Ethik: Unterschied zwischen den Versionen
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Manifestation ist Wille | Manifestation ist Wille Atmam oder [[Gott]]. Darum habe ich mich | ||
nach der geistigen Schulung mit der Erziehung des Willens beschäftigt. | nach der geistigen Schulung mit der Erziehung des Willens beschäftigt. | ||
Es gibt aber keine Schulung des Geistes oder des Willens | Es gibt aber keine Schulung des Geistes oder des Willens | ||
ohne ethische Unterweisung. Darum habe ich diese als drittes | ohne ethische Unterweisung. Darum habe ich diese als drittes | ||
wichtiges Thema gewählt. Ein ethischer Mensch hat mehr | wichtiges Thema gewählt. Ein ethischer Mensch hat mehr | ||
Macht als ein intellektueller. Schulung auf ethischem Gebiet | [[Macht]] als ein intellektueller. Schulung auf ethischem Gebiet | ||
weckt verschiedene Arten von Kräften ( | weckt verschiedene Arten von [[Kraft|Kräften]] ([[Siddhi]]s) oder okkulten | ||
Mächten. Wer die Yoga | Mächten. Wer die [[Yoga Sutras]] studiert, wird eine klare Beschreibung | ||
der Kräfte finden , die sich durch Übung von Ahimsa | der Kräfte finden , die sich durch [[Übung]] von [[Ahimsa]] | ||
(nicht Widerstand leisten) , Satya (Pflicht | (nicht Widerstand leisten) , [[Satya]] (Pflicht erfüllen) und [[Brahmacharya]] | ||
(Keuschheit) offenbaren. Die neun Siddhis unterstellen sich einem ethisch entwickelten Menschen, um ihm zu dienen. | (Keuschheit) offenbaren. Die neun Siddhis unterstellen sich einem ethisch entwickelten Menschen, um ihm zu dienen. | ||
Der Philosoph muß nicht unbedingt ein moralischer oder | Der Philosoph muß nicht unbedingt ein moralischer oder | ||
ethischer Mensch sein, ein geistiger Mensch aber | ethischer Mensch sein, ein geistiger Mensch aber muss notwendig | ||
ein moralischer sein. Sittlichkeit geht mit Geistigkeit zusammen. | ein moralischer sein. Sittlichkeit geht mit Geistigkeit zusammen. | ||
Moral und Geistigkeit leben miteinander. Die drei Arten | Moral und Geistigkeit leben miteinander. Die drei Arten | ||
von Tapas (das schöpferische Prinzip der Energie): Energie des | von [[Tapas]] (das schöpferische Prinzip der [[Energie]]): Energie des | ||
[[Körper]]s, des [[Wort]]es und des [[Geist]]es, die im 17. Kapitel der [[Gita]] | |||
beschrieben werden; die Übung von Yama (Einhalten moralischer | beschrieben werden; die Übung von [[Yama]] (Einhalten moralischer | ||
Gebote) in der Philosophie des Raja | Gebote) in der Philosophie des [[Raja Yoga]] und der Edle, | ||
Achtfache Pfad des Buddhisten, das heißt: rechtes Denken, | Achtfache Pfad des [[Buddhismus|Buddhisten]], das heißt: rechtes Denken, | ||
rechtes Streben, rechtes Handeln, rechtes Leben etc. haben zum | rechtes Streben, rechtes Handeln, rechtes [[Leben]] etc. haben zum | ||
Ziel, einen Menschen zur Moral zu erziehen, damit er | [[Ziel]], einen Menschen zur Moral zu erziehen, damit er [[Atma Jnana]] | ||
oder die Erfahrung des höchsten Tattva (reine Wirklichkeit) | oder die [[Erfahrung]] des höchsten [[Tattva]] (reine Wirklichkeit) | ||
empfangen kann. | empfangen kann. | ||
Ihr solltet zu jeder Zeit versuchen , unter allen Umständen | |||
Ihr solltet zu jeder [[Zeit]] versuchen, unter allen Umständen | |||
