach innen. Versenke dich in deine Seele. Erkenne das Selbst. Werde du selbst. Sei innerlich frei und bewege dich als glücklicher Mensch.

Frieden ist dein Geburtsrecht. Frieden erfüllt dein Wesen innerlich und äußerlich. Friede ist vor dir und hinter dir, rechts und links von dir, über und unter dir. Friede ist die einzige lebendige Wirklichkeit. Namen und Formen sind nur Einbildung. Gedanken und Dinge sind Sinneswahrnehmungen. Verwirkliche den Frieden und sei frei. Wundervoll ist die Macht des Friedens, die Freude und ewige Glückseligkeit bringt. Frieden kommt durch Gebet, Japa (Wiederholen des Namens Gottes) und Kirtan (Singen des Namens Gottes), Meditation, gute und erhabene Gedanken und Verständnis.

Swami Chidananda über Frieden

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Was ist das Geheimnis, wie kann dieser schwer erreichbare Schatz gefunden werden? Lasst uns das diskutieren. Denn ohne inneren und äußeren Frieden ist alles bedeutungslos. Wir können Millionen Dollars ausgeben, um vornehme Stadtzentren zu bauen, aber wenn wir im Krieg sind mit einem anderen Land, wird unser City-Center innerhalb von Sekunden in Schutt und Asche gelegt. Wir können Tausende von Dollars ausgeben, um wunderschöne Häuser zu bauen, aber wenn unser Nachbar unser Feind ist, werden unsere Scheiben eingeworfen und unser frischer Rasen wird zerstört. Wir können hart und erfolgreich in unseren Berufen arbeiten, aber wenn wir zu Hause ein Chaos antreffen, gibt es keine Freude über den Erfolg bei der Arbeit, denn es gibt niemanden, mit dem man sich gemeinsam freuen könnte. Wir können uns aufopfern, um eine gute Schulbildung, beste Empfehlungsschreiben und eine gute Figur zu erhalten. Jedoch, wenn wir im Inneren elend sind, wird uns keine äußere Errungenschaft je zufriedenstellen können.

Neulich, in Chicago, suchte mich eine Dame auf. Sie erzählte mir, dass sie sehr strapaziert und angespannt sei. Um nachts schlafen zu können, nahm sie daher abends eine Tablette namens "calmpose" (zu deutsch: Ruhestellung). Ich sagte ihr, dass sie dieses "calmpose" nicht nehmen bräuchte. Ich erklärte ihr: "Sie müssen nur ihre Haltung (pose) beruhigen, und Sie werden nachts wunderbar schlafen und den ganzen Tag friedvoll sein." Wenn wir im Inneren friedlich, demütig und bescheiden sind, dann kann uns im Äußeren nichts aus der Ruhe bringen. Somit ist die erste Botschaft heute: beruhigt Eure Haltung (pose) und Ihr braucht nie "calmpose" zu nehmen!

Die Hindernisse und die auch die Lösung sind in folgender Aussage enthalten. Hört zu: "Ich will Frieden." Was haben wir da? Ein ICH, ein WILL und einen FRIEDEN. Wenn du das ICH und das WILL wegnimmst, was bleibt? FRIEDEN. Du brauchst den Frieden nicht suchen, finden oder herzustellen. Alles, was Du tun musst, ist, dieses ICH und dieses WILL entfernen, dann steht da nur noch der FRIEDEN in seiner ganzen Pracht und Herrlichkeit, die ganze Welt in sich aufnehmend. Es sind dieses ICH und dieses WILL, welches diesen Schatz vor uns verbergen.

So, wie werden wir diese beiden los? Lasst uns erst mal über dieses ICH sprechen. ICH ist eins der größten Hindernisse für den Frieden. ICH ist unser Ego. ICH ist unser Gefühl von Besitz, Handeln und Stolz. Dieses ICH sagt: "ich möchte der Mittelpunkt sein!" Stimmt’s? Wir möchten immer selber Ruhm, Wertschätzung und Ansehen bekommen. Auch wenn wir gar nichts machen, möchen wir geschätzt werden. Das ist unser Untergang.

