Etiquette

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Etiquette ist eine heute selten gebrauchte Schreibweise des Wortes Etikette. Etiquette sind Umgangsformen insbesondere bei offiziellen Anlässen, auch im Business-Kontext. Um Gutes bewirken zu können, ist es gut, sich an die Etiquette zu halten – ohne sich zu sehr damit zu beschäftigen. Und manchmal kann man auch gegen Etiquette bewusst verstoßen, um ein Statement abzugeben. Man sollte dabei aber wissen, was man tut und warum man das tut. Gegen Etiquette zu verstoßen, kann auch die Gefühle anderer verletzen.

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Etiquette - eine Tugend. Was bedeutet Etiquette? Woher stammt das Wort? Wozu ist Etiquette hilfreich? Was sind Synonyme (ähnliche Begriffe), was sind Antonyme (Gegenteile) von Etiquette? Umfangreicher Artikel mit Vortragsvideo und Tipps. Hier gleich eine Kurzdefinition:

Etiquette als hilfreiche Tugend

Aus einem Vortrag von Sukadev Bretz

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Etikette kann man auf zwei Weisen schreiben, Etiquette, die traditionelle Schreibweise, so wie es eben aus dem Französischen kommt, und eine moderne Weise ist Etikette. Ich glaube, beide Schreibweisen sind korrekt und jetzt spreche ich halt ein paar Worte über Etiquette, einfach damit es über jede der Eigenschaften auch einen Vortrag gibt.

Etiquette kommt aus dem Französischen und insbesondere aus dem französischen Hofzeremoniell. Gerade in Frankreich spielte ja der Königshof eine besondere Rolle und so gab es bestimmte Hof-Etiquette, wie spricht man zu wem. Und es gab eine bestimmte Etiquette, eine Reihenfolge am Hof, der hohe Adel wurde so behandelt, der niedrige Adel so, wenn man einen König sieht, muss man in so und so viel Entfernung sich verneigen und man darf nur solche Worte gebrauchen, der Blick muss in eine gewisse Richtung gerichtet werden usw. Also, eine umfangreiche Hof-Etiquette, ein umfangreiches Hofzeremoniell. Das spanische Hofzeremoniell war noch komplizierter, noch komplexer.

In Deutschland waren die Etiquetten etwas geringer und vielleicht schon, weil diese Hof-Etiquette in Deutschland geringer war, spielen auch allgemein Manieren und Höflichkeit in Deutschland eine etwas geringere Rolle als z.B. in Frankreich oder auch in Spanien. Deutschland war ja eher ein Land mit vielen kleinen Höfen und vielen kleinen Fürstentümern und so waren nicht ganz so große ausgefeilte Prinzipien wie an den großen Königshöfen in Madrid oder auch in Versailles und früher in Paris.

Also, Etiquette, und obgleich man manchmal den Deutschen eine gewisse Steifheit nachsagt, haben diese Art von Etiquetten, wie sie in Spanien und Frankreich üblich waren und vielleicht auch in England auch noch üblich waren und vielleicht sind, in Deutschland keine so große Rolle gespielt. Auch die preußischen Könige haben dort weniger daraus gemacht, und später auch die deutschen Kaiser, als die französischen, englischen Könige gemacht haben. Etiquette hat aber auch andere Bedeutung heute, gerade im offiziellen Umgang.

Angenommen, du bist vor Gericht, da gibt es auch bestimmte Etiquette zu beachten. Angenommen, du sprichst irgendwo mit Politikern, eine gewisse Etiquette spielt auch eine Rolle, ohne dass du es genau weißt. Angenommen, du bist in einem Unternehmen und sprichst mit einem Chef oder mit dem Vorstandsvorsitzenden, da gilt es auch, bestimmte Etiquette zu wahren. Angenommen, du gehst in ein Restaurant, da gibt es bestimmte Manieren, bestimmte Etiquette zu bewahren. Es gab mal einen Freiherrn zu Knigge, der hat den Knigge aufgestellt, es war ein Anliegen der Demokratisierung.

