Die Verwirklichung des Absoluten - Kapitel 4 - Die Natur der Wirklichkeit: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Brahman als Wonne oder Glückseligkeit ===
=== Brahman als Wonne oder Glückseligkeit ===


Absolutes Sein ist die Höchste Vollkommenheit. Vollkommenheit ist Wonne. Das Selbst ist der Sitz Absoluter Liebe, ohne irgendein Objekt außerhalb von Sich Selbst. ES ist Wonne ohne Vergegenständlichung, denn Brahman-Wonne wird nicht durch den Kontakt von Subjekt mit Objekt erreicht. Liebe und Wonne sind hier (reine) Existenz. DAS, was IST, ist die Wonne des Bewusstseins, welche Existenz ist. Das Höchste Ziel aller Bemühungen ist die Befreiung von der gegenwärtigen Bedingung des begrenzten Lebens und das Erreichen von "Bhuma, das Wonne ist ".


ABSOLUTES SEIN ist die Höchste VOLLKOMMENHEIT. VOLLKOMMENHEIT ist WONNE. Das SELBST ist der Sitz ABSOLUTER LIEBE, ohne irgendein Objekt außerhalb von Sich Selbst. ES ist WONNE ohne Vergegenständlichung, denn BRAHMAN-WONNE wird nicht durch den Kontakt von Subjekt mit Objekt erreicht. LIEBE und WONNE sind hier (reine) EXISTENZ. DAS, was IST, ist die WONNE des BEWUSSTSEINS, welche EXISTENZ ist. Das Höchste Ziel aller Bemühungen ist die Befreiung von der gegenwärtigen Bedingung des begrenzten Lebens und das Erreichen von "BHUMA, das WONNE ist ".
"Das Große Unendliche allein ist Wonne, wohingegen es in dem kleinen Endlichen keine Wonne geben kann. Wo es weder Sehen noch Hören oder Erkennen von irgend etwas Zweitem gibt, - das ist das Unendliche"
-Chh. Upanishad, VII.23.24.


"Das Große UNENDLICHE allein ist WONNE, wohingegen es in dem kleinen Endlichen keine Wonne geben kann. Wo es weder Sehen noch Hören oder Erkennen von irgend etwas Zweitem gibt, - das ist das UNENDLICHE"
Absolute Existenz ist Absolute Erkenntnis und ebenso Absolute Wonne. Das zu erfahrende Bewusstsein von Wonne hängt vom Wachstum und der Ausdehnung ab, die wir im Bewussten Sein unseres Selbst verspüren. 'Sat-Chit-Ananda' deutet nicht auf eine dreifältige Existenz hin, sondern ist Absolute Selbst-Identität. Die Welt erscheint wirklich, intelligent und wonnevoll, da sie sich selbst auf dem Hintergrund von etwas projiziert, das essentiell 'Wirklichkeit-Intelligenz-Wonne' ist.
-CHH.UPANISHAD, VII.23.24.


ABSOLUTE EXISTENZ ist ABSOLUTE ERKENNTNIS und ebenso ABSOLUTE WONNE. Das zu erfahrende BEWUSSTSEIN von WONNE hängt vom Wachstum und der Ausdehnung ab, die wir im BEWUSSTEN SEIN unseres SELBST verspüren.'SAT-CHIT-ANANDA' deutet nicht auf eine dreifältige Existenz hin, sondern ist ABSOLUTE SELBST-IDENTITÄT. Die Welt erscheint wirklich, intelligent und wonnevoll, da sie sich selbst auf dem Hintergrund von etwas projiziert, das essentiell 'WIRKLICHKEIT-INTELLIGENZ-WONNE ' ist.
"Wahrlich, DAS ist die Essenz. Nur durch den Erhalt dieser Essenz wird jemand mit Wonne erfüllt. Ansonsten, - wer würde atmen und wer würde leben, gäbe es keine Wonne in der (räumlichen) Existenz! Wahrlich, diese Essenz ist die Quelle der Wonne".
-Taitt. Upanishad, II.7.


"Wahrlich, DAS ist die Essenz. Nur durch den Erhalt dieser Essenz wird jemand mit WONNE erfüllt. Ansonsten, - wer würde atmen und wer würde leben, gäbe es keine WONNE in der (räumlichen) Existenz! Wahrlich, diese Essenz ist die Quelle der WONNE".
Diese Essenz ist verliehene Wonne und Furchtlosigkeit, doch "würde jemand den geringsten Unterschied in ihr herstellen, müsste er sich fürchten". "Dieses Sein (Brahman) ist die Höchste Wonne."
-TAITT.UPANISHAD, II.7.
-Brih. Upanishad, IV.3.32


Diese ESSENZ ist verliehene WONNE und FURCHTLOSIGKEIT, doch "würde jemand den geringsten Unterschied in ihr herstellen, müßte er sich fürchten". "Dieses SEIN (BRAHMAN) ist die Höchste WONNE."
Die Mundaka Upanishad nennt die Wirklichkeit "wonnevolle Unsterblichkeit". Gemäß der Taittiriya Upanishad ist dasjenige die Wirklichkeit, "dessen Selbst die Wahrheit, die Wonne des Lebens, die Freude des Verstandes, die Fülle des Friedens und die Unsterblichkeit ist." Die wiederholten Verlautbarungen des Weisen Yajnavalkya, - "was immer anders ist als DAS, ist verkehrt", "derjenige, der ohne die Erkenntnis dieses Unvergänglichen dahinscheidet, ist beklagenswert", - betonen die absolute Hoheit der Wonne Brahmans, zu der im Vergleich selbst die höchsten Himmel und die Wohnstätte des Schöpfers nur (Orte der) Dunkelheit und Sorgen sind. Es wird gesagt, dass die natürlichen Erscheinungen von Hunger und Durst, Schmerz und Illusion, Alter und Tod durch Das Höchste Sein, das über allem Bösen und Sündigen ist, überschritten wird. Brahman ist nicht 'wonnevoll', sondern 'Wonne', nicht 'bewusst', sondern 'Bewusstsein', nicht 'existent', sondern 'Existenz'. DAS nimmt weder zu noch ab; DAS ist der Ozean der Vollkommenheit, ohne Ebbe oder Flut und angefüllt bis zum äußersten Rand Seines Seins, nichts hinzufügend und auch nichts abgebend. DAS ist die wirkliche Natur des Selbst, in dem man vom 'Etwas-Bewusstsein' ins 'ALL-Bewusstsein' aufsteigt, wo der Erkenner und das Erkannte, der sich Erfreuende und das Erfreute eins sind, wo man über alle Wünsche hinausgehoben wird und nichts außerhalb sieht. Es wird gesagt, dass das Selbst in fester Umarmung mit dem Sein, dessen Essenz die Erkenntnis ist, nichts erkennt, weder außen noch innen, da dies das wahre eine ist, in dem allein das Selbst der Wunsch ist, der alle Wünsche und Sorgen in sich auflöst. Das ist der Höhepunkt der Wonne und der Weisheit, der auf einem geringen Anteil dessen beruht, DAS das gesamte Universum erhält. "Wer sich der Wonne Brahmans bewusst ist, fürchtet sich vor nichts." Wer Ruhe findet in DEM, das unsichtbar, körperlos, unausdrückbar und unergründlich ist, hat die Furchtlosigkeit erreicht." Denn dieser Atman ist Stille und Frieden, - "Shantoyamatma".
-BRIH.UPANISHAD, IV.3.32


Die MUNDAKA UPANISHAD nennt die WIRKLICHKEIT "WONNEVOLLE UNSTERBLICHKEIT". Gemäß der TAITTIRIYA UPANISHAD ist dasjenige die WIRKLICHKEIT, "dessen SELBST die WAHRHEIT, die WONNE des Lebens, die FREUDE des Verstandes, die FÜLLE des Friedens und die UNSTERBLICHKEIT ist." Die wiederholten Verlautbarungen des Weisen YAJNAVALKYA, - "was immer anders ist als DAS, ist verkehrt", "derjenige, der ohne die Erkenntnis dieses UNVERGÄNGLICHEN dahinscheidet, ist beklagenswert", - betonen die absolute Hoheit der WONNE BRAHMANS, zu der im Vergleich selbst die höchsten Himmel und die Wohnstätte des Schöpfers nur (Orte der) Dunkelheit und Sorgen sind. Es wird gesagt, daß die natürlichen Erscheinungen von Hunger und Durst, Schmerz und Illusion, Alter und Tod durch DAS HÖCHSTE SEIN, das über allem Bösen und Sündigen ist, überschritten wird. BRAHMAN ist nicht 'wonnevoll', sondern 'WONNE', nicht 'bewußt', sondern 'BEWUSSTSEIN', nicht 'existent', sondern 'EXISTENZ'. DAS nimmt weder zu noch ab; DAS ist der OZEAN der VOLLKOMMENHEIT, ohne Ebbe oder Flut und angefüllt bis zum äußersten Rand Seines SEINS, nichts hinzufügend und auch nichts abgebend. DAS ist die wirkliche Natur des SELBST, in dem man vom 'Etwas-Bewußtsein' ins 'ALL-BEWUSSTSEIN' aufsteigt, wo der Erkenner und das Erkannte, der sich Erfreuende und das Erfreute eins sind, wo man über alle Wünsche hinausgehoben wird und nichts außerhalb sieht. Es wird gesagt, daß das SELBST in fester Umarmung mit dem SEIN, dessen Essenz die ERKENNTNIS ist, nichts erkennt, weder außen noch innen, da dies das WAHRE EINE ist, in dem allein das SELBST der Wunsch ist, der alle Wünsche und Sorgen in sich auflöst. Das ist der Höhepunkt der WONNE und der WEISHEIT, der auf einem geringen Anteil DESSEN beruht, DAS das gesamte Universum erhält. "Wer sich der WONNE BRAHMANS bewußt ist, fürchtet sich vor nichts." Wer Ruhe findet in DEM, das unsichtbar, körperlos, unausdrückbar und unergründlich ist, hat die FURCHTLOSIGKEIT erreicht." Denn dieser ATMAN ist STILLE und FRIEDEN, - "SHANTOYAMATMA".
Von der scheinbar dreifachen Natur der WIRKLICHKEIT wird behauptet, dass sie in Wahrheit einfach ist. "DAS, was Freude ist, ist dasselbe wie Sein, welches Leben ist" (Chh.Upanishad, IV.10.5.). Nichtexistenz ist die Existenz der Abwesenheit von Existenz. Existenz ist die Grundlage aller positiven und negativen Dinge. Existenz ist ein Wert, der immer durch ein bewusstes Sein eingeschätzt wird. Obwohl Existenz 'in Sich Selbst ' kein (eigener) Wert ist, ist SIE dies in ihren 'wahrgenommenen' objektiven Phasen. Die Abwesenheit von Bewusstsein annulliert jeden Wert, einschließlich der Existenz. Wahrnehmung und andere Wege der Erkenntnis sind möglich aufgrund der Intelligenz, die dem Mechanismus des einfachen Bewusstseins zugrunde liegt. Intelligenz oder Bewusstsein ist nicht-objektiv und Objektivität ist somit eine Selbst-Begrenzung, hervorgerufen durch eine Veränderung im Erkenntnis-Prozess. Bewusstsein muss daher unbegrenzt und unendlich sein. "Das Unendliche ist". "Das UNENDLICHE ist Entzücken. Alle Wesen sind entzückt, da sie wissen, dass sie existieren"


Von der scheinbar dreifachen Natur der WIRKLICHKEIT wird behauptet, daß sie in WAHRHEIT einfach ist. "DAS, was FREUDE ist, ist dasselbe wie SEIN, welches LEBEN ist" (CHH.UPANISHAD, IV.10.5.). Nichtexistenz ist die EXISTENZ der Abwesenheit von Existenz. EXISTENZ ist die Grundlage aller positiven und negativen Dinge. EXISTENZ ist ein Wert, der immer durch ein bewußtes SEIN eingeschätzt wird. Obwohl EXISTENZ 'in Sich Selbst ' kein (eigener) Wert ist, ist SIE dies in ihren 'wahrgenommenen' objektiven Phasen. Die Abwesenheit von Bewußtsein annulliert jeden Wert, einschließlich der Existenz. Wahrnehmung und andere Wege der Erkenntnis sind möglich aufgrund der INTELLIGENZ, die dem Mechanismus des einfachen Bewußtseins zugrundeliegt. INTELLIGENZ oder BEWUSSTSEIN ist nicht-objektiv und Objektivität ist somit eine Selbst-Begrenzung, hervorgerufen durch eine Veränderung im Erkenntnis-Prozeß. BEWUSSTSEIN muß daher unbegrenzt und unendlich sein. "Das UNENDLICHE ist. Alle Wesen sind, da sie, daß sie
Das Sein der Wirklichkeit besteht in Erfahrung, - unwidersprochen durch Transzendenz und ungehemmt von Veränderung. Alle Erscheinungen verschmelzen in diesem Einen Ganzen und verschwinden in IHM. Diese Wirklichkeits-Erfahrung ist Eine allein, ohne jeden Zusatz und wahr in sich selbst; über dem Denken und über jedem Teilaspekt des Seins, vielmehr alles einschließend, so dass nichts vollständig sein kann, ohne im wirklich Realen, - dem Absoluten - , eingetaucht zu sein. Dieses Sein kann nur Eins sein, da Erfahrung immer etwas Ganzes ist und da Unzufriedenheit stets die Wirkung eines Glaubens in unabhängige Mehrheiten und äußere Beziehungen ist, die sich endlos gegenseitig widersprechen. Das Absolute wird, unabhängig von den Millionen von Wegen sich IHM zu nähern, als ein und dieselbe Unbegrenzbare Fülle erfahren. Das Absolute handelt nicht, da Handlungen ohne das Ich-Bewusstsein, das zu einer Diskrepanz in der Vollkommenheit des Absoluten führen würde, unmöglich sind. Denken und Sprechen sind gleichermaßen unlogische Vorstellungen in einem Zustand des Absoluten. Es gibt keinen Vergleich, keine passende Beschreibung und keine vernünftige Erklärung, welche die Natur des Absoluten bestimmen könnte. Das Wirkliche ist über-rational. ES wird 'erfahren ' und nicht (bloß) 'verstanden '. ES ist die intensivste Tatsache, nichts ist wahrer als das Absolute. Alles andere als DAS ist eine Null. ES ist raum- und zeitlos, Unteilbar und Unzerstörbar. ES ist sozusagen Etwas, in dem die gesamte Existenz verloren zu gehen scheint, aber ES ist DAS, in dem alles in der härtesten Wirklichkeitsform gefunden wird. Wenn das Absolute als I bezeichnet werden kann, dann ist alles andere nichts als Tod. ES ist selbst über dem Höchsten Intellekt, über >GOTT< angesiedelt. ES ist nicht
 
GOTT, vielmehr ist ES die ESSENZ von GOTT, - die HÖCHSTE INTUITION. ES
Das SEIN der WIRKLICHKEIT besteht in ERFAHRUNG, - unwidersprochen durch Transzendenz und ungehemmt von Veränderung. Alle Erscheinungen verschmelzen in diesem EINEN GANZEN und verschwinden in IHM. Diese WIRKLICHKEITS-ERFAH­RUNG ist EINE allein, ohne jeden Zusatz und wahr in sich selbst; über dem Denken und über jedem Teilaspekt des Seins, vielmehr alles einschließend, so daß nichts vollständig sein kann, ohne im wirklich REALEN, - dem ABSOLUTEN - , eingetaucht zu sein. Dieses SEIN kann nur EINS sein, da ERFAHRUNG immer etwas GANZES ist und da Unzufriedenheit stets die Wirkung eines Glaubens in unabhängige Mehrheiten und äußere Beziehungen ist, die sich endlos gegenseitig widersprechen. Das ABSOLUTE wird, unabhängig von den Millionen von Wegen sich IHM zu nähern, als ein und dieselbe UNBEGRENZBARE FÜLLE erfahren. Das ABSOLUTE handelt nicht, da Handlungen ohne das Ichbewußtsein, das zu einer Diskrepanz in der VOLLKOMMENHEIT des ABSOLUTEN führen würde, unmöglich sind. Denken und Sprechen sind gleichermaßen unlogische Vorstellungen in einem Zustand des ABSOLUTEN. Es gibt keinen Vergleich, keine passende Beschreibung und keine vernünftige Erklärung, welche die NATUR des ABSOLUTEN bestimmen könnte. Das WIRKLICHE ist überrational. ES wird 'erfahren ' und nicht (bloß) 'verstanden '. ES ist die intensivste TATSACHE, nichts ist wahrer als das ABSOLUTE. Alles andere als DAS ist eine Null. ES ist raum- und zeitlos, Unteilbar und Unzerstörbar. ES ist sozusagen Etwas, in dem die gesamte Existenz verloren zu gehen scheint, aber ES ist DAS, in dem alles in der härtesten Wirklichkeitsform gefunden wird. Wenn das ABSOLUTE als I bezeichnet werden kann, dann ist alles andere nichts als Tod. ES ist selbst über dem Höchsten Intellekt, über I
ist das ALLGEMEINE UNPERSÖNLICHE, über jeglicher Unterscheidung. ES ist
das GROSSE UNBEWEGLICHE, durch das alles bewegt wird. "Alle Dinge
existieren um des UNENDLICHEN SELBST' willen." "Wenn wir sie nicht als
solche (relativen Dinge) erachteten, würden sie uns entschwinden." Wir
lieben die Dinge, da wir das UNENDLICHE, das wir selbst sind, lieben. In jeder
Handlung geistiger Liebe ruft das UNENDLICHE nach dem UNENDLICHEN,
das ausschließlich in Sich und für Sich Selbst ist. Wir lieben nichts um
seinetwillen; wir lieben alles um des SELBST' willen. Dieses SELBST ist nicht
irgend etwas, das wir kennen. ES ist nicht einmal das Bewußtsein, wie wir es
verstehen, denn Bewußtsein im einfachen Sinne ist ein fließendes Phänomen
entsprechend dem Eintritt der WIRKLICHKEIT in die Elemente, die die
Formen hervorrufen. All das existiert in der unterschiedslosen
WIRKLICHKEIT. "So ist wahrhaftig die UNSTERBLICHKEIT", sagte
YAJNAVALKYA.