Wir sind so stolz, dieses ICH ist so stolz. Es denkt: "Oh, ich bin ja so erfolgreich. Ich bin so gut!" Aber die Wahrheit ist Folgende: wir gehen zur Arbeit, aber Gott arbeitet. Wir können überhaupt nichts ohne Seine Gnade. Wir sind gerade noch an unserem Schreibtisch bei der Arbeit und tun so, als wären wir die Größten der Welt. In der nächsten Minute fällt ein Nerv, ein mikroskopisch kleiner Nerv in unserem Gehirn aus, und wir können nicht mehr sprechen und schreiben. Eine kleine Blockade in einem winzigen Blutgefäß, und wir können nicht mal mehr selber zur Toilette gehen. Wir müssen für den Rest des Lebens gefüttert und gepflegt werden.

Nun, worauf sind wir stolz? ER arbeitet. Wir gehen nur zur Arbeit. Sobald wir uns das verinnerlicht haben, können wir unser kleines ICH nehmen und es mit dem universellen ICH verbinden, mit dem göttlichen ICH. Dann überlassen wir unser Leben und alle unsere Handlungen IHM. Dann können wir sagen: "Gott, lass mich kleinen Wassertropfen in Deinem großen Ozean einfließen. Lass mich ein Werkzeug Deines Willens und Deiner Arbeit sein."Die Qual durch das ICH und all unsere Schwierigkeiten und Ängste verschwinden, indem wir uns ganz selbstlos IHM überlassen.

Erinnert Euch, wir sagten: "Ich will Frieden." Und ICH und WILL sind die Blockaden des Friedens. Wenn Du sie entfernst, dann bleibt nichts anderes übrig als Frieden. Als erstes verschmelzen wir dieses individuelle, hinderliche ICH mit dem Göttlichen ICH, dem universellen ICH, und indem wir dieses tun, werden wir befreit von Stolz, Ego und Anspannungen, die uns davon abhalten, den Frieden zu verwirklichen.

Dann entfernen wir dieses WILL, unsere Wünsche, unsere vermeintlichen Bedürfnisse, unsere Sehnsüchte. Was für Hindernisse sind denn sie? Je mehr wir haben, desto mehr wollen wir. Die Menschen denken immer, wenn sie nur mehr Geld, einen besseren Job, einen Titel, einen guten Ehemann hätten, dann wären sie glücklich.

Das Haben oder Nicht-Haben ist aber gar nicht von Belang. Was zählt ist dieses Verlangen, dieses Wünschen und die Erwartungen. Die äußerlichen Dinge bringen niemals dauerhaftes Glück. Wir müssen mehr geben und weniger begehren. Dann werden wir wahre Freude und echten Frieden erfahren.

Frieden kommt durch Gebet. Es ist nicht wichtig, welchen Namen du für Gott benutzt und in welcher Sprache du betest. Du kannst auf Arabisch zu Allah beten, oder du betest auf Englisch zu Jesus, oder du kannst zu Adonai auf Hebräisch beten, oder zu Buddha auf Japanisch, oder zu Krishna auf Sanskrit. Es ist unwichtig, welchen Namen und welche Form du benutzt. Hauptsache du betest! Und dann wirst du das Wunder erleben: das Ergebnis von Gebet ist Glauben, das Ergebnis von Glauben ist Liebe. Das Ergebnis von Liebe ist Hingabe. Das Ergebnis von Hingabe ist Dienen. Das Ergebnis von Dienen ist Frieden.

Also, durch Gebet, Glauben, Liebe, Hingabe und Dienen werden wir alle, ganz unausweichlich, diesen lang ersehnten Zustand des inneren Friedens erreichen. Und dann, wenn in uns Frieden ist, wird Harmonie ausstrahlen auf alle, die uns umgeben, und unseren Beziehungen, unserer Gemeinschaft, unserem Land und der ganzen Welt Frieden bringen.