wahrhaftig zu sein. Vielleicht verliert ihr zu Anfang eure Stellung | wahrhaftig zu sein. Vielleicht verliert ihr zu Anfang eure Stellung | ||
und euer Einkommen, auf die Dauer aber werdet ihr erfolgreich | und euer Einkommen, auf die Dauer aber werdet ihr erfolgreich | ||
sein. Ihr werdet die Bedeutung des Wortes der Upanishaden | sein. Ihr werdet die Bedeutung des Wortes der [[Upanishaden]] | ||
erkennen: »Die Wahrheit allein triumphiert, nicht die | erkennen: »Die [[Wahrheit]] allein triumphiert, nicht die | ||
Falschheit. « Zu Beginn kostet dies manches Opfer. In vielen Berufen | Falschheit. « Zu Beginn kostet dies manches Opfer. In vielen Berufen | ||
wird vom Menschen das Lügen verlangt. Trotzdem steht | wird vom Menschen das Lügen verlangt. Trotzdem steht | ||
zu eurem Gewissen und seid wahrhaftig, damit ihr einen friedvollen | zu eurem [[Gewissen]] und seid wahrhaftig, damit ihr einen friedvollen | ||
Tod habt. Tötet euer Gewissen nicht, um ein angenehmes | [[Tod]] habt. Tötet euer Gewissen nicht, um ein angenehmes | ||
Leben | Leben zu führen oder einem Menschen, vielleicht eurer | ||
Frau, zu gefallen. Das Leben hier vergeht, es ist wie eine Seifenblase. | Frau, zu gefallen. Das Leben hier vergeht, es ist wie eine Seifenblase. | ||
Trachtet nach der Göttlichkeit. Verschiedene Aussprüche | Trachtet nach der Göttlichkeit. Verschiedene Aussprüche | ||
wie: Keinen Schaden zufügen; die Wahrheit sprechen und | wie: Keinen Schaden zufügen; die Wahrheit sprechen und [[tugend]]hafte | ||
[[Handlung]]en begehen; anderen das gleiche tun, was | |||
man von ihnen erwartet, oder: Handle, wie du willst | man von ihnen erwartet, oder: Handle, wie du willst, dass man | ||
gegen dich handelt | gegen dich handelt, liebe deinen Nächsten wie dich selbst, sollen | ||
den ethischen Zug eines Menschen ausprägen. Moral ist das | den ethischen Zug eines Menschen ausprägen. [[Moral]] ist das | ||
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Die Entwicklung der Sittlichkeit bereitet euch vor | |||
»Alles ist Brahman, es gibt keine Verschiedenheit. « | Die Entwicklung der Sittlichkeit bereitet euch vor für die [[Erkenntnis]]: | ||
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Alle Schüler begehen einen Fehler, wenn sie meinen, sie | Alle Schüler begehen einen Fehler, wenn sie meinen, sie | ||
könnten Samadhi oder Dhyana mit einem Sprung erreichen, | könnten [[Samadhi]] oder [[Dhyana]] mit einem Sprung erreichen, | ||
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egoistisch wie zuvor. Keine Meditation, kein Samadhi ist möglich | Sie sind ebenso [[Eifersucht|eifersüchtig]], überheblich, [[Hass|haßerfüllt]], [[stolz]], | ||
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ohne ethische Schulung. Wenn man vollkommene Moral | ohne ethische Schulung. Wenn man vollkommene Moral | ||
entwickelt hat, kommen Meditation | entwickelt hat, kommen Meditation und Samadhi von allein. | ||
Copyright [http://www.sivanandaonline.org Divine Life Society] | Copyright [http://www.sivanandaonline.org Divine Life Society] | ||
Version vom 12. April 2013, 15:13 Uhr
Die Ethik fragt, welches Verhalten richtig und angemessen ist. Je nach Kultur unterscheiden sich die Auffassungen voneinander.
Moralische Gundlage für Wahrheit und Ethik
BG.XVI 7. Es gibt keine Reinheit ohne Ethik. Lesung und Kommentar von Sukadev Bretz.
