Draupadi

Aus Yogawiki

Draupadi (Sanskrit: द्रौपदी Draupadī f.) Tochter des Königs Drupada und Ehefrau der fünf Pandavas, eine wichtige Person im Epos Mahabharata. Draupadi war auch eine Verehrerin von Krishna und wurde deswegen auch Krishna Draupadi genannt. Als Yudhishthira am Ende des Krieges König von Hastinapura wird, wird Draupadi die Königin von Indraprastha. Weitere Namen von Draupadi:

Draupadi
  • Krishna – die Dunkle
  • Panchali – die aus dem Königreich Panchala
  • Yajnaseni – die aus dem Feuer Geborene
  • Mahabharti – Frau der Nachkommen Bharatas
  • Sairandhri – die Begabte

Sie hatte mit jedem der fünf Pandavas einen Sohn: Prativindhya, Sutasoma, Srutakirti, Satanika, und Srutakarma. Sie wird als die schönste Frau ihrer Zeit beschrieben, sie ist eine der Panchakanya (fünf Jungfrauen). Alle ihre Kinder fielen im Kurukshetra Krieg. Parikshit, der Enkel von Subhadra und Arjuna, war der einzige Pandava Nachkomme, der den Krieg überlebte.

Geburt

Die Pandavas, unter der Führung von Arjuna, besiegten Drupada und brachten ihn zu Drona. Drona befreite Drupada, doch verlangte er die Hälfte des Königreiches. Dieses hatte Drupada Drona während ihrer Jugendzeit versprochen. Drupada fühlte sich gedemütigt und suchte Vergeltung. Drupada vollzog ein Feueropfer, um einen Sohn zu erbitten, der Drona töten sollte. Aus dem Feuer erschienen die Zwillinge Dhrishtadyumna und Draupadi.

Heirat mit den Pandavas

Die Pandavas nahmen an dem Fest zur Wahl des Bräutigams (Svayamvara) für Prinzessin Draupadi teil. Unter all den großen Königen und anderen Kaurava Prinzen war Arjuna der einzige, der mit seinem Pfeil den goldenen Fisch treffen konnte. Dies war die Aufgabe, die der Panchala König Drupada den Bewerbern gestellt hatte. Karna traf den Fisch ebenfalls, doch war er ein Shudra, und Draupadi lehnte ihn deshalb als Ehemann ab.

Der Swayamvara von Draupadi, Arjuna schießt auf den Fisch

Der Test erforderte höchste Konzentration von dem Schützen, die nur Arjuna erbringen konnte. Die Brüder kehrten mit Draupadi zurück. Arjuna erzählte seiner Mutter, dass er etwas Hübsches mitgebracht habe. Mutter Kunti sagte, er solle es gerecht unter den fünf Brüdern verteilen, ohne zu fragen, auf was sich Arjuna bezog. Da es die heilige Pflicht der Pandavas war, alles zu tun, was die Mutter sagt, musste Draupadi alle fünf Pandavas heiraten.

Als Krishna die Familie besuchte, erklärte er Draupadi, warum sie die Frau von fünf Brüdern sei. Dies bezog sich auf ihr früheres Leben. Sie war als Nalayani geboren, Tochter von Nala und Damayanti. In diesem Leben betete sie zu Shiva und erbat einen Ehemann mit vierzehn Eigenschaften. Shiva erschien ihr und erklärte ihr, dass es sehr schwierig sei, einen solchen Ehemann zu finden. Doch sie bekräftigte ihren Wunsch. Shiva versprach ihr, in ihrem nächsten Leben würde der Wunsch durch die Heirat mit fünf Männern erfüllt. Sie fragte Shiva, ob das ein Fluch oder eine Gunst sei. Shiva antwortete: ‚Mein Kind, mache dir keine Sorgen, du wirst jeden Morgen nach dem Bade deine Jungfräulichkeit zurückbekommen. Du wirst Jungfrau sein, dein Leben lang‘. Nun war sie mit den fünf Brüdern verheiratet, jeder hatte eine bestimmte Eigenschaft:

Die fünf Pandavas hatten all die Eigenschaften, die sich Draupadi in ihrem früheren Leben gewünscht hatte.

Duryodhanas Beleidigung

Indraprastha lag am Rande des Khandava Waldes. Das schönste Gebäude war der Palast der Illusionen. Hier wohnte Duryodhana und seine Gefolgschaft. Duryodhana spürte, dass der Palast ein Geheimnis hütete. Dienerinnen kamen durch die Wand und fragten die Gäste nach ihren Wünschen. Der Hof war in zwei Teile geteilt. Der Boden des einen Teils sah aus als wäre er ein See, der andere Teil sah aus als wäre er aus Granit. Als Duryodhana auf dem vermeintlich festen Teil zuging, fiel er ins Wasser und war nass vom Kopf bis zu den Füßen. Die Pandavas lachten. Duryodhana war zutiefst verärgert. Er suchte Vergeltung, eines Tages würden die Pandavas ihn auf Knien um Gnade bitten.