Frieden als hilfreiche Tugend

Auszug aus einem Vortrag von Sukadev Bretz

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Frieden ist natürlich zum einen Abwesenheit von Krieg und alle sehnen sich nach Frieden, in unserer heutigen Zeit noch mehr als früher, denn heutzutage sind Kriege noch etwas Schlimmeres. Mit unserer heutigen Technik kann man schlimmste Dinge tun und kann man ganze Landstriche in Schutt und Asche versetzen, man könnte sogar ganze Länderteile vernichten.

So ist Frieden umso wichtiger und es ist so traurig, dass es viele Teile in der Welt gibt, die keinen Frieden haben. Und so ist es auch wichtig, sich für den Frieden zu engagieren. Es gibt viele Weisen, sich für den Frieden zu engagieren. Die eine Weise wäre einfach, jeden Tag Friedensgedanken zu schicken. Ich bin der festen Überzeugung, dass auch Gedanken und Wünsche und Mantras, Gebete Wirkung zeigen, es sind geistige Kräfte.

Rupert Sheldrake hat von morphogenetischen Feldern gesprochen, Swami Sivananda hat von der Gedankenatmosphäre gesprochen, es gibt die Astralwelt, die Feinstoffwelt, die Gedankenwelt, Rudolf Steiner hat von der Akasha Chronik gesprochen. Also, viele verschiedene Worte, aber jedenfalls, Gedanken sind 0Kräfte. Und wenn viele Menschen jeden Tag innerlich sagen, "Möge Friede auf Erden sein, möge Frieden herrschen", dann hat das eine große Kraft.

In diesem Sinne möchte ich dich bitten, jeden Tag mindestens ein paar Momente lang Friedensgedanken, Friedensgebete zu schicken. Bei Yoga Vidya in den Yoga Vidya Ashrams beten wir jeden Tag für den Frieden, wir wiederholen Mantras für den Frieden, jede Yogastunde wird eingeleitet, oder abgeschlossen mit: "Om Shanti Shanti Shanti. Frieden." In jedem Satsang, also morgens und abends gibt es Meditation mit Mantrasingen, Friedensgebete und es gibt Arati als Lichtzeremonie für den Frieden.

Wir singen jeden Morgen auch so genannte Shanti Mantras in einem separaten Raum und jeden Abend auch. Und wir haben jeden Tag eine Stunde "Om Namo Narayanaya"-Singen für den Weltfrieden. So tun wir hier im Ashram einiges, um friedvolle Atmosphäre zu erzeugen. Und auch du kannst jeden Morgen, wenn du aufwachst, jeden Abend, wenn du einschläfst und vor und nach jeder Meditation Friedensgedanken in alle Richtungen schicken.

Frieden heißt auch, dass du dich bemühst, friedfertig mit anderen Menschen zu leben, dass du dich um andere kümmerst, dass du dir bewusst bist, dass in jedem dieses Göttliche lebt, dass du von Herz zu Herz dich verbunden fühlst und dass du auch öfters Unrecht vergibst, oder wenn du selbst Unrecht getan hast, um Entschuldigung bittest, um Vergebung bittest und etwaigen Schaden gut machst. All das hilft für mehr Frieden.

Zwar ist es so, dass im Zwischenmenschlichen öfters Streit entsteht, dass Menschen unterschiedliche Meinungen haben und unterschiedliche Weisen haben, um nach etwas Gutem zu ringen. Aber Frieden, Friedfertigkeit ist so wichtig, um Verbindung zu haben und glücklich zu sein. Frieden ist auch innerer Frieden, Frieden ist auch, Frieden mit sich selbst zu haben. Frieden ist auch die Kultivierung dieses Gefühls der Verbundenheit mit Gott und dieser innere Frieden kann so stark sein, dass er alle äußeren Erlebnisse transzendiert.

