Erle

Aus Yogawiki

Die Erle (Lat. Alnus) gehört zur Familie der Birkengewächse (Betulaceae) und ist ein laufabwerfender Baum, der auch auf nährstoffarmen Böden gedeihen kann. Die insgesamt 35 Arten der Erle sind vor allem auf der nördlichen Erdhalbkugel, aber auch in den Anden und in Ostasien zu finden. In Mitteleuropa heimische Arten der Erle sind die Schwarzerle, die Grauerle und die Grünerle. Die Erle braucht viel Wasser; ihr bevorzugter Standort sind daher Sumpfgebiete und die Uferbereiche von Flüssen, Seen und Bächen.

Erlen, Briesetal bei Briese, (Foto:Bernd Schade)

"O schaurig ist's, übers Moor zu gehen"

Symbolisiert die Birke die frische Jugend, den neuen Frühling, und der Haselstrauch die Mutter im reifen Alter, so steht die Erle für das Alter.

Erle (Alnus glutinosa), Erlenkätzchen und Erlenzapfen (Foto:David Perez)

Die Erle symbolisiert die Göttin Natur als Herrin der Totenwelt, die das Licht mitnimmt. Das Feuchtgebiet, in dem die Erle wächst, der unheimliche Erlenbruch oder Erlengrund, ist der Ort, an dem sich Hellsichtige treffen, um die Toten zu befragen. Gnome, Wassergeister und Irrlichter zeigen sich, sie sind von Kälte umgeben und führen den Wanderer in die Irre. Das Erlenweib im Erlengrund, auch Irle oder Else genannt, war eine solche Gestalt, die mit Lust Menschen in die Sümpfe und damit ins Verderben führte.

Da die Erle in Auenlandschaften, am Ufer oder in Sümpfen gedeiht, soll sie auch Wasser anziehen und wird von Wünschelrutengängern benutzt.

In den Zweigen der Erle soll der Erlkönig, der Elfenkönig, wohnen (möglicherweise spielt hier auch ein von Herder bei der Übersetzung einer dänischen Ballade im Jahr 1778 geprägter Ausdruck oder Übersetzungsfehler mit: Dänisch: Ellerkonge bedeutet Elfenkönig. Die Erle heißt aber auch im norddeutschen Raum Ellern und der Elfenkönig passt gut in den schaurigen, nebligen Erlenbruch).

Das geschlagene Holz der Erle läuft rot an, was man im Volksglauben als Blut eines beseelten Wesens –einer Elfe – deutete. Die Erle fand kaum Verwendung als heilender Baum und wurde schließlich mehr und mehr als Hexenbaum angesehen und mit Zauberei und Teufel in Verbindung gebracht. Für Hildegard von Bingen war die Erle nutzlos. Doch die Zweige der Erle wurden genutzt, um sich gegen Ungeziefer und Hexerei zu schützen, besonders in der Walpurgisnacht. Diesem Prinzip lag der Glaube zugrunde, dass der Gegenzauber gegen das Böse mit den gleichen Mitteln erfolgen musste.

Aus dem Holz der Erle brannte der Köhler Kohle; es faulte nicht und diente daher als Stütze für Pfahlbauten; auch Venedig steht auf Pfählen aus dem Holz der Erle.

Der Erlkönig, preisgekrönter Kurzfilm 2013, Regie: Patrick v. Ollrath

Schubert, Der Erlkönig

Siehe auch

Literatur

  • Claudia Müller-Ebeling, Christian Rätsch, Wolf-Dieter Storl, Hexenmedizin - Die Wiederentdeckung einer verbotenen Heilkunst, schamanische Traditionen in Europa, 9. Aufl., Dezember 2011, At Verlag
  • Thomas Kinkele, Räucherstoffe und Räucherrituale
  • Maria Treben, Gesundheit aus der Apotheke Gottes, Ratschläge und Erfahrungen mit Heilkräutern, 93. Aufl. 2014., August 2014, Ennsthaler
  • Mannfried Pahlow, Heilpflanzen - selber sammeln und anwenden, GU Kompass, ISBN 3-7742-4244-5
  • Dieter Podlech, Heilpflanzen, Die wichtigen Heilpflanzen Europas kennenlernen und bestimmen. Mit Tips für die Anwendung zu Hause, 2. Aufl., Gräfe & Unzer

Seminare

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