Das Würfelspiel

Yudhishthira und seine vier Brüder regierten Indraprastha unter der Oberherrschaft von Dhritarashtra. Dhritarashtras Sohn, Duryodhana, neidete den Pandavas den Wohlstand. Shakuni hatte den Plan zusammen mit Karna beim Würfelspiel den Pandavas das Königreich abzunehmen. Shakuni wusste, wie man beim Spiel betrügt. Shakuni wollte gegen Yudhishthira spielen und am Spieltisch das gewinnen, was auf dem Schlachtfeld nicht möglich war.

Draupadi soll entkleidet werden.

Yudhishthira verspielte alles. Dann setzte er seine Brüder und verlor auch sie. Zuletzt setzte er sich selbst und verlor wieder. Die Pandavas waren nun die Diener der Kauravas. Doch für Shakuni reichte das noch nicht. Er provozierte Yudhishthira, dass er noch nicht alles verspielt hätte, er hätte noch Draupadi. Zum Schrecken aller setzte Yudhishthira Draupadi im nächsten Spiel. Bhishma und Drona wandten ein, dass man eine Frau nicht verspielen könne, auch wenn es die eigene sei. Doch Yudhishthira hörte nicht auf sie. Wieder gewann Shakuni. Duryodhana befahl seinem Bruder Dushasana, Draupadi in den Saal zu bringen. Dushasana eilte in das Gemach Draupadis und zog sie an den Haaren in den Spielsaal.

Mit einem Appell an die Ältesten im Saal stellte Draupadi das Recht Yudhishthiras in Frage, sie zu verspielen. Bhishma, der Patriarch der Kauravas, erklärte Draupadi: ‚Flüchtig ist die Moral in dieser Welt, und selbst die großen Weisen versagen dabei, sie zu verstehen‘.

Duryodhana forderte die Pandavas auf, sich auszuziehen. Sie taten dies, doch der Schrecken durchfuhr alle, als Duryodhana von Dushasana verlangte, Draupadi ihres Saris zu entkleiden. Da ihr Ehemann ihr nicht helfen konnte, betete sie zu Krishna um Schutz. Endlos lang wurde ihr Sari, Lage um Lage entwickelte Dushasana, der Stoff nahm kein Ende. Wutentbrannt sprach Bhima: ‚Ich, Bhima, Pandus Sohn schwöre, Dushasana zu töten, seinen Körper zu öffnen und sein Blut zu trinken. Dushasana gab auf, Draupadi zu entkleiden. Duryodhana forderte Yudhishthiras vier Brüder auf, sich von ihn loszusagen und ihre Frau mitzunehmen. Keiner jedoch wagte es, die Loyalität mit dem ältesten Bruder zu brechen.

Um die Pandavas weiter zu provozieren, entblößte Duryodhana seinen Oberschenkel, schaute Draupadi in die Augen in der Erwartung, dass sie sich darauf setze. In Rage schwor Bhima: ‚Ich werde ihm eines Tages diese Oberschenkel brechen‘. Draupadi schwor, sie werde ihr Haar nicht mehr binden, bis sie es in Dushasanas Blut gewaschen hätte. Als Bhima Dushasana später im Krieg tötete, brachte er eine Handvoll seines Blutes zu Draupadi und rieb damit ihr Haar ein.

Der einzige Kaurava, der sich, wenn auch vergeblich, gegen die Entkleidung wandte, war Vikara. Dhritarashtras Gewissen kam in Wallung, als seine Frau Gandhari in den Saal kam. Sie hatte von der Demütigung Draupadis gehört und stelle ihn zur Rede. Er gewährte Draupadi drei Wünsche. Ihr erster Wunsch war, dass ihre Ehemänner frei kamen. Mit dem zweiten Wunsch forderte sie all den Reichtum zurück, den die Pandavas beim Würfelspiel verloren hatten. Als Dhritarashtra nach dem dritten Wunsch fragte, meinte sie, dass drei Wünsche nur Brahmanen äußern dürften, sie sei eine Kshatriya und dürfe nur zwei Wünsche erbeten.

Nun befreit, versprach Bhima alle Kauravas zu töten. Yudhishthira allerdings riet ihm von solchem Vorhaben ab. Shakuni und Duryodhana überredeten Dhritarashtra, die Pandavas noch einmal zum Würfelspiel einzuladen, diesmal mit modifizierten Regeln. Der Verlierer müsse zwölf Jahre ins Exil, plus ein weiteres in Anonymität. Die Pandavas verloren wieder und waren bereit dreizehn Jahre ins Exil zu gehen.