Der innere Frieden wird sich auch ausdrücken in friedfertigen Handlungen. Aber der innere Frieden ist auch unabhängig davon, was andere dir antun und was sie mit dir tun. Diesen tiefen Frieden kannst du finden, indem du meditierst. Diesen Frieden kannst du finden, indem du Yoga übst. Diesen Frieden kannst du finden, wenn du Gebete sprichst und wenn du dich verbindest mit der tieferen Wirklichkeit in dir, oder auch mit der höheren Wirklichkeit hinter allem, dem Göttlichen. Denke weiter nach, was Frieden für dich bedeutet und wo du dich mehr für den Frieden einsetzen kannst oder selbst einfach Frieden spüren und erfahren kannst.

Frieden durch Yoga Vidya

Ein Artikel von Rukmini Keilbar, aus dem Yoga Vidya Journal Nr.34 - Sommer 2017

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Yoga Vidya feiert in diesem Jahr sein 25 jähriges Bestehen, ein Grund zur Freude und zum Feiern. 25 Jahre Wirken für den Frieden dafür steht Yoga Vidya.

Friedensarbeit ist etwas, was in unserer Tradition tief verankert ist. Swami Sivananda setzte sich für die Aufhebung des Kastensystems ein, etablierte Mantras und hielt zahlreiche Vorträge zum Thema Frieden. Swami Vishnudevananda flog mit einem Ultraleichtflugzeug über die Berliner Mauer von West- nach Ostberlin, um sich für den Frieden einzusetzen. Er vermittelte im 20. Jahrhundert während der Unruhen zwischen Hindus und Moslems. Sukadev hat bei Yoga Vidya das Mantra-Singen für den Weltfrieden etabliert. So erklingt bei Yoga Vidya Bad Meinberg täglich um 19.00 Uhr für eine Stunde das Mantra Om Namo Narayanaya. Das sind drei sehr unterschiedliche Beispiele für Friedensaktionen.

Wie viel Frieden braucht die Welt?

Wir tun viel für den Frieden – aber ist es genug? Was kann jeder Einzelne tun, um Frieden auf der Welt, Frieden im Inneren herzustellen? Müssen es immer spektakuläre Aktionen sein oder genügen manchmal auch kleine Dinge? Spektakuläre Aktionen werden schneller wahrgenommen und Medien berichten darüber. Doch nicht jeder Mensch hat den Mut, die Kraft oder die Inspiration zu großen spektakulären Aktionen. Aber jeder Mensch kann schon im Kleinen Dinge tun, um Frieden zu stiften, zu erhalten oder zu erzeugen.

Man kann zum Beispiel einem gestressten Verkäufer am Abend nach einer langen Schicht einfach zulächeln, einer älteren Dame die Einkaufstaschen durch das Treppenhaus nach oben tragen. Oder man kann anstatt einen Nachbarschaftsstreit gleich vor Gericht auszutragen, weil der Nachbar zu laute Musik spielt, schauen, ob man nicht eine Vereinbarung mit ihm treffen kann, zum Beispiel, dass er Kopfhörer nutzt oder nur zu bestimmten Zeiten oder an bestimmten Tagen die Musik so laut aufdreht usw.

Oder statt dass du beim Autofahren schimpfst, weil du hinter einem LKW her trotteln musst, der gerade im Schneckentempo einen anderen LKW überholen will, schicke ihm lieber Licht und Liebe. Er hat es schon schwer genug in seinem Job mit langen Lenkzeiten, zu wenigen Autobahnrasthöfen etc. Nimm es als yogische Geduldsübung. Lächele einem Menschen zu, dem es nicht so gut zu gehen scheint und schon hast du einen Moment lang Frieden in ein anderes Herz gebracht.

Wie wäre die Welt, wenn es nur noch positive Berichterstattungen in den Medien gäbe?

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Und wäre es nicht schön, wenn es einen Nachrichtensender gäbe, der nur schöne Nachrichten bringen würde? Heutzutage sind Nachrichten fast nur noch Überbringer von schlechten Ereignissen, von Not, Leid, Krieg, politischen Umwälzungen, Naturkatastrophen, Hunger, Tod usw. Natürlich sollte man davor nicht die Augen verschließen. Aber gibt es nicht auch Schönes? Selten berichten Medien mal über etwas Schönes, Hoffnungsvolles, Positives. Okay, als Eisbär Knut im Jahr 2006 geboren wurde, war das ein freudiges Ereignis und ich weiß, hier wird es auch gleich wieder Gegenstimmen geben, denn nicht jeder wird dieser Meinung sein...