Daß das SELBST von Natur aus ABSOLUTE WONNE ist, beweist die Tatsache, daß ES Ewiges, Selbst-leuchtendes BEWUSSTSEIN ist. Es kann im BEWUSSTSEIN keine Unvollständigkeit geben. Außerdem ist es selbstverständlich, daß ES frei ist von allen Wünschen, da ES absolut ist und somit alles in sich einschließt. Leid ist die Wirkung aus dem Nichtbesitz von etwas, das gewünscht wird oder aus dem Besitz von etwas, das nicht gewünscht wird. Beides trifft für das ABSOLUTE nicht zu, da ES allein ist. Leid ist folglich im ABSOLUTEN unmöglich. Da im ABSOLUTENweder Hitze noch Kälte, Hunger oder Durst, weder Gram, Täuschung, Unwissenheit, Leidenschaft, Krankheit, Niedergang oder Tod vorhanden sind, kann durch sie auch kein Leid entstehen. Die Abwesenheit von Beziehungen mit objektiver Existenz, - was den Merkmalen von 'ASANGATA' (Nicht-Anhaftung) und 'KEVALATA' (Absolutheit) entspricht -, zeigt, daß das ABSOLUTE vollständig frei von Leid und Kummer ist. Die psychologischen, physischen und sonstigen schweren Sorgen finden hinsichtlich ihres Wunsches nach äußerlicher oder innerlicher Unterscheidung im ABSOLUTEN keinen Platz. Leid ist der Zustand, in dem sich ein Individuum, unter bestimmten gegebenen Umständen, durch eine besondere Erfahrung im Umgang mit einem Objekt oder einer Bedingung befindet. Das ABSOLUTE ist jedoch weder eine Bedingung unter vielen Bedingungen, noch eine Ebene unter vielen Ebenen, geschweige denn ein Individuum. Das ABSOLUTE erfährt keine Umstände oder Umgebungen. Seine ERFAHRUNG ist beziehungslos, weshalb es nichts derartiges wie beziehungsloses Leid gibt, da Leid eine objektive Erfahrung und deshalb relativ ist. Kontakt ist die Mutter allen Leides. Das ABSOLUTE hat keinerlei Kontakt (zu irgend etwas Zweitem) und kennt folglich auch kein Leid.
Daß das SELBST von Natur aus ABSOLUTE WONNE ist, beweist die Tatsache, daß ES Ewiges, Selbst-leuchtendes BEWUSSTSEIN ist. Es kann im BEWUSSTSEIN keine Unvollständigkeit geben. Außerdem ist es selbstverständlich, daß ES frei ist von allen Wünschen, da ES absolut ist und somit alles in sich einschließt. Leid ist die Wirkung aus dem Nichtbesitz von etwas, das gewünscht wird oder aus dem Besitz von etwas, das nicht gewünscht wird. Beides trifft für das ABSOLUTE nicht zu, da ES allein ist. Leid ist folglich im ABSOLUTEN unmöglich. Da im ABSOLUTENweder Hitze noch Kälte, Hunger oder Durst, weder Gram, Täuschung, Unwissenheit, Leidenschaft, Krankheit, Niedergang oder Tod vorhanden sind, kann durch sie auch kein Leid entstehen. Die Abwesenheit von Beziehungen mit objektiver Existenz, - was den Merkmalen von 'ASANGATA' (Nicht-Anhaftung) und 'KEVALATA' (Absolutheit) entspricht -, zeigt, daß das ABSOLUTE vollständig frei von Leid und Kummer ist. Die psychologischen, physischen und sonstigen schweren Sorgen finden hinsichtlich ihres Wunsches nach äußerlicher oder innerlicher Unterscheidung im ABSOLUTEN keinen Platz. Leid ist der Zustand, in dem sich ein Individuum, unter bestimmten gegebenen Umständen, durch eine besondere Erfahrung im Umgang mit einem Objekt oder einer Bedingung befindet. Das ABSOLUTE ist jedoch weder eine Bedingung unter vielen Bedingungen, noch eine Ebene unter vielen Ebenen, geschweige denn ein Individuum. Das ABSOLUTE erfährt keine Umstände oder Umgebungen. Seine ERFAHRUNG ist beziehungslos, weshalb es nichts derartiges wie beziehungsloses Leid gibt, da Leid eine objektive Erfahrung und deshalb relativ ist. Kontakt ist die Mutter allen Leides. Das ABSOLUTE hat keinerlei Kontakt (zu irgend etwas Zweitem) und kennt folglich auch kein Leid.
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Diese SELBST-LIEBE erleidet keine Verringerung, auch wenn es keine Objekte gibt. Im Tiefschlaf, wenn keine Objekte erfahren werden, verbleibt die GLÜCKSELIGKEIT des SELBST unverändert. Sogar das liebste Objekt würde von jemandem zurückgewiesen, um die GLÜCKSELIGKEIT des Tiefschlafes zu haben. Ja selbst ein Königreich wird bedeutungslos, wenn sich der Schlaf einstellt. Das GLÜCK des Tiefschlafes, in dem keine Kontakte stattfinden, ist größer als die, durch Sinneskontakt hervorgerufene Freude. Es gibt Situationen, wo jemand allem überdrüssig und selbst von den liebsten Dingen angewidert ist. Die, in dieser Zeitspanne erfahrene Freude und Freiheit ist größer als die scheinbare Befriedigung in Zeiten der Anhaftung und der Liebe zu Objekten. All dies deutet letztlich auf das ZENTRUM der GLÜCKSELIGKEIT, auf das ABSOLUTE SELBST hin. Welche Freuden jemand im einfachen Leben auch haben mag, sie sind lediglich eine, durch das Denkorgan hervorgerufene, verdrehte Spiegelung der SELBST-WONNE und deshalb unbeständig und niemals befriedigend. Die Glückseligkeit des Tiefschlafes wird zweifellos nicht durch irgendeine Intelligenz reflektiert, die irgendeine Art von Gedankentätigkeit zuläßt; doch daß der Wert (der Glückseligkeit) nicht verwirklicht wird, beruht auf der Abwesenheit des BEWUSSTSEINS im Tiefschlaf. Durch die Gegenwart der nichtoffenbaren Form des Denkorganes im Tiefschlaf wird die, durch das BEWUSSTSEIN erleuchtete OFFENBARUNG der WONNE verhindert. Zur VERWIRKLICHUNG der EWIGEN WONNE ist die Auflösung des stofflichen Denkprozesses, sowohl in dessen entwickelten als auch unentwickelten Zuständen, notwendig. Diese WONNE wird im SELBST erfahren und sonst nirgends. Da das SELBST seiner Natur gemäß Absolut ist, ist die WONNE des SELBST ebenfalls Absolut. WONNE ist kein Attribut, sondern die wahre ESSENZ des SELBST. Das SELBST ist BRAHMAN, und SELBST-WONNE ist BRAHMAN-WONNE.
Diese SELBST-LIEBE erleidet keine Verringerung, auch wenn es keine Objekte gibt. Im Tiefschlaf, wenn keine Objekte erfahren werden, verbleibt die GLÜCKSELIGKEIT des SELBST unverändert. Sogar das liebste Objekt würde von jemandem zurückgewiesen, um die GLÜCKSELIGKEIT des Tiefschlafes zu haben. Ja selbst ein Königreich wird bedeutungslos, wenn sich der Schlaf einstellt. Das GLÜCK des Tiefschlafes, in dem keine Kontakte stattfinden, ist größer als die, durch Sinneskontakt hervorgerufene Freude. Es gibt Situationen, wo jemand allem überdrüssig und selbst von den liebsten Dingen angewidert ist. Die, in dieser Zeitspanne erfahrene Freude und Freiheit ist größer als die scheinbare Befriedigung in Zeiten der Anhaftung und der Liebe zu Objekten. All dies deutet letztlich auf das ZENTRUM der GLÜCKSELIGKEIT, auf das ABSOLUTE SELBST hin. Welche Freuden jemand im einfachen Leben auch haben mag, sie sind lediglich eine, durch das Denkorgan hervorgerufene, verdrehte Spiegelung der SELBST-WONNE und deshalb unbeständig und niemals befriedigend. Die Glückseligkeit des Tiefschlafes wird zweifellos nicht durch irgendeine Intelligenz reflektiert, die irgendeine Art von Gedankentätigkeit zuläßt; doch daß der Wert (der Glückseligkeit) nicht verwirklicht wird, beruht auf der Abwesenheit des BEWUSSTSEINS im Tiefschlaf. Durch die Gegenwart der nichtoffenbaren Form des Denkorganes im Tiefschlaf wird die, durch das BEWUSSTSEIN erleuchtete OFFENBARUNG der WONNE verhindert. Zur VERWIRKLICHUNG der EWIGEN WONNE ist die Auflösung des stofflichen Denkprozesses, sowohl in dessen entwickelten als auch unentwickelten Zuständen, notwendig. Diese WONNE wird im SELBST erfahren und sonst nirgends. Da das SELBST seiner Natur gemäß Absolut ist, ist die WONNE des SELBST ebenfalls Absolut. WONNE ist kein Attribut, sondern die wahre ESSENZ des SELBST. Das SELBST ist BRAHMAN, und SELBST-WONNE ist BRAHMAN-WONNE.
=== Raum, Zeit und Ursächlichkeit ===
Das UNZERSTÖRBARE SEIN wird als DAS verkündet, in das der 'Raum' der Länge und Breite nach verwoben ist und in dem alles, was über den Himmeln und unter der Erde, was zwischen Himmel und Erde und was in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft befindlich ist, innen und überall durch 'Raum' miteinander verwoben ist. "Dieser BRAHMAN hat weder vorne noch hinten, weder innen noch außen." ES ist Raumlose UNENDLICHKEIT, "die unter und über dem Westen und Osten, dem Süden und Norden ist; ES allein ist die gesamte EXISTENZ" (CHH.UPANISHAD, VII.25). "ES ist nach allen Seiten hin Unendlich." Räumlichkeit ist das Eingeständnis der Verschiedenheit, welche der unbedingten Nicht-Dualität BRAHMANS abträglich ist. Raum ist eine Abweichung von der REINEN VOLLKOMMENHEIT, da er das Zeitliche in der EXISTENZ zuläßt. "Dieses SELBST ist kleiner als ein Reiskorn; dieses SELBST ist größer als das gesamte Universum" (CHH.UPANISHAD, III. 14.3). "Dieses SELBST ist ein Teil des hundertsten Teiles einer Haarspitze, die wiederum hundertfach unterteilt ist; und dieses (SELBST) steigt zur UNENDLICHKEIT empor" (SVET.UPANISHAD, V.9.). UNTEILBARKEIT deutet auf die Unabhängigkeit von Raum hin, denn alles, was im Raum ist, ist teilbar. ALLGEGENWART ist Raumlosigkeit. "BRAHMAN ist dort (an einem Punkt), und was dort ist, ist auch hier" (VIDE KATHA UPANISHAD, II.1.10). "Dieses Unermeßliche Ewige SEIN muß als eine EINHEIT erkannt werden;" "derjenige, der hier Dualität wahrnimmt, stirbt wieder und wieder" (BRIH.UPANISHAD, IV.4.20,19). Raum wird folglich in BRAHMAN transzendiert.
Die Zeit wird ebenso in BRAHMAN aufgehoben. "DAS, was Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ist, und was diese dreifache Unterteilung der Zeit transzendiert, ist das unzerstörbare OM, das ALL, - BRAHMAN" (MAND.UPANISHAD, 1.2). BRAHMAN ist 'ANADI ' und 'ANANTA', d.h. von unbegrenzter Dauer, welche Zeitlosigkeit ist. "Über diese Brücke (ATMAN) können weder Tag noch Nacht, weder Alter noch Tod gehen" (CHH.UPANISHAD, VII,4,1). Die unverzügliche Abfolge des Bewußtseins-Blitzes, seine ABSOLUTE UNMITTELBARKEIT der ERFAHRUNG, seine Unabhängigkeit von Grenzen und seine ‘nicht auf Objekte’ Natur kennzeichnen sein zeitloses Wesen.
Ursache ist Bewegung, und es kann über DAS, was Vollkommen WIRKLICH ist, nicht gesagt werden, daß ES sich bewegt. Bewegung ist Vergänglichkeit der Natur, doch BRAHMAN ist EWIG. In dieser essentiellen WIRKLICHKEIT gibt es keinen Weltprozeß, denn jeder Prozeß bedeutet Veränderung. Alles, was keiner Veränderung unterliegt, hat keine ist Ursache. Das UNZERSTÖRBARE, - 'AKSHARA' -, ist ohne die geringste Spur von Handlung. In der BRIHADARANYAKOPANISHAD (VI.4.20) wird das ABSOLUTE als "das GROSSE EINE, Ungeboren, Veränderungslos, Ewig, Unermeßlich, Fehlerlos, über den Raum sich erhebend" beschrieben. UDDALAKA sagt, daß alle Veränderungen nur bloße Namen, Wortmaterial und ohne Bestand sind. ES wird als verschieden von dem, was ins SEIN kommt und dem, was nicht ins SEIN kommt und als über den Tod hinausgehend und ohne Vergänglichkeit beschrieben. ES ist das EINE, von dem die Weisen unterschiedlich sprechen, und ES schließt jegliche Mehrheiten aus. Alle Beziehungen im Raum und Zeitenlauf werden zur Ursache einer Wirkung, oder zur Wirkung einer Ursache und zur Gegensätzlichkeit von Subjekt und Objekt.
Die objektive Welt von Raum, Zeit und Ursache repräsentiert lediglich die Bedingung einer Erfahrung. Raum, Zeit und Ursächlichkeit sind gegenseitig voneinander abhängig und keines von ihnen scheint den Charakter der WIRKLICHKEIT zu haben. Ohne das eine, kann das andere nicht erklärt werden, und jegliche Beweisführung würde zu einem endlosen Teufelskreis führen. Eine vernünftige Begründung ist nicht möglich, da selbst die Vernunft an diese Vorstellungen gebunden ist. Raum, Zeit und Ursächlichkeit bedingen den Denkvorgang als solchen und sind somit das Arbeitsmaterial aller Erkenntnismethoden, - daher ist die menschliche Erkenntnis lediglich ein anderer Name für die bewußte Offenbarung dieser Beziehungen. Objektiv kann nichts, außer diesen Beziehungen erkannt werden. Raum, Zeit und Ursächlichkeit repräsentieren letztlich nur Ideen und nichts weiter. Sie sind die Selbst-Projektionen des Gedankenprozesses in der Form einer äußeren Welt, um die Denkhandlung als solche überhaupt zu ermöglichen und ihr einen besonderen Wert beizumessen. Das Naturgesetz gilt immer in Beziehung zu einem Individuum oder einer Gruppe von Individuen und ist niemals eine ewig existente Tatsache, außer natürlich im Sinne der EWIG VERÄNDERUNGSLOSEN UNTEILBAREN NATUR BRAHMANS. Raum, Zeit und Ursache sind bestimmte Wahrnehmungsweisen äußerer Objektbedingungen und stellen somit Beziehungen dar und nichts, was wirklich existent ist. Das wahrnehmende Denkorgan wünscht nicht in einer chaotischen Art und Weise, sondern immer in System- und Ordnungsbegriffen zu arbeiten. Zu diesem Zweck sind diese universell anerkannten Beziehungen namens Raum, Zeit und Ursächlichkeit von dem wahrnehmenden BEWUSSTSEIN, das individualisiert und veräußerlicht ist, formuliert worden. Das gesamte Universum setzt sich aus den drei Ideen von Raum, Zeit und Ursache zusammen. Sie sind die wirkliche Bedingung aller Erkenntnis und Erfahrung in einem Individuum, und aus diesem Grunde weigern sich diese Konzepte, selbst zu Objekten der Erkenntnis zu werden. Entweder erkennen wir alles in Begriffen von Raum, Zeit und Ursache, oder wir erkennen überhaupt nichts. Die Individualität unterliegt diesen Kategorien der relativen Erfahrung und daher ist die gesamte Erkenntnis im Universum relativ und phänomenal, - ein Notbehelf ohne letztendliche Gültigkeit. Da Raum, Zeit und Ursache die idealen und notwendigen Konstruktionen aller empirischen Erfahrung sind, sind die Objekte der Erfahrung ebenso nur bloße Bedingungen, 'Paßformen', die relativ zur WIRKLICHKEIT des Erfahrenden sind und keine Unabhängige EXISTENZ haben. Das Objekt der Wahrnehmung existiert nur für die Dauer der jeweiligen geistigen Zustände der Individuen, in denen das Objekt wahrgenommen wird. Unabhängig von dem Gedankenspiel des Wahrnehmenden gibt es keine beständige Wirklichkeit einer Objektform. Obwohl die ESSENZ der Welt und die der Individuen ABSOLUT WIRKLICH ist, - denn zu dieser essentiellen EXISTENZ gehört alles, was unbestechlich und unbegrenzt ist -, entbehren die Objekte in ihrer abgeschiedenen Natur jeglicher Wirklichkeit. Die Welt der Objekte in ihrem gegenwärtigen Zustand ist falsch und abhängig von relativen Wahrnehmungen; ihre 'Formen ' sind unwirklich, denn 'Form' als solche ist die eingebildete Konstruktion des auf Objekte ausgerichteten Zentrums des BEWUSSTSEINS im Universum, angetrieben von machtvollen Wunschimpulsen. Der KOSMISCHE GEIST handelt als das letztendliche Subjekt, dessen BEWUSSTSEIN der Schöpfer aller Formen auf allen Offenbarungsebenen ist. Die Welt, wie sie sich manifestiert, oder anders ausgedrückt, die Handlung bzw. der Offenbarungsprozeß selbst ist sozusagen im Sinne einer Illusion aufzufassen, obwohl das Wesen der Welt oder die letztendliche SUBSTANZ der Welt ewig ist. Es ist die 'Form ' und nicht die 'ESSENZ', die unwirklich ist. Über die Natur eines jeden Objektes kann gesagt werden, daß sie fünffach ist: EXISTENZ, BEWUSSTSEIN, WONNE, Name und Form. Von diesen fünf Kategorien bilden EXISTENZ-BEWUSSTSEIN-WONNE die Selbst-identische UNMITTELBARE WIRKLICHKEIT von allem, so daß dieser SEIN-Komplex niemals aufhören wird zu sein. Diese unaufhörliche SELBST-VOLLKOMMENHEIT ist das ABSOLUTE. Name und Form der Welt sind, zusammen mit ihren Inhalten, nur eine Erscheinung in der WIRKLICHKEIT. Wenn das ABSOLUTE die alleinige WIRKLICHKEIT ist, können Raum, Zeit und Ursache nur bedeutungslose Begriffe sein.
"All dies ist, was das SELBST ist."
-BRIH.UPANISHAD, II.4.6. "
Dies ist das SELBST, dies ist das UNSTERBLICHE, dies ist das ABSOLUTE, dies alles ist EXISTENZ."
-BRIH.UPANISHAD, II.5.1.
Daß alle Beweismittel zur Bestimmung der exakten Natur der WIRKLICHKEIT und ihr Verhältnis zur Erscheinung scheitern, deutet auf den nicht erkennbaren Charakter der WIRKLICHKEIT hin. Deshalb wird ES auch als 'weder dies noch das' definiert. Im Eingeständnis unserer begrenzten Erkenntnis und unserer Unfähigkeit die WIRKLICHKEIT zu erkennen, ist unser Anspruch, ES zu erkennen mit eingeschlossen. ES wird durch relative Mittel (als unbegreifliches Objekt) erkannt, verwirklicht aber wird ES nur in der UNMITTELBAREN ERFAHRUNG, die über der relativen Erkenntnis angesiedelt ist. 
© Divine Life Society
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Version vom 1. Mai 2022, 15:25 Uhr

