Dünnhäutigkeit

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Dünnhäutigkeit - Überlegungen und Tipps. Dünnhäutigkeit bedeutet, dass jemand wenig aushält. Wenn jemand keine Kritik verträgt, schnell aus der Rolle fällt, unter Druck schnell zusammenbricht, spricht man von Dünnhäutigkeit. Dünnhäutigkeit kann man auch als Bezeichnung sehen für Sensibilität, auch für Hypersensibilität. Dünnhäutige Menschen haben ein erhöhtes Feingefühl. So können sie mehr wahrnehmen, aber auch schneller etwas als Belastung empfinden.

Entspannung ist wichtig bei Dünnhäutigkeit

In einer Gesellschaft, auch in jeder kooperativen Gruppe, braucht es dickhäutige Menschen, die beständiger sind. Und es braucht dünnhäutige Menschen, die Entwicklungen besser spüren können. Man kann auch Dickhäutigkeit und Dünnhäutigkeit zugleich entwickeln. Dünnhäutigkeit heißt dann Einfühlungsvermögen, Mitgefühl, Sensibilität. Diese verknüpft man mit Dickhäutigkeit, das heißt, Kritik und Misserfolge machen einem wenig aus, man fährt weniger schnell aus der Haut.

Umgang mit Dünnhäutigkeit Anderer

Vielleicht bist du mit einem Menschen zusammen, der schnell explodiert oder, der unter Stress sehr dünnhäutig ist. Du leidest unter dieser Dünnhäutigkeit. Du kannst darunter leiden, musst es aber nicht. Du könntest dir auch sagen, dass das Zusammensein mit einem dünnhäutigen Menschen auch eine Lektion ist, dass ich sensibler und feinfühliger bin. Das ich lerne vielleicht in Bezug auf diesen Menschen etwas feinfühliger, mitfühlender zu kommunizieren und, das ich auch lerne, wenn der Andere mal explodiert, dann ist das auch nicht so tragisch. Harmoniebedürftige Menschen können gerade bei dünnhäutigen oder cholerischen Menschen wertvolle Lektionen lernen, nämlich mehr Ruhe zu haben und nicht abhängig zu sein von der ruhigen Stimmung Anderer.

Wie überwindest Du Dünnhäutigkeit?

Im Shankaras Vivekachudamani gibt es interessante Empfehlungen. Das sind die sogenannten Shatsampat - die sechs edlen Tugenden zur Gelassenheit. Er sagt als erstes: Übe Sama, bleibe ruhig. Also angenommen jemand kränkt dich oder jemand sagt etwas was dich ärgert. Bleibe ruhig. Sage deinem Geist: Ruhe und Gelassenheit. Wenn das geht – toll! Wenn das nicht geht, probiere das zweite: Dharma.

Dharma heißt, Sinnesbeherrschung. Wenigstens beherrsche deine Sinne d. h. angenommen du ärgerst dich, dann schimpfe nicht gleich und gestikuliere nicht gleich wild, sondern (mindestens äußerlich) wahre die Haltung, wahre Kontenance, bleibe ruhig sitzen. Wenn du bemerkst, das gelingt dir vermutlich nicht, dann übe Uparati. Uparati heißt: Meiden d. h. wenn du merkst, du explodierst gleich, dann finde einen klugen Abgang. Nicht gleich wegrennen, das ist Mangel an Dharma – Sinnesbeherrschung, sondern einen Moment überlegen. Wie kann ich hier jetzt rausgehen? Du könntest sagen: „Ich muss kurz raus“ oder du könntest sagen: „Können wir darüber in Ruhe nochmal sprechen“ oder „Momentan können wir das Gespräch leider nicht fortsetzen“. Uparati – das meiden von nichtbeherrschbaren Situationen.

Als nächstes spricht Shankaracharya von Titiksha. Titiksha, heißt etwas aushalten können. Was auch heißen kann, mal die eigene Niederlage aushalten können. Angenommen du warst doch zu dünnhäutig, hast doch die Fassung verloren oder du bist doch einfach abgehauen und hast die Türe hinter dir zu geschlagen, gut, dann weißt du, ich habe mich nicht richtig verhalten es war halt ein Fehler. Evtl. musst du das nachher zugeben und sagen: „Tut mir leid, was ich gestern gemacht habe, das war nicht gut“. Auch das ist Titiksha – das aushalten können, dass du dich nicht richtig verhalten hast und um Entschuldigung bittest. Also wenn du dünnhäutig warst und am nächsten Tag feststellst, ja, ich war dünnhäutig, es war nicht richtig, dann gib es zu. Titiksha – etwas aushalten können.