Aber wie wäre es, wenn es tatsächlich nur noch schöne Nachrichten im Fernsehen oder auch Radio gäbe? Bilder von traumhaften Sonnenaufgängen, Nachrichten über gelungene Hilfsaktionen mit freudestrahlenden Gesichtern, neuen Erfindungen, Vorstellungen von Jugend forscht Projekten, Berichte über tolle Initiativen von gemeinnützigen Vereinen, Erfahrungsberichte von Yogaübenden etc. Vielleicht hast du ja auch kreative eigene Ideen, was du dir gerne anschauen und anhören wollen würdest und kannst jetzt einen Moment beim Lesen innehalten und dir deinen Traumnachrichtensender visualisieren. Ich könnte mir vorstellen, dass das auch viel zum Frieden in der Welt beitragen könnte. Oder sind wir wirklich so sensationslüstern, dass wir nur Nachrichten von Krieg, Horror, Streitigkeiten und Klatsch wollen?

Frieden beginnt im Geist, Frieden beginnt im eigenen Herzen. Beginne doch einfach gleich zu überlegen, was du tun kannst, im Kleinen oder im Großen, um Frieden auf der Welt oder zumindest in dir und deiner Umgebung herzustellen. Wenn dir nichts Großes einfällt oder du keine großen Ideen hast, die du umsetzen kannst, dann beginne mit dem Kleinen. Gemäß den Worten Swami Vishnudevanandas: „Just do it. – Do it now.“

Frieden im Kontext Tugenden

In diesem Yoga Wiki werden über 1000 Tugenden und geistigen Eigenschaften beschrieben. Hier einige Erläuterungen, wie man die Eigenschaft der Frieden in Beziehung zu anderen Tugenden und geistigen Eigenschaften sowie in Bezug auf Laster sehen kann. Frieden ist zwar zum einen ein Zustand zwischen Staaten, Kulturen und Menschen. Aber Frieden bzw. Friedfertigkeit kann man auch als Persönlichkeismerkmal sehen:

Ähnliche Eigenschaften wie Frieden bzw. Friedfertigkeit

Ähnliche Eigenschaften wie Frieden, also Synonyme zu Frieden sind z.B. Aussöhnung, Ruhe, Stille.

Ausgleichende Eigenschaften

Jede Eigenschaft, jede Tugend, die übertrieben wird, wird zu einer Untugend, zu einem Laster, einer nicht hilfreichen Eigenschaft. Frieden übertrieben kann ausarten z.B. in Ängstlichkeit, Gehemmtheit, Unentschlossenheit. Daher braucht Frieden als Gegenpol die Kultivierung von Durchsetzungsvermögen, Mut, Tapferkeit, Konsequenz.

Gegenteil von Frieden bzw. Friedfertigkeit

Zu jeder Eigenschaft gibt es ein Gegenteil. Hier Möglichkeiten für Gegenteil von Frieden, Antonym zu Frieden :

Frieden im Kontext von Tugendengruppen, Persönlichkeitsfaktoren und Temperamenten

Vortragsmitschnitt zu Frieden - Audio zum Anhören

Hier kannst du einen Vortrag von Sukadev Bretz, Gründer von Yoga Vidya, anhören. Dieser Vortrag ist die Audio Version eines Videos zu Frieden, Teil des Yoga Vidya Multimedia Lexikons der Tugenden. <html5media>https://tugenden.podspot.de/files/Frieden-Lexikon-der-Tugenden-Yoga-Vidya.mp3</html5media>

Siehe auch

Eigenschaften im Alphabet vor Frieden

Eigenschaften im Alphabet nach Frieden

Literatur

Weblinks

Seminare

Raja Yoga

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Meditation

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