Swami Krishnananda beim Arati

Die Verwirklichung des Absoluten - Kapitel 4 - Die Natur der Wirklichkeit

Die Verwirklichung des Absoluten - Kapitel 4 - Die Natur der Wirklichkeit

Brahman als Existenz oder Sein

Vor langer Zeit hat der Rigveda verkündet:

"Das Eine Sein, von dem die Weisen unterschiedlich sprechen."

Die ganze Philosophie geht davon aus und die ganze Religion gründet darauf. Wir hören außerdem solche Erklärungen wie: "Wahrheit, Wissen, Unendlichkeit ist Brahman", "Bewusstsein und Wonne ist Brahman", "All DAS ist wahrlich Brahman", "Dieses Selbst ist Brahman", "Unsterblich, furchtlos ist Brahman" und so weiter. Weiterhin sind uns Behauptungen bekannt wie: "DAS, aus dem diese Wesen geboren sind, durch DAS sie nach der Geburt leben, in DAS sie wieder eintreten und mit DEM sie EINS werden, - erkenne DAS, "Allgegenwart, Allwissenheit und Allmacht, so wird gesagt, sind die Eigenschaften Gottes. Sie dienen dazu, die zwiefältige Natur Brahmans, - die Wirklichkeit - zu bestimmen, und zwar ihre essentielle Natur (Svarupa-Lakshana) und die nebensächlichen Beifügungen (Tatastha-Lakshana). Erstgenanntes ist die unzerstörbare Wahrheit Brahmans, letztgenannte sind seine aufgestülpten abhängigen Qualitäten, die den Veränderungen des Zeitprozesses unterliegen. Das 'Svarupa-Lakshana' eines Dinges entspricht seiner Definition in Begriffen, die sich auf die Eigenschaftsmerkmale oder 'Svabhavas' stützen, aus denen sich das Ding, solange es existiert, zusammensetzt. Die Merkmale, die das 'Svarupa-Lakshana' eines Dinges ausmachen, sind identisch mit der essentiellen Existenz eines Dinges als solchem. 'Svabhava' und 'Svarupa ' bedeuten das gleiche Ding und sind keine zwei Dinge, die zu einem anderen in irgendeinem Kontakt stehen. Ein Haus kann zum Beispiel anhand seiner essentiellen Merkmale, die solange verweilen wie das Haus selbst besteht, definiert werden. Solch eine Definition würde das 'Svarupa-Lakshana' eines Hauses sein. Als 'Svarupa-Lakshana' Brahmans sollten nur jene Eigenschaften zugelassen sein, die EWIG sind wie Brahman Selbst und nicht wie jene, die vorübergehend im Verhältnis zu Jiva (individuelle Seele) erscheinen. Existenz oder 'Sat' ist stets Ewig. Es kann keine Auflösung der Existenz geben. Und Existenz wiederum kann nicht ohne das Bewusstsein von Existenz sein. Daher ist Bewusstsein oder 'CHIT' ebenfalls Ewig. Da Existenz Ungebunden, Ungeteilt, Einzigartig und in jeder Hinsicht Unendlich ist, ist sie auch höchste Freiheit oder Wonne. Somit ist Wonne oder 'Ananda ' genauso Ewig wie Existenz und Bewusstsein. Existenz-Bewusstsein-Wonne oder 'Satchidananda' ist keine dreigeteilte, sondern die eine ewige Wirklichkeit. Dies entspricht dem 'Svarupa-Lakshana' oder der Definition von der ESSENTIELLEN NATUR Brahmans. Obwohl Sat-Chit-Ananda in Wirklichkeit Eins sind, manifestieren sie sich unterschiedlich durch die tamasischen, rajasischen und sattvischen Vritti (Gedankenbewegungen) des Manas (Denkorganes), wobei das Tamasika-Vritti ausschließlich Existenz offenbart, das Rajasika-Vritti die Kombination von Existenz und Bewusstsein und das Sattvika-Vritti den gesamten Existenz-Bewusstsein-Wonne-Komplex. Sat-Chit-Ananda sind keine Teile oder Eigentum Brahmans, sondern Brahmans wahre Essenz oder eigenes Sein. Das 'Tatasthalakshana' eines Dinges entspricht dessen Definition in Begriffen von bestimmten Eigenschaftsmerkmalen, die in nebensächlichem Zusammenhang zu ihm bestehen und nicht für immer existieren. Diese Merkmale befinden sich außerhalb des definierten Dinges und bilden somit nicht dessen essentielle Natur. Sie unterscheiden sich vom Svarupa oder Svabhava, das heißt vom definierten Ding als solchem. Es besteht eine äußere Beziehung zwischen diesen Merkmalen und dem Ding, das sie definieren. Ein Haus kann zum Beispiel als ein Gebäude definiert werden, auf dessen Dach eine Krähe sitzt, was jedoch nicht bedeuten muss, dass sich auf jedem Haus stets eine Krähe befindet. Dies ist nur eine vergängliche Definition des Hauses im Verhältnis zu einem äußeren Objekt, wobei das Verhältnis eher vorübergehender Natur ist. Diese Definition hat keinen dauerhaften Wert. Weiterhin ist dies eine unvollständige Definition, die allerdings dem 'Tatasthalakshana' eines Hauses durchaus entsprechen würde. Das 'Tatasthalakshana' von Brahman ist die Definition Brahmans in Begriffen des scheinbaren und vergänglichen Universums, entsprechend der individuellen Erfahrung. Sowohl Schöpfung, Erhaltung und Auflösung des Universums, als auch All-Gegenwart, Allwissenheit und All-Macht, sind alles Merkmale, die Brahman im Verhältnis zu etwas, das sich (scheinbar) außerhalb von IHM befindet, zugeordnet und übergestülpt werden. Diese Definition ist nur solange tauglich, solange das Universum (als wirklich) erfahren wird. Es ist eine abhängige und künstliche Definition, die kein wirkliches Verhältnis zu DEM hat, was zu definieren versucht wird. Die Ursächlichkeit Brahmans ist keine Tatsache als solche, sondern eine erfahrungsbedingte Vorstellung des 'Jiva' (indiv. Seele).SEIN ist Wahrheit im transzendenten Sinne ohne Beziehung zu irgend etwas. ES kümmert sich nicht um die Schwierigkeit des Menschen, die Begrenzungen des relativen Bewusstseins nicht transzendieren zu können und somit den Wert und die Bedeutung der relativen Ordnung für die Wahrheit zu halten. Der Höchste Wert der Wahrheit ist gleichbedeutend mit reinem Sein, denn Nicht-Sein kann keinen Wert haben.

"Dies war am Anfang ausschließlich Existenz (Sein), -Eines allein ohne ein Zweites."
-Chh. Upanishad, VII.2.1.

Brahman ist DAS, was beständig in den Dingen ist, die sich verändern. ES ist ohne Namen und Form, welche beide die charakteristischen Eigenschaften der Erscheinungswelt sind. ES ist essentiell Absolute Existenz. Existenz kann sich niemals verändern, kann niemals vergehen, auch wenn die von IHR durchdrungenen Dinge verschwinden. Existenz ist daher die Natur der Wirklichkeit und unterscheidet sich von den formen- und namengebundenen Dingen. Existenz ist ohne etwas Zweites und hat keine äußeren Beziehungen oder innere Unterscheidungen. ES ist nicht von Raum, Zeit und Individualität begrenzt. ES bezieht sich auf nichts, da es nichts Zweites gibt. Es gibt weder etwas Ähnliches noch etwas Unähnliches, denn nur 'DAS allein IST'. Das gesamte Universum ist eine spirituelle Einheit und eins mit dem essentiellen Brahman. ES hat weder innen noch außen einen Unterschied. Brahman ist strukturell überall gleich und daher entspricht die Kenntnis von Einem Teil dem Wissen um das Ganze. Selbst-Erkenntnis ist die Erkenntnis Brahmans. Alles, was ist, ist der eine Brahman, das Wirkliche des Wirklichen,- "Satyasya Satyam" -. ES zu kennen, heißt ALLES zu kennen.

"Wie durch die Erkenntnis eines Klumpen Erde alles, was aus Erde gemacht ist, erkannt werden kann, - alle Veränderungen sind lediglich Namen und ein Spiel der Sprache, da das letztendliche Substrat all dieser Dinge die Erde ist - , so wird gleichermaßen alles erkannt, wenn Brahman erkannt wird."
"Wo scheinbare Dualität ist, ist eine Subjekt-Objekt-Beziehung; doch wo Atman allein ist, - wie kann es da irgendeine Beziehung geben oder eine Handlung zwischen irgend etwas stattfinden ?"
"Da ist Wissen und dennoch ist da keine Wahrnehmung oder Erkenntnis, denn dieses Wissen ist unzerstörbar; es ist beziehungslose Bewusstseins-Masse".
-(Vide Brih. Upanishad)

ES ist der ewige objektlose Kenner und alles andere ist nichts, - lediglich eine Erscheinung, etwas Falsches.

Brahman ist Existenz, die unendliches Bewusstsein und reine Wonne ist.

"Brahman ist Existenz, Bewusstsein, Unendlichkeit."
-TAITT.UPANISHAD,II.1.
"Brahman ist Bewusstsein, Wonne."
-Brih. Upanishad, III.9.28.
"DAS, was Unendlichkeit ist, ist Wonne und Unsterblichkeit."
-Chh. Upanishad, VII. 23, 24.

Diese Sätze beinhalten die beste Definition der Höchsten Wirklichkeit. Brahman ist Bewusstsein. ES ist der letztendliche Kenner. ES ist nicht wahrnehmbar, denn niemand kann den Kenner kennen, niemand kann DAS kennen, durch das alles erkannt wird.

"Es gibt keinen Sehenden, sondern DAS;
keinen Hörenden, sondern DAS;
keinen Denkenden, sondern DAS;
keinen Erkennenden, sondern DAS."

ES ist das ewige Subjekt der Erkenntnis und niemand kennt ES als das Objekt der Erkenntnis. Dieses grenzenlose Selbst-Bewusstsein ist die alleinige Wirklichkeit. ES ist die Fülle der Vollkommenheit und Unendlichkeit.

"BRAHMAN ist Unendlich, das Universum ist Unendlich, aus dem Unendlichen setzt sich das Unendliche fort und nach der Wegnahme des Unendlichen vom Unendlichen verbleibt nur das Unendliche."

Dieser Satz aus den Upanishaden scheint die Unendlichkeiten aufeinander zu türmen und zu dem verwirrenden Schluss zu kommen, dass nach der Wegnahme des Ganzen vom Ganzen ausschließlich das Ganze zurückbleibt. Die hier eingepflanzte Bedeutung liegt im Unveränderlichen und Unsichtbaren Charakter der Unendlichen Wirklichkeit, unabhängig von all den Formen, die scheinbar in IHR erschaffen werden. Das Unendliche ist Nichtdual und es sind keinerlei Verfahrensweisen mit IHM möglich.

Wir lesen von Sanatkumara, der die Gedanken Naradas von dessen unangemessenen Vorstellungen hinsichtlich der Wahrheit zu angemesseneren Vorstellungen führte und schließlich dazu überging, ihm die Majestät Bhumas, - das 'absolut Grosse', das 'Unbegrenzte', über dem es nichts mehr gibt, DAS alles versteht, DAS den gesamten Raum ausfüllt und DAS mit dem SELBST in uns identisch ist -, zu erklären. Bhuma ist das essentielle Brahman, wo man nichts sieht, nichts hört, nichts versteht. ES ist Wonne und Unsterblichkeit, - das Plenum der Glückseligkeit. ES ist das vollkommene Sein.

