Fremdbestimmtheit

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Version vom 2. August 2022, 10:30 Uhr von Shankara (Diskussion | Beiträge) (Textersetzung - „Hier erscheint demnächst wieder eine Seminarempfehlung: url=([^ ]*)type=2365 max=([0-9]+)“ durch „<rss max=${2}>https://www.yoga-vidya.de/seminare/${1}type=1655882548</rss>“)

Fremdbestimmtheit - was ist das? Wie geht man damit um? Fremdbestimmtheit ist in der Psychologie die Bezeichnung für tatsächliche oder eingebildete Unfreiheit: Wer das Gefühl hat, anderen ausgeliefert zu sein, nicht selbst etwas eigenverantwortlich tun zu können, der leidet unter Fremdbestimmtheit. Empirische Studien zeigen, dass wahrgenommene Fremdbestimmtheit stressverstärkend wird und die Wahrscheinlichkeit für körperliche und seelische Erkrankungen erhöht.

Vertrauen und Liebe sind Hilfen bei Fremdbestimmtheit

Fremdbestimmtheit - Definition Lexikon der Psychologie

Im Lexikon der Psychologie (Nicola Baumann, Julius Kuhl), wird Fremdbestimmtheit wie folgt definiert: Fremdbestimmtheit ist eine Form von Willenshemmung (Wille), die vorliegt, wenn das Verhalten nicht durch selbstkongruente Ziele (Regulation, identifizierte, integrierte) gesteuert wird, sondern durch äußeren Druck (z.B. die Aufforderung einer anderen Person oder das Näherrücken eins Termins; Regulation, externale) oder innere Zwänge (z.B. Schuldgefühle; Regulation, introjizierte). Personen mit einer Neigung zur prospektiven Lageorientierung (Handlungskontrolltheorie) sind unter Belastung auf diese (eher) externale Energetisierung des Verhaltens angewiesen, da sie sich schlecht selbst motivieren können (Selbstmotivierung, positive) und in Lustlosigkeit und Zögerlichkeit verharren. Das muss man erst mal verdauen:-).

Umgang mit Fremdbestimmtheit anderer

Aus einem Vortrag von Sukadev Bretz

Vielleicht hast du das Gefühl, dass jemand in deiner Umgebung nicht das tut, was er selbst will. Er hört nicht auf sich. Er ist ganz fremdbestimmt. Er tut, was sein Partner will. Er tut, was die Eltern wollen. Er tut, was die Kollegen wollen. Aber er tut nicht, was er selbst will. Zunächst kannst du dich fragen: Ist das wirklich schlecht? Es gibt Menschen, die empfinden es als ihre Mission, anderen zu helfen und zu dienen und sie wollen gar nicht überlegen, was will ich?

Ständig überlegen, was will ich? Was brauche ich? Ist auch nicht unbedingt das, was für jeden gut ist. Es gibt sogar Gesellschaften, für die ist Pflichtgefühl das Allerwichtigste. Es kommt gar nicht darauf an, was will ich sondern man überlegt, was ist die angemessene Handlung. Auf uns wirkt das dann vielleicht fremdbestimmt, also uns Menschen, für die Individualität und der eigene Wille und die eigene Selbstbestimmtheit wichtig ist.

Aber es ist eine andere Weise, Gesellschaft zu organisieren. In diesem Sinne: auch in jeder Gesellschaft gibt es die individuelleren Menschen und die angepassteren. Die angepassteren sind nicht immer fremdbestimmt, sondern sie haben einen anderen Lebenszyklus oder eine andere Lebenseinstellung.

Natürlich, es gibt auch Menschen, die sind fremdbestimmt und mögen das nicht. Dann kannst du ihnen helfen, zu ihren Überzeugungen zu stehen. Oft geschieht das, wenn Menschen Yoga üben das sie ihre eigenen Anliegen kennen lernen und das sie den Mut und die Kraft bekommen, dieses umzusetzen.

Das ist eine der Wirkungen regelmäßiger Yogapraxis, dass man mehr lernt, auf sich selbst zu hören und dass man sich befreit von Fremdbestimmtheit. Deshalb, wenn du denkst, ein anderer ist sehr fremdbestimmt, nimm ihn mit in eine Yogastunde, nimm ihn mit zur Meditation. Natürlich nimm ihn mit in eine Yogastunde, wo öfters gesagt wird: "Höre auf dich selbst. Spüre in dich hinein. Mache das was dir gut tut."

Es gibt auch Yogastunden, da ist der Yogateilnehmer wieder fremdbestimmt. Da sagt der Yogalehrer: Du musst deine Beine soundso halten und deine Zehen soundso. Du musst es unbedingt so machen. Dann wird man sehr fremdbestimmt. Die Yogastunde, die einem hilft aus Fremdbestimmtheit raus zu kommen ist eine Yogastunde wo einem immer wieder gesagt wird: Spüre in dich hinein. Höre in dich hinein und tue das,aEug5ZL5pEs was du merkst, was dir gut tut.

Viveka Chudamani - Überwinde Fremdgesteuertheit durch die Erkenntnis, Brahman zu sein

Befreie dich von der Fremdsteuerung

- Kommentar zum Viveka Chudamani Vers 316 von Sukadev Bretz -

… überall, bei jeder Gelegenheit – einzig und allein als die Absolute Wirklichkeit (brahmamatra) sieht. Durch die Stärkung des Verlangens, mit Brahman eins zu sein, überwindet die Fremdbestimmung durch Wunsch, Gedanke und Handlung.