Sukadev über Draupadi

Draupadi, wörtlich: Tochter des Drupada oder auch Drupa genannt. Draupadi war die Frau der fünf Pandavas. Und die Pandavas spielen eine wichtige Rolle in der Mahabharata. Der bekannteste der fünf Pandavas war Arjuna. Und Arjuna war eben der Pandava, der in der Bhagavad Gita eine besondere Rolle spielt. Draupadi war seine Ehefrau, mindestens eine der Ehefrauen. In der Mahabharata geht es schon sehr kunterbunt zu. Das entspricht sicherlich nicht unseren heutigen Vorstellungen vom zwischenmenschlichem Zusammenleben, entspricht auch nicht mehr dem, was heute in Indien praktiziert wird.

Aber es gibt dort so eine interessante Geschichte: Es gab eben einen Herrscher namens Pandu und der hatte drei Frauen und mit diesen drei Frauen hatte er fünf Söhne, das wurden die fünf Pandavas. Die Geschichte ist noch komplexer, denn Pandu konnte eigentlich keine Nachkommen zeugen, warum, das ist nochmal eine andere Geschichte, und so haben seine drei Frauen Möglichkeiten bekommen, einen Deva anzurufen, also ein Lichtwesen, und haben dann mit diesem Lichtwesen jeweils Kinder gezeugt. Und so waren es die fünf Pandavas, die, obgleich sie nicht leibliche Kinder von Pandu gewesen sein sollen, trotzdem als seine Adoptivkinder Pandavas, also Söhne von Pandu genannt wurden. Und diese Pandavas waren einmal auf einer Reise zusammen mit ihrer Mutter, der Kunti, und dann gab es dort ein Swayamvar, also eine Brautwahl oder Bräutigamwahl, und dort hatte die Braut, eben die Draupadi, gesagt, sie wird denjenigen heiraten, dem es gelingt, mit einem Bogen einen Pfeil durch verschiedene kleine Ringe hindurch zu schießen. Es gelang keinem außer Arjuna.

Draupadi, die sich ohnehin etwas in Arjuna verliebt hatte, sobald sie ihn gesehen hatte - Liebe auf den ersten Blick -, war sehr froh und Arjuna kam mit seinen Brüdern voller Freude nach Hause zu seiner Mutter oder in die Gaststätte oder das Haus, wo seine Mutter war und sagte: „Rate mal, Mutter, was ich heute gewonnen habe.“ Und die Mutter sagte: „Was auch immer es sein mag, teile es unter euch fünf Brüdern auf.“ So geschah es, weil das Wort der Mutter heilig war und auch die Mutter selbst das Wort nicht zurücknehmen konnte, dass Draupadi jetzt mit allen fünf Pandavas verheiratet wurde. So wurde Draupadi die Frau von allen fünf Pandavas.

Draupadi war eine sehr spirituelle Frau, sie war insbesondere eine, die Krishna sehr hingegeben war, es war eine, die wusste, dass Krishna Inkarnation Gottes war. Und Draupadi hatte eine sehr enge Beziehung zu Krishna und sie hatte auch, wenn Krishna nicht da war, öfters mal Visionen von Krishna und sie spürte oft, dass Krishna sich um sie kümmerte. Draupadi war auch nicht die einzige Frau der fünf Pandavas, jeder der fünf Pandavas hatte auch noch Nebenfrauen, außer Yudhisthira. Yudhisthira hatte nur die Draupadi. Es war also nicht nur Polyandrie, das heißt, Vielmännerei, im Unterschied zu Polygamie, Polygamie ist ja Vielweiberei, sondern es war praktisch ein Familiengeflecht, wo mehrere Männer sich mehrere Frauen teilten. Und dann gab es einen namens Bhima, der hatte wechselnde Zweitfrauen, mit denen er immer wieder auch ein Kind gezeugt hatte. Also, wilde Zeiten damals. Aber Yudhisthira wird immer besonders geschätzt, er hatte nämlich nur die Draupadi, aber Draupadi hatte andere. In späteren Zeiten, wurden dann gerade Rama und Sita besonders hoch geschätzt, denn die beiden waren sich ganz besonders treu in einer Zweierbeziehung. Ausgesprochen selten in den alten indischen Schriften. Draupadi, die Tochter des Drupa oder auch Drupada, Draupadi, diejenige, die eine große Verehrerin von Krishna war, eine, die auch eine große Inspiration war für ihre Männer, eine Inspiration für andere Menschen. Draupadi war eine, die immer wieder anderen geholfen hat, anderen gedient hat. Draupadi war auch jemand, die inmitten aller Herausforderungen des Lebens – und sie hatte viele Herausforderungen, viele Kränkungen, viele Schwierigkeiten – inmitten all dieser Herausforderungen, all dieser Verluste, immer Gott gesehen hat und in ihrem Glauben und Vertrauen an Gott und in Bhakti, in ihrer Gottesliebe, sehr beständig war. So kann uns Draupadi bis heute inspirieren und es wird oft gesagt, Draupadi war noch erheblich weiser und heiliger als selbst Yudhisthira und Arjuna. Draupadi – Tochter eines großen Königs, Frau von Arjuna und allen fünf Pandavas.


Siehe auch

Literatur

  • Bhagavad Gita, Teil der Mahabharata, mit Einführung in die Mahabharata

Weblinks

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