Nun, die Vorstellung von der Wirklichkeit als einem zusammengesetzten Sein lässt gleichermassen die Idee des Nicht-Seins entstehen. Der RIGVEDA (X.129.1) sagt, dass am Anfang weder Nicht-Sein noch Sein war (Na Asad Asit, Na Sad Asit). Sein war nicht, weil kein Nicht-Sein war. Die Wahrheit ist eine über-intellektuelle Transzendenz der Ideen vom Sein und Nicht-Sein und von all dem, was verknüpft ist mit den zeitlichen Beziehungen des Denkens, denn in dem, was Wirklich ist, gibt es keinerlei Denkformen (Psychosen). Gemäß dem Rigveda sind selbst

"Unsterblichkeit und Tod nicht mehr als bloße Schatten". Was wahrhaftig existiert, ist das Wirkliche.
"ES ist das Sein und das Über-Sein, das Ausgedrückte und das Unausgedrückte, das Gegründete und das Ungegründete, das Bewusstsein und das Unbewusste, die Wirklichkeit und die Unwirkliche, das Wirkliche, und das, was ES immer ist"
-Taitt. Upanishad, II.6.

Shri Shankaracharya beschreibt die Bedeutung des später folgenden Anteiles dieses Mantras wie folgt: "Sie, die Absolute Wirklichkeit, wurde das Geformte und Formlose, das Definierte und Undefinierte, die Stütze und die Nicht-Stütze, das Intelligente und das Unintelligente, die praktische (relative) Wirklichkeit und das, was nicht die praktische (relative) Wirklichkeit ist; was immer hier ist und das sie das 'Wirkliche' nennen.

Die Brihadaranyaka Upanishad (II.3.1.) sagt, dass Brahman zwei Formen hat:

"die geformte und die formlose,
die sterbliche und die unsterbliche,
die feststehende und die sich bewegende,
die wirkliche und die überwirkliche".

Es besteht ein Kontrast zwischen Brahman und der 'Welt der Namen und Formen'; Brahman ist das Höhere, das Unausdrückliche, das Grundlose, das Unbewusste, das Unwirkliche im Verhältnis zur 'Welt der Namen und Formen', die empirisch als seiend, ausdrücklich, gegründet, bewusst und wirklich erfahren wird. Attribute oder Qualitäten werden logischerweise zu unzulässigen Vorstellungen, wenn sie auf das Absolute ausgedehnt und angewendet werden. Ein Gegenstand hat nur in Beziehung zu einem anderen Gegenstand eine Beifügung. Es ist nutzlos zu sagen, dass eine Substanz ein Attribut hat, wenn gleichzeitig von dieser Substanz gesagt wird, dass sie allein existiert. Die Natur eines einzigartigen absoluten Prinzips ist unbestimmbar. Jegliche Beifügungen begrenzen ES und erschaffen einen Unterschied im Nicht-Unterschied. Von Brahman kann nicht gesagt werden, dass ES irgendwelche verständlichen Attribute besitzt, da ES die gesamte Existenz ist und nichts Zweites in Beziehung zu IHM steht. Sat (Sein) ist eine Idee im Verhältnis zu Asat (Nichtsein); das gleiche gilt für Chit (Bewusstsein) in Beziehung zu Jada (Trägheit/Stillstand); für Ananda (Wonne) in Beziehung zu Dukha (Leid); für Ananta (Unendlichkeit) in Beziehung zu Alpa (Begrenztheit); für Prakasha (Licht) in Beziehung zu Tamas (Dunkelheit). Jedes qualitative Konzept birgt Beziehungen in sich, und jeder Gedanke erzeugt eine Dualität. Brahman zu denken, heißt, DAS auf die Welt der Erfahrungen zu reduzieren. Denken ist nur in einem individuellen Zustand möglich, doch Brahman ist kein Individuum und ebenfalls durch kein Individuum erreichbar. Brahman kann nicht einmal als ein Licht angesehen werden, da es nichts zum Bescheinen gibt. ES ist auch kein Bewusstsein, da es nichts gibt, dessen ES sich bewusst ist. Bewusstsein oder Licht im absoluten Zustand kann nicht Bewusstsein oder Licht genannt werden, da solche Vorstellungen dualen Merkmalen entsprechen. Das Sein in Sich Selbst ist 'nichts' im Verständnis des Individuums. ES ist kein Objekt der Erkenntnis. Die Wahrheit ist unabhängig, beziehungslos und selbst-seiend; eine unabhängige, beziehungslose und selbst-seiende Qualität hingegen gibt es nicht. Die einzige Hilfe besteht im Eingeständnis der Hilflosigkeit des Intellektes in seinem Versuch, die Natur der Wirklichkeit zu bestimmen und Zuflucht zu verneinenden Behauptungen zu nehmen.

Der Atman ist weder dies, noch das.
" -Brih. Upanishad, IV.5.15.
"Der Atman ist weder das, was innerlich, noch äußerlich oder beiderseits bewusst ist; ES ist keine Bewusstseinsmasse und weder bewusst noch unbewusst; ES ist ungesehen, beziehungslos, unfassbar, unbestimmbar, undenkbar, unbegrenzbar; ES ist die Essenz des Bewusstseins des EINEN SELBST, die Verneinung des Universums, friedvoll, wonnevoll und nicht-dual."  
-Mand. Upanishad, 7
"ES ist jenen unbekannt, die ES erkennen. ES ist jenen bekannt, die ES nicht erkennen."
-Kena Upanishad, II.3.

All diese Hinweise deuten auf die Absolute Transzendente Natur der Wirklichkeit hin.

"ES ist auch nicht durch häufiges Hören erreichbar, und selbst nachdem man von IHM gehört hat, bleibt ES vielen unerkannt. Wunderbar ist Sein Verkünder! Gesegnet ist derjenige, der ES erwirbt!"

Das ehrfurchtgebietende Absolute wird beschrieben als "klanglos, berührungslos, formlos, unzerstörbar, geschmacklos, beständig, geruchlos, anfangslos, endlos, Höher als das Höchste, ewig, ES erkennend, wird die Befreiung aus dem Rachen des Todes erlangt." ES besteht in solch einem gleichförmigen und unterschiedslosen Zustand, dass, "was immer hier ist, auch dort ist; was immer dort ist, auch hier ist," - und daher wird die räumliche Natur der Existenz mit ihren begleitenden Unterscheidungen von Zeit und Individualität in der unsichtbaren und grundlegenden Essenz Brahmans überwunden. ES 'ist ' und ES 'ist nicht '. Doch wenn überhaupt etwas über das Ideal und Ziel des Lebens ausgesagt werden soll, dann können wir mit einer solch verwirrenden Vorstellung von Wirklichkeit nicht weiterkommen. Für uns ist Wirklichkeit das, was im strengsten logischen Sinne das Höchste sein kann. Obwohl die Wirklichkeit sämtliche Logik und Vernunft transzendiert, ist dies der Philosophie nicht möglich, da nichts in dieser Welt ohne das Denken erreicht werden kann. Wir sind denkende Wesen und alles, was 'wirklich' ist, muss für uns verständlich sein. wenn irgend etwas unverständlich ist, können wir keine Beziehung dazu haben. Das Wirkliche ist daher eher SEIN denn Nicht-Sein, eher Bewusstsein denn Unbewusstsein, eher Wonne denn Leid. Das Nicht-Sein ergibt keinen Sinn, da schließlich auch das Nicht-Sein 'sein ' muss. Bewusstsein selbst ist SEIN, und solange Nicht-Sein und Unbewusstsein keine Objekte des Bewusstseins sind, haben sie auch keine Bedeutung.

"Wie kann Sein aus dem Nicht-Sein entstehen ?"
-CHH.UPANISHAD, VI.2.1.
"Die Heilige Lehre ist, daß ES das SEIN des Seins ist."
-BRIH.UPANISHAD, II.1.20

ES ist das Sein, das selbst dem Nicht-Sein Existenz gewährt. Das Sein bedeckt das Nicht-Sein von beiden Seiten. In der Brihadaranyakaupanishad (V.5.1.) wird "Satyam " als ein aus den drei Silben 'Sa ', 'Ti ' und 'Yam ' zusammengesetztes Wort erklärt, wobei die erste und letzte Silbe die 'Wahrheit' kennzeichnen und die mittlere Silbe die Unwahrheit, was bedeutet, dass die 'Wahrheit' die Unwahrheit von beiden Seiten bedeckt und die unwirkliche Welt den äußeren Anschein der Wahrheit, - welche unbestechliches Sein ist -, erlangt. Außerdem wird gesagt, dass allein die Wahrheit triumphiert und nicht die Unwahrheit (Mund. Upanishad, III.1.6.) , womit eine unterschiedliche Wirklichkeit für das, was 'ist ' und für das, was 'nicht ist ' gegeben wird. Das, was sich verändert, ist unwahr und das, was beständig ist, ist wahr. Nichtsein verschwindet im Sein, welches in sich Selbst die höchstmöglichen Werte vereint, die das Ziel der allgemeinen Bestrebungen aller Individuen sind. Niemand wünscht sich 'nicht zu sein', jedermann wünscht sich eine Existenz in irgendeiner Form. Die Wahrheit des Sein' als Höchstem Prinzip ist im Bewusstsein, das allen erkennenden Wesen zugrunde liegt, eingepflanzt. Die Maitrayani Upanishad sagt, dass Brahman "Einer ist und grenzenlos; grenzenlos nach dem Osten, grenzenlos nach dem Süden, grenzenlos nach dem Westen und grenzenlos nach dem Norden; grenzenlos nach oben und unten und nach allen Seiten; für DAS existieren überhaupt keine Richtungen, keine Kreuzungen, kein unten und kein oben; dieser Paramatman ist unbegreiflich, unendlich, ungeboren, nicht zu ergründen" (VI. 17).

So etwas kann kein 'Nichtsein' sein. ES ist Existenz in ihrer Höchsten Vollendung. Extreme und äußerste Existenz erscheint als Nichtexistenz. Das extrem Positive des Wirklichen erscheint wie eine Verneinung von allem. Gemäß dem Übermaß an Licht ist ES dunkel. ES ist nicht wahrnehmbar, da ES allein das Wahrnehmende ist. ES ist nicht erkennbar, da ES allein der Erkennende ist. ES scheint nirgends zu sein, da ES allein überall ist. ES scheint nichts zu sein, denn 'Es allein ist alles'.

Brahman gründet "auf Seiner eigenen Größe, oder überhaupt nicht auf Größe" (Chh. Upanishad,VII.24). ES ist die unteilbare Masse an Vollkommenheit, - auf was kann ES sich selbst gründen? Das selbst-bestehende Brahman wird durch nichts gestützt, jedoch wird alles durch ES gestützt. Es ist kindlich zu sagen, dass ES Ruhm gegründet 'hat ', obwohl Sein Name Grosser Ruhm 'ist' (Svet. Upanishad, IV.19). Weiterhin "benennen die Menschen hier auf Erden die Kühe und Pferde, die Elefanten und das Gold, die Diener und Frauen, die Felder und Häuser als etwas, das Größe besitzt", doch Brahman ist keine Größe dieser Art, wohingegen deren Größe vom Vergleich mit äußeren Objekten abhängt. Die Größe Brahmans dagegen beruht auf Seinem eigenen Sein, und nicht auf irgend etwas Zweitem.

"Brahman allein, - das Größte - , ist das gesamte Universum."
-Mund. Upanishad, II.2.11.

"Wahrlich, dieses große, ungeborene SELBST, - nicht zerfallend, unsterblich und furchtlos, - ist Brahman." Die Gesamtheit der Wirklichkeit wird in diesem Weltprozess nicht erschöpft.

"Das gesamte Universum (in Sich) einschließend, dehnt ES sich darüber in die Unendlichkeit aus. Was immer hier ist, was immer war und was immer sein wird, ist einzig dieses Purusha. ES ist der HERR der Unsterblichkeit. Anteilig sind alle Wesen ein Viertel von IHM, Seine (nicht offenbaren) drei Viertel jubeln als Unsterblichkeit hoch über dem Staub der Erde"
(Rig Veda, X.90).

"Unbeweglich, ist ES schneller als der Verstand", denn das Wirkliche, welches das Selbst ist, wird allen Gedankenformen vorausgesetzt.

"Die Sinne scheitern in dem Versuch, ES zu erreichen."

"Den anderen vorauseilend, steht ES still."

"ES bewegt sich und bewegt sich nicht"; - ES ist anders als das, was ruht oder in Bewegung ist.

"ES ist weit weg und doch ist ES sehr nah; ES ist in allem und ist auch außerhalb."

"ES ist das Selbst, das Sein von allem."

"Sitzend geht ES weiter und liegend bewegt ES sich überall hin. ES ist offenbar und doch verborgen."

Solche metaphorischen Definitionen von der Wirklichkeit deuten auf die zentrale Bedeutung ihrer Absolutheit hin. DAS, was alles bewirkt, bewirkt nichts Besonderes. Alle Spekulationen hinsichtlich des letztendlichen Prinzips führen schließlich zu dem eindeutigen Schluss, dass ES Ewig, Unendlich, Unbedingt, Nichtdual, Absolut und Seiend ist. ES ist ohne ein 'früher' und ohne ein 'später', ohne ein 'innen' und ohne ein 'außen'; ES ist das Sein, das Selbst von allen, das Erfahrende von allem.

Yajnavalkya beschreibt das Höchste Sein folgendermaßen:

"Ein Ozean, das Eine, der Sehende ohne Dualität. Dies ist der Zustand von Brahman. Dies ist das Höchste Ziel. Dies ist der Kostbarste Besitz. Dies ist die Höchste Heimstatt'. Einem Teil dieser WONNE verdanken die Kreaturen ihr Leben."

"Durch gute Taten wird ES nicht größer und durch schlechte Taten nicht kleiner."

In den Worten der berühmten Nasadiya Sukta des Rig Veda, war die ursprüngliche Bedingung der Existenz durch eine völlige Abwesenheit der Welt, des Himmels und aller (anderen) Offenbarungen charakterisiert. Es gab weder Tod noch Unsterblichkeit, da sich beide aufeinander beziehen und folglich keinerlei Erkenntniswert in der Wirklichkeit haben. Es gab weder Tag noch Nacht, sondern nur das EINE, die Quelle des Lichtes, die ohne Veränderung und Bewegung existiert. ES existierte identisch mit Seiner Kraft und es gab keinen Unterschied zwischen der Zeit und der Ewigkeit. Es gab nichts anderes als ES. Selbst die Götter können nicht sagen, wie diese Schöpfung verursacht worden ist, denn selbst sie wurden nach der Schöpfung geboren. Allein diese Quelle, aus der das Universum entsprang, kann es auch erhalten, nichts sonst. Dieses Eine allein kennt die Wahrheit Seiner Schöpfung, - oder wer sonst kann es wissen? Das Wirkliche allein kennt das Wirkliche. Niemand sonst kann ES kennen. Das Wirkliche zu kennen, heißt, Wirklich zu Sein. Wir können nicht abseits von IHM stehen und ES zur gleichen Zeit erkennen. In dem Moment, wo wir uns aufmachen, das Wirkliche zu suchen, beginnen wir mit dem Schaufeln des Grabes unserer abgesonderten, individuellen Existenz. Das Herrliche Bewusstsein von der Höchsten Wahrheit ist die vollständige Transzendenz der kümmerlichen Anhaftung an Formen, die als etwas anderes als das eigene Selbst und als das eigene, scheinbar individuell lokalisierte Leben erscheinen. Im Absoluten, dem einzig Wirklichen, zu leben, heißt, dem Individuellen, das unwirklich ist, zu sterben.

"Derjenige wird nicht-existent, der erkennt, dass Brahman nicht-existent ist. Von demjenigen, der erkennt, dass Brahman existiert, wird gesagt, dass er wahrhaftig existiert."
-Taitt. Upanishad, II.6.

Nicht das Ganze zu kennen, heißt, auf ein Teilbewusstsein begrenzt zu sein, das nicht wirklich besteht, das sterblich ist und daher im absoluten Sinne mit Nichtsein gleichzusetzen ist. Wahrhaft zu leben bedeutet, der Wirklichen Existenz bewusst zu sein, welche ohne die Mängel der Veränderung und des Todes ist. "Alle Geschöpfe haben Existenz als ihre Wurzel, ihre Heimstatt' und ihre einzige Stütze." Alle Formen sind Schatten der reinen Existenz, welche allein Bestand in der Vergangenheit, der Gegenwart und Zukunft hat; wohingegen die Schatten wie Blasen im Ozean verschwinden. Im Wirklichen sind Existenz und Inhalt identisch. Deshalb ist alles reine Existenz, die allein wirklich ist.