<mp3>http://yoga-inspirationen.podspot.de/files/1335_Bhagavad_XVI_7.mp3</mp3>
Schulung der Ethik – Artikel von Swami Sivananda
Swami Sivananda schrieb über die Entwicklung und Schulung der Ethik:
Weißt du den Grund, warum ich die Schulung der Ethik für die drittwichtigste geistig-spirituelle Schulung halte? Atman ist die Grundlage von allem. So habe ich die geistige Schulung an den Anfang gestellt. Es gibt eine sehr nahe Beziehung zwischen Atman und Wille. In der Bewegung oder Manifestation ist Wille Atmam oder Gott. Darum habe ich mich nach der geistigen Schulung mit der Erziehung des Willens beschäftigt.
Es gibt aber keine Schulung des Geistes oder des Willens ohne ethische Unterweisung. Darum habe ich diese als drittes wichtiges Thema gewählt. Ein ethischer Mensch hat mehr Macht als ein intellektueller. Schulung auf ethischem Gebiet weckt verschiedene Arten von Kräften (Siddhis) oder okkulten Mächten. Wer die Yoga Sutras studiert, wird eine klare Beschreibung der Kräfte finden , die sich durch Übung von Ahimsa (nicht Widerstand leisten) , Satya (Pflicht erfüllen) und Brahmacharya (Keuschheit) offenbaren. Die neun Siddhis unterstellen sich einem ethisch entwickelten Menschen, um ihm zu dienen.
Der Philosoph muß nicht unbedingt ein moralischer oder ethischer Mensch sein, ein geistiger Mensch aber muss notwendig ein moralischer sein. Sittlichkeit geht mit Geistigkeit zusammen. Moral und Geistigkeit leben miteinander. Die drei Arten von Tapas (das schöpferische Prinzip der Energie): Energie des Körpers, des Wortes und des Geistes, die im 17. Kapitel der Gita beschrieben werden; die Übung von Yama (Einhalten moralischer Gebote) in der Philosophie des Raja Yoga und der Edle, Achtfache Pfad des Buddhisten, das heißt: rechtes Denken, rechtes Streben, rechtes Handeln, rechtes Leben etc. haben zum Ziel, einen Menschen zur Moral zu erziehen, damit er Atma Jnana oder die Erfahrung des höchsten Tattva (reine Wirklichkeit) empfangen kann.
Ihr solltet zu jeder Zeit versuchen, unter allen Umständen wahrhaftig zu sein. Vielleicht verliert ihr zu Anfang eure Stellung und euer Einkommen, auf die Dauer aber werdet ihr erfolgreich sein. Ihr werdet die Bedeutung des Wortes der Upanishaden erkennen: »Die Wahrheit allein triumphiert, nicht die Falschheit. « Zu Beginn kostet dies manches Opfer. In vielen Berufen wird vom Menschen das Lügen verlangt. Trotzdem steht zu eurem Gewissen und seid wahrhaftig, damit ihr einen friedvollen Tod habt. Tötet euer Gewissen nicht, um ein angenehmes Leben zu führen oder einem Menschen, vielleicht eurer Frau, zu gefallen. Das Leben hier vergeht, es ist wie eine Seifenblase.
Trachtet nach der Göttlichkeit. Verschiedene Aussprüche wie: Keinen Schaden zufügen; die Wahrheit sprechen und tugendhafte Handlungen begehen; anderen das gleiche tun, was man von ihnen erwartet, oder: Handle, wie du willst, dass man gegen dich handelt, liebe deinen Nächsten wie dich selbst, sollen den ethischen Zug eines Menschen ausprägen. Moral ist das Fundament für die Verwirklichung der Einheit des Lebens in Atman, die Basis für das Gefühl der Gleichheit in allen Dingen.
Die Entwicklung der Sittlichkeit bereitet euch vor für die Erkenntnis: »Alles ist Brahman, es gibt keine Verschiedenheit. « Alle Schüler begehen einen Fehler, wenn sie meinen, sie könnten Samadhi oder Dhyana mit einem Sprung erreichen, ohne zuvor sittlich rein zu sein. Der geistige Zustand bleibt der gleiche, auch wenn sie fünfzehn Jahre lang Meditation geübt haben.
Sie sind ebenso eifersüchtig, überheblich, haßerfüllt, stolz, egoistisch wie zuvor. Keine Meditation, kein Samadhi ist möglich ohne ethische Schulung. Wenn man vollkommene Moral entwickelt hat, kommen Meditation und Samadhi von allein.
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