Heute wird der Knigge oft mit Altmodischkeit in Verbindung gebracht, aber dem Knigge ging es um zwei Dinge. Das erste war, dass Menschen rücksichtsvoll miteinander umgehen. Und das zweite war, dass auch Menschen, die nicht aus den so genannten gehobenen Gesellschaftsschichten stammten, lernen konnten, sich so zu verhalten, wie es in den höheren Gesellschaftsschichten angemessen war. Denn es gibt so eine kleine Mauer, wenn man sich nicht so verhält, wie man sich eigentlich verhalten sollte, dann wird man irgendwie geschnitten und gemieden.

Viele der Etiquetten sind ungeschrieben, wie steht man, wie verhält man sich, welche Worte gebraucht man, wie grüßt man usw. In den so genannten gehobenen Schichten hat sich dort einiges herausgebildet. Und wenn dort jemand aus einfachen Verhältnissen, vielleicht durch seine Bildung, durch seine Leistung, nach oben steigt, aber diese subtile Etiquette nicht kennt, dann verhält er sich immer wieder so, dass er bewusst oder unbewusst in ein Fettnäpfchen tritt und daher irgendwo keine weitere Verantwortung bekommt.

Und so ist es hilfreich, die Etiquette zu kennen, die in deinem Kontext gilt. Es ist auch hilfreich, sie irgendwo zu beachten. Spielerisch zu beachten, nicht zu sehr dich daran gebunden zu fühlen, aber doch sie zu beachten und dazu musst du sie kennen. Vieles ist ungeschrieben, manches musst du beobachten, oft hilft es, einen Mentor zu haben, jemanden, den du fragst, und manches kannst du selbst herausfinden, über vieles kannst du auch nachlesen oder im Internet googeln oder surfen. Aber es hilft erstmal, auch zu wissen, bis heute gibt es bestimmte Etiquette, diese zu kennen, ist gut. Sie wird oft nicht ins Anforderungsprofil geschrieben, ist dennoch etwas, was hilfreich ist, zu beachten, um viel zu bewirken.

Etiquette - Antonyme und Synonyme

Persönlichkeitsmerkmale und Tugenden versteht man am besten in ihrer Beziehung zueinander. Hier einige Hinweise, wie man Etiquette in Beziehung zu anderen Fähigkeiten und Verhaltensweisen sowie in Bezug auf Laster sehen kann:

Ähnliche Eigenschaften wie Etiquette - Synonyme

Ähnliche Eigenschaften wie Etiquette, also Synonyme zu Etiquette sind z.B. Benehmen, Anstand, Betragen, Umgangsformen, Lebensart, Takt, Verhaltensregeln.

Ausgleichende Eigenschaften

Jede Eigenschaft, jede Tugend, die übertrieben wird, wird zu einer Untugend, zu einem Laster, einer nicht hilfreichen Eigenschaft. Etiquette übertrieben kann ausarten z.B. in Steifheit, Spießigkeit, Borniertheit. Daher braucht Etiquette als Gegenpol die Kultivierung von Kindlichkeit, Einfachheit, Schlichtheit, Natürlichkeit.

Gegenteil von Etiquette - Antonyme

Zu jeder Eigenschaft gibt es ein Gegenteil. Hier Möglichkeiten für Gegenteil von Etiquette, Antonyme zu Etiquette :

Etiquette Antonyme auf einen Blick

Antonyme Etiquette sind, kurz zusammengefasst, Kindlichkeit, Einfachheit, Schlichtheit, Natürlichkeit, Menschen verletzend, Taktlosigkeit, ohne Manier, ohne Sozialverhalten.