"Wie Vögel zum Ausruhen einen Baum aufsuchen, so dient dieses Höchste Sein allen Wesen hier als Ruheplatz für ihre Existenz." "Nicht durch Sprechen, nicht durch Denken, noch mittels Sehen kann ES erfasst werden . Wie kann ES anders erkannt werden, außer als ‘ES Ist’ anerkannt zu werden?"
Katha Upanishad, VI.12

ES ist die schwere Wirklichkeit,

"der große Schrecken, der aufsteigende Donner, durch den aus Furcht das Feuer brennt, die Sonne ihre Hitze spendet, der Wind weht, Indra erschauert und der Tod seine Pflicht tut!". "Die Brahmanen und Kshatriyas dienen als Seine Speise und der Tod selbst ist Seine Würze." "Auf den Befehl dieses Unzerstörbaren verweilen die Sonne und der Mond, die Erde und der Himmel in ihren geeigneten Positionen. Auf den Befehl dieses Unzerstörbaren stehen die Momente, die Augenblicke, die Tage, die Nächte, die halben Monate, die Monate, die Jahreszeiten und die Jahre unterschiedlich an ihren eigenen Plätzen. Auf den Befehl dieses Unzerstörbaren fließen einige Flüsse von den schneebedeckten Bergen zum Osten, zum Westen, in welche Richtung auch immer. Welch großartige Werke auch jemand in dieser Welt vollbringen mag, - selbst für die Dauer von Tausenden von Jahren -, ohne die Erkenntnis dieses Unzerstörbaren sind sie alle endlich. Wer auch immer ohne die Erkenntnis dieses Unzerstörbaren stirbt, ist bedauernswert"
(Brih. Upanishad).

"Dieses Unzerstörbare ist Satyam, - wahres Sein." "'SAT' ist das Unsterbliche und 'TI' ist das Sterbliche. 'YAM' ist das, was beide zusammenhält" (Chh. Upanishad, VIII.3.5.).

ES erhebt sich über das Sterbliche und das Unsterbliche, die beide relative Vorstellungen sind, hinaus. Das Höchste ist Ritam und Brihat, - das Wirkliche und das Grosse.

Das Sein allein ist die unvermeidliche Grunderfahrung und somit das grundlegende Konzept in der Philosophie. Wir können uns über alles mögliche hinwegsetzen, jedoch nicht die Tatsache, dass 'wir sind'! Sein ist die wahrhaftige Natur selbst dessen, der ES leugnet. Alle Bestandteile unseres Denkens, alle Formen der Existenz, alle Veränderungen der Erkenntnis setzen Sein voraus. Sein kann uns nicht zum Nichtsein führen, denn in dem Moment, wo Nichtsein erkannt wird, wird es zum Sein. Doch Sein ist kein Objekt unserer unmittelbaren empirischen Erfahrung, denn diese ist immer eine besondere Art des Seins, oder vielmehr ein Werden dessen, was das Objekt unserer relativen Erfahrung ist. Für uns Individuen kann es keine solche Erfahrung der Existenz im allgemeinen geben. Doch das ewige Sein ist allgemeine oder absolute Existenz, welche mit 'Werden' im Sinne eines Prozesses weder verwechselt noch gleichgesetzt werden kann. Brahman ist kein Prozess oder eine Ansammlung etlicher Besonderheiten und auch keine Vielfalt mehrerer Endlichkeiten. Keine angehäufte Summe von Beziehungen, wie groß diese auch sein mag, ergibt das Absolute. Eine Anhäufung von Endlichkeiten kann uns eine Riesenmenge von Endlichkeiten bescheren, aber nicht das Unendliche, - räumliche Unermesslichkeit oder Weite ist keine Unendlichkeit. Das Absolute transzendiert alles Endliche und schließt alles in sich ein. ES 'wird ' nicht, - ES 'ist '. 'Werden ' ist keine Vollkommenheit der Existenz, wohingegen vollständiges Sein die Fülle beinhaltet. Das Absolute wächst oder entwickelt sich nicht. ES ist kein Prozess, der sich über sich selbst ausdehnt. Wäre dies so, dann würde das Absolute in Raum, Zeit und Ursache verwickelt sein und aufhören, das Absolute zu sein. Das Absolute ist vollständige Einheit und kein System von mehren Wesensarten, die als Wirklich mittels Handlung und Gegenhandlung miteinander existieren. ES ist keine komplexe Masse von Beziehungen. Wenn das Absolute als ein System angesehen wird, dann müssen seine Teile entweder identisch mit ihm oder unterschiedlich von ihm sein. Wenn sie identisch sind, verlieren sie automatisch ihre Identität; sind sie verschieden, dann wird die Beziehung untereinander unverständlich. Das Absolute kann nur ein Sein ohne jegliche Art von Unterscheidungen sein. ES muss ungeteilte, ewige, gleichförmige Existenz sein, - "Eines allein ohne ein Zweites." Existenz ist das Universale Konzept, das nichts außerhalb von sich zulässt.

Existenz ist das, was beständig in allen Erkenntnisprozessen gegenwärtig ist. Alles wird als existent anerkannt, obwohl die Existenz eines Dinges durch die begrenzenden Faktoren, aus denen sich die Individualität dieses Dinges zusammensetzt, zur Eigenschaft wird. Ohne Existenz kann es keine Idee oder Erkenntnis, keine Handlung und keinen Wert, ja nicht einmal Leben geben. Im objektiven Universum der Namen und Formen gibt es ein beständiges Existenzprinzip, das allen Namen und Formen zugrunde liegt. Selbst wenn alles stirbt und verloren ist, kann die Existenz, die selbst jene Bedingung, in der nichts mehr besteht, in sich trägt, weder sterben noch verloren gehen. Da sich Existenz nicht verändern kann, gibt es für ES weder Tod noch Geburt. Existenz ist ewig. Die physische Form eines äußeren Objektes ist der Veränderung unterworfen, und diese Veränderung wird 'Prozess von Geburt und Tod' genannt. Für die Formen, Zustände, Bedingungen usw. gibt es eine Geburt und einen Tod, nicht aber für die Existenz. Existenz befähigt uns zur Erkenntnis, dass es Geburt und Tod, Wechsel und Veränderung und so weiter gibt, doch ohne Existenz kann nichts sein. Alles 'ist ' in diesem oder in jenem Zustand. Obwohl alles aufgelöst wird, wird die innewohnende Existenz nicht aufgelöst. Da Existenz die allgemeine Wirklichkeit von allem ist, muss ES Unendlich sein. Existenz ist Unteilbar und erklärt sich aus sich heraus. Existenz kann nicht näher bestimmt werden, da ES keine spezifischen Merkmale hat und niemals zu einem Objekt der Erkenntnis wird. ES ist die Wirklichkeit des Objektes, wie auch des Subjektes. Der Körper, die Lebensenergie, die Sinne, das Denkorgan, der Intellekt und selbst die Bedingungen all dieser objektiven Offenbarungen, sie alle begründen ihre Wirklichkeit auf dieser Höchsten Existenz. Das Reich des Erkennenden und des Erkannten und so weiter, das gesamte Universum in all seinen Aspekten und Zuständen gründet letztlich auf unvergänglicher Existenz. Das Universum ist eine Bedingung, ein Erfahrungszustand, und dieser Zustand kann nur eine Bedeutung haben, wenn er in der ewigen und unendlichen Existenz verwurzelt ist. Reine und vollkommene Existenz ist das Absolute und wird in den Upanishaden als Höchstes Brahman verehrt und verkündet.

Brahman als Bewusstsein und Intelligenz

Was ist nun die Natur dieser Absoluten Existenz? Das innerste Sein in uns, unsere eigene Existenz wird dieses Problem lösen. Wir werden herausfinden, dass wir keinen Unterschied zwischen unserem Sein und unserem Bewusstsein machen können. Sich das Sein als wirklich und trotzdem als verschieden vom Bewusstsein zu denken, scheint unmöglich zu sein. So wenig wir das Sein verleugnen können, so wenig können wir das Bewusstsein verleugnen. Wir können die Objekte und Zustände des Bewusstseins verleugnen, aber niemals das Bewusstsein selbst. Bevor wir überhaupt richtig zu denken anfangen, um dies zu versuchen, wird ES seine Existenz behaupten. Bewusstsein ist die positivste aller Tatsachen, der Zeitpunkt aller Erfahrungen. ES transzendiert alle Begrenzungen des Raumes, der Zeit und der Ursache. Bewusstsein ist niemals begrenzt, denn das Bewusstsein von der Tatsache, begrenzt zu sein, ist bereits Beweis genug für Seine Transzendente Unbegrenztheit.

Dieses universale Bewusstsein ist nicht mit dem individuellen Ich-Bewusstsein zu verwechseln. Vielmehr ist ES Reines Bewusstsein. Das Ich-Bewusstsein benötigt in einer bestimmten Weise eine Veränderung, wodurch es lediglich eine Veränderung im 'Werden' und kein 'Sein' in ursprünglicher Fülle ist. Bewusstsein im Sinne von Wirklichkeit besagt nicht, dass etwas außerhalb Seiner Selbst als Objekt bestehen muss. Dies ist nur im Fall von empirischer Erkenntnis notwendig, wo das Bewusstsein ein Objekt benötigt. In der Höchsten Bedingung sind die Existenz und der Inhalt des Bewusstseins ein und dasselbe. Das Absolute kennt sich ohne irgendeinen Erkenntnisprozess. Bewusstsein ist Absolute Intelligenz und unbegrenzte Selbst-Erleuchtung. Sogar in allen Zuständen wie Wach-, Traum-, Tiefschlaf- und Ohnmachtszustand und so weiter verweilt das Selbst als die unentbehrliche und unbestreitbare Unmittelbarkeit des Bewusstseins, das heißt als Zeuge aller Zustände. Unberührt und Unverändert verharrt ES in allen Erfahrungszuständen als das ewige Prinzip in vollster Reinheit. Letztendliche Existenz ist identisch mit unendlichem Bewusstsein und nicht mit individuellem Bewusstsein. Das Wirkliche ist unpersönlich und das Individuelle ist persönlich.

"Brahman ist Bewusstsein."
-Ait. Upanishad, III.3.
"Purusha ist SELBST-leuchtend."
-Brih. Upanishad, IV.3.9,14.
"Das Selbst allein ist Sein (eigenes) Licht."
-Brih. Upanishad, IV. 3.6.
"Durch was kann sich jemand seiner selbst bewusst sein, durch DAS allein sich jemand allem bewusst sein kann? Durch was kann man den Kenner erkennen?"
-Brih. Upanishad, II.4.14

Erkenntnis ist nicht die Beifügung, sondern die wirkliche Substanz der Wirklichkeit. Sie ist die Essenz der Existenz. Aus diesem Grunde ist die Wirklichkeit als ein Objekt der Erkenntnis nicht erkennbar. ES offenbart sich als das erste Prinzip in allen Gedanken und Handlungen. "DAS, was mit deinem Prana (Lebensatem) einatmet, ist dein SELBST, das in allen Dingen ist. DAS, was mit deinem Apana* ausatmet, mit deinem Vyana*ringsherum atmet und mit deinem Udana* nach oben atmet, ist dein SELBST, das in allen Dingen ist."

(* andere Bez. für Lebensatem).

Yajnavalkya erklärt mit der Sicherheit eines Wahrheit-Sehers: "Du kannst den Seher des Sehens nicht sehen. Du kannst den Hörer des Hörens nicht hören. Du kannst den Denker des Denkens nicht denken. Du kannst den Versteher des Verstehens nicht verstehen. ER ist dein Selbst, das in allen Dingen ist."

Das erkennende Subjekt ist die Essenz vom Sein des Selbst und deshalb ist ES kein Objekt der Erkenntnis. Bewusstsein kann sich keines Bewusstseins bewusst sein, sowenig sich jemand auf die eigenen Schultern steigen kann. Ewiges Bewusstsein ist Sein in Sich Selbst.

"In Wahrheit, O Gargi, sieht allein dieses unvergängliche Eine, ohne gesehen zu werden; ES hört, ohne gehört zu werden; ES denkt, ohne gedacht zu werden; ES versteht, ohne verstanden zu werden. Es gibt keinen anderen Seher als DAS, keinen anderen Hörer als DAS, keinen anderen Denker als DAS, keinen anderen Verständigen als DAS. In diesem unvergänglichen Einen, O Gargi, ist der Raum wie 'Kette und Schuss'" eingewoben.
-Brih. Upanishad, III.8.11.

Des weiteren wird erklärt, dass, vergleichbar mit dem Meer als Zentrum aller Gewässer, Atman als Auge das Zentrum aller Formen, als Ohr das Zentrum aller Klänge, als Nase das Zentrum aller Gerüche und so weiter ist. Die eine zentrale Handlung dieses Selbst-Bewusstseins wird häufig in Bezug zu den wahrnehmenden Unterschieden als Auge, Ohr usw. bezeichnet. Wenn das Auge auf den Raum gerichtet wird, ist es das Bewusstsein des Wirklichen, das im Auge leuchtet, das Auge selbst ist lediglich ein sekundäres unempfindliches Instrument. Ebenso ist es mit den anderen Sinnesfunktionen. Selbst das Denken und Verstehen sind bloße Namen für die Widerspiegelung des Wahrheits-Bewusstseins in den unempfindlichen psychologischen Organen. Sprache und Verstand kehren (von ihrer Erkenntnisreise nach außen) erstaunt zurück, unfähig ES zu erreichen. Es ist der Atman, der durch das Denkorgan leuchtet und die Freuden und Wonnen darin wahrnimmt. Die Intensität des Bewusstseins wird im Verhältnis zu der reflektierenden Fähigkeit der inneren wahrnehmenden Instrumente verspürt. Jegliche Erkenntnis ist eine Reflexion des Selbst-Seienden Wirklichkeits-Bewusstseins, ein Schatten der Brahman-Intelligenz. Selbst ein Genius, bewandert in allen möglichen Wissensbereichen und der Kunst, kann nur den Anschein der absoluten Weisheitsmasse haben, die durch seinen Intellekt, der wiederum nur ein schwacher Ersatz für das wahre Wissen ist, reflektiert wird. Auch die beste Inspiration des größten Poeten ist nur eine Reflexion der Brahman-Erkenntnis. Es gibt keine Intelligenz, weder im Himmel noch auf Erden, die dem Vergleich mit der Intelligenz des Absoluten in irgendeiner Weise standhalten könnte, da alle unterschiedlichen Wesen lediglich einen Intelligenzanteil besitzen und niemals das Brahman-Bewusstsein erfahren können, solange sie als Individuen vom Ganzen getrennt sind. Das Denkorgan, der Intellekt und die Sinne sind daher nicht intelligent; es ist Brahman, der die Intelligenz und das Licht der Lichter ist.

Dieses erkennende Subjekt ist Unfassbar, Unzerstörbar, Unverhaftet, Ungebunden, Unveränderlich, Unberührt. ES befindet sich zu allem, was objektiv ist, in Opposition, wie Licht zur Dunkelheit. ES entschlüpft dem Zugriff dessen, der im objektiven Bewusstsein gefangen ist. Die gesamte Welt ist objektiv (mit sich) beschäftigt, weshalb Brahman der Welt unerkannt bleibt. Wir sind uns immer etwas anderem als dem Selbst bewusst, sowohl im Wach-, als auch im Traumbewusstsein. Nur im Tiefschlaf geschieht es, dass wir praktisch Eins mit dem Absoluten werden. Doch die Anwesenheit der Unwissenheit, - dem Lagerhaus der potentiell objektiven Kräfte, das in einem unmanifestierten Zustand existiert -, verhindert die Erfahrung Brahmans. Diese unmanifestierte träge Bedingung ist nicht die Wirklichkeit. Wirklichkeit ist dynamisches Bewusstsein, das gleichwohl der höchste Ruhezustand ist. ES ist der unvorstellbare vierte Zustand, der die drei anderen Zustände ( zum Beispiel Wachen, Träumen, Tiefschlafen und so weiter) in sich einschließt und transzendiert. Das Wirkliche 'sieht ' nicht und 'kennt ' nichts; ES sieht und kennt nur sich Selbst:

"ES, der Seher und Kenner, erfährt keine Unterbrechung im Sehen und Erkennen, da ES unzerstörbar ist, - es gibt nichts Zweites, das sich von IHM unterscheidet, das ES sehen und erkennen könnte." "Gerade wie ein Klumpen Salz innen oder außen nicht unterschieden werden kann, sondern gänzlich aus derselben geschmacklichen Essenz besteht, so hat dieses Selbst weder innen noch außen, sondern besteht durchweg nur aus Bewusstseins-Masse"  
-Brih. Upanishad, IV.5.13.
"Gerade wie ein ins Wasser geworfener Salzklumpen sich im Wasser auflösen und außer dem Salzgeschmack nichts mehr von ihm übrigbleiben würde, so ist wahrlich dieses Große Sein Unendlich, Endlos, eine Einzige Bewusstseins-Masse"  
-Brih. Upanishad, II.4.12.