Umgang mit Wunsch, Gedanke und Handlung

Im letzten Vers hat Shankara davon gesprochen, dass es diese Dreiheit gibt: Wunsch, Gedanke und Handlung. Du hast einen Wunsch, aus dem Wunsch kommt der Gedanke, aus dem Gedanken kommt eine Handlung. Oder du denkst an etwas, dadurch wird dein Wunsch aktiviert und es kommt eine Handlung.

Die Wünsche können erst einmal entstehen, zum Beispiel dadurch, dass du irgendwo liest, es gibt ein neues Smartphone. Du liest das. Du liest die Bewertungen. Dann entsteht langsam ein Wunsch. Dieser Wunsch wird stärker. Es entsteht eine Handlung. Vielleicht machst du das ein paar Mal, dass du immer das neueste Smartphone hast und so entsteht, wann immer du hörst, dass es ein neues Smartphone gibt, in dir sofort der Wunsch, es zu kaufen. Das ist wie eine Getriebenheit. Du überlegst nicht mehr, ob du das wirklich brauchst. Könnte ich das Geld nicht anders verwenden? Zum Beispiel um jemand anderen zu unterstützen, um einem gemeinnützigen Verein zu helfen, spirituelles Wissen zu verbreiten, um Menschen, die Hunger haben, zu unterstützen oder was auch immer. Nein, du kaufst es sofort. Du bist beherrscht davon. Im vorigen Vers, im 315. Vers, hat Shankara gesagt, dass du an allen drei Stellen ansetzen sollst.

  • Beherrsche deine Handlungen.
  • Beherrsche deine Gedanken.
  • Beherrsche deine Wünsche.

Lerne deine Emotionalität zu beruhigen

Wünsche beherrschen heißt, deine Emotionalität zu ändern, denn wenn diese Gier da ist und du es unbedingt willst, dann lerne, dass du deine Emotionalität beruhigen kannst. Wenn die Gedanken da sind und du dir das vorstellst, visualisierst, Worte formulierst, ändere das. Beherrsche deine Handlungen. Tue nicht einfach das, was du willst.

Stärke das Verlangen nach Verwirklichung

Und hier im 316. Vers sagt Shankara noch etwas: Sei dir bewusst, dass du die absolute Wirklichkeit bist. Stärke das Verlangen in dir, diese absolute Wirklichkeit zu verwirklichen. Wenn du das tust, dann fällt es dir leicht das Göttliche jederzeit wahrzunehmen.

Überwinde das scheinbar hilflos ausgeliefert sein

Jetzt überlege, an welchen Handlungsneigungen du scheinbar hilflos ausgeliefert bist und an denen du arbeiten willst. Denke darüber nach. Es heißt natürlich nicht, dass du immer alles beherrscht. Der Mensch hat Wünsche, Triebe, Gedanken, er handelt, alles ist ein kosmischer Traum, aber manches kannst du und solltest du beherrschen.

Fremdbestimmtheit in Beziehung zu anderen Persönlichkeitsmerkmalen

Fremdbestimmtheit gehört zur Gruppe der Persönlichkeitsmerkmale, Schattenseiten, Laster und Tugenden. Um dieses Charaktermerkmal besser zu verstehen, wollen wir es in Beziehung setzen mit anderen:

Synonyme Fremdbestimmtheit - ähnliche Eigenschaften

Synonyme Fremdbestimmtheit sind zum Beispiel Willenshemmung, Zwang, Fernsteuerung, Verantwortungsbewusstsein, Pflichtbewusstsein .

Man kann die Synonyme in zwei Gruppen einteilen, solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation:

Synonyme mit negativer Konnotation

Synonyme, die gemeinhin als negativ gedeutet werden, sind zum Beispiel

Synonyme mit positiver Konnotation

Synonyme mit positiver Konnation können helfen, eine scheinbare Schattenseite auch positiv zu sehen. Synonyme mit positiver Konnotation sind zum Beispiel

Antonyme Fremdbestimmtheit - Gegenteile

Antonyme sind Gegenteile. Antonyme, also Gegenteile, von Fremdbestimmtheit sind zum Beispiel Eigenbestimmtheit, Selbstständigkeit, Arroganz, Rücksichtslosigkeit . Man kann auch die Antonyme, die Gegenteile, einteilen in solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation.

Antonyme mit positiver Konnotation

Antonyme, also Gegenteile, zu einem Laster, einer Schattenseite, einer negativen Persönlichkeitseigenschaft, werden gemeinhin als Gegenpol interpretiert. Diese kann man kultivieren, um das Laster, die Schattenseite zu überwinden. Hier also einige Gegenpole zu Fremdbestimmtheit, die eine positive Konnotation haben:

Antonyme mit negativer Konnotation

Nicht immer ist das Gegenteil einer Schattenseite, eines Lasters, gleich positiv. Hier einige Beispiele von Antonymen zu Fremdbestimmtheit, die aber auch nicht als so vorteilhaft angesehen werden:

Eigenschaften im Alphabet davor oder danach

Hier einige Eigenschaften, die im Alphabet vor oder nach Fremdbestimmtheit stehen:

Eigenschaftsgruppe

Fremdbestimmtheit kann gezählt werden zu folgenden beiden Eigenschaftsgruppen:

Verwandte Wörter

Verwandte Wörter zu Fremdbestimmtheit sind zum Beispiel das Adjektiv fremdbestimmt, das Verb bestimmen, sowie das Substantiv Fremdbestimmer.

Wer Fremdbestimmtheit hat, der ist fremdbestimmt beziehungsweise ein Fremdbestimmer.

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Siehe auch

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