Dosha

Aus Yogawiki

Dosha (Sanskrit: दोष doṣa m.) bedeutet Fehler, Schaden, Mangel, Gebrechen, schädliche Eigenschaft, Übelstand, Schlechtigkeit, Sündhaftigkeit sowie Vergehen, Verbrechen, Schuld, Sünde und Nachteil.

Der Mensch bei Leonardo Da Vinci

Im Ayurveda bezeichnet Dosha die drei "Säfte" bzw. "Humore" im menschlichen Körper. Diese sind:

Sukadev über Dosha

Niederschrift eines Vortragsvideos von Sukadev über Dosha

Dosha heißt Fehler, Unreinheit, Verderber und im Ayurveda-Kontext heißt Dosha Bioenergie, Konstitution. Dosha, also zum einen Fehler, Unreinheit, Verderber, und zum anderen Konstitution und Bioenergie. Dosha findest du in den indischen Schriften in verschiedenen Kontexten. Du findest Dosha im Jnana Yoga Kontext und auch in vielen der mythologischen Schriften als Unreinheit. Der Mensch hat Unreinheiten. Und die Doshas können dort sein übertriebene Gier, Neid, Eifersucht usw. Doshas können entstehen durch falsche Ernährung und so sind es Schlacken und Unreinheiten im physischen Körper. Doshas können Blockaden in den Nadis, den Energiekanälen, sein und auch in den Chakras. Dosha kann die emotionale und die geistige Ebene betreffen. Und es gilt, die Doshas zu beseitigen. Letztlich, wann immer du eine egoistische Handlung ausgeführt hast, dann mag dort ein Dosha bleiben, eine innere Unreinheit, die verhindert, dass du nachher meditieren kannst. Manchmal kannst du das spüren: Irgendwo am Abend oder am Morgen hast du Schwierigkeiten, zu meditieren und du überlegst, „ja, da habe ich einen Fehler gemacht“. Und dieser Fehler setzt sich dann wie ein Dosha auf deinen Geist. Und diese Unreinheit verhindert dann, dass du in die Meditation kommst. Wenn du das siehst, musst du über den Dosha hinausgehen, vielleicht das wieder gutmachen, was du dort vielleicht nicht so gut gemacht hast, oder Gott um Vergebung bitten. In diesem Sinne, Dosha – Unreinheit.

Dosha im Ayurveda sind die Bioenergien. Dosha - im Ayurveda gibt es ja die drei Doshas – da hast du sicher schon davon gehört – Vata, Pitta und Kapha. Vata, man kann sagen, das luftige Temperament, dann Pitta, das feurige Temperament, und Kapha, das erdig-wässrige, gemütliche Temperament. Warum heißen die Temperamente Doshas? Letztlich, weil Dosha ursprünglich hieß, man hat etwas zu viel und dann wird es zum Verderber der Gesundheit. Wenn Vata in Harmonie ist, dann ist es eben ein luftiges Temperament, ein enthusiastisches Temperament, jemand, der vielseitiges Interesse hat und mit allen irgendwie gut auskommen kann und es auch meistens schafft. Wenn Vata aber zu stark wird, dann wird es zum Dosha, das heißt, zum Fehler, zum Makel und zum Verderber. Dann wird es zu Unruhe, zu Schlafschwierigkeiten, zu Nervosität, zu Verdauungsproblemen, Hautproblemen usw. Also, Vata, ursprünglich, ist einfach ein Temperament. Vata-Dosha hieße dann, es wird zu viel und deshalb zum Verderber von Gesundheit.

Ähnlich ist eine Person mit einem Pitta-Temperament jemand, der feurig ist, enthusiastisch ist, andere begeistert, aber auch lange dabei bleibt, jemand, der sich Ziele setzt und dann auch danach strebt, es umzusetzen. Ein Pitta-Typ ist leistungsbewusst und erfolgsbewussst und will Dinge umsetzen. Und dann gibt es den Kapha-Menschen, der eher der gemütliche Mensch ist. Aber nochmal zurück zum Pitta. Wenn Pitta aber zu viel wird, dann wird Pitta zum Dosha, zum Verderber, dann wird es zur Reizbarkeit, zur Wut, zur Frustration, zur Intoleranz und vielleicht auch zur Aggressivität.