DAS ist der Ozean der Weisheit und des Lichtes, - alles in Einem.

"Da leuchtet weder Sonne noch Mond, auch keine Sterne, keine Blitze und kein Feuer; sie alle leihen sich ihr Licht von IHM, der alleine leuchtet; die ganze Welt erstrahlt in Seinem herrlichen Licht".
-Katha Upanishad, V.15.
Derjenige, der dieses Bewusstsein hat, lebt im Ewigen Sonnenschein, und es ist immer Tag für ihn. Für ihn gibt es keinen Sonnenuntergang. ATMAN wird mit einer Brücke verglichen, die die Welten miteinander verbindet. "Diese Brücke überquerend, wird jemand, der blind ist, sehend; wer verwundet ist, geheilt; wer krank ist, gesund. Diese Brücke überquerend, erscheint selbst die Nacht als heller Tag, denn der BRAHMAN-ZUSTAND ist ewig leuchtend".
-Chh. Upanishad, VIII.4.2.

In der Matraiyani Upanishad finden wir die Erklärung, dass derjenige, der die Dunkelheit durchdrungen hat, DAS erreicht, was wie ein Feuerrad leuchtet; Brahman, der Allmächtige, strahlend wie die Sonne; DAS, was in der Sonne und dem Mond, im Feuer und im Blitz aufleuchtet, - ES zu sehen, heißt, Unsterblich zu werden (VI. 24). Dieses Wirkliche ist das Absolute Erkennende Subjekt, weshalb "ES nicht das Objekt der Verehrung sein kann"(Kena Upanishad, I.4.).Der innere Erkenntnis-Mechanismus ist einschließlich der Sinne ein träges Objekt, welches durch das Subjekt, - das Brahman-Bewusstsein - , erleuchtet wird.

"Alles, was dieses Herz und dieser Verstand, was Bewusstsein, Herrschaft, Unterscheidung, Intelligenz, Wissen, Wahrnehmung, Standhaftigkeit, Gedanke, Gedanken-Kontrolle, Verzagtheit, Erinnerung, Wille, Bestimmung, Leben, Wunsch, Anhaftung usw. sind, - all diese Dinge sind bloße Namen des Reinen Bewusstseins. All diese Dinge werden durch Bewusstsein gelenkt und alles ist im Bewusstsein verankert; die Welt hat Bewusstsein als ihren Führer. Bewusstsein ist der Grundstock (für alles). Bewusstsein ist Brahman"
-Ait.Upanishad, III.2.,3.
"Wer immer erkennt, 'Ich bin das Absolute', wird dies Alles"
-Brih. Upanishad, I.4.10

ES ist die Unendlichkeit der äußersten Erkenntnis. ES kennt sich selbst als SELBST-IDENTISCH.

"Es gibt niemanden, der ES kennt. ES ist das GROSSE ANFÄNGLICHE SEIN"
-Svet. Upanushad, III.19.

ES ist über-geistige Bewusstheit, welche die Essenz der Existenz bildet. ES ist Bewusstsein ohne Gedanke. ES ist 'Param Vijnanat', das heißt 'über der relativen Erkenntnis befindlich '.

Das Selbst ist reines Bewusstsein, wie es allen Bewusstseinsveränderungen zugrunde liegt, die in der Bewusstseinsform äußerer Bedingungen oder Objekte arbeitet. Das menschliche Bewusstsein zeichnet sich durch Objektivität aus. Es ist eher Erkenntnis oder Wahrnehmung als einfaches, unverfälschtes Bewusstsein. Erkenntnis und Wahrnehmung sind die Erkenntnisprozesse des Denkorganes und der Sinne. Im Wachzustand des einfachen Bewusstseins empfangen die verschiedenen Sinne unterschiedliche Erkenntnisformen, wobei die Arbeitsweise und Erkenntnisfähigkeit eines Sinnesorgans ganz verschieden von - und ohne Verbindung zu - den anderen Sinnesorganen ist. So kann zum Beispiel das Auge nur Formen erkennen und das Ohr nur Klänge hören. Erkenntnis unterscheidet sich hinsichtlich der verschiedenen Sinne. Doch selbst wenn diese Sinneswahrnehmungen völlig voneinander abgeschnitten sind, ist die Person, welche diese Sinnes-Wahrnehmung erfährt, ein und dieselbe. Die Person ist der Zusammenhalt aller Sinneswahrnehmungen, die untereinander keine Beziehungen haben. Ein und dieselbe Person erfährt Formen, Klänge, Berührungen, Geschmäcker, Gerüche und so weiter und fühlt: "ICH bin der Seher, der Hörer" und so weiter; fühlt aber nicht, dass zum Beispiel der Seher sich vom Hörer unterscheidet. Der Letztendliche Kenner muss daher ein Unteilbares, Absolutes Ganzes Bewusstsein sein. Wäre da nur die leichteste Unterscheidung in der zusammensetzenden Essenz des Kenners, - vorausgesetzt, der Kenner besteht aus Teilen -, dann würde ein zusammenfließendes Erkennen niemals möglich sein. Wäre eine Teilung im Kenner vorhanden, was wäre die Beziehung zwischen den Teilen? Wenn ein Teil vom anderen Teil abweicht, was existiert dann zwischen den beiden Teilen? Die Frage kann nicht beantwortet werden, da Erkenntnis keinen Raum in sich selbst zulässt. Erkenntnis geht der Idee von Raum, Zeit und Kausalität voraus. Wenn die Teile, von denen gesagt wird, dass sie das Bewusstsein oder den Kenner bilden, durch nichts anderes als den Kenner unterschieden werden können, dann ist der Kenner nicht länger eine Zusammensetzung von Teilen, sondern ein Ungeteiltes Bewusstsein, das absolut identisch mit Sich Selbst ist. Die Natur des Kenners muss Erkenntnis sein. Wenn nicht, was ist sie sonst? Die fundamentalste Erfahrung ist reines und einfaches Bewusstsein, frei von den sich selbst wider­spre­chenden Unterteilungen und Fluktuationen der Gedanken. Niemand kann etwas Größeres oder etwas Gleichwertiges zum Bewusstsein, das die letztendliche Grundlage aller Erfahrungen im Leben ist, erfahren.

Das Denkorgan kann auch nicht der Kenner der Sinneswahrnehmungen sein, obwohl es ohne die Hilfe seitens der Sinne dazu fähig ist, zu erkennen und zu koordinieren, zu arrangieren und systematisch die Sinneswahrnehmungen zusammenzufügen. Gedanken unterscheiden sich an verschiedenen Plätzen, zu bestimmten Zeiten und unter den jeweiligen Bedingungen, so dass es einen anderen zusammenführenden Handelnden mit geistiger Erkenntniskraft geben muss. Ansonsten könnte eine Person nicht erkennen, dass sie ein und dasselbe Individuum ist, das die verschiedenen Gedankenarten erfährt. Selbst 'Erinnerung' wäre nicht möglich, außer für ein nicht-relatives Bewusstsein, das die Gedanken transzendiert.

Geistige Erkenntnis und sinnliche Wahrnehmung sind ihrer Natur gemäß gegensätzlich. Daher zeigt die Möglichkeit und die Erfahrung der Vereinten Vollständigkeit eines Selbst-identischen, Absolut Unmittelbaren und Direkten Bewusstseins, dass das wahre Selbst in Seiner Essenz Reines Bewusstsein ist, welches durch die revoltierenden Handlungen des Denkorgans und der Sinne nicht berührt wird. Die innewohnende Natur des Kenners oder des Selbst muss transzendentales Bewusstsein sein, denn am Beispiel des Tiefschlafes kann festgestellt werden, dass, - wenn der Körper, der Lebensatem, die Sinne, das Denkorgan, der Intellekt, das Ego, das Unterbewusstsein und all das, was ein Individuum auszeichnet, (im Tiefschlaf) ausgeschaltet ist und dadurch dessen Wichtigkeit als Existenz (im Wachzustand) verliert - , dass dann die Person trotzdem noch existiert, was anhand der Erfahrung der erwachten Person als 'mit großer Wahrscheinlichkeit mit der vorher schlafenden Person identisch zu sein', überprüft werden kann. Die Existenz der innewohnenden Person, - das Selbst - , kann in der Bedingung des Tiefschlafes als eine 'Bewusstheit vom Nichts' bezeichnet werden, wobei eine 'Bewusstheit vom Nichts' bloße Bewusstheit bedeutet, da 'Nichts' als solches keine Bedeutung hat. Weiterhin wird die Existenz der Selbst-Erfahrung durch das unterschwellige Erringen der Existenz von sich selbst (als Person) im Tiefschlaf erhärtet. Da Erinnerung ohne vorherige Erfahrung nicht möglich ist, und da Erfahrung niemals ohne Bewusstsein möglich ist, müssen wir daraus schließen, dass das Selbst im Tiefschlaf als reines Bewusstsein existiert. Dieses Bewusstsein existiert im Wachzustand als die unveränderliche Basis des wechselhaften Denkorganes und der Sinne. Im Traumzustand existiert ES als der Vermittler der geistigen Funktionen. Die Objekte im Wach- und Traumzustand unterscheiden sich voneinander, doch das Bewusstsein von den Objekten bleibt dasselbe, - ES verändert sich nicht im Verhältnis zu den Objekten. Der einzige Unterschied zwischen dem Wach- und dem Traumzustand ist der, dass die Wirkung der Denkfunktion in der Wach-Erfahrung von den Sinnen unterstützt wird, während in der Traum-Erfahrung nur das Denkorgan arbeitet. Das Bewusstsein jedoch bleibt in beiden Zuständen dasselbe. Da dieses Bewusstsein erwiesenermaßen auch im Tiefschlaf-Zustand existiert, ist es offenkundig, dass dieses eine Bewusstsein, ohne die geringste Veränderung in sich selbst, in allen Erfahrungszuständen andauert, ohne einer Vergangenheit oder Zukunft ausgesetzt zu sein. ES unterscheidet sich von keinem anderen Bewusstsein noch von Sich Selbst, jetzt und später, hier und dort, in diesem oder in jenem Zustand, wie dies allgemein ja für Objekte und geistige Zustände zutrifft. Bewusstsein ist immer Eines allein und stets einzigartig. Wir können nicht von zweierlei Bewusstsein' sprechen, von denen wir etwas empfangen, obwohl es zwei oder mehr geistige Zustände geben mag. Bewusstsein ist daher ewig. Metaphysisch betrachtet, muss alles, was ewig ist, ohne jede Einschränkung auch Unendlich sein, da Begrenzung ebenfalls etwas ist, das vom Bewusstsein erkannt und folglich auch transzendiert wird. Das Selbst ist Absolutes Bewusstsein, Brahman oder Bhuma. Die Unwissenheit, die allgemein im Tiefschlaf erfahren wird, kann keine tatsächliche Existenz sein, denn wäre dies so, dann würde sie ein Gegenspieler zum Bewusstsein sein, wodurch Bewusstsein wiederum begrenzt und zerstörbar würde. Die Unlogik und Unmöglichkeit der Existenz von Unwissenheit annulliert ihre (scheinbare) Bedeutung und bekräftigt die Existenz des Absoluten als Alleiniges Bewusstsein, das nicht eine nackte, merkmalslose Transparenz ist, sondern das gesamte Universum der Objekte umfasst. Ein jeder erfährt als sein zugrunde liegendes Sein oder Selbst nicht Unwissenheit, sondern Bewusstsein. Das Selbst ist deshalb in dem Sinne verschieden von Unwissenheit, als Bewusstsein nicht Unwissenheit ist, was aber nicht bedeutet, dass das Selbst dadurch Zeuge einer objektiven Unwissenheit ist, die ebenfalls Existenz ist. Das Selbst stirbt nicht, noch ist ES geboren und ES unterliegt auch keiner Veränderung. Gäbe es diese Veränderungen, müssten sie von einem anderen Bewusstsein erfahren werden, dessen Einspruch zu einem unendlichen Rechtsanspruch führen würde.

Das letztendlich erfahrende Bewusstsein ist das Selbst. Dieses Absolute Selbst ist Selbst-Erleuchtung, Nicht-Dualität, Unabhängigkeit, Bewusstsein, das Alleinige Sein.

Brahman als Wonne oder Glückseligkeit

Absolutes Sein ist die Höchste Vollkommenheit. Vollkommenheit ist Wonne. Das Selbst ist der Sitz Absoluter Liebe, ohne irgendein Objekt außerhalb von Sich Selbst. ES ist Wonne ohne Vergegenständlichung, denn Brahman-Wonne wird nicht durch den Kontakt von Subjekt mit Objekt erreicht. Liebe und Wonne sind hier (reine) Existenz. DAS, was IST, ist die Wonne des Bewusstseins, welche Existenz ist. Das Höchste Ziel aller Bemühungen ist die Befreiung von der gegenwärtigen Bedingung des begrenzten Lebens und das Erreichen von "Bhuma, das Wonne ist ".

"Das Große Unendliche allein ist Wonne, wohingegen es in dem kleinen Endlichen keine Wonne geben kann. Wo es weder Sehen noch Hören oder Erkennen von irgend etwas Zweitem gibt, - das ist das Unendliche" -Chh. Upanishad, VII.23.24.

Absolute Existenz ist Absolute Erkenntnis und ebenso Absolute Wonne. Das zu erfahrende Bewusstsein von Wonne hängt vom Wachstum und der Ausdehnung ab, die wir im Bewussten Sein unseres Selbst verspüren. 'Sat-Chit-Ananda' deutet nicht auf eine dreifältige Existenz hin, sondern ist Absolute Selbst-Identität. Die Welt erscheint wirklich, intelligent und wonnevoll, da sie sich selbst auf dem Hintergrund von etwas projiziert, das essentiell 'Wirklichkeit-Intelligenz-Wonne' ist.

"Wahrlich, DAS ist die Essenz. Nur durch den Erhalt dieser Essenz wird jemand mit Wonne erfüllt. Ansonsten, - wer würde atmen und wer würde leben, gäbe es keine Wonne in der (räumlichen) Existenz! Wahrlich, diese Essenz ist die Quelle der Wonne". -Taitt. Upanishad, II.7.

Diese Essenz ist verliehene Wonne und Furchtlosigkeit, doch "würde jemand den geringsten Unterschied in ihr herstellen, müsste er sich fürchten". "Dieses Sein (Brahman) ist die Höchste Wonne." -Brih. Upanishad, IV.3.32

Die Mundaka Upanishad nennt die Wirklichkeit "wonnevolle Unsterblichkeit". Gemäß der Taittiriya Upanishad ist dasjenige die Wirklichkeit, "dessen Selbst die Wahrheit, die Wonne des Lebens, die Freude des Verstandes, die Fülle des Friedens und die Unsterblichkeit ist." Die wiederholten Verlautbarungen des Weisen Yajnavalkya, - "was immer anders ist als DAS, ist verkehrt", "derjenige, der ohne die Erkenntnis dieses Unvergänglichen dahinscheidet, ist beklagenswert", - betonen die absolute Hoheit der Wonne Brahmans, zu der im Vergleich selbst die höchsten Himmel und die Wohnstätte des Schöpfers nur (Orte der) Dunkelheit und Sorgen sind. Es wird gesagt, dass die natürlichen Erscheinungen von Hunger und Durst, Schmerz und Illusion, Alter und Tod durch Das Höchste Sein, das über allem Bösen und Sündigen ist, überschritten wird. Brahman ist nicht 'wonnevoll', sondern 'Wonne', nicht 'bewusst', sondern 'Bewusstsein', nicht 'existent', sondern 'Existenz'. DAS nimmt weder zu noch ab; DAS ist der Ozean der Vollkommenheit, ohne Ebbe oder Flut und angefüllt bis zum äußersten Rand Seines Seins, nichts hinzufügend und auch nichts abgebend. DAS ist die wirkliche Natur des Selbst, in dem man vom 'Etwas-Bewusstsein' ins 'ALL-Bewusstsein' aufsteigt, wo der Erkenner und das Erkannte, der sich Erfreuende und das Erfreute eins sind, wo man über alle Wünsche hinausgehoben wird und nichts außerhalb sieht. Es wird gesagt, dass das Selbst in fester Umarmung mit dem Sein, dessen Essenz die Erkenntnis ist, nichts erkennt, weder außen noch innen, da dies das wahre eine ist, in dem allein das Selbst der Wunsch ist, der alle Wünsche und Sorgen in sich auflöst. Das ist der Höhepunkt der Wonne und der Weisheit, der auf einem geringen Anteil dessen beruht, DAS das gesamte Universum erhält. "Wer sich der Wonne Brahmans bewusst ist, fürchtet sich vor nichts." Wer Ruhe findet in DEM, das unsichtbar, körperlos, unausdrückbar und unergründlich ist, hat die Furchtlosigkeit erreicht." Denn dieser Atman ist Stille und Frieden, - "Shantoyamatma".