Das nächste ist Shraddha und heißt vertrauen und glauben. Du kannst dir immer wieder bewusst machen, langfristig wird es dir gelingen. Shraddha heißt auch spirituelles Vertrauen. Es wird dir, wenn du dich bemühst, gelingen deine Dünnhäutigkeit zu überwinden. Aber du musst es immer wieder probieren. Nicht einfach gleich schreiend weglaufen oder einfach so abhauen. Uparati heißt eben nicht einfach so abhauen, sondern du sollst einen klugen Abgang finden. Und Titikha kann dann eben heißen, es auszuhalten wenn du es nicht richtig gemacht hast und um Entschuldigung zu bitten. Shraddha heißt darauf zu vertrauen, auch wenn ich es bisher noch nicht gut gemacht habe, langfristig wird es mir gelingen. Und dann folgt natürlich der letzte der sechs Shatsampat, der sechs edlen Tugenden, der sechs Schätze, das ist dann Samadhana. Und Samadhana heißt dann Gelassenheit und Ruhe.

Also aus Sama, Dharma, Uparati, Titiksha, Shraddha kommt irgendwann Samadhana - Ein Zustand der Gelassenheit. Es ist also möglich langfristig Dünnhäutigkeit zu überwinden. Du kriegst das auch hin. Du kannst das hinkriegen. Aber es ist eine Frage der Übung und der Praxis und es dauert auch eine Weile. Aber es ist möglich und es ist es Wert es tatsächlich zu probieren.

Mehr Informationen über Dünnhäutigkeit überwinden auf unseren Internetseiten www.yoga-vidya.de und am besten suchst du dort nach dem Begriff Gelassenheit, denn Gelassenheit ist das Gegenteil von Dünnhäutigkeit. Es gibt mehrere wunderschöne Artikel über Gelassenheit. Und ich habe auch ein ganzes Buch darüber geschrieben „Der Königsweg zur Gelassenheit“ und es gibt auch eine Hörsendung mit 235 Folgen, 235 Tipps wie du Gelassenheit entwickeln kannst.

Dünnhäutigkeit in Beziehung zu anderen Persönlichkeitsmerkmalen

Dünnhäutigkeit gehört zur Gruppe der Persönlichkeitsmerkmale, Schattenseiten, Laster und Tugenden. Um dieses Charaktermerkmal besser zu verstehen, wollen wir es in Beziehung setzen mit anderen:

Synonyme Dünnhäutigkeit - ähnliche Eigenschaften

Synonyme Dünnhäutigkeit sind zum Beispiel Mimosenhaft, Überempfindlichkeit,, Empfindsamkeit, Sensibilität, Feinfühligkeit .

Man kann die Synonyme in zwei Gruppen einteilen, solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation:

Synonyme mit negativer Konnotation

Synonyme, die gemeinhin als negativ gedeutet werden, sind zum Beispiel

Synonyme mit positiver Konnotation

Synonyme mit positiver Konnation können helfen, eine scheinbare Schattenseite auch positiv zu sehen. Synonyme mit positiver Konnotation sind zum Beispiel

Antonyme Dünnhäutigkeit - Gegenteile

Antonyme sind Gegenteile. Antonyme, also Gegenteile, von Dünnhäutigkeit sind zum Beispiel Einfältigkeit, Ignorantentum, Grobheit, Unachtsamkeit, Flüchtigkeit, Gedankenlosigkeit . Man kann auch die Antonyme, die Gegenteile, einteilen in solche mit positiver Konnotation und solche mit negativer Konnotation.

Antonyme mit positiver Konnotation

Antonyme, also Gegenteile, zu einem Laster, einer Schattenseite, einer negativen Persönlichkeitseigenschaft, werden gemeinhin als Gegenpol interpretiert. Diese kann man kultivieren, um das Laster, die Schattenseite zu überwinden. Hier also einige Gegenpole zu Dünnhäutigkeit, die eine positive Konnotation haben:

Antonyme mit negativer Konnotation

Nicht immer ist das Gegenteil einer Schattenseite, eines Lasters, gleich positiv. Hier einige Beispiele von Antonymen zu Dünnhäutigkeit, die aber auch nicht als so vorteilhaft angesehen werden:

Eigenschaften im Alphabet davor oder danach

Hier einige Eigenschaften, die im Alphabet vor oder nach Dünnhäutigkeit stehen:

Eigenschaftsgruppe

Dünnhäutigkeit kann gezählt werden zu folgenden beiden Eigenschaftsgruppen:

  • Schattenseiten-Kategorie Ärger

Verwandte Wörter

Verwandte Wörter zu Dünnhäutigkeit sind zum Beispiel das Adjektiv dünnhäutig , sowie das Substantiv Dünnhäutiger.

Wer Dünnhäutigkeit hat, der ist dünnhäutig beziehungsweise ein Dünnhäutiger.

Siehe auch

Mit Burnout umgehen und Burnout überwinden lernen Yoga Vidya Seminare

Seminare zum Thema Umgang mit Burnout: Der RSS-Feed von https://www.yoga-vidya.de/seminare/interessengebiet/burnout/?type=1655882548 konnte nicht geladen werden: Fehler beim Parsen von XML für RSS

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