Ähnlich Kapha als ursprüngliches Temperament, da ist einfach Gemütlichkeit. Kapha ist gemütlich, geerdet, freundlich usw. Wenn Kapha aber zu stark wird, dann wird es zum Dosha, zum Verderber, dann wird es zum Kapha-Dosha. Und Kapha Dosha heißt dann, träge, antriebslos und irgendwo beharrlich, aber auf negative Weise beharrlich, kommt nicht in die Gänge und wird schließlich deprimiert. So gilt es also, wenn ein Temperament zum Dosha wurde, das Dosha zu reduzieren. So war einmal die Bedeutung des Begriffs „Dosha“, daher auch Dosha – der Verderber.

Heutzutage wird aber Dosha einfach als Bioenergie genommen und als Temperament; so hat jeder, egal, ob er gesund oder nicht gesund ist, dann eine so genannte Prakriti und eine Vikriti. Prakriti ist dann das Mischungsverhältnis der Doshas in seinem natürlichen Gleichgewicht und Vikriti ist dann eben, wenn eines der Doshas zu viel geworden ist. Du kannst also ein Vata-Dosha-Temperament haben und vollkommen zufrieden und gesund sein. Du kannst ein Pitta-Dosha-Temperament haben und feurig sein, enthusiastisch und leistungsbewusst und einiges bewirken und gesund sein. Das wäre dann, wenn du eine Pitta-Prakriti hast. Eine Pitta-Vikriti heißt – Vikriti ist dann eben derzeitige ungesunde Konstitution – du hast mehr Pitta als für deine Konstitution gut wäre. Und so gilt es dann, Pitta-Dosha zu reduzieren. Ich habe dir jetzt ein bisschen historischen Einblick gegeben und Einblick in die Ayurveda-Lehre. Um es einfach zu machen, Dosha ist einfach Temperament und Bioenergie. Heutzutage wird einfach von drei Doshas gesprochen und da gibt es Vata-, Pitta- und Kapha-Dosha. Vata-Dosha, das luftige Temperament. Pitta-Dosha, das feurige Temperament. Und Kapha-Dosha, das gemütliche Temperament. Dosha in diesem Sinne, Konstitution, Bioenergie, wörtliche Bedeutung von Dosha heißt, Fehler, Makel, Unreinheit, Verderber. Aber im Ayurveda, Dosha – Bioenergie, Temperament, Konstitution.

Dosha im Ayurveda

Das konstitutionsbedingete (vgl. Prakriti) Gleichgewicht dieser drei Doshas ist die Voraussetzung für Gesundheit, eine übermäßige Schwächung oder Verstärkung eines oder mehrerer Doshas (auch Malas genannt) führt zu Krankheit. Sind die Doshas in ihrem natürlichen Zustand, werden sie auch als Dhatus bezeichnet. Eine Krankheit (Roga), die durch eine Störung aller drei Doshas entsteht, wird als Sannipata ("Zusammenfallen") oder auch Tridosha bezeichnet.

Die richtige Ernährung spielt im Ayurveda besonders in Bezug auf die Erhaltung bzw. die Wiederherstellung der Harmonie der Doshas, also der persönlichen Konstitution, eine äußerst wichtige Rolle.

Die Doshas sind ordnende, anregende und hemmende Kräfte bzw. Energien des Universums. Sie finden sich daher auch im Tierreich.

Prakriti und Vikriti

Prakriti ist die Konstitution, die seit der Geburt besteht. Sie ist von Natur aus harmonisch. Durch verschiedene Einflüsse jedoch - wie etwa Gewohnheiten, falsche Ernährung, nicht auf die Prakriti abgestimmte Lebensweise, Umwelteinflüsse usw. - verändert sie sich im Verlauf des Lebens, wodurch ein Ungleichgewicht der Doshas bezüglich des Prakriti entsteht. Dies ist ein unnatürlicher Zustand, es entsteht Krankheit (Vikriti).

Im Ayurveda strebt man danach, den natürlichen Zustand, das natürliche Gleichgewicht, zu erhalten bzw. wiederherzustellen.

Bestimmung der individuellen Konstitution

Die individuelle Konstitution wird am besten von einem Ayurveda Arzt bestimmt. Dieser wendet zunächst die Pulsdiagnose an. Danach untersucht er den Körper: Er schaut sich Hände, Haut, Haare, Augen, Zunge, Zähne und andere Aspekte des Körperbaus genau an. Er befragt den Klienten nach Gewohnheiten (zum Beispiel den Ernährungs- und Schlafgewohnheiten) und bestehenden Beschwerden. So bestimmt er sowohl die Prakriti als auch den aktuellen Zustand. Er sieht, ob die individuelle Konstitution sich in Harmonie befindet oder nicht.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Seminare

Ayurveda

Sanskrit und Devanagari

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