Von der scheinbar dreifachen Natur der WIRKLICHKEIT wird behauptet, dass sie in Wahrheit einfach ist. "DAS, was Freude ist, ist dasselbe wie Sein, welches Leben ist" (Chh.Upanishad, IV.10.5.). Nichtexistenz ist die Existenz der Abwesenheit von Existenz. Existenz ist die Grundlage aller positiven und negativen Dinge. Existenz ist ein Wert, der immer durch ein bewusstes Sein eingeschätzt wird. Obwohl Existenz 'in Sich Selbst ' kein (eigener) Wert ist, ist SIE dies in ihren 'wahrgenommenen' objektiven Phasen. Die Abwesenheit von Bewusstsein annulliert jeden Wert, einschließlich der Existenz. Wahrnehmung und andere Wege der Erkenntnis sind möglich aufgrund der Intelligenz, die dem Mechanismus des einfachen Bewusstseins zugrunde liegt. Intelligenz oder Bewusstsein ist nicht-objektiv und Objektivität ist somit eine Selbst-Begrenzung, hervorgerufen durch eine Veränderung im Erkenntnis-Prozess. Bewusstsein muss daher unbegrenzt und unendlich sein. "Das Unendliche ist". "Das UNENDLICHE ist Entzücken. Alle Wesen sind entzückt, da sie wissen, dass sie existieren"

Das Sein der Wirklichkeit besteht in Erfahrung, - unwidersprochen durch Transzendenz und ungehemmt von Veränderung. Alle Erscheinungen verschmelzen in diesem Einen Ganzen und verschwinden in IHM. Diese Wirklichkeits-Erfahrung ist Eine allein, ohne jeden Zusatz und wahr in sich selbst; über dem Denken und über jedem Teilaspekt des Seins, vielmehr alles einschließend, so dass nichts vollständig sein kann, ohne im wirklich Realen, - dem Absoluten - , eingetaucht zu sein. Dieses Sein kann nur Eins sein, da Erfahrung immer etwas Ganzes ist und da Unzufriedenheit stets die Wirkung eines Glaubens in unabhängige Mehrheiten und äußere Beziehungen ist, die sich endlos gegenseitig widersprechen. Das Absolute wird, unabhängig von den Millionen von Wegen sich IHM zu nähern, als ein und dieselbe Unbegrenzbare Fülle erfahren. Das Absolute handelt nicht, da Handlungen ohne das Ich-Bewusstsein, das zu einer Diskrepanz in der Vollkommenheit des Absoluten führen würde, unmöglich sind. Denken und Sprechen sind gleichermaßen unlogische Vorstellungen in einem Zustand des Absoluten. Es gibt keinen Vergleich, keine passende Beschreibung und keine vernünftige Erklärung, welche die Natur des Absoluten bestimmen könnte. Das Wirkliche ist über-rational. ES wird 'erfahren ' und nicht (bloß) 'verstanden '. ES ist die intensivste Tatsache, nichts ist wahrer als das Absolute. Alles andere als DAS ist eine Null. ES ist raum- und zeitlos, Unteilbar und Unzerstörbar. ES ist sozusagen Etwas, in dem die gesamte Existenz verloren zu gehen scheint, aber ES ist DAS, in dem alles in der härtesten Wirklichkeitsform gefunden wird. Wenn das Absolute als I bezeichnet werden kann, dann ist alles andere nichts als Tod. ES ist selbst über dem Höchsten Intellekt, über >GOTT< angesiedelt. ES ist nicht GOTT, vielmehr ist ES die ESSENZ von GOTT, - die HÖCHSTE INTUITION. ES ist das ALLGEMEINE UNPERSÖNLICHE, über jeglicher Unterscheidung. ES ist das GROSSE UNBEWEGLICHE, durch das alles bewegt wird. "Alle Dinge existieren um des UNENDLICHEN SELBST' willen." "Wenn wir sie nicht als solche (relativen Dinge) erachteten, würden sie uns entschwinden." Wir lieben die Dinge, da wir das UNENDLICHE, das wir selbst sind, lieben. In jeder Handlung geistiger Liebe ruft das UNENDLICHE nach dem UNENDLICHEN, das ausschließlich in Sich und für Sich Selbst ist. Wir lieben nichts um seinetwillen; wir lieben alles um des SELBST' willen. Dieses SELBST ist nicht irgend etwas, das wir kennen. ES ist nicht einmal das Bewußtsein, wie wir es verstehen, denn Bewußtsein im einfachen Sinne ist ein fließendes Phänomen entsprechend dem Eintritt der WIRKLICHKEIT in die Elemente, die die Formen hervorrufen. All das existiert in der unterschiedslosen WIRKLICHKEIT. "So ist wahrhaftig die UNSTERBLICHKEIT", sagte YAJNAVALKYA.

Daß das SELBST von Natur aus ABSOLUTE WONNE ist, beweist die Tatsache, daß ES Ewiges, Selbst-leuchtendes BEWUSSTSEIN ist. Es kann im BEWUSSTSEIN keine Unvollständigkeit geben. Außerdem ist es selbstverständlich, daß ES frei ist von allen Wünschen, da ES absolut ist und somit alles in sich einschließt. Leid ist die Wirkung aus dem Nichtbesitz von etwas, das gewünscht wird oder aus dem Besitz von etwas, das nicht gewünscht wird. Beides trifft für das ABSOLUTE nicht zu, da ES allein ist. Leid ist folglich im ABSOLUTEN unmöglich. Da im ABSOLUTENweder Hitze noch Kälte, Hunger oder Durst, weder Gram, Täuschung, Unwissenheit, Leidenschaft, Krankheit, Niedergang oder Tod vorhanden sind, kann durch sie auch kein Leid entstehen. Die Abwesenheit von Beziehungen mit objektiver Existenz, - was den Merkmalen von 'ASANGATA' (Nicht-Anhaftung) und 'KEVALATA' (Absolutheit) entspricht -, zeigt, daß das ABSOLUTE vollständig frei von Leid und Kummer ist. Die psychologischen, physischen und sonstigen schweren Sorgen finden hinsichtlich ihres Wunsches nach äußerlicher oder innerlicher Unterscheidung im ABSOLUTEN keinen Platz. Leid ist der Zustand, in dem sich ein Individuum, unter bestimmten gegebenen Umständen, durch eine besondere Erfahrung im Umgang mit einem Objekt oder einer Bedingung befindet. Das ABSOLUTE ist jedoch weder eine Bedingung unter vielen Bedingungen, noch eine Ebene unter vielen Ebenen, geschweige denn ein Individuum. Das ABSOLUTE erfährt keine Umstände oder Umgebungen. Seine ERFAHRUNG ist beziehungslos, weshalb es nichts derartiges wie beziehungsloses Leid gibt, da Leid eine objektive Erfahrung und deshalb relativ ist. Kontakt ist die Mutter allen Leides. Das ABSOLUTE hat keinerlei Kontakt (zu irgend etwas Zweitem) und kennt folglich auch kein Leid.

Weiterhin zeigt die allgemeine Erfahrung, daß GLÜCKSELIGKEIT eine TATSACHE im Leben ist. Sie ist der Höchste Wert im Leben. Es kann keine andere Bedeutung in den Handlungen des Lebens geben, als den Versuch, auf diese oder andere Weise GLÜCKSELIGKEIT zu erlangen, - was auch immer die Quantität oder Qualität der abgeleiteten Glückseligkeit sein mag. Tatsächlich gibt es in der GLÜCKSELIGKEIT keine Unterschiede, und wenn trotzdem eine Abstufung empfunden wird, beruht dies auf den Abstufungen und Unterschieden, die in den Mitteln gegenwärtig sind, die zum Zweck des Glückseligkeits-Erwerbes benötigt werden, nicht aber in irgendwelchen Unterschieden innerhalb der GLÜCKSELIGKEIT Selbst. Das Licht und die Hitze von Feuer unterscheiden sich den unterschiedlichen (Brenn-) Mitteln gemäß, durch die das Feuer brennt. Glückseligkeit in dieser Welt wird, wenn auch nicht immer als allgemein das Ergebnis des Kon­taktes des Denkorganes oder der Sinne mit bestimmten, wünschenswerten Objekten oder Zuständen erfahren. Kein Objekt oder Zustand kann tatsächlich in sich selbst wünschenswert sein, - denn wäre dies der Fall, dann würde ein und dasselbe Ding in jedem Wesen dieselbe Art von Liebe hervorrufen. Dies trifft aber keineswegs zu. Ein und dasselbe Ding kann Liebe oder Haß in unterschiedlichen Wesen erzeugen. Ein Mensch kann zur gleichen Zeit sowohl der Freund von jemandem als auch der Feind von jemand anderem sein. Man kann Würmer beobachten, die selbst in beißend-stinkenden und giftigen (anstatt in süßen) Früchten schwelgen. Ein und dasselbe Ding kann einer Person unter verschiedenen Bedingungen in unterschiedlicher Art und Weise erscheinen. Die Ansicht, daß irgend etwas aus sich selbst heraus erfreulich ist, stimmt nicht. Doch was ist dann Glückseligkeit und wo ist Glückseligkeit?

Wenn Glückseligkeit allgemein durch den Kontakt des Subjektes mit dem Objekt erfahren wird, und wenn Glückseligkeit nicht die Natur des Objektes selbst sein kann, dann muß sie entweder die Natur des Subjektes oder die des Kontaktprozesses selbst sein. Der Kontaktprozeß als solcher ist nicht selbst-existent, sondern besteht nur als eine Gedankenbewegung, die durch das Subjekt der Erkenntnis selbst ausgelöst wird, was zu der Annahme berechtigt, daß GLÜCKSELIGKEIT allein zum Subjekt gehört. Doch, warum ist dann überhaupt Kontakt notwendig, um vorhandene GLÜCKSELIGKEIT im Subjekt aufsteigen zu lassen? Die Wahrheit ist, daß das Subjekt, wenn es sich ein Objekt der Liebe vorstellt oder (mit physischen Augen) anschaut und solchermaßen mit ihm in Kontakt kommt, sich eigentlich die Form vorstellt, anschaut und erfährt, die durch den Ausdruck des eigenen Wunsches, der das Objekt der Wahrnehmung oder der Erkenntnis durchdringt, Gestalt annimmt. Es ist der Wunsch des Subjektes, der im Objekt leuchtet und dieses anziehend werden läßt. Die Schönheit (des Objektes) ist im Betrachter verankert. Wenn das Subjekt das wünschenswerte Objekt berührt, dann erfreut sich das Subjekt seiner eigenen Wünsche und identifiziert sich mit diesen Wünschen, was konsequenterweise zu einem vorübergehenden Stillstand der Wünsche führt, solange sich diese in Übereinstimmung mit dem Gefühl der Befriedigung des Subjektes und dessen Vorstellung, das Objekt besessen zu haben, befinden. Da im Subjekt bereits BEWUSSTSEIN vorhanden ist, stellt sich vorübergehend das Gefühl ein, keine Wünsche mehr zu haben und mit dem objektivierenden Gedankenprozeß, - das Objekt (durch dessen Besitz) zu kennen -, identisch zu sein. Sobald die Gedanken im subjektiven Bewußtsein ruhen, ist das Subjekt unter Ausschluß von allem, - selbst der Wünsche -, einfach nur seiner selbst bewußt. Da die Wünsche in diesem Stadium jedoch nicht erlöschen, sondern lediglich zurückgehalten worden sind, handelt es sich hier nur um einen blitzartigen Prozeß in Form einer momentanen Erfahrung von extrem kurzer Dauer. Wenn man sich eines Wunschobjektes erfreut, entsteht ein leuchtendes Gefühl der Unabhängigkeit oder der Freiheit von Äußerlichkeiten, da durch den Erwerb des Objektes das leidvolle Gefühl der Abhängigkeit von demselben beseitigt ist. Wenn ein Subjekt auf irgendein Objekt schaut, richtet sich der Blick nicht wirklich auf das 'Objekt', sondern auf die 'Vorstellung', die das Subjekt vom Objekt hat. Solange ein Subjekt Interesse zeigt, ist ein Objekt nicht wirklich ein Objekt, sondern eine Bewegung, die das erkennende BEWUSSTSEIN in seiner unteilbaren Natur unternommen hat. Da diese Bewegung untrennbar vom BEWUSSTSEIN des Subjektes ist, handelt es sich, wenn die Form des Objektes als korrekte wechselseitige Erfüllung seiner Wünsche vor ihm steht, um das meist Geliebte, - das als das eigene SELBST geliebte -, oder aber, wenn es sich um die entgegengesetzte Form handelt, um das meist Gehaßte. Hieraus läßt sich trefflich die Vorliebe für bestimmte Objekt ableiten. Wie ein Hund, der sein eigenes Spiegelbild anbellt, so entwickelt eine Person in Übereinstimmung mit der Idee, die sie von einer Sache hat, eine besondere Neigung zu ihr. Man kann an nichts denken, außer in Begriffen der eigenen Wünsche und Vorstellungen. Wo kein Wunsch nach etwas ist, kann auch keine Glückseligkeit daraus entspringen. Wenn die Wünsche zurückgehalten werden, verweilen die Objekte so, wie sie sind. Doch solange jemand auch nur einen einzigen Wunsch hegt, ist es ihm nicht möglich zu erkennen, welches Objekt sich wirklich vor ihm befindet. Das Denkorgan, in dem sich ein Wunsch versteckt, ist wie gefärbtes Glas, durch das wir mit der Vorstellung auf ein Objekt schauen, daß dieses nur aus der einen (reflektierten) Farbe besteht und aus sonst nichts. Das Glücksgefühl, das wir erfahren, besteht daher aus der Erfahrung von der Abwesenheit des Wunsches, obwohl dies nur vorübergehend der Fall sein mag. Kontakte mit Objekten vermehren das Leid, da durch sie der falsche Glaube in die freudebringenden Objekte noch verstärkt wird, und jeder Kontakt einen weiteren Wunsch zur Wiederholung der Bemühung um noch mehr Kontakte erzeugt. GLÜCKSELIGKEIT ist die Natur des SELBST ohne Wünsche, und jeder Wunsch vermehrt das Leid je nach dem Grad der Intensität zu sich selbst.

Mehr noch, - die Liebe des SELBST (zu Sich Selbst) ist die Grundlage aller Liebe. Einer liebt den anderen nur wegen der Liebe des SELBST. Der letztendliche Zweck aller Liebe ist es, in der Zufriedenheit des eigenen SELBST zu ruhen. Wahrnehmung und Kontakt arbeiten als Helfer zur Entschleierung der subjektiven Wünsche, die die äußeren Objekte umhüllen. Deshalb sind die Motive hinter den wahrnehmenden und vorstellungsbedingten Kontakten nicht so sehr darauf ausgerichtet, irgend etwas von dem Objekt zu erwerben, als es vielmehr zu einem Instrument zur Entschleierung des Denkorganes zu machen, was wiederum ein rein selbstsüchtiger Prozeß ist, den das individuelle Subjekt aus Erfolgsgründen unternimmt. Vorstellung oder Wahrnehmung entspricht auf gewisse Weise der Bemühung, einen Wunsch zu erschöpfen, obwohl wegen dem darin enthaltenen offenkundigen Irrtum ein anderer Wunsch aufsteigen kann. Kontakt ist nicht die geeignete Methode, um GLÜCKSELIGKEIT 'zu erwerben ', sondern eher ein 'Mittel zur Befreiung' von dem Wunschleiden, wodurch indirekt das SELBST erfahren wird. Doch selbst die vorübergehende Erfahrung von Glückseligkeit aufgrund des Kontaktes, sollte nicht als ein, - wenn auch winziger - , Genuß wahrer SELBST-WONNE mißverstanden werden, denn durch den Kontakt werden die Wünsche nicht ausgelöscht, weshalb dieses kontaktbedingte Glück auch nur eine, durch die materielle Qualität von SATTVA-GUNA (Reinheit) reflektierte SELBST-WONNE ist. Kontakt ist lediglich ein Anreiz für SATTVA-GUNA, das allein GLÜCKSELIGKEIT reflektieren kann. Sinneskontakt ist eine, aus getäuschter Wahrnehmung geborene, grobe Methode zur Wunscherfüllung und kann niemals dem Erfahrenden die WIRKLICHE WONNE verschaffen, nach der dieser verlangt.