Etiquette im Kontext von Tugendengruppen, Persönlichkeitsfaktoren und Temperamenten

Bewusste Kultivierung von Etiquette

Etiquette ist ein Persönlichkeitsmerkmal, das man in sich stärker werden lassen kann. Vielleicht willst du ja Etiquette stärker werden lassen in dir. Hierzu einige Tipps:

  • Nimm dir vor, eine Woche lang diese Eigenschaft der Etiquette zu kultivieren.
  • Nimm dir vor: "Während der nächsten Woche will ich die Eigenschaft, Etiquette wachsen lassen, stärker werden lassen. Ich freue mich darauf, in einer Woche ein etikettierterer Mensch zu sein."
  • Mache jeden Tag wirklich etwas, was du sonst nicht tun würdest und das Etiquette ausdrückt. Mache jeden Tag einiges oder mindestens etwas, was du sonst nicht tun würdest, und was diese Eigenschaft zum Ausdruck bringt.
  • Wenn du morgens aufwachst, dann sage eine Affirmation, z.B.: "Ich entwickle Etiquette."
  • Am Tag wiederhole immer wieder eine Autosuggestion, Affirmation wie z.B.: Ich bin etikettiert."

Affirmationen zum Thema Etiquette

Hier einige Affirmationen für mehr Etiquette. Unter dem Stichwort "Affirmation" und "Wunderaffirmationen" erfährst du mehr zu Funktion und Wirkungsweise von Affirmationen. Nicht alle unten aufgeführten Affirmationen passen - nutze diejenigen, die für dich stimmig erscheinen.

Klassische Autosuggestion für Etiquette Hier die klassische Autosuggestion:

  • Ich bin etikettiert.

Im Yoga verbindet man das gerne mit einem Mantra. Denn ein Mantra lässt die Affirmation stärker werden:

  • Ich bin etikettiert. Om Om Om.
  • Ich bin ein Etiquette Beachtender, eine Etiquette Beachtende OM.

Entwicklungsbezogene Affirmation für Etiquette Manche Menschen fühlen sich als Scheinheiliger oder als Heuchler, wenn sie sagen "Ich bin etikettiert " - und sie sind es gar nicht. Dann hilft eine entwicklungsbezogene Affirmation:

  • Ich entwickle Etiquette.
  • Ich werde etikettiert.
  • Jeden Tag werde ich etikettierter.
  • Durch die Gnade Gottes entwickle ich jeden Tag mehr Etiquette.

Dankesaffirmation für Etiquette

  • Ich danke dafür, dass ich jeden Tag etikettierter werde.

Wunderaffirmationen Etiquette Du kannst es auch mit folgenden Affirmationen probieren:

  • Bis jetzt bin ich noch nicht sehr etikettiert. Und das ist auch ganz verständlich, ich habe gute Gründe dafür. Aber schon bald werde ich Etiquette entwickeln. Jeden Tag wird diese Tugend in mir stärker werden.
  • Ich freue mich darauf, bald sehr etikettiert zu sein.
  • Ich bin jemand, der etikettiert ist.

Gebet für Etiquette

Auch ein Gebet ist ein machtvolles Mittel, um eine Tugend zu kultivieren. Hier ein paar Möglichkeiten für Gebete für mehr Etiquette:

  • Lieber Gott, bitte gib mir mehr Etiquette.
  • Oh Gott, ich verehre dich. Ich bitte dich darum, dass ich ein etikettierter Mensch werde.
  • Liebe Göttliche Mutter, ich danke dir. Ich danke dir dafür, dass ich jeden Tag die Tugend Etiquette mehr und mehr zum Ausdruck bringe.

Frage dich: Was müsste ich tun, um Etiquette zu entwickeln?

Du kannst dich auch fragen:

  • Was müsste ich tun, um Etiquette zu entwickeln?
  • Wie könnte ich etikettiert werden?
  • Lieber Gott, bitte zeige mir den Weg zu mehr Etiquette.
  • Angenommen, ich will etikettiert sein, wie würde ich das tun?
  • Angenommen, ich wäre etikettiert, wie würde sich das bemerkbar machen?
  • Angenommen, ein Wunder würde geschehen, und ich hätte morgen Etiquette kultiviert, was hätte sich geändert? Wie würde ich fühlen? Wie würde ich denken? Wie würde ich handeln? Als etikettierter Mensch, wie würde ich reagieren, mit anderen kommunizieren?

Siehe auch

Eigenschaften im Alphabet vor Etiquette

Eigenschaften im Alphabet nach Etiquette

Literatur

Weblinks

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