Niemand liebt etwas wirklich um dessentwillen, da nichts in diesem Universum einen wahrhaftig objektiven Wert hat, der für alle Zeiten gültig ist. Alle Werte gehen vom SELBST aus und bestehen im SELBST. Das SELBST allein ist der letztendliche und unendliche Wert in allen Dingen. Eine sorgfältige Analyse wird offenbaren, daß alle Kontakte ihre Bedeutung in der 'Selbst-Befriedigung' haben. 'Selbst-Befriedigung' in seiner individuellen Bedeutung ist nur eine vergängliche Freude und eine Täuschung, die durch die Handlungsweise der Gedankenbewegungen hervorgerufen wird. Selbst geistige Befriedigung, die über die Sinneswege stattfindet, ist nicht das, über das Denkorgan und die Sinne angestrebte Ziel. Niemand wird durch einen objektiven Prozeß dauerhaft zufriedengestellt. Das SELBST des Menschen hungert nach EWIGER BEFRIEDIGUNG, doch was es bekommt, ist ein Becher Gift, den es in der Dunkelheit findet und trinkt, - der eigentlichen Vision beraubt, mit der die wahre Natur der Dinge erblickt wird. Niemand würde bewußt Gift trinken, auch nicht bei großem Durstgefühl. Es ist nicht die Absicht des SELBST, sich mit trügerischen Luftspiegelungen zufrieden zu geben, doch es leidet unter dem Mangel an wahrer Erkenntnis und den Ablenkungen seitens der quälenden Erscheinungen des Lebens. Eigentlich liebt das SELBST nur die Höchste ESSENTIELLE EXISTENZ, die es als EINS mit Sich Selbst zu verwirklichen versucht, die jedoch inmitten des Lärmes der Sinne, den Kapriolen des Denkorganes und den Farben und Geräuschen der Objekte in dieser Welt nicht entdeckt werden kann. Die Liebe des SELBST ist unübertrefflich. Sogar ein Selbstmord, der begangen wird, beweist nur die HÖCHSTE LIEBE, die gegenüber dem SELBST offenbar wird, denn daß eine solche Handlung überhaupt begangen wird, beruht auf dem Ekel gegenüber irgendwelchen Bedingungen des Lebens und nicht auf dem Haß gegen das SELBST. Selbstmord ist die Wirkung einer quälenden Art von objektivem Kontakt, einer ätzenden Anhaftung an ein bestimmtes Phänomen, einem unerfüllten objektiven oder nicht erreichten relativen Ziel. Der Ekel dem eigenen Leben gegenüber entspringt der Unzufriedenheit mit einem besonderen Lebenszustand oder einer unerfreulichen Erfahrung im Leben, doch nicht dem LEBEN Selbst. Niemand empfindet im Herzen, daß er absolut aufhören sollte zu existieren. Ein jeder wünscht sich ein EWIGES LEBEN voll immerwährender WONNE. Ein leidvolles Leben wird verabscheut und ein angenehmes begehrt. Die Liebe der UNSTERBLICHEN WONNE als identisch mit dem SELBST zu erfahren ist bedingungslos und kennt keinen Vergleich.

Diese SELBST-LIEBE erleidet keine Verringerung, auch wenn es keine Objekte gibt. Im Tiefschlaf, wenn keine Objekte erfahren werden, verbleibt die GLÜCKSELIGKEIT des SELBST unverändert. Sogar das liebste Objekt würde von jemandem zurückgewiesen, um die GLÜCKSELIGKEIT des Tiefschlafes zu haben. Ja selbst ein Königreich wird bedeutungslos, wenn sich der Schlaf einstellt. Das GLÜCK des Tiefschlafes, in dem keine Kontakte stattfinden, ist größer als die, durch Sinneskontakt hervorgerufene Freude. Es gibt Situationen, wo jemand allem überdrüssig und selbst von den liebsten Dingen angewidert ist. Die, in dieser Zeitspanne erfahrene Freude und Freiheit ist größer als die scheinbare Befriedigung in Zeiten der Anhaftung und der Liebe zu Objekten. All dies deutet letztlich auf das ZENTRUM der GLÜCKSELIGKEIT, auf das ABSOLUTE SELBST hin. Welche Freuden jemand im einfachen Leben auch haben mag, sie sind lediglich eine, durch das Denkorgan hervorgerufene, verdrehte Spiegelung der SELBST-WONNE und deshalb unbeständig und niemals befriedigend. Die Glückseligkeit des Tiefschlafes wird zweifellos nicht durch irgendeine Intelligenz reflektiert, die irgendeine Art von Gedankentätigkeit zuläßt; doch daß der Wert (der Glückseligkeit) nicht verwirklicht wird, beruht auf der Abwesenheit des BEWUSSTSEINS im Tiefschlaf. Durch die Gegenwart der nichtoffenbaren Form des Denkorganes im Tiefschlaf wird die, durch das BEWUSSTSEIN erleuchtete OFFENBARUNG der WONNE verhindert. Zur VERWIRKLICHUNG der EWIGEN WONNE ist die Auflösung des stofflichen Denkprozesses, sowohl in dessen entwickelten als auch unentwickelten Zuständen, notwendig. Diese WONNE wird im SELBST erfahren und sonst nirgends. Da das SELBST seiner Natur gemäß Absolut ist, ist die WONNE des SELBST ebenfalls Absolut. WONNE ist kein Attribut, sondern die wahre ESSENZ des SELBST. Das SELBST ist BRAHMAN, und SELBST-WONNE ist BRAHMAN-WONNE.

Raum, Zeit und Ursächlichkeit

Das UNZERSTÖRBARE SEIN wird als DAS verkündet, in das der 'Raum' der Länge und Breite nach verwoben ist und in dem alles, was über den Himmeln und unter der Erde, was zwischen Himmel und Erde und was in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft befindlich ist, innen und überall durch 'Raum' miteinander verwoben ist. "Dieser BRAHMAN hat weder vorne noch hinten, weder innen noch außen." ES ist Raumlose UNENDLICHKEIT, "die unter und über dem Westen und Osten, dem Süden und Norden ist; ES allein ist die gesamte EXISTENZ" (CHH.UPANISHAD, VII.25). "ES ist nach allen Seiten hin Unendlich." Räumlichkeit ist das Eingeständnis der Verschiedenheit, welche der unbedingten Nicht-Dualität BRAHMANS abträglich ist. Raum ist eine Abweichung von der REINEN VOLLKOMMENHEIT, da er das Zeitliche in der EXISTENZ zuläßt. "Dieses SELBST ist kleiner als ein Reiskorn; dieses SELBST ist größer als das gesamte Universum" (CHH.UPANISHAD, III. 14.3). "Dieses SELBST ist ein Teil des hundertsten Teiles einer Haarspitze, die wiederum hundertfach unterteilt ist; und dieses (SELBST) steigt zur UNENDLICHKEIT empor" (SVET.UPANISHAD, V.9.). UNTEILBARKEIT deutet auf die Unabhängigkeit von Raum hin, denn alles, was im Raum ist, ist teilbar. ALLGEGENWART ist Raumlosigkeit. "BRAHMAN ist dort (an einem Punkt), und was dort ist, ist auch hier" (VIDE KATHA UPANISHAD, II.1.10). "Dieses Unermeßliche Ewige SEIN muß als eine EINHEIT erkannt werden;" "derjenige, der hier Dualität wahrnimmt, stirbt wieder und wieder" (BRIH.UPANISHAD, IV.4.20,19). Raum wird folglich in BRAHMAN transzendiert.

Die Zeit wird ebenso in BRAHMAN aufgehoben. "DAS, was Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ist, und was diese dreifache Unterteilung der Zeit transzendiert, ist das unzerstörbare OM, das ALL, - BRAHMAN" (MAND.UPANISHAD, 1.2). BRAHMAN ist 'ANADI ' und 'ANANTA', d.h. von unbegrenzter Dauer, welche Zeitlosigkeit ist. "Über diese Brücke (ATMAN) können weder Tag noch Nacht, weder Alter noch Tod gehen" (CHH.UPANISHAD, VII,4,1). Die unverzügliche Abfolge des Bewußtseins-Blitzes, seine ABSOLUTE UNMITTELBARKEIT der ERFAHRUNG, seine Unabhängigkeit von Grenzen und seine ‘nicht auf Objekte’ Natur kennzeichnen sein zeitloses Wesen.

Ursache ist Bewegung, und es kann über DAS, was Vollkommen WIRKLICH ist, nicht gesagt werden, daß ES sich bewegt. Bewegung ist Vergänglichkeit der Natur, doch BRAHMAN ist EWIG. In dieser essentiellen WIRKLICHKEIT gibt es keinen Weltprozeß, denn jeder Prozeß bedeutet Veränderung. Alles, was keiner Veränderung unterliegt, hat keine ist Ursache. Das UNZERSTÖRBARE, - 'AKSHARA' -, ist ohne die geringste Spur von Handlung. In der BRIHADARANYAKOPANISHAD (VI.4.20) wird das ABSOLUTE als "das GROSSE EINE, Ungeboren, Veränderungslos, Ewig, Unermeßlich, Fehlerlos, über den Raum sich erhebend" beschrieben. UDDALAKA sagt, daß alle Veränderungen nur bloße Namen, Wortmaterial und ohne Bestand sind. ES wird als verschieden von dem, was ins SEIN kommt und dem, was nicht ins SEIN kommt und als über den Tod hinausgehend und ohne Vergänglichkeit beschrieben. ES ist das EINE, von dem die Weisen unterschiedlich sprechen, und ES schließt jegliche Mehrheiten aus. Alle Beziehungen im Raum und Zeitenlauf werden zur Ursache einer Wirkung, oder zur Wirkung einer Ursache und zur Gegensätzlichkeit von Subjekt und Objekt.

Die objektive Welt von Raum, Zeit und Ursache repräsentiert lediglich die Bedingung einer Erfahrung. Raum, Zeit und Ursächlichkeit sind gegenseitig voneinander abhängig und keines von ihnen scheint den Charakter der WIRKLICHKEIT zu haben. Ohne das eine, kann das andere nicht erklärt werden, und jegliche Beweisführung würde zu einem endlosen Teufelskreis führen. Eine vernünftige Begründung ist nicht möglich, da selbst die Vernunft an diese Vorstellungen gebunden ist. Raum, Zeit und Ursächlichkeit bedingen den Denkvorgang als solchen und sind somit das Arbeitsmaterial aller Erkenntnismethoden, - daher ist die menschliche Erkenntnis lediglich ein anderer Name für die bewußte Offenbarung dieser Beziehungen. Objektiv kann nichts, außer diesen Beziehungen erkannt werden. Raum, Zeit und Ursächlichkeit repräsentieren letztlich nur Ideen und nichts weiter. Sie sind die Selbst-Projektionen des Gedankenprozesses in der Form einer äußeren Welt, um die Denkhandlung als solche überhaupt zu ermöglichen und ihr einen besonderen Wert beizumessen. Das Naturgesetz gilt immer in Beziehung zu einem Individuum oder einer Gruppe von Individuen und ist niemals eine ewig existente Tatsache, außer natürlich im Sinne der EWIG VERÄNDERUNGSLOSEN UNTEILBAREN NATUR BRAHMANS. Raum, Zeit und Ursache sind bestimmte Wahrnehmungsweisen äußerer Objektbedingungen und stellen somit Beziehungen dar und nichts, was wirklich existent ist. Das wahrnehmende Denkorgan wünscht nicht in einer chaotischen Art und Weise, sondern immer in System- und Ordnungsbegriffen zu arbeiten. Zu diesem Zweck sind diese universell anerkannten Beziehungen namens Raum, Zeit und Ursächlichkeit von dem wahrnehmenden BEWUSSTSEIN, das individualisiert und veräußerlicht ist, formuliert worden. Das gesamte Universum setzt sich aus den drei Ideen von Raum, Zeit und Ursache zusammen. Sie sind die wirkliche Bedingung aller Erkenntnis und Erfahrung in einem Individuum, und aus diesem Grunde weigern sich diese Konzepte, selbst zu Objekten der Erkenntnis zu werden. Entweder erkennen wir alles in Begriffen von Raum, Zeit und Ursache, oder wir erkennen überhaupt nichts. Die Individualität unterliegt diesen Kategorien der relativen Erfahrung und daher ist die gesamte Erkenntnis im Universum relativ und phänomenal, - ein Notbehelf ohne letztendliche Gültigkeit. Da Raum, Zeit und Ursache die idealen und notwendigen Konstruktionen aller empirischen Erfahrung sind, sind die Objekte der Erfahrung ebenso nur bloße Bedingungen, 'Paßformen', die relativ zur WIRKLICHKEIT des Erfahrenden sind und keine Unabhängige EXISTENZ haben. Das Objekt der Wahrnehmung existiert nur für die Dauer der jeweiligen geistigen Zustände der Individuen, in denen das Objekt wahrgenommen wird. Unabhängig von dem Gedankenspiel des Wahrnehmenden gibt es keine beständige Wirklichkeit einer Objektform. Obwohl die ESSENZ der Welt und die der Individuen ABSOLUT WIRKLICH ist, - denn zu dieser essentiellen EXISTENZ gehört alles, was unbestechlich und unbegrenzt ist -, entbehren die Objekte in ihrer abgeschiedenen Natur jeglicher Wirklichkeit. Die Welt der Objekte in ihrem gegenwärtigen Zustand ist falsch und abhängig von relativen Wahrnehmungen; ihre 'Formen ' sind unwirklich, denn 'Form' als solche ist die eingebildete Konstruktion des auf Objekte ausgerichteten Zentrums des BEWUSSTSEINS im Universum, angetrieben von machtvollen Wunschimpulsen. Der KOSMISCHE GEIST handelt als das letztendliche Subjekt, dessen BEWUSSTSEIN der Schöpfer aller Formen auf allen Offenbarungsebenen ist. Die Welt, wie sie sich manifestiert, oder anders ausgedrückt, die Handlung bzw. der Offenbarungsprozeß selbst ist sozusagen im Sinne einer Illusion aufzufassen, obwohl das Wesen der Welt oder die letztendliche SUBSTANZ der Welt ewig ist. Es ist die 'Form ' und nicht die 'ESSENZ', die unwirklich ist. Über die Natur eines jeden Objektes kann gesagt werden, daß sie fünffach ist: EXISTENZ, BEWUSSTSEIN, WONNE, Name und Form. Von diesen fünf Kategorien bilden EXISTENZ-BEWUSSTSEIN-WONNE die Selbst-identische UNMITTELBARE WIRKLICHKEIT von allem, so daß dieser SEIN-Komplex niemals aufhören wird zu sein. Diese unaufhörliche SELBST-VOLLKOMMENHEIT ist das ABSOLUTE. Name und Form der Welt sind, zusammen mit ihren Inhalten, nur eine Erscheinung in der WIRKLICHKEIT. Wenn das ABSOLUTE die alleinige WIRKLICHKEIT ist, können Raum, Zeit und Ursache nur bedeutungslose Begriffe sein.

"All dies ist, was das SELBST ist." -BRIH.UPANISHAD, II.4.6. "

Dies ist das SELBST, dies ist das UNSTERBLICHE, dies ist das ABSOLUTE, dies alles ist EXISTENZ." -BRIH.UPANISHAD, II.5.1.

Daß alle Beweismittel zur Bestimmung der exakten Natur der WIRKLICHKEIT und ihr Verhältnis zur Erscheinung scheitern, deutet auf den nicht erkennbaren Charakter der WIRKLICHKEIT hin. Deshalb wird ES auch als 'weder dies noch das' definiert. Im Eingeständnis unserer begrenzten Erkenntnis und unserer Unfähigkeit die WIRKLICHKEIT zu erkennen, ist unser Anspruch, ES zu erkennen mit eingeschlossen. ES wird durch relative Mittel (als unbegreifliches Objekt) erkannt, verwirklicht aber wird ES nur in der UNMITTELBAREN ERFAHRUNG, die über der relativen Erkenntnis angesiedelt ist.

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Siehe auch

Literatur

Seminare

Jnana Yoga, Philosophie

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